Strom, Warmwasser und Heizwärme in einem Gerät? Genau das schaffen Sie mit einer Brennstoffzellenheizung. Die moderne Heizform arbeitet besonders effizient und produziert unabhängig von Netzanbietern Strom. Wir erklären Ihnen, wie eine Brennstoffzellenheizung funktioniert, welche Vorteile sie mit sich bringt und wie hoch die Kosten sind.
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Die Brennstoffzellenheizung ist ein Heizungsmodell, welches nicht nur Wärme und heißes Wasser produziert, sondern auch Strom. Aufgrund der vergleichsweise hohen Anschaffungskosten sind Brennstoffzellenheizungen in Deutschland noch nicht so weit verbreitet. Dabei ermöglicht Ihnen die Technologie eine sehr effiziente Energie- und Wärmegewinnung, die Sie unabhängiger vom öffentlichen Netzstrom macht.
Mithilfe von Brennstoffzellenheizungen werden Wärme und Strom durch den elektrochemischen Prozess der kalten Verbrennung gewonnen. Bei diesem Vorgang reagieren Sauerstoff und aus dem Erdgas gewonnener Wasserstoff miteinander. Während des Vorgangs entsteht abnehmbarer Strom und Wärme. Als Emission bleibt reines Wasser übrig.
Um eine Brennstoffzellenheizung installieren zu können, muss Ihre Immobilie einige Voraussetzungen erfüllen. Sie benötigen:
Ein Spitzenlastkessel und ein Wärmespeicher werden vor allem in den Wintermonaten benötigt, wenn der Grundlast-Wärmebedarf überschritten wird. Bei vielen Herstellern ist der Spitzenlastkessel, der hinzugeschaltet werden kann, bereits in das Brennwertmodul integriert, sodass die Anlage besonders kompakt wirkt.
Neben der Brennstoffzellenheizung wird das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung auch von Blockheizkraftwerken (BHKW) genutzt. Es gibt dennoch deutliche Unterschiede bei beiden Heizformen:
Brennstoffzellenheizung | Blockheizkraftwerk |
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Im Gegensatz zu einem BHKW ist die Brennstoffzelle und das Heizen mit Wasserstoff für ein Einfamilienhaus gut geeignet. Die Heizung ist sehr kompakt und kann problemlos in einem kleinen Heizungsraum installiert werden.
Sie können für eine Brennstoffzellenheizung mit Kosten von 25.000 bis 48.500 Euro inklusive Pufferspeicher, Spitzenlastgerät und Einbau rechnen. Die finalen Preise variieren je nach Region, Hersteller sowie Dienstleister jedoch stark.
Kosten für Stromspeicher
Haben Sie ein besonders leistungsstarkes Gerät oder sind Sie tagsüber wenig zu Hause, kann ein Stromspeicher sinnvoll sein. Dieser kostet Sie zusätzlich etwa 6.000 bis 8.000 Euro.
Seit dem 1. Januar 2023 können Sie keinen Antrag mehr auf die Förderungen des KfW-Programms 433 „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle“ stellen. Laufende Anträge werden weiterhin bearbeitet. Sind alle erforderlichen Voraussetzungen erfüllt und Nachweise eingereicht, können Sie nach sechs bis acht Wochen mit einer Auszahlung rechnen. Es wird erwartet, dass die Förderung 2023 mit neuen Bedinugungen reaktiviert wird. Sie soll dann in die BEG-Förderung integriert werden. Voraussichtlich sollen nur noch Brennstoffzellenheizungen förderfähig sein, die grünen Wasserstoff oder Biomethan nutzen. Informieren Sie sich auch bei Fachfirmen über Möglichkeiten der Förderung. Diese wissen meist, welche weiteren Zuschüsse es für Brennstoffzellenheizungen in Ihrer Region gibt.
Wie jede andere Heizungsform punktet auch die Brennstoffzellenheizung mit verschiedenen Vorteilen, hat jedoch auch ein paar Nachteile.
Vorteile/Nachteile | Details |
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Besonders hohe Effizienz | Durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung sind Brennstoffzellen besonders effizient. Mit nur einer chemischen Reaktion werden gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt. Dadurch lässt sich beispielsweise ein Haus nahezu autark betreiben. |
Kontinuierliche Stromlieferung | Photovoltaikanlagen erreichen im Sommer ihren Produktionshöhepunkt. Mit einer Brennstoffzelle haben Sie ganzjährig eine kontinuierliche Menge an Strom. |
Individuell an Bedarf anpassbar | Brennstoffzellenheizungen lassen sich nahezu an jeden Bedarf und jede Gebäudegröße anpassen. Sie benötigen wenig Platz und sind deswegen auch für Einfamilienhäuser oder Zweifamilienhäuser geeignet. |
Kombinierbar mit anderen Systemen | Sollte die erzeugte Wärme zu Spitzenlastzeiten wie im Winter nicht ausreichen, kann die Brennstoffzellenheizung problemlos durch eine weitere Heizform unterstützt werden. Häufig wird dazu eine Gasbrennwerttherme zugeschaltet. |
Ggf. Zusatzheizung notwendig | Die Brennstoffzelle ist auf einen Grundlast-Wärmebedarf ausgelegt. Damit Sie bei einem höheren Bedarf beispielsweise im Winter nicht frieren müssen, ist ein Wärmespeicher z. B. in Form eines Pufferspeichers und eine Zusatzheizung (Spitzenlastkessel) notwendig. Sie sorgen für eine lange und gleichmäßige Laufzeit der Heiztechnik. |
Vergleichsweise hohe Anschaffungskosten | Da es sich bei einer modernen Brennstoffzellenheizung um ein kompaktes System handelt, fallen die Kosten für die Anschaffung zu Beginn vergleichsweise hoch aus. Über die Jahre betrachtet rentiert sich die Investition jedoch, da Sie sich von den jährlich steigenden Strom- und Heizkosten unabhängiger machen. |
Sie wollen Ihre alte Heizung austauschen, wissen aber noch nicht, welches Modell sich für Ihr Zuhause am besten eignet? Füllen Sie einfach unseren Fragebogen aus und finden Sie passende Fachfirmen aus Ihrer Region, die Sie bei Ihrem Projekt unterstützen.
Häufig gestellte Fragen
Die Einstiegspreise für eine Brennstoffzellenheizung beginnen bei ca. 20.000 Euro. Für die komplette Anlage inklusive Einbau und Nebenkosten sollten Sie mit Preisen zwischen 25.000 bis 48.500 Euro kalkulieren.
Damit eine Brennstoffzellenheizung möglichst wirtschaftlich arbeitet, lohnt sich die Anschaffung, wenn Sie möglichst viel Strom produzieren und diesen entweder gegen eine Vergütung einspeisen oder im besten Fall selbst verbrauchen.
Über das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung werden Strom und Wärme erzeugt. Dafür wird der elektronische Prozess der sogenannten kalten Verbrennung genutzt, bei dem Wasserstoff und Sauerstoff chemisch miteinander reagieren.