Bauerngarten anlegen – klassisch, naturnah und vielseitig
Ein Bauerngarten kombiniert Nutzpflanzen wie Gemüse, Kräuter und Obst mit einer bunten Vielfalt an Blumen. Richtig angelegt ist er pflegeleicht und ertragreich. Erfahren Sie jetzt, wie Sie einen Bauerngarten anlegen und was er kostet.
Was gehört in einen Bauerngarten?
Wenn Sie einen Bauerngarten anlegen, gehören traditionell Nutz- und Zierpflanzen dazu. Die Idee vom Bauerngarten wird von klar strukturierten, meist geometrisch angeordneten Beeten dominiert. Ein Zaun oder eine Hecke umrandet die Gartenfläche.
Typische Bestandteile eines Bauerngartens
Rechteckige oder quadratische Beete, meist durch Wegekreuz getrennt
Einfassungen aus Buchsbaum, Lavendel oder Naturmaterialien
Einfriedung mit Zaun, Hecke oder Flechtwerk
Gemüse, Kräuter, Obst, Blumen und Stauden
Wasserstelle (Brunnen, Vogeltränke) im Zentrum
Naturbelassene Wege aus Kies, Rindenmulch oder Naturstein
Zu den Pflanzprinzipien zählen Mischkultur, Fruchtfolge und insektenfreundliche Pflanzen
Bauerngarten anlegen - Schritt für Schritt Anleitung
Bei der Gartenplanung gibt es ein paar wesentliche Schritte zu beachten, wenn Sie einen typischen Bauerngarten anlegen möchten.
Standort und Planung
Wählen Sie für Ihren Bauerngarten-Pflanzplan einen sonnigen bis halbschattigen Platz.
Nutzen Sie nährstoffreichen, durchlässigen Boden.
Planen Sie die Fläche und skizzieren Sie Ihren Bauerngarten auf Papier.
Orientieren Sie sich an einer rechteckigen oder quadratischen Form mit Wegekreuz und zentralem Element.
Idealerweise wählen Sie eine Lage nahe am Haus bzw. zur Küche, um kurze Wege zu haben und schnell frische Kräuter, Gemüse oder Obst holen zu können, während Sie kochen.
Grundstruktur anlegen
Stecken Sie die Fläche mit Schnur und Stäben in vier oder mehr gleich große Beete ab.
Legen Sie Wege an, die mindestens 60 bis 100 cm breit sind.
Verwenden Sie für die Wege natürliche Materialien wie Rindenmulch, Kies oder Holzspäne.
Umfassen Sie die Beete mit Buchsbaum, Lavendel, Natursteinen oder niedrigen Hecken.
Einfriedung und Schutz
Umrahmen Sie den Garten mit einem Zaun, einer Hecke oder einer niedrigen Mauer.
Wählen Sie einen Windschutz, z. B. eine dichte Hecke an der Nordseite.
Bepflanzung planen
Teilen Sie die Beete nach dem Vier-Felder-Prinzip für die Fruchtfolge ein.
Pflanzen Sie Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer und Gründüngung in getrennten Bereichen.
Setzen Sie Beerensträucher am Rand und einige Obstbäume.
Ergänzen Sie Blumen, Stauden und Kräuter für Blütenpracht und einen insekten- sowie vogelfreundlichen Garten.
Legen Sie eine Kräuterspirale oder ein Kräuterbeet in der Mitte an.
Tipp: Wege und Zäune sind zentrale Gestaltungselemente eines Bauerngartens. Verbinden Sie Ihre verschiedenen Wege harmonisch miteinander. Grenzen Sie verschiedene Gartenbereiche mit Zäunen ab. Fachfirmen helfen Ihnen bei der Planung und Umsetzung von Gartenwegen und Zaunbau.
Welche Pflanzen gehören in einen Bauerngarten?
Blumen und Stauden, Nutzpflanzen sowie Obst ergeben zusammen den typischen Bauerngarten: farbenfroh, naturnah, nützlich und bienenfreundlich.
Welche Blumen für einen Bauerngarten?
Die richtigen Blumen und Stauden für einen Bauerngarten passen gut zu den Nutzpflanzen. Achten Sie beim Anlegen des Bauerngarten auf eine abwechslungsreiche Kombination aus verschiedenen Farben, Höhen und Blühzeiten. Orientieren Sie sich dabei an einem Blumen-Jahreskalender und folgenden Blumen:
Sonnenhut (Rudbeckia): Leuchtend gelbe Blüten, bienenfreundlich, langlebig und ein Muss im Bauerngarten.
