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Welche passt am besten?

Dachformen prägen die Architektur Ihres Hauses

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Dachform entscheidet über die Größe der Dachfläche, hat aber auch Einfluss auf den Wohnraum.
  • Das Satteldach ist die klassische Dachform, beliebt sind aber auch das Pult- und das Mansarddach.
  • Die Dachgestaltung ist auch von lokalen Richtlinien abhängig.

Mit der Entscheidung für eine bestimmte Hausform und -größe geht auch immer die Bestimmung der Dachform einher. Diese bestimmt maßgeblich die Optik des Hauses und hat darüber hinaus einen großen Einfluss auf die Größe der Dachflächen. Dachschrägen verkleinern zum Beispiel den Wohnraum, bieten aber verbesserten Schutz gegen Witterung und effiziente Möglichkeiten zur Energiegewinnung. Wir stellen Ihnen verschiedene Dachformen im Einzelnen vor.

Diese Dachformen eignen sich für Ihr Haus

Neben den ästhetischen Gründen ist die Wahl der Form eine Entscheidung für unterschiedliche Funktionen. Jede Dachform hat spezifische Auswirkungen auf den Wohnraum. Außerdem entscheidet sie darüber, was Sie an dem Dach anbringen können.

Satteldach

Bei einem Satteldach oder Giebeldach handelt es sich zwar um einen traditionellen Klassiker unter den Dachformen, sie sind aber auch in der modernen Architektur beliebt. Innovative Gestaltungsweisen bietet Ihnen die Form genügend, sie ist aber vor allem sehr praktisch: Regen fließt problemlos an den Dachschrägen hinab und Schnee fällt schneller herunter. Die Dachschrägen sollten allerdings nicht zu steil sein, damit der Schnee nicht immerzu und in großen Mengen herabfällt. In regenreichen Gegenden ergibt eine steile Dachschräge jedoch Sinn. Auch in sonnigen Gebieten eignet sich das Satteldach besonders gut: Bringen Sie Solarkollektoren an den Dachschrägen an und nutzen Sie eine Solarthermie oder Photovoltaikanlage, sparen Sie eine Menge Energie.

Flachdach

Die Flachdach-Form geht bereits bis in die Antike zurück und hat sich seitdem bewährt. Früher kam es bei dieser Bauform häufig zu undichten Dächern und zur Bildung von Wasserpfützen, die auf einem flachen Dach nicht abfließen konnten. Inzwischen planen Architekten Abflusssysteme in das Dach mit ein, die diesen Effekt wieder ausgleichen. Das Flachdach ist zudem kostengünstig und mutet modern an. Darüber hinaus bietet es Ihnen vielfältige Nutzungsmöglichkeiten:

  • Nutzung als Dachterrasse
  • Bepflanzung für einen Garten auf dem Dach
  • Einbau einer Licht- bzw. Glaskuppel, um die Wohnräume mit zusätzlichem Tageslicht zu versorgen

Mit einem Flachdach befinden sich im oberen Geschoss Ihres Gebäudes keine Dachschrägen. Sie können die Wohnfläche also vollständig in kompletter Höhe ausnutzen.

Villa mit Flachdach
Gerade bei modernen Häusern wirkt ein Flachdach besonders elegant.

Pultdach

Seinem Namen entsprechend neigt sich eine Seite wie ein Pult, während die andere Seite senkrecht nach unten geht. Früher verwendeten Bauherren diese Dachform für Lagerhäuser. Heutzutage ist es auch im privaten Hausbau üblich, das Dach auf diese Weise anzuschrägen. Diese Form bietet im Obergeschoss mehr Wohnraum als das Satteldach, weil nur eine Seite des Daches geneigt ist. Wie beim Satteldach fließt das Regenwasser beim Pultdach problemlos ab. Schnee fällt an der geneigten sogenannten Traufseite ebenfalls nach unten. Solaranlagen lassen sich leicht installieren und nutzen, sofern die Dachschräge beziehungsweise Traufseite Richtung Sonnenseite nach Süden ausgerichtet ist.

