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Naturnahen Garten anlegen – Tipps, Pflanzen & pflegeleichte Ideen

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Ein naturnaher Garten vereint ökologische Vielfalt mit einem ansprechenden Erscheinungsbild. Durch die Auswahl heimischer Pflanzen und die Integration natürlicher Strukturen entstehen wertvolle Lebensräume für Tiere. Die richtige Bepflanzung verschiedener Standorte fördert Artenvielfalt und erleichtert die Pflege. Praktische Tipps, Pflanzlisten und Gestaltungsideen unterstützen Sie dabei, Ihren Naturgarten nachhaltig und funktional zu gestalten.

Unsere Autorin Undine Tackmann  ist Senior Editor bei Aroundhome und Expertin auf dem Gebiet Energieeffizienz und für Solaranlagen
Undine Tackmann
Ein naturnaher Garten mit einem kleinen Teich und viele Pflanzen.
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Was ist ein naturnaher Garten und worauf kommt es an?

Ein naturnaher Garten orientiert sich an der heimischen Natur. Er nutzt vor allem regionale, standortgerechte Pflanzen und schafft vielfältige Strukturen wie Asthaufen, Steine oder Wasserstellen für Tiere. Er eignet sich für alle, die nachhaltig gärtnern und natürliche Entwicklungen zulassen möchten. Im Unterschied zu z. B. insektenfreundlichen Gärten fördert der naturnahe Garten die Artenvielfalt insgesamt – nicht nur einzelne Tiergruppen.

Wildblumenwiese mit einem Schmetterling
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Typische Merkmale eines naturnahen Gartens

  • Einheimische Pflanzen

  • Natürliche Unterschlüpfe für Tiere

  • Verzicht auf chemische Mittel wie Kunstdünger, Pestizide und Unkrautvernichter

  • Förderung natürlicher Kreisläufe

Garten mit vielen Blumen, Sträuchern und Bäumen.
Naturnahe Gärten machen weniger Arbeit, weil sie sich nach dem Vorbild der Natur weitgehend selbst regulieren.

Naturnahen Garten anlegen – Schritt für Schritt Anleitung

Mit diesen Schritten können Sie bei der Gartenplanung gezielt in einen lebendigen, artenreichen Lebensraum für Mensch und Tier schaffen.

1. Planung und Standortanalyse

  • Beobachten Sie, wo im Garten Sonne und Schatten sind.

  • Prüfen Sie die Bodenbeschaffenheit.

  • Nehmen Sie die vorhandene Pflanzenwelt wahr.

  • Teilen Sie anschließend Ihren Garten in verschiedene Zonen ein wie Wildblumenwiese, Staudenbeet, Gehölzbereich oder Wasserstelle.

2. Vorbereitung des Bodens

  • Lockern Sie den Boden vorsichtig, zum Beispiel mit einer Grabegabel oder einem Sauzahn.

  • Arbeiten Sie dabei nur die oberste Bodenschicht durch und vermeiden Sie tiefes Umgraben, damit das Bodenleben erhalten bleibt.

  • Verzichten Sie auf Torf und chemische Dünger. Stattdessen können Sie den Boden verbessern, indem Sie eine dünne Schicht Kompost, gut verrottetes Laub oder Rasenschnitt auf die Fläche ausbringen und leicht einarbeiten.

3. Lebensräume und Strukturen anlegen

  • Legen Sie Totholzhaufen, Eidechsenburgen oder Laubhaufen am sonnigen, ruhigen Rand des Gartens als Rückzugsorte für Tiere an.

  • Verwenden Sie Kies oder Schotter als Drainageschicht für Strukturen wie Eidechsenburgen.

  • Säen Sie Wildblumenwiesen oder Saatflächen mit regionalem Saatgut aus. Dazu eignen sich offene, sonnige Fläche wie z. B. der Vorgarten oder am Zaun entlang.

  • Bauen Sie in einer sonnigen Ecke Sandflächen (Sandarium) für bodennistende Insekten an. Entferne Sie dazu die Grasnarbe und füllen Sie alles mit ungewaschenen, grobkörnigen Spielsand oder Natursand auf.

