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Brennstoffzellenheizung: Warmwasser, Heizwärme & Strom in einem Gerät

Undine Tackmann, Online-Redakteurin
Undine Tackmann
2. Januar 2023

Strom, Warmwasser und Heizwärme in einem Gerät? Genau das schaffen Sie mit einer Brennstoffzellenheizung. Die moderne Heizform arbeitet besonders effizient und produziert unabhängig von Netzanbietern Strom. Wir erklären Ihnen, wie eine Brennstoffzellenheizung funktioniert, welche Vorteile sie mit sich bringt und wie hoch die Kosten sind.

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Was ist eine Brennstoffzellenheizung?

Die Brennstoffzellenheizung ist ein Heizungsmodell, welches nicht nur Wärme und heißes Wasser produziert, sondern auch Strom. Aufgrund der vergleichsweise hohen Anschaffungskosten sind Brennstoffzellenheizungen in Deutschland noch nicht so weit verbreitet. Dabei ermöglicht Ihnen die Technologie eine sehr effiziente Energie- und Wärmegewinnung, die Sie unabhängiger vom öffentlichen Netzstrom macht.

Funktionsweise einer Brennstoffzellenheizung

Mithilfe von Brennstoffzellenheizungen werden Wärme und Strom durch den elektrochemischen Prozess der kalten Verbrennung gewonnen. Bei diesem Vorgang reagieren Sauerstoff und aus dem Erdgas gewonnener Wasserstoff miteinander. Während des Vorgangs entsteht abnehmbarer Strom und Wärme. Als Emission bleibt reines Wasser übrig.

Grafik Funktion Heizung Brennstoffzelle
Funktionsweise einer Brennstoffzellenheizung
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Voraussetzungen für das Heizen mit einer Brennstoffzelle

Um eine Brennstoffzellenheizung installieren zu können, muss Ihre Immobilie einige Voraussetzungen erfüllen. Sie benötigen:

  • Einen Gasanschluss, entweder als Direktanschluss vom Gasversorger oder als Tank im Außenbereich.
  • Ein Luft-Abgas-System (LAS), welches als Frischluftzufuhr für die Heizung und als Auslass für die Abgase dient. Alternativ können Sie auch einen intakten Bestandsschornstein nutzen.
  • Eine zentrale Heizungsanlage für Warmwasser und Raumwärme.
  • Einen Wärmespeicher und eine Zusatzheizung in Form eines Spitzenlastkessels. Diese werden meist direkt mit angeboten.

Ein Spitzenlastkessel und ein Wärmespeicher werden vor allem in den Wintermonaten benötigt, wenn der Grundlast-Wärmebedarf überschritten wird. Bei vielen Herstellern ist der Spitzenlastkessel, der hinzugeschaltet werden kann, bereits in das Brennwertmodul integriert, sodass die Anlage besonders kompakt wirkt.

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Unterschiede Brennstoffzellenheizung & Blockheizkraftwerk

Neben der Brennstoffzellenheizung wird das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung auch von Blockheizkraftwerken (BHKW) genutzt. Es gibt dennoch deutliche Unterschiede bei beiden Heizformen:

Brennstoffzellenheizung

Blockheizkraftwerk

  • gewinnt Energie durch Wasserstoff, der aus Erdgas gewonnen wird
  • erzeugt keine Abgase, außer bei Kombination mit Gasbrennwertheizung zur Heizunterstützung
  • elektrischer Wirkungsgrad von bis zu 70 Prozent
  • auch für Einfamilienhäuser geeignet
  • nahezu wartungsfrei
  • gewinnt Wärme und Strom durch Verbrennung mittels eines Motors
  • erzeugt Abgase
  • elektrischer Wirkungsgrad von ca. 25 bis 38 Prozent
  • überwiegend für Wohnblöcke oder mehrere Häuser geeignet
  • regelmäßige Wartung nötig

Im Gegensatz zu einem BHKW ist die Brennstoffzelle und das Heizen mit Wasserstoff für ein Einfamilienhaus gut geeignet. Die Heizung ist sehr kompakt und kann problemlos in einem kleinen Heizungsraum installiert werden.

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Kosten für eine Heizung mit Wasserstoff

Sie können für eine Brennstoffzellenheizung mit Kosten von 25.000 bis 48.500 Euro inklusive Pufferspeicher, Spitzenlastgerät und Einbau rechnen. Die finalen Preise variieren je nach Region, Hersteller sowie Dienstleister jedoch stark.

