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Geschützt und schön wohnen:

Eine sichere Wohnungseingangs­tür für mehr Einbruchschutz

Anika Wegner
Anika Wegner
26. Oktober 2022

Die größte Sicherheitsschwachstelle in Mehrfamilienhäusern ist in aller Regel die Wohnungseingangstür – das muss aber nicht so sein! Erfahren Sie, mit welchen Maßnahmen Sie Ihre Tür leicht und effektiv sichern können, welchen Gestaltungsspielraum Sie bei der Wohnungseingangstür haben, welche gesetzlichen Vorschriften Sie dabei beachten müssen, und welche Fördermöglichkeiten Sie nutzen können.

Einbruchschutz: Sicherheit geht vor!

In Ihren eigenen vier Wänden sollten Sie sich wohlfühlen. Das Sicherheitsempfinden spielt dafür eine entscheidende Rolle. Sicherheit fängt in Mehrfamilienhäusern bei der Wohnungseingangstür an, das empfiehlt auch die Polizei. Neben leicht zu erreichenden Fenstern oder Balkontüren, sind die Eingangstüren das häufigste Ziel diebischer Aktionen. Während die Zahl der Wohnungseinbrüche steigt, nimmt die Zahl der gescheiterten Einbrüche ebenfalls zu.

Eine Orientierung bieten die genormten Widerstandsklassen nach DIN EN 1627. Die Polizei empfiehlt einbruchhemmende Türen ab Widerstandsklasse RC 2. Sie halten mit einfachen Werkzeugen ausgestattete Gelegenheitstäter mindestens drei Minuten davon ab, Ihre Wohnungstür gewaltsam zu öffnen. Je höher die Widerstandsklasse, desto besser der Schutz.

Übersicht der Sicherheitsklassen

Widerstandsklasse

Widerstandszeit

Schutz vor

Verwendete Mittel

Widerstandsklasse

RC 1 N

Widerstandszeit

3 min.

Schutz vor

Vandalismus

Verwendete Mittel

körperliche Gewalt (z. B. Gegentreten, Schulterwurf)

Widerstandsklasse

RC 2 N

Widerstandszeit

3 min.

Schutz vor

Einbruchsversuch mit einfachen Werkzeugen

Verwendete Mittel

Schraubendreher, Zangen oder Keile

Widerstandsklasse

RC 2

Widerstandszeit

3 min.

Schutz vor

Einbruchsversuch mit einfachen Hebelwerkzeugen

Verwendete Mittel

Schraubendreher, Zangen oder Keile

Widerstandsklasse

RC 3

Widerstandszeit

5 min.

Schutz vor

Einbruchsversuch mit Brecheisen oder Hebelwerkzeugen

Verwendete Mittel

zusätzlich zweiter Schraubendreher oder Brecheisen

Widerstandsklasse

RC 4

Widerstandszeit

10 min.

Schutz vor

Einbruchsversuch mit Säge- und Schlagwerkzeugen

Verwendete Mittel

Schlagaxt, Stemmeisen, Hammer, Meißel, Akku-Bohrmaschine

Widerstandsklasse

RC 5

Widerstandszeit

15 min.

Schutz vor

Einbruchsversuch mit Elektrowerk- zeugen

Verwendete Mittel

Bohrmaschinen, Stich- oder Säbelsägen, Winkelschleifern

Widerstandsklasse

RC 6

Widerstandszeit

20 min.

Schutz vor

Einbruchsversuch mit besonders leistungsfähigen Elektrowerkzeugen

Verwendete Mittel

Bohrmaschinen, Stich- oder Säbelsägen, Winkelschleifern

Haustür Sicherheitsausstattung
Beispiel: Sicherheitsausstattung für die Widerstandsklasse RC2
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Schallschutz

Um die Geräusche im Treppenhaus weitestgehend draußen zu halten und zu verhindern, das Geräusche aus der Wohnung nach außen dringen, sind Wohnungseingangstüren mit einem Mindestschallschutz nach DIN 4109 ausgestattet. Dieser entspricht 37 dB, also in etwa der Lautstärke von leiser Musik. Je nach Ihren Bedürfnissen bieten Hersteller aber auch Wohnungseingangstüren mit höheren Schallschutzklassen an.

Feuer- und Rauchschutz

Feuer- und Rauchschutzvorkehrungen sind nicht verpflichtend, werden jedoch von einigen Anbietern mit angeboten. Man unterscheidet zwischen Maßnahmen zum Feuerschutz und Maßnahmen gegen das Eindringen von Rauch. Beim Feuerschutz kommt es vor allem auf die Stabilität des Materials an, beim Rauchschutz auf die Dichte der Öffnungen.

Für den normalen Hausgebrauch ist beim Feuerschutz die Widerstandsklasse T30 ausreichend. „T“ steht für Zeit und 30 gibt die Anzahl der Minuten an, die die Tür bei 800 Grad Celsius heißem Feuer standhält. Dies gibt den Bewohnern in der Regel genug Zeit, die Feuerwehr zu rufen und sich in Sicherheit zu bringen. Eine Rauchschutztür soll den dahinterliegenden Raum möglichst lange ohne Atemschutz nutzbar halten.

Wohnungseingangstür
Wohnungseingangstüren aus Holz und Sprossen haben eine besonders edle Optik

Material für Wohnungseingangstüren

Wohnungseingangstüren bekommen Sie in verschiedenen Materialien. Die gängigsten sind:

  • CPL
  • Echtholzfurnier
  • Massivholz (selten)

Alle Oberflächenmaterialien eignen sich als Wohnungseingangstüren, wenn sie entsprechend mit Sicherheits- und Schallschutzelementen ausgestattet werden.

