Steingarten gestalten – Schritt für Schritt zum pflegeleichten Garten
Ein Steingarten ist ein Gartenbereich, der mit verschiedenen Steinen und typischen Steingartenpflanzen gestaltet ist. Er zeichnet sich durch seine naturnahe Optik, pflegeleichte Bepflanzung und gute Drainage aus. Die Kosten für einen Steingarten liegen zwischen 70 und 500 Euro pro Quadratmeter. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einen Steingarten richtig anlegen und finden Ideen zur Gestaltung.
Sind Steingärten verboten?
Nein, Steingärten sind in Deutschland nicht grundsätzlich verboten. Reine Schottergärten ohne Bepflanzung sind jedoch in vielen Bundesländern und Kommunen untersagt. Die genauen Regelungen für Ihre Gartenplanung hängen vom jeweiligen Bundesland oder der Stadt ab.
Erlaubt sind: Steingärten mit Bepflanzung und wasserdurchlässigen Flächen.
Häufig verboten sind: Komplette Schottergärten ohne Pflanzen oder mit Unkrautvlies.
Fachfirmen für Garten- und Landschaftsbau kennen die aktuellen regionalen Vorschriften genau. Sie unterstützen Sie dabei, einen Steingarten nach regionalen Vorschriften zu gestalten und Ihre Wünsche umzusetzen.
Wie legt man einen Steingarten an? – Schritt für Schritt
Damit Ihr Steingarten möglichst naturnah und pflegeleicht wird, sollten Sie beim Anlegen einige wichtige Schritte beachten. Bedenken Sie: Ein Steingarten unterscheidet sich von einem Schottergarten – beide Gartenformen sind keinesfalls miteinander zu verwechseln.
Standort wählen und planen: Wählen Sie einen sonnigen Platz aus und legen Sie die gewünschte Fläche und Form Ihres Steingartens fest. Planen Sie den Garten zuerst auf Papier mit Wegen, Höhenstufen und Pflanzzonen.
Boden vorbereiten: Heben Sie den Boden etwa 30 bis 50 Zentimeter tief aus, entfernen Sie Unkraut und Wurzeln und legen Sie eine Drainageschicht aus Kies oder Schotter an, die Sie mit Unkrautvlies abdecken.
Substrat auffüllen: Füllen Sie die Fläche mit sandig-kiesigem Substrat oder spezieller Steingartenerde auf.
Steine setzen: Platzieren Sie zuerst die größten Steine als Grundgerüst und ergänzen Sie danach mittlere und kleinere Steine für eine natürliche Optik.
Bepflanzen: Setzen Sie typische Steingartenpflanzen wie Stauden, Sukkulenten oder kleine Gräser in Gruppen ein.
Angießen und pflegen: Gießen Sie die Pflanzen nach dem Einsetzen gut an und pflegen Sie den Steingarten, indem Sie gelegentlich Unkraut entfernen und nur sparsam wässern.
Welche Steine eignen sich für den Steingarten?
Ideal für den Steingarten sind natürliche, heimische und wetterfeste Gesteinsarten. Am besten verwenden Sie nur wenige verschiedene Steinarten und wählen Materialien möglichst aus der eigenen Region. Diese Steine speichern Wärme, bieten Tieren Rückzugsräume und sind ideal für insekten- und vogelfreundliche Gärten. Künstliche, eingefärbte Materialien sind weniger empfehlenswert.
Liste geeigneter Steine für den Steingarten
Granit
Basalt
Kalkstein
Sandstein
Schiefer
Gneis
Dolomit
Quarzit
Alpendolomit
Jurakalkstein
Porphyr
Für die Abdeckung, Drainage oder kleinere Flächen eignen sich außerdem Kies, Splitt und Schotter. Große Steine dienen als Strukturgeber, kleinere Steine und Kiesschichten füllen die Zwischenräume und sorgen für ein natürliches Gesamtbild.
Welche Pflanzen eignen sich für einen sonnigen Steingarten?
Für einen Steingarten eignen sich vor allem sonnenliebende, trockenheitsverträgliche und niedrigwüchsige Pflanzen. Diese Arten kommen mit kargen Böden und guter Drainage bestens zurecht und sorgen für Farbe und Struktur im Garten. Besonders empfehlenswert sind regionale und heimische Pflanzenarten, die sich an das Klima anpassen.
