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Insekten- und vogelfreundlicher Garten – So schaffen Sie Lebensräume

Brauchen Sie passende Empfehlungen für Fachfirmen?

Ein insektenfreundlicher Garten ist ein Gewinn für alle Tiere im Garten. Mit kleinen Veränderungen schaffen Sie Nistplätze und Lebensräume und fördern so die Artenvielfalt. Erfahren Sie, wie Sie mit wenig Aufwand Schmetterlinge, Bienen und Vögel in Ihren Garten einladen können.

Unsere Autorin Undine Tackmann  ist Senior Editor bei Aroundhome und Expertin auf dem Gebiet Energieeffizienz und für Solaranlagen
Undine Tackmann
Ein naturnaher Garten mit einem kleinen Teich und viele Pflanzen.
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Insektenfreundliche Pflanzen – Diese Pflanzen ziehen Bienen, Schmetterlinge und Vögel an

Ein naturnaher Garten, der Insekten, Bienen, Schmetterlingen und Vögeln zugutekommt, setzt auf eine vielfältige Auswahl heimischer Pflanzen. Diese bieten Nahrung und geschützte Lebensräume für zahlreiche Tiere.

Welche Pflanzen sind insekten- und vogelfreundlich?

Kategorie

Pflanzenbeispiele

Nutzen

Sträucher & Gehölze

Kornelkirsche, Schlehe, Weißdorn, Holunder, Vogelbeere/Eberesche, Liguster, Haselnuss, Schneeball, Wildrosen, Berberitze, Felsenbirne

Insekten: Blüten für Nektar und Pollen

Vögel: Früchte/Beeren als Futter; Hecken für Schutz/Nistplätze

Bäume

Apfel, Birne, Kirsche, Wildapfel, Wildbirne, Linde, Ahorn, Stieleiche, Bergahorn

Insekten: Blüten für Nektar & Pollen

Vögel: Früchte als Futter; alte Bäume als Nistplätze

Stauden & Blumen

Flockenblume, Natternkopf, Mädesüß, Gänseblümchen, Kornblume, Rotklee, Weiße Lichtnelke, Immenblatt, Leimkraut

Insekten: Blüten für Nektar & Pollen

Vögel: Samen als Futter für Körnerfresser

Garten mit vielen Blumen und Sträuchern.
Je „unordentlicher“, desto mehr Insekten, Schmetterlinge und Vögel werden Ihren Garten lieben.

Bienenfreundlicher Garten - So gelingt er

Achten Sie bei der Gartenplanung auf heimische Pflanzen und schaffen Sie einen Ort, der Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle, Nistmöglichkeit und Lebensraum dient. Gleichzeitig werden Sie mit einer großen Blütenpracht entlohnt.

Welche Blumen sind gut für Bienen?

  • Besonders geeignet sind heimische Wildblumen und Kräuter sowie Stauden, Obstbäume und Sträucher. Beispiele finden Sie in unserer bienenfreundlichen Pflanzentabelle.

  • Gänseblümchen, Löwenzahn und Klee im Rasen sind wertvolle Nahrungsquellen, die oft abgemäht werden.

  • Setzen Sie auf eine Mischung aus früh-, mittel- und spätblühenden Pflanzen, damit Bienen vom Frühjahr bis in den Herbst Nahrung finden.

  • Wählen Sie Pflanzen mit offenen, ungefüllten Blüten, da Bienen so besser an Nektar und Pollen gelangen.

Heimische bienenfreundliche Pflanzen in Deutschland

Kategorie

Beispiele für Pflanzen

Gehölze & Sträucher

Salweide (Salix caprea), Wildrosen (z.B. Hundsrose), Weißdorn (Crataegus), Kornelkirsche (Cornus mas), Schlehe (Prunus spinosa), Faulbaum, Liguster, Berberitze, Wolliger Schneeball, Eberesche, Wald-Geißblatt, Holunder, Brombeere, Himbeere, Johannisbeere, Stachelbeere

Bäume

Obstbäume (Apfel, Birne, Kirsche, Wildapfel, Wildbirne), Linde, Ahorn, Eberesche

Frühblüher

Krokus (Wildkrokus), Schneeglöckchen, Märzenbecher, Blaustern, Winterling, Buschwindröschen, Leberblümchen, Lungenkraut, Traubenhyazinthe, Scharbockskraut