Kosten für Stromspeicher

Haben Sie ein besonders leistungsstarkes Gerät oder sind Sie tagsüber wenig zu Hause, kann ein Stromspeicher sinnvoll sein. Dieser kostet Sie zusätzlich etwa 6.000 bis 8.000 Euro.

Brennstoffzellenheizung Förderungen & Finanzierungen

Seit dem 1. Januar 2023 können Sie keinen Antrag mehr auf die Förderungen des KfW-Programms 433 „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle“ stellen. Laufende Anträge werden weiterhin bearbeitet. Sind alle erforderlichen Voraussetzungen erfüllt und Nachweise eingereicht, können Sie nach sechs bis acht Wochen mit einer Auszahlung rechnen. Es wird erwartet, dass die Förderung 2023 mit neuen Bedinugungen reaktiviert wird. Sie soll dann in die BEG-Förderung integriert werden. Voraussichtlich sollen nur noch Brennstoffzellenheizungen förderfähig sein, die grünen Wasserstoff oder Biomethan nutzen. Informieren Sie sich auch bei Fachfirmen über Möglichkeiten der Förderung. Diese wissen meist, welche weiteren Zuschüsse es für Brennstoffzellenheizungen in Ihrer Region gibt.

Vorteile & Nachteile einer Brennstoffzellenheizung

Wie jede andere Heizungsform punktet auch die Brennstoffzellenheizung mit verschiedenen Vorteilen, hat jedoch auch ein paar Nachteile.

Vorteile/Nachteile

Details

Besonders hohe Effizienz

Durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung sind Brennstoffzellen besonders effizient. Mit nur einer chemischen Reaktion werden gleichzeitig Wärme und Strom erzeugt. Dadurch lässt sich beispielsweise ein Haus nahezu autark betreiben.

Kontinuierliche Stromlieferung

Photovoltaikanlagen erreichen im Sommer ihren Produktionshöhepunkt. Mit einer Brennstoffzelle haben Sie ganzjährig eine kontinuierliche Menge an Strom.

Individuell an Bedarf anpassbar

Brennstoffzellenheizungen lassen sich nahezu an jeden Bedarf und jede Gebäudegröße anpassen. Sie benötigen wenig Platz und sind deswegen auch für Einfamilienhäuser oder Zweifamilienhäuser geeignet.

Kombinierbar mit anderen Systemen

Sollte die erzeugte Wärme zu Spitzenlastzeiten wie im Winter nicht ausreichen, kann die Brennstoffzellenheizung problemlos durch eine weitere Heizform unterstützt werden. Häufig wird dazu eine Gasbrennwerttherme zugeschaltet.

Ggf. Zusatzheizung notwendig

Die Brennstoffzelle ist auf einen Grundlast-Wärmebedarf ausgelegt. Damit Sie bei einem höheren Bedarf beispielsweise im Winter nicht frieren müssen, ist ein Wärmespeicher z. B. in Form eines Pufferspeichers und eine Zusatzheizung (Spitzenlastkessel) notwendig. Sie sorgen für eine lange und gleichmäßige Laufzeit der Heiztechnik.

Vergleichsweise hohe Anschaffungskosten

Da es sich bei einer modernen Brennstoffzellenheizung um ein kompaktes System handelt, fallen die Kosten für die Anschaffung zu Beginn vergleichsweise hoch aus. Über die Jahre betrachtet rentiert sich die Investition jedoch, da Sie sich von den jährlich steigenden Strom- und Heizkosten unabhängiger machen.

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Häufig gestellte Fragen

Was kostet eine Brennstoffzellenheizung für ein Einfamilienhaus?

Die Einstiegspreise für eine Brennstoffzellenheizung beginnen bei ca. 20.000 Euro. Für die komplette Anlage inklusive Einbau und Nebenkosten sollten Sie mit Preisen zwischen 25.000 bis 48.500 Euro kalkulieren.

Wann lohnt sich eine Brennstoffzellenheizung?

Damit eine Brennstoffzellenheizung möglichst wirtschaftlich arbeitet, lohnt sich die Anschaffung, wenn Sie möglichst viel Strom produzieren und diesen entweder gegen eine Vergütung einspeisen oder im besten Fall selbst verbrauchen.

Wie funktioniert eine Brennstoffzellenheizung?

Über das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung werden Strom und Wärme erzeugt. Dafür wird der elektronische Prozess der sogenannten kalten Verbrennung genutzt, bei dem Wasserstoff und Sauerstoff chemisch miteinander reagieren.