Liste geeigneter Pflanzen für den Steingarten
Polsterstauden und Blühpflanzen
Blaukissen (Aubrieta)
Duftsteinrich (Lobularia maritima)
Grasnelke (Armeria maritima)
Immergrüne Schleifenblume (Iberis sempervirens)
Glockenblume (Campanula)
Steinkraut (Alyssum)
Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris)
Enzian (Gentiana)
Seifenkraut (Saponaria)
Bartfaden (Penstemon)
Silberblatt-Salbei (Salvia officinalis 'Icterina')
Wollziest (Stachys byzantina)
Sukkulenten und Trockenheitsspezialisten
Hauswurz (Sempervivum)
Fetthenne/Sedum (Sedum acre, Sedum telephium)
Aloe Vera (Aloe vera)
Mittagsblume (Delosperma)
Zwerggehölze & kleine Gräser
Zwergkiefer (Pinus mugo)
Fächer-Zwergmispel (Cotoneaster horizontalis)
Blauschwingel (Festuca glauca)
Segge (Carex)
Mediterrane Kräuter & Heilpflanzen
Thymian (Thymus vulgaris)
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Salbei (Salvia officinalis)
Kombinieren Sie Pflanzen mit unterschiedlichen Blütezeiten und Wuchsformen, um Ihren Steingarten das ganze Jahr über attraktiv und naturnah zu gestalten. Orientieren Sie sich dabei an einem Blumen-Jahreskalender. Viele Pflanzen sind zudem insektenfreundlich und fördern die Artenvielfalt im Garten.
Welche Pflanzen eignen sich für schattige Steingärten?
Für schattige Steingärten eignen sich robuste, schattenverträgliche Bodendecker, Stauden und Gräser.
Bergenie (Bergenia)
Großes Immergrün (Vinca major)
Storchschnabel (Geranium)
Purpurglöckchen (Heuchera)
Moos-Steinbrech (Saxifraga bryoides, Saxifraga arendsii)
Scheinbeeren (Gaultheria procumbens)
Mauer-Zimbelkraut (Cymbalaria muralis)
Porzellanblümchen (Saxifraga umbrosa)
Seifenkraut (Saponaria)
Karpaten-Schaumkresse (Arabis procurrens)
Zwerg-Geißbart (Aruncus aethusifolius)
Astilbe (Astilbe glaberrima 'Sprite')
Brauner Streifenfarn (Athyrium filix-femina)
Schnee-Marbel (Luzula nivea)
Funkien (Hosta)
Schöne Steingarten-Ideen
Es gibt verschiedene Ideen für schönen Steingärten, die je nach Stil, Standort und persönlichem Geschmack variieren. Beliebte Ideen zur Gestaltung von Steingärten sind:
Moderner Steingarten mit klarer Linienführung
Ein moderner Steingarten zeichnet sich durch klare Formen aus und wirkt ordentlich und aufgeräumt. Es werden gezielt bestimmte Steine und Pflanzen ausgewählt, anstatt vieles verschiedenes zu mischen. So entsteht ein ruhiger, moderner Garten.
Die wichtigste Merkmale eines modernen Steingartens:
Gestalten Sie mit klaren Formen: Legen Sie Beete und Wege rechteckig oder rund an und achten Sie auf deutliche Kanten – so wirkt Ihr Garten ordentlich und strukturiert.
Verwenden Sie viel Kies und große Steine: Bedecken Sie größere Flächen mit hellem oder grauem Kies und setzen Sie einzelne große Steine gezielt als Blickfang ein.
Wählen Sie wenige, ausgesuchte Pflanzen: Pflanzen Sie nur einige ausgewählte Arten wie Ziergräser, Sukkulenten oder Lavendel und setzen Sie diese mit Abstand für einen ruhigen, übersichtlichen Eindruck.
Lassen Sie offene, freie Flächen: Halten Sie Platz zwischen Steinen und Pflanzen, vermeiden Sie Wildwuchs und sorgen Sie so für ein klares Gesamtbild.
Setzen Sie stilvolle Deko-Elemente: Ergänzen Sie den Steingarten mit modernen Accessoires wie schlichten Laternen, eleganten Gartenmöbeln, dezenten Lichtspots oder kleinen Wasserspielen.
Arbeiten Sie mit spannenden Kontrasten: Kombinieren Sie helle Steine mit dunklen Pflanzgefäßen oder setzen Sie Materialien wie Edelstahl, Holz und Beton für interessante Farbakzente ein.