Stauden & Wiesenblumen

Glockenblumen (Campanula), Natternkopf, Flockenblumen, Ehrenpreis, Distel, Schafgarbe, Goldgarbe, Kornblume, Margerite, Ringelblume, Malve, Katzenminze, Fetthenne (Sedum), Mauerpfeffer, Akelei, Rittersporn, Sandglöckchen, Mutterkraut, Beinwell, Echinacea

Kräuter

Thymian, Oregano (Dost), Salbei, Borretsch, Minze, Melisse, Kamille

Hinweis: Diese Liste enthält eine Auswahl der wichtigsten heimischen und bienenfreundlichen Pflanzenarten. Für eine noch gezieltere und standortgerechte Bepflanzung empfiehlt es sich, auf regionale Wildpflanzenmischungen und entsprechendes Saatgut zurückzugreifen. Landschafts- und Gartenbauprofis unterstützen Sie gerne dabei, einen naturnahen und bienenfreundlichen Garten zu gestalten.

Garten mit einem großen Bienenhotel.
Insekten- und Bienenfreundlichen Garten anlegen
Garten- und Landschaftsprofis helfen Ihnen, einen naturnahen, insektenfreundlichen Garten passend zu Ihrer Region anzulegen.
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Gartenpflege an die Bienen anpassen

  • Lassen Sie Rasenbereiche ungemäht, damit Wildblumen, Klee und Löwenzahn sich ausbreiten können.

  • Säen Sie regionale Wildblumenmischungen auf nährstoffarmen, sandigen Böden aus, um ein auf die Wildbienen passendes Nektarangebot zu schaffen.

  • Lassen Sie Gemüse wie Lauch, Kohl, Zwiebeln und Möhren ausblühen, denn auch diese bieten den Bienen Nahrung.

  • Verzichten Sie auf Pestizide und chemische Düngemittel. Nutzen Sie stattdessen natürliche Mittel wie Lavendel, Kapuzinerkresse oder Brennesseljauche zur Schädlingsabwehr.

Lebensräume für die Bienen schaffen

  • Bieten Sie Nistmöglichkeiten, z. B. durch Totholz, offene Bodenstellen oder spezielle Wildbienenhotels.

  • Stellen Sie eine flache Wasserschale mit Steinen und Moos bereit, damit Bienen gefahrlos trinken können.

  • Heimische Hecken und Sträucher bieten Schutz und Nistplätze.

  • Kleine Steinhaufen, Sandflächen und vertikale Strukturen wie Trockenmauern werden von Wildbienen genutzt.

Bienenfreundlicher Balkon

Selbst auf dem Balkon oder der Terrasse können Sie bienenfreundliche Pflanzen in Kästen und Töpfen ziehen, z. B. Kräuter, Goldlack oder Kapuzinerkresse. Auch kleine Wasserstellen auf dem Balkon helfen beim Bestäubern.

Bunte Wildblumen mit Bienen
Viele unserer heimischen Wildblumen bieten Wildbienen eine wertvolle Nahrungsquelle und tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei.

Schmetterlingsfreundlichen Garten planen

Beachten Sie folgende Schritte bei der Gartenplanung und Sie schaffen einen Lebensraum für Schmetterlinge sowie Raupen und fördern zugleich die Artenvielfalt im Garten.

Pflanzen und Blumen für Schmetterlinge

  • Setzen Sie auf heimische, nektarreiche Wildblumen und Stauden. Planen Sie nach unserem Blumen-Jahreskalender. So bieten Sie Schmetterlingen und ihren Raupen durchgehend Nahrung.

  • Kräuterbeete mit Dill, Fenchel, Schnittlauch, Minze und Salbei sind ebenfalls attraktiv für Schmetterlinge.

  • Wählen Sie möglichst ungefüllte, farbenfrohe Blüten, besonders violett, rosa, gelb und weiß, da diese für Schmetterlinge gut zugänglich und sichtbar sind.

  • Legen Sie eine regionale Wildblumenwiese an. Es ist das Herzstück eines Schmetterlingsgartens. Verwenden Sie regionale Saatmischungen für magere, sonnige Standorte.

  • Pflanzen Sie eine Schmetterlingshecke aus heimischen Laubgehölzen wie Brombeere, Himbeere, Haselnuss, Holunder, Salweide, Schlehe oder Sommerflieder.