Walmdach/Krüppelwalmdach

Das Walmdach ist zu allen Seiten in einem bestimmten Winkel geneigt. Das gilt sowohl für die Trauf- als auch für die Giebelseite. Durch die Bauweise ergibt sich über der Giebelseite eine Dachfläche, die als Walm bezeichnet wird. Weil alle Seiten eine Neigung aufweisen, bietet das Dach keine Angriffsfläche für starke Stürme. In der obersten Etage, direkt unter dem Dach, entstehen jedoch einschränkende Dachschrägen, die den Wohnraum stark verringern.

Das Krüppelwalmdach ist eine Form des Walmdaches. Auch als Schopfdach oder Halbwalmdach bezeichnet, wird es von Bauherren oft verwendet. Sie legen die Walme wesentlich höher an als die Traufhöhe der seitlichen Dächer. Das führt dazu, dass keine extremen Schrägen im Dachgeschoss zu finden sind, die den Wohnraum einschränken. Im Gegensatz zum Satteldach schützt der Dachüberstand hier auch die Giebelwand vor Regen und anderen Niederschlägen.

Mansardendach/Zwerchdach

Das Mansardendach oder Zwerchdach nimmt sich drei Dacharten zum Vorbild, die die Bauform beeinflussen:

  • Pultdach
  • Walmdach
  • Satteldach

Die Dachseiten des Mansardendaches zeichnen sich durch eine bestimmte Neigung aus. Die Dachseiten und die Neigung werden allerdings unterbrochen, bevor sich der Neigungswinkel noch einmal verkleinert. Die Dachschräge wird an diesem Punkt also steiler. Die Bauart des Mansarddachs gibt dem gesamten Gebäude eine äußerst extravagante Optik und eröffnet mehr Platz im Dachgeschoss, den Sie als Wohn- oder Lagerraum nutzen können. Achten Sie beim Knick, an dem sich der Neigungswinkel verringert, auf eine ausreichende und effektive Dämmung. Kommen an dieser Stelle Lücken in der Dämmung zustande, verlieren Sie viel Innenwärme und die Energieeffizienz hat durch das Mansarddach zu leiden.

Zeltdach (Pyramidendach)

Bei einem Zeltdach laufen mindestens drei gleich große Dachflächen aufeinander zu, woraus sich eine Pyramidenform ergibt. Diese symmetrische Bauweise führt dazu, dass der Grundriss des Hauses ebenfalls symmetrisch quadratisch ausfallen muss. Aufgrund dieser Einschränkungen finden Sie diese Dachform nur noch selten bei Wohnhäusern vor. Hierbei handelt es sich nicht unbedingt immer um eine praktische, sondern häufig um eine optische Entscheidung.

Tonnendach (Spitztonnendach)

Das Tonnendach ist eine althergebrachte Dachform, die Architekt:innen während der Industrialisierung zunehmend bei großen Lagerhallen, Bahnhöfen und inzwischen auch bei Einkaufszentren verwenden. Bei Privathaushalten ergibt diese Bauweise vor allem bei Garagen und Carports Sinn. Zeichnet sich das Tonnendach durch einen halbrunden Bogen aus, laufen beim Spitztonnendach zwei Dachflächen spitz aufeinander zu.

Mit einem Tonnen- oder Spitztonnendach überdecken Sie große Flächen beziehungsweise große Gebäudehallen schnell und problemlos. Fans von ausgefallenen Designs erhalten darüber hinaus ein abwechslungsreiches Erscheinungsbild. Diese Variante weist statische Vorteile auf und zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus: Die statischen Kräfte werden hauptsächlich auf die Außenwände und die Querbalken übertragen. Durch diese Bauform kommt sehr viel Platz im Innenraum zustande, den Sie ausnutzen können. Allerdings ist diese Dachform nur schwer zu dämmen.