Kleiner Steingarten für wenig Platz
Auch ein kleiner Garten lässt sich problemlos als Steingarten anlegen. Egal, ob auf dem Balkon, der Terrasse oder in einer kleinen Gartenecke – bei Ihrem kleinen Steingarten sollten Sie auf folgende wichtige Merkmale achten:
Die wichtigste Merkmale eines kleinen Steingartens:
Wählen Sie ein passendes Gefäß oder eine kleine Fläche: Nutzen Sie einen großen Blumentopf, einen Baukübel oder eine kleine Ecke im Garten, damit Ihr Steingarten auch auf Balkon oder Terrasse Platz findet.
Setzen Sie auf wenige, robuste Pflanzen: Wählen Sie kompakte, trockenheitsverträgliche Arten wie Hauswurz, Sukkulenten oder kleine Polsterstauden, die wenig Pflege brauchen.
Platzieren Sie größere Steine gezielt: Verwenden Sie ein bis zwei auffällige Steine als Blickfang und füllen Sie die Zwischenräume mit Kies oder Splitt für ein ordentliches Gesamtbild.
Lassen Sie genügend Abstand zwischen den Pflanzen: Pflanzen Sie mit Abstand, damit alles luftig bleibt und sich die Pflanzen gut entwickeln können.
Achten Sie auf eine gute Drainage: Sorgen Sie mit einer Schicht Kies oder Blähton am Boden dafür, dass überschüssiges Wasser abfließen kann.
Gestalten Sie pflegeleicht: Gießen Sie sparsam und entfernen Sie regelmäßig Unkraut oder abgestorbene Pflanzenteile.
Setzen Sie dekorative Akzente: Ergänzen Sie Ihren kleinen Steingarten mit hübschen Gefäßen, alten Töpfen oder anderen Deko-Elementen.
Japanischer Steingarten für meditative Ruhe
Ein japanischer Steingarten ist wie ein ruhiger Rückzugsort im eigenen Garten. Er besteht aus Steinen, Kies oder Sand, etwas Wasser und sorgfältig ausgewählten Pflanzen. Alles wird so angeordnet, dass der Garten sehr ordentlich, aber trotzdem natürlich wirkt.
Die wichtigsten Merkmale eines japanischen Steingartens:
Setzen Sie Steine als Hauptdarsteller: Große Findlinge und kleinere Steingruppen werden bewusst asymmetrisch platziert und symbolisieren Berge, Inseln oder Felsen in der Natur.
Nutzen Sie Kies oder Sand als Wasserersatz: Flächen aus hellem Kies oder Sand werden mit einer Harke in Wellenmustern gestaltet und stehen so für Flüsse, Seen oder das Meer – typisch für Zen-Gärten.
Integrieren Sie Wasser als belebendes Element: Ein kleiner Teich, Bachlauf oder Wasserfall bringt Bewegung, spiegelt das Leben wider und sorgt für beruhigende Klänge.
Wählen Sie Pflanzen mit Bedacht: Verwenden Sie nur wenige, aber charakteristische Pflanzen wie Azaleen, Bambus, Moos, Farne oder Bonsai. Diese unterstreichen die Jahreszeiten und bringen dezente Farbakzente.
Ergänzen Sie traditionelle Deko: Steinlaternen, Holzbrücken, Bambuszäune oder kleine Teehaus-Elemente schaffen ein authentisches, fernöstliches Flair.
Achten Sie auf Minimalismus und Asymmetrie: Die Gestaltung bleibt bewusst reduziert und setzt auf natürliche, unregelmäßige Anordnungen, um Ruhe und Ausgeglichenheit zu vermitteln.
Legen Sie Wege mit Trittsteinen an: Sie führen sanft durch den Garten und laden zum langsamen Gehen und Verweilen ein.
Steingarten in Hanglage gestalten
Ein Steingarten in Hanglage nutzt den schrägen Teil des Gartens. Große und kleine Steine werden so angeordnet, dass Stufen oder Terrassen entstehen. Dazwischen wachsen Pflanzen, die wenig Wasser benötigen. So sieht der Hang nicht nur schön aus, sondern bleibt auch stabil und die Erde rutscht nicht weg.
Die wichtigsten Merkmale eines Steingartens in Hanglage:
Teilen Sie den Hang in Stufen oder Terrassen auf: So entstehen kleine Ebenen, auf denen Pflanzen und Steine sicher Halt finden und die Erde nicht abrutscht.