  • Viele schmetterlingsfreundliche Pflanzen wachsen auch in Kübeln oder Hochbeeten, z. B. Lavendel, Oregano, Thymian, Blaukissen, Kapuzinerkresse und Sonnenhut.

Heimische schmetterlingsfreundliche Pflanzen in Deutschland

Kategorie

Beispiele für Pflanzen

Gehölze & Sträucher

Salweide (Salix caprea), Wildrosen (z.B. Hundsrose), Weißdorn (Crataegus), Kornelkirsche (Cornus mas), Schlehe (Prunus spinosa), Faulbaum, Liguster, Berberitze, Wolliger Schneeball, Eberesche, Wald-Geißblatt, Holunder, Brombeere, Himbeere, Johannisbeere, Stachelbeere, Sommerflieder

Bäume

Obstbäume (Apfel, Birne, Kirsche, Wildapfel, Wildbirne), Linde, Ahorn, Eberesche

Frühblüher

Krokus (Wildkrokus), Schneeglöckchen, Märzenbecher, Blaustern, Winterling, Buschwindröschen, Leberblümchen, Lungenkraut, Traubenhyazinthe, Scharbockskraut, Wiesen-Schaumkraut, März-Veilchen, Kriechender Günsel, Elfen-Krokus

Stauden & Wiesenblumen

Glockenblumen (Campanula), Natternkopf, Flockenblumen, Ehrenpreis, Distel, Schafgarbe, Goldgarbe, Kornblume, Margerite, Ringelblume, Malve, Katzenminze, Fetthenne (Sedum), Mauerpfeffer, Akelei, Rittersporn, Sandglöckchen, Mutterkraut, Beinwell, Echinacea, Purpur-Sonnenhut, Phlox, Johanniskraut, Kapuzinerkresse, Dill, Fenchel, Wilde Möhre, Witwenblume, Blutweiderich, Astern, Skabiosen-Flockenblume, Acker-Witwenblume, verschiedene Disteln, Blaukissen

Kräuter

Thymian, Oregano (Dost), Salbei, Borretsch, Minze, Melisse, Kamille, Schnittlauch, Lavendel, Dost, Majoran

Raupenfutterpflanzen

Brennnessel, Knoblauchrauke, Sauerampfer, Distel, Klee, Wilde Möhre, Efeu

Verschiedene Pflanzen in einem Garten mit Schmetterlingen
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Lebensräume für Raupen und Schmetterlinge schaffen

  • Lassen Sie wilde Ecken mit Brennnesseln, Knoblauchrauke, Sauerampfer oder Disteln stehen. Viele Raupen sind auf diese Pflanzen spezialisiert.

  • Auch Efeu und andere Kletterpflanzen bieten Nahrung und Schutz.

  • Trockenmauern, Ast- und Steinhaufen sowie nicht aufgeräumte Bereiche (Laub, Stängel) bieten wichtige Unterschlupfmöglichkeiten für Puppen und überwinternde Falter.

  • Stellen Sie flache Wasserschalen mit Steinen auf, damit Schmetterlinge gefahrlos trinken können.

  • Sonnenbeschienene, offene Bodenstellen oder Kieswege dienen Schmetterlingen als Ruhe- und Aufwärmplätze.

  • Reduzieren Sie künstliche Beleuchtung im Garten, besonders nachts, damit nachtaktive Falter nicht gestört werden.

Gartenpflege an die Schmetterlinge anpassen

  • Mähen Sie den Rasen selten und nie komplett, damit immer Blühpflanzen und Rückzugsorte erhalten bleiben.

  • Lassen Sie Fruchtstände, Stängel und Laub über den Winter stehen, damit Puppen und Raupen darin überleben können.

  • Eine Kräuterspirale verbindet Nektarpflanzen mit Rückzugsorten und ist ein attraktives Gestaltungselement.

  • Verzichten Sie auf chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger, um Schmetterlinge und ihre Nahrungspflanzen zu schützen.

Wildblumenwiese mit einem Schmetterling
Mit einer regionalen Wildblumenwiese locken Sie viele Schmetterlinge in Ihren Garten.

Wie sieht ein vogelfreundlicher Garten aus?

Ein vogelfreundlicher Garten ist naturnah, vielfältig und möglichst „unaufgeräumt“. Er setzt auf heimische Pflanzen, bietet Nahrung und Schutz das ganze Jahr über und verzichtet auf Pestizide und übermäßige Pflege.

