Lohnt sich die Anschaffung einer Brennstoffzellenheizung?
Christina Tobias
4. November 2019
Brennstoffzellenheizungen sind in Deutschland noch nicht so weit verbreitet. Dabei ermöglicht Ihnen die Technologie eine innovative und sehr effiziente Energie- und Wärmegewinnung. Die hohen Anschaffungskosten schrecken jedoch viele potenzielle Käufer ab. Erfahren Sie, unter welchen Umständen sich das Investment in eine Brennstoffzellenheizung für Sie lohnt.
Mithilfe von Brennstoffzellenheizungen werden Wärme und Strom durch den elektrochemischen Prozessder kalten Verbrennung gewonnen. Bei diesem Vorgang reagieren Sauerstoff und aus dem Erdgas gewonnener Wasserstoff miteinander. Der besondere Aufbau der Brennstoffzelle verhindert dabei, dass es zur Knallgasreaktion kommt, die Sie vielleicht noch aus dem Chemieunterricht kennen.
Eine Brennstoffzelle setzt sich aus zwei Elektroden (Anode und Kathode) zusammen, die von einer bedingt durchlässigen Membran voneinander getrennt sind. Die Wasserstoffmoleküle auf der Seite der Anode werden durch einen Katalysator in positive Wasserstoffionen und negative Elektronen getrennt. Die Elektronen erzeugen elektrische Spannung, indem Sie über einen Leiter zur Kathode fließen, während die Wasserstoffionen auf die Seite der Kathode diffundieren und sich dort mit den Sauerstoffmolekülen vereinen. Bei diesem Prozess kommt es zur Entstehung von Wasser und Freisetzung von Wärme, die nun für die Warmwasserbereitung und zum Heizen genutzt werden kann. Die entstandene elektrische Spannung wird wiederum von Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt und kann so ebenfalls für den Haushalt nutzbar gemacht werden.
Eine Brennstoffzellenheizung funktioniert mithilfe des Prinzips der kalten Verbrennung.
Welche Voraussetzungen sind für die Installation nötig?
Um eine Brennstoffzellenheizung installieren zu können, muss Ihre Immobilie einige Voraussetzungen erfüllen. Sie benötigen:
Einen Gasanschluss, damit der notwendige Wasserstoff gewonnen werden kann,
eine zentrale Heizungsanlage (Warmwasser und Raumwärme),
einen Wärmespeicher und
eine Zusatzheizung (Spitzenlastkessel).
Ein Spitzenlastkessel und ein Wärmespeicher werden vor allem in den Wintermonaten benötigt, wenn der Grundlast-Wärmebedarf überschritten wird. Bei vielen Herstellern ist der Spitzenlastkessel, der hinzugeschaltet werden kann, bereits in das Brennwertmodul integriert, sodass die Anlage besonders kompakt wirkt.
Welche Vor- und Nachteile hat eine Brennstoffzelle?
Eine Brennstoffzellenheizung gilt als sehr effizient, aber auch als sehr teuer, wenn es um die Anschaffungskosten geht. Insbesondere, wenn Sie vorher eine Ölheizung hatten und über keinen Gasanschluss und entsprechende Leitungen verfügen, müssen Sie mit Zusatzkosten rechnen. Dafür können Sie klimaschonend heizen und profitieren von hohen staatlichen Förderungen. Wägen Sie die Vor- und Nachteile sorgsam ab und informieren Sie sich genau, ob sich die Anschaffung dieses Heizsystems für Sie lohnt oder nicht. Ein Energieberater kann Ihnen bei der Entscheidung weiterhelfen.
Vorteile
Nachteile
hoher Wirkungsgrad
hohe Anschaffungskosten
hohe staatliche Förderungssumme
regelmäßige Wartung nötig
klimaschonend
Abhängigkeit vom Gaspreis
Unabhängigkeit vom Strompreis
Was kostet eine Brennstoffzellenheizung mit Einbau?
Die Preise sind in den letzten Jahren zwar gesunken, dennoch zählen Brennstoffzellenheizungen zu den teuersten Heizungsarten. Inklusive Einbau müssen Sie mit Kosten von 32.000 bis 38.000 Euro rechnen. Die genaue Summe variiert je nachdem, für welchen Hersteller Sie sich entscheiden und in welcher Region Sie leben. Sollten außerdem größere Umbauten nötig sein, weil zum Beispiel kein Anschluss an das Gasnetz gegeben ist, kann es zu erheblichen Zusatzkosten kommen.
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