  • Integrieren Sie Steine, Wurzeln und Findlinge als Lebensraum und dekorative Elemente.

  • Richten Sie Wasserstellen ein, wie kleine Teiche oder Mulden, die Regenwasser auffangen.

4. Heimische, standortgerechte Pflanzen anpflanzen

  • Wählen Sie für sonnige, trockene Bereiche heimische Wildstauden wie Färberkamille, Wiesensalbei, Schafgarbe oder Kartäusernelke.

  • Für halbschattige bis schattige Zonen eignen sich z. B. Waldmeister, Buschwindröschen oder Waldziest.

  • Setzen Sie heimische Sträucher wie Schlehe, Weißdorn oder Kornelkirsche an den Gartenrand.

  • Ergänzen Sie Kräuter wie Thymian, Oregano oder Schnittlauch.

  • Achten Sie darauf, Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten zu kombinieren. Nutzen Sie dazu unseren Blumen-Jahreskalender.

5. Pflege und Entwicklung

  • Entfernen Sie in den ersten Jahren gezielt unerwünschte oder zu dominante Pflanzen.

  • Verwenden Sie ausschließlich organischen Dünger und Kompost.

  • Verzichten Sie auf Pestizide, Mineraldünger und synthetische Bodenhilfsstoffe.

  • Schneiden Sie nur moderat zurück, damit sich natürliche Kreisläufe entwickeln können.

Haben Sie Geduld – ein naturnaher Garten braucht Zeit, um sich einzuspielen und artenreich zu werden. Fachfirmen unterstützen Sie dabei, Ihren Garten nachhaltig und naturnah anzulegen. So entsteht auf lange Sicht ein Naturgarten, der sich weitgehend selbst entwickelt und weniger Pflege benötigt.

Garten mit vielen Blumen und Sträuchern.
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Was kostet ein naturnaher Garten?

Für die naturnahe Gartengestaltung sollten Sie mit etwa 30 bis 100 Euro pro Quadratmeter rechnen, inklusive Arbeitshilfe durch einen Fachbetrieb. Ein Grundstück mit 500 m² kostet somit etwa 15.000 bis 50.000 Euro für die naturnahe Umgestaltung. Je nach Region, Umfang der Arbeiten und Auswahl der Pflanzen/Materialien kann der Preis aber auch etwas darüber liegen, besonders bei sehr aufwendigen Projekten.

Preisbeispiel für einen Naturgarten von 100 m²

Kostenpunkt

Preis/Kostenspanne*

Stauden und Wildblumen (ca. 30–50 Pflanzen)

200–800 €

Saatgut-Mischung Blumenwiese (ca. 50 m²)

ab 50 €

Wildstrauch/Hecke (5–8 Stück)

250–1.000 €

Bodendecker (ca. 20 m²)

150–500 €

Natürlicher Sichtschutz (z. B. Hecke, 10 lfdm)

400–1.500 €

Totholzhaufen, Steinhaufen, Laubhaufen

meist kostenlos

Kleiner Naturteich (ca. 5 m²)

750–1.500 €

Kompostplatz

50–150 €

Wege und Abgrenzungen (z. B. Holz, Naturstein, ca. 15 m)

300–1.000 €

Regenwassertonne

50–150 €

Gartengeräte (Grundausstattung)

150–400 €

Gesamtkosten

ca. 2.100 bis 7.050 €

* Die Kosten sind Richtwerte zur Orientierung, Kosten für Gartenbauer:innen können hinzu kommen.

Naturnahe Gartengestaltung – Ideen & Inspiration

Eine naturnahe Gartengestaltung bietet vielfältige Möglichkeiten. Sie lässt sich an nahezu jede Gartensituation anpassen – egal ob als moderner, kinderfreundlicher Garten, schmaler Reihenhausgarten oder für die Vorgartengestaltung.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie Sie mit einfachen Ideen jeden Garten naturnah und gleichzeitig individuell gestalten können.

Wie sieht ein moderner, naturnaher Garten aus?

  • Wege und Sitzplätze sind aus Holz, Kies oder Naturstein gestaltet und verlaufen meist in klaren, geometrischen Formen.