Was brauchen Vögel im Garten?

  1. Nahrung: Vögel benötigen ein vielfältiges Nahrungsangebot. Im Frühjahr und Sommer fressen sie Insekten, im Herbst und Winter Beeren und Samen.

  2. Wasser: Für Trink- und Bademöglichkeiten sind eine flache Vogeltränke, ein kleiner Teich oder Wasserschalen wichtig. Das Wasser sollte regelmäßig gewechselt und sauber gehalten werden.

  3. Nistplätze: Dichte Hecken, heimische Sträucher, alte Bäume, Totholz und Laub- oder Reisighaufen bieten natürliche Nistplätze. Ergänzend helfen Nistkästen sowie begrünte Wände oder Fassaden als Brut- und Schutzraum.

Was sind vogelfreundliche Hecken?

Vogelfreundliche Hecken bestehen aus heimischen, beerentragenden Sträuchern und bieten das ganze Jahr über Schutz, Nahrung und Nistplätze. Eine gemischte Hecke aus mehreren Arten ist ideal. Besonders geeignet sind:

  • Weißdorn: Dornige Zweige schützen Nester, Blüten für Insekten, Beeren bis in den Winter.

  • Schlehe: Dichte Verzweigung, Blüten für Insekten, Früchte für Vögel.

  • Liguster: Dicht, halbimmergrün, Blüten für Insekten, schwarze Beeren als Vogelfutter.

  • Holunder, Eberesche (Vogelbeere), Hagebuttenrosen, Berberitze, Kornelkirsche, Felsenbirne: Alle bieten Blüten, Beeren und Unterschlupf.

  • Haselnuss: Nüsse als Futterquelle, dichte Zweige für Nester.

Weißdorn-Hecke mit einem Vogel
Weißdornhecken bieten Vögeln wertvolle Nistplätze und schützen sie vor Feinden.

Welche Hecken sind nicht vogelfreundlich? Häufige Irrtümer

  • Kirschlorbeer ist sehr beliebt als Sichtschutz, für Vögel und Insekten jedoch nahezu wertlos. Seine dichten, ledrigen Blätter bieten keinen Nistplatz, seine Blüten wenig Nektar und seine Beeren sind für viele Tiere sogar giftig. Vögel meiden Kirschlorbeerhecken zum Nestbau.

  • Die Forsythie blüht zwar auffällig früh, bietet Insekten jedoch weder Nektar noch Pollen. Da kaum Insekten darin leben, fehlt Vögeln die Nahrungsgrundlage. Die dichten Zweige werden außerdem selten als Nistplatz genutzt.

  • Thuja (Lebensbaum) und andere Koniferen sind immergrün, aber zu dicht und steril. Sie bieten keinen Lebensraum, keine Nahrung und kaum Nistmöglichkeiten für heimische Vogelarten.

  • Buchsbaum ist ebenfalls sehr dicht und steril und bietet kaum Insekten oder Nistmöglichkeiten.

Viele importierte exotische Ziersträucher wie Glanzmispel oder Schneeball-Hybriden werden von heimischen Insekten und Vögeln gemieden, da sie keine passende Nahrung oder Strukturen bieten.

Wer Vögeln im eigenen Garten wirklich helfen möchte, sollte auf exotische, sterile oder immergrüne Standardhecken verzichten. Empfehlenswert sind stattdessen heimische, artenreiche Mischhecken. Fachfirmen unterstützen Sie dabei, einen vogelfreundlichen Garten zu gestalten, der optimal an die Bedingungen Ihrer Region angepasst ist.

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Insektenhotel & Co – Lebensräume, die Tieren und Insekten im Garten helfen

Mit wenigen, einfachen Mitteln können Sie zahlreiche Lebensräume für Insekten, Vögel, Igel, Amphibien und andere Tiere schaffen:

  • Insektenhotels bieten Wildbienen, Solitärwespen, Marienkäfern und anderen Nützlingen Unterschlupf und Nistplätze. Die Niströhrchen sollten mindestens 13 bis 15 cm tief sein, damit Wildbienen genug Platz für mehrere Brutzellen und ein natürliches Geschlechterverhältnis haben. Viele handelsübliche Insektenhotels sind zu kurz oder falsch gebaut und werden kaum angenommen. Ein Insektenhotel kann auch einfach selbst gebaut werden.