Stockrosen (Alcea): Hohe, imposante Blütenstände, sehr charakteristisch für Bauerngärten.
Pfingstrosen (Paeonia): Große, prachtvolle Blüten, oft als Solitärpflanzen oder in Gruppen.
Rittersporn (Delphinium): Majestätische, hohe Staude, oft als Leitpflanze im Beet.
Flammenblumen (Phlox): Blühfreudig und farbenfroh, ideal für sonnige Beete.
Frauenmantel (Alchemilla): Zierliches Laub mit kleinen gelbgrünen Blüten, gut als Bodendecker und Beetrand.
Schafgarbe (Achillea): Robust, mit flachen Blütendolden, zieht Insekten an.
Duftnessel (Agastache): Blüht von Juni bis September, duftet angenehm und lockt Bienen an.
Kokardenblume (Gaillardia): Dauerblüher mit leuchtenden Farben, sommerlich und bienenfreundlich.
Fingerhut (Digitalis): Typische Bauerngartenstaude, besonders für halbschattige Plätze.
Taglilie (Hemerocallis): Pflegeleicht, blüht lange und passt gut in Staudenbeete.
Glockenblumen (Campanula): Beliebt für den Bauerngarten, zierlich und langlebig.
Welche Stauden für einen Bauerngarten?
Akelei (Aquilegia): Zarte, nostalgische Blüten in vielen Farben, versamt sich selbst und bringt Leichtigkeit ins Beet.
Lupinen (Lupinus): Aufrechte Blütenkerzen in kräftigen Farben, perfekt für mittlere bis hintere Beetbereiche.
Margeriten (Leucanthemum): Klassische, weiße Blüten, robust, pflegeleicht und sehr langlebig.
Tränendes Herz (Lamprocapnos spectabilis): Herzförmige Blüten, ideal für halbschattige Plätze, romantischer Hingucker.
Katzenminze (Nepeta): Duftende, blaulila Blüten, attraktiv für Bienen und Schmetterlinge, sehr pflegeleicht.
Storchschnabel (Geranium): Bodendeckend, mit zarten Blüten, ideal zur Flächenbegrünung und als Beeteinfassung.
Sonnenbraut (Helenium): Sommerblüher mit gelben bis roten Blüten, sorgt für warme Farbtupfer im Spätsommer.
Astern (Aster): Blühen spät im Jahr, bringen Farbe in den Herbst und sind wichtige Insektenweiden.
Fetthenne (Sedum): Dickfleischige Blätter, rosa bis rote Blütendolden, trockenheitsverträglich und bienenfreundlich.
Bergenie (Bergenia): Immergrün, mit auffälligen Blüten im Frühjahr, sehr robust und winterhart.
Purpurglöckchen (Heuchera): Dekoratives Laub in vielen Farben, kleine, zarte Blütenrispen, ideal für Beetränder.
Herbst-Anemone (Anemone hupehensis): Zarte, schalenförmige Blüten von Spätsommer bis Herbst, für halbschattige Standorte.
Nutzpflanzen für den Bauerngarten
Zu den typischen Nutzpflanzen für den Bauerngarten zählen verschiedene Obst-, Gemüse- und Kräuterarten. Oft werden Nutzpflanzen in Mischkultur gepflanzt, um das Wachstum zu fördern und Schädlinge zu reduzieren. Typisch für einen naturnahen, vielseitigen Bauerngarten ist die Kombination aus Beerensträuchern am Rand und Obstbäumen als Solitär oder in kleinen Gruppen.
Welches Gemüse im Bauerngarten?
Tomaten
Zucker- und Markerbsen
Knoblauch
Zwiebeln (z. B. Stuttgarter Riesen, Lila Zwiebeln)
Mangold
Bohnen
Fenchel
Welche Kräuter im Bauerngarten?
Borretsch (auch mit essbaren Blüten)
Anis
Ysop
Rosmarin
Thymian
Liebstöckel (ideal für Eintöpfe, auch als hohe Staude)
Zitronenmelisse
Salbei
Oregano
Fenchel (auch als Tee und Rosenbegleiter)
Lavendel
Schnittlauch
Melisse
Pfefferminze
Welches Obst für einen Bauerngarten?