Mansardendach in der Innenstadt
Spitztonnendächer finden sich nicht nur bei Garagen und Carports, sondern auch in älteren Innenstädten.

Laternendach

Das Laternendach hat wie das Satteldach an den Seiten zwei Dachschrägen. Ein senkrechter Dachabschnitt unterbricht diese zwei abgeneigten Dachflächen und die Dachschräge setzt sich weiter unterhalb fort. Durch diese spezielle Bauart gewinnen Sie zusätzlichen Wohnraum. Außerdem können Sie weitere Fenster einbauen, wodurch das Lüften möglich wird und Sie Tageslicht in diesen extra Wohnraum einlassen können.

Schleppdach

Schleppdach nennt man eine zusätzlich fortgeführte Dachform, die über den Rand einer Dachseite hinausgeht – das Dach wird also verschleppt. Sie können das Dach im selben Winkel wie die Dachfläche fortsetzen oder einen anderen Neigungswinkel wählen. Die Konstruktion gestaltet sich entsprechend einfach, weil keine weiteren Konstruktionen und Arbeiten notwendig sind. Durch das Schleppdach ergeben sich zahlreiche Aus- und Anbaumöglichkeiten. Unter dem fortgeführten Dach entsteht zusätzlicher Raum, um etwa Ihr Auto, Fahrräder, Feuerholz oder Gartenwerkzeuge unterzustellen. Oder nutzen Sie die überdachte Fläche, die das Schleppdach bietet, einfach als Terrasse, auf der Sie es sich an schönen und sonnigen Tagen bequem machen.

Vorschriften: Nicht jede Dachform ist erlaubt

Wenn Sie ein neues Haus bauen, müssen Sie sich nach den Vorschriften des regionalen Bauamtes richten. Das bedeutet, dass nicht jede Dachform überall erlaubt ist. So müssen die Dachflächen bzw. deren Form zu den Häusern in Ihrer Region beziehungsweise Wohngegend passen. Finden Sie dort also hauptsächlich Satteldächer, dürfte Ihr zukünftiges Dach ähnlich aussehen. Planen Sie eine andere Dachform, stehen Ihnen möglicherweise mehrere Hürden im Weg. Auch die Dachfarbe kann vorgegeben sein. Wer das Haus in einer weniger dicht besiedelten Gegend oder am Rand der Stadt baut, darf die Dachflächen häufig kreativer gestalten.

So viel können die einzelnen Dachformen kosten

Der Arbeitsaufwand und dementsprechend der Preis hängt immer von der Dachform und vom verwendeten Material ab. Die folgenden Beispiele geben Ihnen eine erste Orientierung:

Dachmaterial

Kosten*

Satteldach (180 qm)

Material und Arbeitslohn: 11.700 Euro

Eindeckung mit Tonziegeln: 5.400 Euro

Wärmedämmung: 10.000 Euro

Flachdach

Flachdach-Sanierung mit Dämmung: 120 bis 240 Euro/qm

Pultdach (75 qm)

12.000 bis 15.000 Euro

Walmdach/Krüppelwalmdach

Erneuerung des Dachstuhls: 50 bis 80 Euro/qm

Neue Dacheindeckung: 80 bis 120 Euro/qm

Neue Dämmung: 30 bis 130 Euro/qm

Mansardendach/Zwerchdach (280 qm)

Dachstuhl: 25.200 Euro

Eindeckung: 18.200 Euro

Dämmung: 16.200 Euro

Tonnendach (Spitztonnendach)

130 bis 180 Euro/qm

*Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Nicht nur die Dachform, sondern auch die Auswahl des Deckmaterials kann Auswirkungen auf Ihre Preiskalkulation haben:

Deckmaterial

Kosten pro Quadratmeter*

Tonziegel

25 bis 50 Euro

Dachsteine aus Beton

20 bis 25 Euro

Schiefer

90 bis 110 Euro

Faserzement

30 bis 50 Euro

* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.