  • Nistkästen aus unbehandeltem Holz in 1,5–3 m Höhe, wettergeschützt und mit dem Einflugloch nach Osten/Südosten aufgehängt, bieten Vögeln und Fledermäusen geeignete Brutplätze. Die Lochgröße und Kastenform sollten auf die jeweilige Vogelart abgestimmt sein, Sitzstangen sollten nicht angebracht werden. Eine jährliche Reinigung im Herbst ist empfehlenswert. Metallringe oder Sperrbügel am Einflugloch schützen vor Waschbären und Katzen.

  • Totholz- und Laubhaufen aus Ästen, Zweigen und Laub bieten Unterschlupf und Winterquartier für Igel, Kröten, Eidechsen, Insekten und Pilze.

  • Steinhaufen und Trockenmauern aus locker geschichteten Steinen oder ohne Mörtel schaffen Verstecke und Brutplätze für Eidechsen, Wildbienen, Hummeln, Blindschleichen und viele andere Tiere.

  • Ein naturnaher Gartenteich oder eine flache Wasserschale zieht Frösche, Molche, Libellen, Vögel und Insekten an.

  • Offene, sonnige Sand- und Bodenflächen sind ideal für bodennistende Wildbienen und andere Insekten.

  • Benjeshecken (Totholzhecken) aus aufgeschichteten Ästen und Zweigen bieten wertvollen Lebensraum, Nistplätze und Winterquartiere für Vögel, Igel und Kleinsäuger.

  • Wildblumenwiesen und Blühinseln bieten Nahrung und Lebensraum für Schmetterlinge, Wildbienen, Heuschrecken und Vögel. Verblühte Pflanzen sollten stehen gelassen werden.

  • Freiwachsende Hecken und heimische Sträucher wie Schlehe, Weißdorn oder Holunder bieten Nistplätze, Schutz und Nahrung für viele Tierarten.

Ein naturnaher Garten mit einem Teich und Insektenhotel.
Ein Holzhaufen, hohe Sträucher, ein artgerechtes Insektenhotel und eine Wasserquelle sind der ideale Lebensraum für Insekten und Vögel.

Garten insektenfreundlich gestalten – Schritt-für-Schritt Anleitung

1. Bestandsaufnahme und Planung

Starten Sie mit einer kurzen Inventur: Welche Pflanzen, Strukturen und Flächen sind bereits in Ihrem Garten vorhanden? Sammeln Sie Gestaltungsideen für Gärten. Prüfen Sie die Standortbedingungen wie Sonne, Schatten und Bodenart.

2. Insektenfreundliche Pflanzen auswählen

Setzen Sie auf heimische Blumen, Stauden, Kräuter, Sträucher und Bäume mit unterschiedlichen Blühzeiten, damit von Frühjahr bis Herbst immer Nahrung für Insekten vorhanden ist. Vermeiden Sie gefüllte Blüten, da diese für Insekten schwer zugänglich sind. Besonders geeignet sind zum Beispiel Sand-Thymian, Golderdbeere, Fetthenne, Blaunessel, Kerzenknöterich, Sommerflieder, Zierlauch, Weidenkätzchen und Phlox.

3. Blumenwiese oder Blühstreifen anlegen

Entfernen Sie Rasenreste und Unkraut, lockern Sie den Boden auf und säen Sie eine regionale, heimische Blumenmischung aus. Walzen Sie die Fläche nur leicht an, da viele Samen Licht zum Keimen benötigen. Mähen Sie die Wiese selten und lassen Sie verblühte Pflanzen über den Winter stehen.

4. Wilde Ecken und Rückzugsorte schaffen

Lassen Sie Laub-, Totholz- oder Steinhaufen liegen – sie bieten Unterschlupf für viele Insekten und andere Tiere. Belassen Sie verblühte Stauden und alte Stängel bis zum Frühjahr stehen, sie dienen als Winterquartier.

5. Nist- und Lebensräume schaffen

Legen Sie Trockenmauern oder Steinhaufen an und schaffen Sie offene Bodenstellen für bodennistende Wildbienen. Ein kleiner Teich oder eine Wasserschale lockt Libellen, Schmetterlinge und andere Tiere an.

6. Verzicht auf Pestizide und Kunstdünger

Verzichten Sie vollständig auf chemische Mittel. Nutzen Sie stattdessen Kompost und natürliche Pflanzenstärkungsmittel, um das ökologische Gleichgewicht zu erhalten.