Setzen Sie große Steine als Stütze: Graben Sie große Steine oder Findlinge tief ein, damit sie den Hang stabilisieren und als Blickfang dienen.
Füllen Sie die Zwischenräume mit Kies und kleinen Steinen: Das sorgt für ein natürliches Bild und verhindert, dass Erde weggespült wird.
Nutzen Sie sonnige Plätze: Die meisten Steingartenpflanzen mögen viel Sonne, daher ist eine Ausrichtung nach Süden oder Südwesten ideal.
Wählen Sie robuste, trockenheitsliebende Pflanzen: Pflanzen wie Hauswurz, Blaukissen oder Fetthenne fühlen sich im steinigen, trockenen Boden wohl und wachsen gut am Hang.
Legen Sie Wege oder Trittsteine an: So können Sie den Hang leicht betreten und den Garten bequem pflegen.
Gestalten Sie abwechslungsreich: Kombinieren Sie Steine in verschiedenen Größen, kleine Beete und Polsterpflanzen, um dem Hang Tiefe und Farbe zu verleihen.
Setzen Sie dekorative Akzente: Sitzplätze, Steinlaternen oder kleine Wasserläufe machen den Steingarten in Hanglage noch interessanter und laden zum Verweilen ein.
Wie viel kostet ein Steingarten?
Die Kosten für einen Steingarten liegen zwischen 70 und 500 Euro pro Quadratmeter. Die finalen Kosten für einen Garten hängen davon ab, welche Steine und Pflanzen Sie wählen, wie groß der Garten werden soll und was Sie selbst anlegen und wobei Ihnen Fachkräfte helfen dürfen.
Preisbeispiel für einen Steingarten von 10 m²
*Kosten sind Richtwerte zur Orientierung.
Was tun gegen Unkraut im Steingarten?
Um Unkraut im Steingarten zu entfernen, ist es wichtig, es möglichst früh zu beseitigen, bevor es Samen bildet und sich weiter ausbreitet. Verzichten Sie zudem möglichst auf chemische Mittel. So bleibt Ihr Steingarten auf natürliche Weise gepflegt und unkrautfrei.
Das hilft gegen Unkraut im Steingarten:
Unkraut regelmäßig jäten: Am besten mit der Hand und speziellen Werkzeugen wie Unkrautstecher oder Fugenkratzer. So erwischen Sie auch die Wurzeln, besonders in engen Steinritzen.
Heißes Wasser oder Abflammen: Gießen Sie heißes Wasser direkt auf das Unkraut oder nutzen Sie einen Gasbrenner. Beide Methoden lassen das Unkraut absterben, müssen aber eventuell wiederholt werden.
Bodendecker pflanzen: Dichte, niedrige Pflanzen wie Immergrün oder Storchschnabel lassen kaum Platz für Unkraut.
Mulchen und Kies auftragen: Eine Schicht aus Rindenmulch, Holzspänen oder Kies erschwert es dem Unkraut, durchzukommen.
Unkrautvlies verwenden: Beim Anlegen des Steingartens hilft eine Schicht Unkrautvlies unter den Steinen, das Unkrautwachstum dauerhaft zu verhindern.
Steinfugen auffüllen: Füllen Sie nach dem Jäten die Fugen mit Sand oder feinem Kies, damit sich dort weniger Unkraut ansiedelt.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen einem Steingarten und einem Schottergarten?
Ein Steingarten ist eine naturnahe Gartenform mit verschiedenen Steinen, Pflanzen und oft auch Erde, in der viele Blumen und Kräuter wachsen. Ein Schottergarten besteht hauptsächlich aus Kies oder Schotter und hat meist nur sehr wenige oder gar keine Pflanzen. Steingärten bieten Lebensraum für Tiere und fördern die Artenvielfalt, während Schottergärten oft als pflegeleicht gelten, aber ökologisch kaum Nutzen bringen. Der Steingarten ist also lebendig und bunt, der Schottergarten eher karg und grau.
Welche Jahreszeit ist ideal, um einen Steingarten anzulegen?
Die beste Jahreszeit, um einen Steingarten anzulegen, ist das Frühjahr. In dieser Zeit ist der Boden gut bearbeitbar und die Pflanzen haben genug Zeit, um bis zum Sommer anzuwachsen. Auch der Herbst eignet sich, weil der Boden noch warm ist und es oft genug regnet. Im Winter und Hochsommer sollte man besser keinen Steingarten anlegen, da die Bedingungen für Pflanzen dann ungünstig sind.