  • Großzügige Pflanzflächen mit heimischen Stauden und Gräsern prägen das Gartenbild und sind häufig als zusammenhängende Beete angelegt.

  • Lebensräume für Tiere entstehen durch Wildblumenwiesen, Staudenbeete, kleine Teiche oder Wasserschalen sowie Totholzhaufen und Sandflächen für Wildbienen.

  • Einzelne Findlinge, Wurzeln oder eine Trockenmauer setzen natürliche Akzente und dienen als Blickfang.

  • Sichtschutz wird durch locker gepflanzte heimische Sträucher oder begrünte Rankgitter geschaffen, anstelle dichter Hecken.

  • Sitzbereiche aus Holz oder Stein sind in die Bepflanzung eingebettet und bieten ruhige Rückzugsorte.

Ein modernes Einfamilienhaus mit einem naturnahen Garten und einer Terrasse.
Ein Garten kann sowohl naturnah als auch modern gestaltet werden.

Wie kann ich einen naturgarten Reihenhausgarten anlegen?

  • Die Fläche ist meist schmal und lang und wird mit klaren Wegen, Beeten und Sitzplätzen strukturiert. Auch geschwungene Linien und natürliche Übergänge können angelegt werden.

  • Stauden- und Wildblumenbeete liegen entlang der Längsseiten oder als Inselbeete in der Mitte, sodass ein Weg zur Terrasse oder zum Gartenende frei bleibt. Hochbeete am Rand sparen Platz und schaffen Struktur.

  • Lebensräume für Tiere entstehen durch Totholzhaufen, kleine Steinhaufen oder Sandflächen in sonnigen, ruhigen Ecken sowie durch Nistkästen und Insektenhotels an Hauswand, Pergola oder Zaun. Eine kleine Wasserstelle in halbschattiger Lage ergänzt das Angebot.

  • Sichtschutz wird naturnah durch heimische Sträucher, Rankgitter mit Kletterpflanzen oder eine Benjeshecke gestaltet, was Rückzugsorte für Tiere und Sichtschutz zu den Nachbarn schafft.

  • Die Pflege bleibt überschaubar, wenn heimische Wildkräuter wachsen dürfen, dominante Arten wie Brennnessel jedoch begrenzt werden. Wege und Sitzplätze werden von Überwuchs freigehalten, Hecken und Sträucher regelmäßig geschnitten.

Garten naturnahe gestaltet mit Holzterasse.
Naturnahe Gärten eignen sich hervorragend, um sich von den Nachbarsgärten abzugrenzen, indem man sie mit Sträuchern oder Hecken bepflanzt.

Wie sieht ein naturnaher Vorgarten aus?

  • Zufahrt und Ausfahrt sind mit Rasengittersteinen, Ökopflaster oder breiten Fugen aus Sand-Thymian gestaltet, sodass Flächen befahrbar bleiben und Regenwasser versickern kann.

  • Der Gehweg zum Hauseingang besteht aus Naturstein, Holzbohlen oder einer wassergebundenen Decke, wobei begrünte Fugen mit Bodendeckern wie Sternmoos oder Thymian für ein lebendiges Erscheinungsbild sorgen.

  • Mülltonnen werden hinter lockeren Hecken aus heimischen Sträuchern, einer Benjeshecke oder einem Rankgitter mit Kletterpflanzen versteckt und so optisch integriert.

  • Die Abstellfläche für Fahrräder liegt unter einem begrünten Dach oder neben einer Wildblumeninsel, was zusätzlichen Lebensraum für Insekten schafft.

  • Hausnummer und Beleuchtung sind dezent gehalten, beispielsweise mit Solarleuchten an einer Holzstele oder in einer Natursteinmauer.

  • Begrenzungen und Zäune bestehen aus naturnahen Strukturen wie Benjeshecke, offenem Staketenzaun mit Kletterpflanzen oder einer niedrigen Trockenmauer, die Tieren Unterschlupf bieten.

  • Beete und Pflanzflächen sind mit heimischen Wildblumen, Stauden, Kräutern und kleinen Gehölzen bepflanzt, ergänzt durch Totholz, Steine oder offene Sandflächen als Mini-Lebensräume.