7. Insektenhotels und Nistkästen ergänzen

Bringen Sie hochwertige Insektenhotels (mindestens 13–15 cm tiefe Röhrchen) an sonnigen, wettergeschützten Plätzen in der Nähe von Blühpflanzen an. Auch Nistkästen für Vögel und Fledermäuse sind wertvoll.

8. Lichtquellen reduzieren

Beleuchten Sie den Garten nur gezielt und sparsam, da künstliches Licht nachtaktive Insekten stört.

Kleine Wasserstelle mit Steinen, Moos, Stöckern.
Über eine kleine, selbstgemachte Wasserstelle mit Steinen, Moos und Zweigen freuen sich alle Insekten im Garten.

Häufige Fehler im insekten- und vogelfreundlichen Garten – und wie Sie diese vermeiden

Schon wenige Veränderungen machen Ihren Garten deutlich wertvoller für Insekten und Vögel:

Ziergärten ohne ökologischen Nutzen

  • Problem: Schottergärten, sterile Rasenflächen oder Beete mit exotischen Zierpflanzen bieten weder Nahrung noch Lebensraum für heimische Tiere.

  • Lösung: Setzen Sie auf heimische, ungefüllte Blütenpflanzen, Wildblumen, Stauden und Gehölze.

Verwendung fremdländischer oder gefüllter Pflanzen

  • Problem: Viele beliebte Gartenpflanzen wie Kirschlorbeer, Forsythie oder Rosen mit gefüllten Blüten bieten Insekten und Vögeln kaum Nahrung oder Nistmöglichkeiten.

  • Lösung: Wählen Sie heimische, nektar- und pollenreiche Arten mit offenen Blüten.

Fertige Blumenwiesenmischungen aus dem Baumarkt

  • Problem: Viele Mischungen enthalten exotische Arten oder ungeeignete Sorten, die heimischen Insekten wenig bringen.

  • Lösung: Verwenden Sie zertifiziertes, regionales Saatgut.

Zu viel Ordnung und Pflege

  • Problem: Häufiges Mähen, Laubblasen, Rückschnitt und „aufgeräumte“ Beete nehmen Tieren Lebensraum und Nahrung.

  • Lösung: Lassen Sie wilde Ecken, Laub, Totholz und verblühte Pflanzen stehen.

Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger

  • Problem: Chemische Mittel töten nicht nur Schädlinge, sondern auch Nützlinge und schaden Vögeln und Insekten.

  • Lösung: Verwenden Sie Kompost und natürliche Pflanzenstärkungsmittel, verzichten Sie auf Chemie.

Falsche oder nutzlose Insektenhotels

  • Problem: Viele gekaufte Insektenhotels sind zu klein, zu kurz oder falsch bestückt und werden kaum genutzt.

  • Lösung: Achten Sie auf mindestens 13–15 cm tiefe Niströhrchen und hochwertiges, unbehandeltes Material; stellen Sie das Hotel sonnig und wettergeschützt auf.

Fehlende Wasserstellen

  • Problem: Gerade im Sommer finden Tiere oft kein Wasser.

  • Lösung: Stellen Sie flache Wasserschalen mit Steinen bereit und wechseln Sie das Wasser regelmäßig.

Keine Nistmöglichkeiten

  • Problem: Fehlende Hecken, alte Bäume oder Nistkästen reduzieren die Zahl der brütenden Vögel.

  • Lösung: Pflanzen Sie heimische, dichte Hecken und ergänzen Sie mit Nistkästen und Totholz.

Zu viele Lichtquellen

  • Problem: Dauerbeleuchtung stört nachtaktive Insekten und Vögel.

  • Lösung: Beleuchten Sie den Garten nur gezielt und sparsam.

Verwandeln Sie Ihren Garten in ein Paradies für Insekten, Schmetterlinge und Vögel – und vermeiden Sie dabei typische Planungsfehler. Fachfirmen analysieren Standort, Boden und weitere Gegebenheiten und entwerfen einen naturnahen, insektenfreundlichen Garten ganz nach Ihren Wünschen.

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Häufig gestellte Fragen

Was bedeutet die Plakette „Vogelfreundlicher Garten”?