Für welche Optik Sie sich letztendlich entscheiden hängt davon ab, wie viel Sie ausgeben möchten und welcher Werkstoff Ihnen am besten gefällt.

Was bedeutet CPL?

CPL steht für Continuous Pressing Laminates. Bezeichnet wird damit ein Verbund aus mehreren Lagen unter Hochdruck gepresstem Papier und Harz, mit dem eine Tür beschichtet wird.

CPL ist pflegeleicht, recht beständig und kratzunempfindlich. Das Material bietet einen hohen Gestaltungsspielraum, da es die Oberflächenstruktur anderer Werkstoffe wie Holz, Metall oder Marmor imitiert.

Klimaklassen

Wohnungseingangstüren grenzen nur selten direkt an einen Freiluftbereich. In der Regel führen sie von einem geschlossenen Hausflur in einen Wohnbereich. Wärmedämmung ist daher kein zentrales Thema. Trotzdem gibt es für Innentüren empfohlene Klimaklassen nach DIN EN 1121. Serienmäßig werden Wohnungseingangstüren, die beheizte Wohnungen von beheizten Hausfluren bzw. Treppenhäusern abtrennen, für gewöhnlich mit der Klimaklasse zwei ausgestattet. Für unbeheizte Treppenhäuser wird zu Wohnungseingangstüren mit der Klimaklasse drei geraten.

Klimaklasse

Temperaturunterschied

Feuchtigkeitsunterschied

Empfohlen für

Klimaklasse

1

Temperaturunterschied

bis 5 °C

Feuchtigkeitsunterschied

bis 20 Prozent

Empfohlen für

zwischen gleichmäßig beheizten Wohneinheiten

Klimaklasse

2

Temperaturunterschied

bis 10 °C

Feuchtigkeitsunterschied

bis 35 Prozent

Empfohlen für

Bade-, Schlaf-zimmertüren, Wohnungsein-gangstüren zu beheizten Fluren

Klimaklasse

3

Temperaturunterschied

bis 20 °C

Feuchtigkeitsunterschied

bis 55 Prozent

Empfohlen für

Wohnungsein-gangstüren zu Kaltbereichen (z. B. Keller, Garage, unbeheizter Flur)

Werden die Klimaklassen nicht beachtet, kann sich die Tür durch die Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede zwischen den Räumen verformen. Dies erleichtert Einbrechern die Arbeit, die Wohnungseingangstür aufzubrechen und sollte daher unbedingt vermieden werden.

Rechtslage: Wohnungseingangstür ist Gemeinschaftseigentum

In Mehrfamilienhäusern wird unterschieden zwischen Gemeinschaftseigentum und Sondereigentum. Diese Unterscheidung ist für Zuständigkeitsfragen bei Instandhaltung und der Kostenübernahme bei Reparaturen ausschlaggebend. So trägt der Wohnungseigentümer die Kosten und Lasten, die sein jeweiliges Sondereigentum betreffen. Das sind in der Regel alle Elemente, die sich in der Wohnung befinden. Während alle anderen Kosten zulasten der Gemeinschaft gehen.

Wohnungseingangstüren sind nach einem Gerichtsurteil Gemeinschaftseigentum. Das heißt, Sie müssen sich als Wohnungseigentümer mit der Hausgemeinschaft bzw. als Mieter mit dem Hauseigentümer absprechen, wenn Sie eine andere Wohnungstür einsetzen möchten.

Preise für Wohnungseingangstüren

Die Preise für Wohnungseingangstüren richten sich nach dem gewünschten Material, Maßen und Ausstattung sowie aus den integrierten Schutzvorrichtungen und Drückergarnituren. In den Kalkulationen werden oft die Zarge und der Einbau durch den Fachmann vergessen. Wer sich den Einbau selbst zutraut, aber noch Tipps benötigt, wird in Broschüren, z. B. von Hornbach, fündig. Auch im Internet gibt es zahlreiche Anleitungen in Bild und Ton.

Abgesehen von der Ausstattung sind Massivholztüren, rein vom Werkstoff her, gefolgt von Echtholzfurniertüren am kostenintensivsten. CPL-Türen sind mit rund 280 Euro rund 40 bis 50 Euro günstiger als mit Echtholz furnierte Türen.

In dieser Tabelle finden Sie Richtwerte der Wohnungstürpreise, die je nach Hersteller und Qualität variieren können:

Material

Preis (ohne Zarge und Drückergarnitur)

CPL

ab 280 Euro

Echtholzfurnier

ab 320 Euro

Holz

ab 360 Euro

Staatliche Förderungen für Wohnungstüren

Der Einbau einer Wohnungseingangstür kann im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) staatlich gefördert werden, wenn sich die Energieeffizienz des Gebäudes dadurch erhöht. Dafür können Sie einen Zuschuss beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beantragen.

Darüber hinaus können Sie den Kredit 159 bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nutzen, wenn Sie Maßnahmen zum Einbruchschutz ergreifen wollen. Dazu zählen neben dem Einbau einer einbruchhemmenden Haus-, Wohnungs- oder Neben­eingangstür auch Nachrüstsysteme für diese Türen, etwa in Form von Tür­zusatz­schlössern.

Optisch können Sie Ihre Wohnungseingangstür nicht so schnell verändern, doch sicherheitstechnisch ist auch im Nachhinein immer noch etwas zu machen: Beschläge, Türbänder oder Schloss sowie Zusatzsicherungen, wie zum Beispiel ein Querriegelschloss, lassen sich leicht auswechseln und erhöhen den Schutz Ihres Eigentums. Lassen Sie sich kostenlos und unverbindlich* zu Ihren Möglichkeiten beraten. Anhand Ihrer Vorstellungen und Wünsche empfehlen wir Ihnen bis zu drei Fachfirmen für Wohnungseingangstüren in Ihrer Nähe.