  • Im Vorgarten wächst statt Zierrasen eine bunte Mischung heimischer Wildblumen wie Margerite, Klee und Gänseblümchen.

Ein naturnahe gestalteter Vorgarten mit Beeten und Weg aus Steinen.
Ein naturnaher Vorgarten ist pflegeleicht und bleibt fast das ganze Jahr über grün.

Wie kann ich einen kleinen Garten naturnahe gestalten?

  • Ein Teil des Rasens wird durch einen schmalen Blühstreifen ersetzt, während der restliche Bereich mit Kleerasen oder niedrig wachsenden, blühenden Pflanzen wie Thymian, Günsel oder Polsterphlox gestaltet ist.

  • Hochbeete oder Pflanzkübel ermöglichen eine vertikale Nutzung und Strukturierung, wobei verschiedene Stauden, Kräuter und Blumen kombiniert werden, um die Artenvielfalt zu fördern.

  • Wände und Zäune werden für Kletterpflanzen wie Wilder Wein und Clematis genutzt oder mit hängenden Pflanzgefäßen und mehrstöckigen Pflanzregalen ausgestattet, sodass auf wenig Fläche mehrere Ebenen entstehen.

  • Eine kleine Wasserschale, ein Pflanzenuntersetzer oder ein Mini-Teich bieten Insekten und Vögeln Wasser und ziehen Tiere an.

  • Kurvige, schmale Wege aus Rindenmulch oder Trittsteinen lockern die Fläche auf und sorgen für Struktur.

Kleiner Garten naturnahe gestaltet mit Terrasse, Weg und Beeten.
Ein kleiner, naturnah gestalteter Garten wirkt nicht nur gemütlich, sondern bietet auch zahlreichen Tieren Lebensraum.

Wie kann ich einen naturnahen Garten im Schatten gestalten?

  • Bodendecke auslegen: Statt Rasen schattentaugliche Bodendecker wie Immergrün, Waldmeister oder Elfenblume pflanzen.

  • Blattschmuck und Farne setzen: Funkien, Farne und Storchschnabel in Gruppen pflanzen, um verschiedene Grüntöne und Blattstrukturen zu schaffen.

  • Totholz und Steine integrieren: Aststücke, kleine Baumstämme und Natursteine als Gestaltungselemente und Lebensräume im Beet verteilen.

  • Laub und Mulch nutzen: Laub liegen lassen oder Laubmulch ausbringen, um den Boden zu schützen und das Bodenleben zu fördern.

  • Schattige Sitz- oder Ruhezone schaffen: Eine kleine Bank oder ein Natursteinplatz zwischen den Pflanzen einrichten, um den schattigen Garten als Rückzugsort zu nutzen.

Beet mit vielen grünen Pflanzen und ein paar Blumen.
Beispiel für ein Blumenbeet im Schatten mit Funkien, Waldmeister, Storchschnabel und verschiedenen Bodendeckern.

Wie gestalte ich einen naturnahen Garten an einem sonnig-trockenen Standort?

  • Boden abmagern und vorbereiten: Vorhandenen Boden mit Sand oder Kies mischen, Mulchschicht aus Splitt oder Kies ausbringen, um Trockenheit zu fördern und Unkrautwuchs zu unterdrücken.

  • Trockenheitsliebende Wildstauden und Kräuter pflanzen: Wilde Möhre, Wiesen-Salbei, Natternkopf, Lavendel, Thymian und Mädchenauge in Gruppen setzen.

  • Struktur schaffen: Steinhaufen, Trockenmauern und offene Sandstellen als Lebensräume für Wildbienen, Eidechsen und Insekten integrieren.

  • Pflege naturnah gestalten: Selten und tiefgründig gießen, auf Dünger und Pestizide verzichten, Mulch aus Kies oder Steinen verwenden.

  • Naturschutz beachten: Regionales Saatgut verwenden, verblühte Pflanzen und Samenstände im Winter stehen lassen als Nahrung und Unterschlupf für Tiere.

Blumenbeet mit verschiedenen bunten Blumen.
Beispiel für ein Blumenbeet an einem sonnigen Standort mit Lavendel, Steppen-Salbei, gelbes Mädchenauge und Wollziest.