Die Plakette „Vogelfreundlicher Garten” ist eine Auszeichnung für Gärten, die besonders naturnah und vogelfreundlich gestaltet sind. Vergeben wird sie, wenn bestimmte Kriterien wie der Einsatz heimischer Pflanzen, die Bereitstellung von Nistmöglichkeiten und der Verzicht auf Pestizide erfüllt werden. Das Ziel besteht darin, Lebensräume für Vögel zu schaffen und den Naturschutz im eigenen Garten zu fördern.

Um die Plakette „Vogelfreundlicher Garten” zu erhalten, müssen Sie sich bei einer entsprechenden Organisation oder einem Naturschutzverein, wie beispielsweise dem NABU, bewerben. Erfüllt Ihr Garten die Anforderungen, erhalten Sie die Plakette als Anerkennung.

Wie kann ich Vögel im Garten vor Katzen schützen, die auf Bäumen sitzen?

Um Vögel im Garten vor Katzen zu schützen, können Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Baumstammschutz anbringen: Befestigen Sie einen glatten, breiten Metall- oder Kunststoffring (mindestens 50 cm breit) um den Stamm, etwa 1,5 bis 2 Meter über dem Boden. So können Katzen nicht hochklettern.

  • Nistkästen richtig platzieren: Hängen Sie Nistkästen so auf, dass sie für Katzen schwer erreichbar sind, also möglichst weit außen an dünnen Ästen oder an glatten Stämmen ohne direkte Kletterhilfe.

  • Dornige Sträucher pflanzen: Pflanzen Sie unter und um die Bäume herum dornige oder dichte Sträucher, zum Beispiel Berberitze oder Wildrose, damit Katzen die Bäume schwerer erreichen können.

Warum ist eine Thuja-Hecke schlecht für Vögel?

Vögel und andere Tiere meiden viele Zierhecken wie Thuja, weil diese oft weder Nahrung noch Schutz bieten. Exotische oder sehr dicht und einheitlich geschnittene Pflanzen wie Kirschlorbeer oder Forsythie liefern kaum Früchte, Samen oder Lebensraum und sind für Tiere meist uninteressant. Heimische, gemischte und locker wachsende Hecken bieten dagegen Nahrung, Nistplätze und Schutz und werden deshalb viel häufiger von Tieren genutzt.

Warum gehen Insekten nicht an exotischen Pflanzen?

Heimische Insekten meiden exotische Zierpflanzen oft, weil sich Pflanzen und Insekten im Laufe der Evolution aneinander angepasst haben. Pflanzen wie Rhododendron, Forsythie oder Magnolie stammen aus anderen Regionen und sind meist nicht auf unsere heimischen Bestäuber abgestimmt – viele Insekten erkennen sie nicht als Nahrungsquelle oder können ihre Blüten nicht nutzen.

Beim Rhododendron beispielsweise sieht man zwar oft viele Honigbienen oder Hummeln, doch profitieren davon meist nur wenige, anpassungsfähige Arten. Für die große Vielfalt heimischer Wildbienen und spezialisierter Insekten bieten diese Pflanzen kaum Nahrung oder passende Blütenstrukturen, weshalb sie insgesamt wenig zur Förderung der heimischen Insektenvielfalt beitragen.

Was sind die wichtigsten Tipps für die Gestaltung eines insektenfreundlichen Gartens?
  1. Heimische und vielfältige Pflanzen wählen

  2. Blühangebot über das ganze Jahr sicherstellen

  3. Wilde Ecken und Rückzugsorte schaffen

  4. Auf chemische Pflanzenschutzmittel verzichten

  5. Wasserstellen anbieten

  6. Geeignete Insektenhotels und Nisthilfen aufstellen

  7. Rasen und Gräser teilweise stehen lassen

  8. Bodendecker und strukturreiche Bepflanzung nutzen

  9. Auf Vielfalt bei Gehölzen achten

  10. Auf gefüllte Blüten verzichten

Wie kann ich meinen Garten naturnah und trotzdem gepflegt gestalten?

Ein naturnaher, aber dennoch gepflegter Garten entsteht durch klare Strukturen, gezielt angelegte wilde Ecken und standortgerechte, pflegeleichte Pflanzen. Blühende Wildsträucher, langlebige Wege und Hochbeete sorgen für Ordnung und Vielfalt, während auf chemische Mittel verzichtet wird. Naturnahe Elemente wie Trockenmauern und Teiche sowie eine regelmäßige, gezielte Pflege runden das harmonische Gesamtbild ab.

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