Wie bleibt mein Naturgarten pflegeleicht?

Ein pflegeleichter Naturgarten entsteht, wenn Sie mit der Natur arbeiten statt gegen sie. Die folgenden Grundsätze und Maßnahmen helfen Ihnen, Ihren Garten naturnah und zugleich mit wenig Aufwand zu gestalten:

Heimische, robuste Pflanzen für den naturnahen Garten wählen

Heimische Pflanzen sind an das lokale Klima und den Boden angepasst, benötigen wenig Wasser und Dünger und sind weniger anfällig für Krankheiten.

  • Beispiele: Wildblumen, Kräuter, Stauden und heimische Gehölze.

Rasenflächen im naturnahen Garten reduzieren

Ein Zierrasen ist pflegeintensiv. Blumen- oder Kräuterwiesen müssen nur ein- bis zweimal pro Jahr gemäht werden.

  • Tipp: Schneiden Sie Wege hinein oder lassen Sie Bereiche wild wachsen.

Bodendecker und Staudenbeete nutzen

Bodendeckende Pflanzen und Stauden unterdrücken Unkraut, halten den Boden feucht und reduzieren den Aufwand für das Gießen und Jäten.

  • Beispiele: Waldmeister, Kriechender Günsel, Kleines Immergrün, Wald-Segge, Efeu, Großes Zweiblatt

Wilde Ecken und Strukturen im naturnahen Garten zulassen

Wilde Bereiche, Totholzhaufen, Laub und Steine bieten Lebensräume für Tiere und benötigen kaum Pflege.

  • Beispiele: Aufgeschichtete Äste, Zweige oder Baumstämme, locker aufgeschichtete Natursteine, Bereiche, in denen Pflanzen und Gräser einfach wachsen dürfen.

Regelmäßig mulchen und kompostieren

Mulch aus Rasenschnitt, Laub oder Kompost hält die Feuchtigkeit im Boden, unterdrückt Unkraut und verbessert die Bodenqualität. Kompost ersetzt Kunstdünger.

  • Tipp: Bei der Gartenarbeit fallen immer wieder Zweige, Laub oder Rasenschnitt an. Verwenden Sie dieses organische Material, um Ihre Beete zu mulchen oder einen Kompost anzulegen.

Auf chemische Hilfsmittel verzichten

Verzichten Sie auf Pestizide, synthetische Dünger und torfhaltige Erde. Das schont die Umwelt und spart Arbeit.

  • Tipp zur natürlichen Bekämpfung von Schädlingen: Setzen Sie Brennnesseljauche an, indem Sie frische Brennnesseln mit Wasser übergießen und einige Tage gären lassen. Die entstandene Jauche können Sie verdünnt als Spritzmittel gegen Blattläuse und andere Schädlinge verwenden.

Den naturnahen Garten weniger schneiden und pflegen

Stauden und Gehölze benötigen nur gelegentlich einen Schnitt. Entfernt werden nur invasive oder stark dominante Pflanzen. Alles andere darf wachsen.

  • Tipp: Lassen Sie eine Saison lang alles wachsen und beobachten Sie, wo sich natürliche Laufwege oder häufig genutzte Bereiche im Garten entwickeln. Mähen oder schneiden Sie Sträucher dann nur dort zurück, wo es wirklich notwendig ist.

Heimische Hecken in den naturnahen Garten pflanzen

Heimische Hecken wie Beerensträucher, Wildrosen, Weißdorn oder Holunder sind robust, müssen selten geschnitten werden und sind wertvoll für Tiere.

  • Hinweis: Beliebte Heckenarten wie Kirschlorbeer, Thuja oder Lebensbaum sind zwar in vielen Gärten zu finden, aber für den Naturgarten nicht geeignet. Sie bieten nur wenig Lebensraum für heimische Tiere, sind oft nicht an das lokale Ökosystem angepasst und benötigen teilweise mehr Pflege als heimische Gehölze.

Nachhaltig den naturnahen Garten planen

Nutzen Sie natürliche oder recycelte Materialien und integrieren Sie eine Gartenbewässerung. Insektenhotels und Nistkästen fördern die Artenvielfalt. Bevorzugen Sie regionale, mehrjährige Pflanzen und verzichten Sie auf torfhaltige Erde. Auch ein der eigene eigener Obst- und Gemüseanbau wie bei einem Bauerngarten machen den Garten zusätzlich nachhaltig.

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Häufig gestellte Fragen

Welche Pflanzen gehören in einen naturnahen Garten?

In einen naturnahen Garten gehören heimische Pflanzen. Beliebte Pflanzen für Naturgärten sind:

  • Bäume und Sträucher wie Speierling, Traubenkirsche, Sal-Weide, Felsenbirne, Rote Heckenkirsche, Sauerdorn, Eiche, Linde, Schwarzer Holunder

  • Wildstauden und Blumen wie Gewöhnliche Schafgarbe, Blut-Storchenschnabel, Wiesen-Salbei, Gemeine Akelei, Glockenblumen, Natternkopf, Sand-Thymian, Wilde Möhre, Nachtkerze, Wilde Karde, Sonnenhut, Kriechender Günsel, Heidenelke

  • Kräuter & Wildkräuter wie Petersilie, Liebstöckel, Melisse, Pfefferminze, Schnittlauch, Brennnessel, Giersch bzw. Geißfuß

  • Wassernahe Pflanzen wie Gelbe Schwertlilie, Sumpfdotterblume, Wasserminze, Brunnenkresse

Wie fördere ich die Artenvielfalt im Garten?

Fördern Sie Artenvielfalt im Garten, indem Sie verschiedene Lebensräume wie Blumenwiesen, Hecken, Totholz und einen Teich schaffen. Verwenden Sie heimische, ungefüllte Wildpflanzen, die Insekten und Vögeln Nahrung bieten. Lassen Sie wilde Ecken zu, mähen Sie seltener und verzichten Sie auf chemische Pflanzenschutzmittel. Bieten Sie Wasserstellen und Rückzugsorte wie Laub- oder Steinhaufen für Tiere an.

Warum gehen Insekten nicht an exotische Pflanzen?

Heimische Insekten meiden exotische Zierpflanzen oft, weil sich Pflanzen und Insekten im Laufe der Evolution aneinander angepasst haben. Pflanzen wie Rhododendron, Forsythie oder Magnolie stammen aus anderen Regionen und sind meist nicht auf unsere heimischen Bestäuber abgestimmt – viele Insekten erkennen sie nicht als Nahrungsquelle oder können ihre Blüten nicht nutzen.

Beim Rhododendron beispielsweise sieht man zwar oft viele Honigbienen oder Hummeln, doch profitieren davon meist nur wenige, anpassungsfähige Arten. Für die große Vielfalt heimischer Wildbienen und spezialisierter Insekten bieten diese Pflanzen kaum Nahrung oder passende Blütenstrukturen, weshalb sie insgesamt wenig zur Förderung der heimischen Insektenvielfalt beitragen.

Was sind die wichtigsten Schritte, um einen natürlichen Garten aufzubauen?

Die wichtigsten Schritte für einen natürlichen Garten sind:

  1. Analysieren Sie Ihr Grundstück und planen Sie verschiedene Lebensräume wie Blumenwiese, Gehölzgruppen und Teich.

  2. Verwenden Sie heimische, standortgerechte Pflanzen und natürliche Materialien wie Holz oder Stein.

  3. Schaffen Sie Rückzugsorte für Tiere, etwa durch wilde Ecken, Totholz, Laubhaufen und Wasserstellen.

  4. Pflegen Sie naturnah: Verzichten Sie auf Chemie, mähen Sie selten und fördern Sie Wildwuchs und Vielfalt.

Warum ist das Vermeiden von Pestiziden und Torf so entscheidend für den Naturschutz im Garten?

Das Vermeiden von Pestiziden schützt nützliche Insekten wie Bienen und Schmetterlinge und erhält das ökologische Gleichgewicht im Garten. Pestizide schädigen die Artenvielfalt, gelangen in die Nahrungskette und beeinträchtigen Tiere und Pflanzen. Der Verzicht auf Torf bewahrt wertvolle Moore, die wichtige Lebensräume und CO₂-Speicher sind, und verhindert deren Zerstörung.

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