Beerensträucher wie Johannisbeeren, Himbeeren und Stachelbeeren
Apfelbäume wie Gala, Elstar, Boskoop, Cox’s Orange Pippin
Birnenbäume wie Sorte Williams Christ
Kirschbäume, sowohl Süß- als auch Sauerkirschen
Pflaumenbäume und Zwetschgen
Wie gestalte ich einen kleinen Bauerngarten?
Ein kleiner Bauerngarten lässt sich auch auf einer kleinen Fläche, auf dem Balkon oder einer Terrasse anlegen. Wenn Sie einen kleinen Bauerngarten anlegen, sollte Sie folgendes beachten:
Flächeneffizienz und Struktur
Wählen Sie eine kompakte, klare Grundform wie ein Quadrat oder Rechteck.
Halten Sie Wege möglichst schmal oder verzichten Sie ganz darauf, um mehr Platz für Pflanzen zu gewinnen.
Nutzen Sie die Vertikale: Rankhilfen, Spaliere und Pflanztürme bieten zusätzliche Anbaufläche nach oben.
Achten Sie auf eine effiziente Bewässerung – kleine Flächen trocknen schneller aus. Mulch und automatische Bewässerungssysteme können helfen.
Mobile und flexible Lösungen
Setzen Sie auf Kübel, Töpfe und Pflanzsäcke, die sich bei Bedarf umstellen lassen – ideal für Balkon oder Terrasse.
Hängende Pflanzgefäße eignen sich besonders für Kräuter, Erdbeeren oder Blumen und nutzen Geländer und Wände optimal aus.
Pflanzenauswahl und Kombination
Kombinieren Sie Gemüse, Kräuter, Blumen und Beeren in Mischkultur und nutzen Sie verschiedene Wuchshöhen, beispielsweise niedrige Salate unter hohen Stangenbohnen.
Bevorzugen Sie kompakte oder niedrig wachsende Sorten, die wenig Platz beanspruchen.
Setzen Sie auf mehrjährige und pflegeleichte Pflanzen, die jedes Jahr wiederkommen und wenig Aufwand benötigen.
Wählen Sie mehrjährige, pflegeleichte Stauden und Blumen, die Insekten anziehen und wenig Platz benötigen.
Ganzjährige Nutzung
Wählen Sie Sorten mit kurzer Reifezeit und bauen Sie mehrere Kulturen nacheinander an, um die Fläche optimal zu nutzen.
Nutzen Sie Frühbeete oder Mini-Gewächshäuser, um die Saison auf kleiner Fläche zu verlängern.
Was kostet ein Bauerngarten?
Die Kosten für einen Bauerngarten liegen zwischen 30 und 100 Euro pro Quadratmeter. Die finalen Kosten für Ihren Garten sind abhängig von Eigenleistung, Materialwahl und Ausstattung.
Preisbeispiel für einen Bauerngarten von 100 m²
* Die Kosten sind Richtwerte zur Orientierung.
Tipps zum Kosten sparen im Bauerngarten
Die Wahl mehrjähriger, standortgerechter Pflanzen senkt die Kosten für Nachkauf und Neupflanzung, da sie viele Jahre im Garten bleiben.
Robuste Arten benötigen weniger Dünger, Wasser und Pflanzenschutzmittel, wodurch laufende Ausgaben für Pflegeprodukte deutlich sinken.
Bodendecker und dichte Pflanzungen sparen Kosten für Unkrautbekämpfung, weil weniger Jäten nötig ist.
Durch Mischkultur und Fruchtfolge werden Ausgaben für Nachpflanzungen und Schädlingsbekämpfung reduziert, sodass der Garten langfristig günstiger zu unterhalten ist.
Diese Fehler sollten Sie beim Anlegen eines Bauerngartens vermeiden
Beim Anlegen eines Bauerngartens werden immer wieder typische Fehler gemacht. Diese können langfristig zu einer geringen Ernte und einem fehlenden Bauerngarten-Charme führen. Vermeiden Sie deshalb diese häufigen Fehler:
Ohne Plan gestalten: Fehlt eine klare Struktur mit Wegen und Beeten, wirkt der Garten schnell unübersichtlich und verliert seinen typischen Charakter.
Unpassende Pflanzenwahl: Wählen Sie nur Pflanzen, die zu Standort, Boden und Klima passen. Falsch platzierte oder ungeeignete Pflanzen wachsen schlecht oder gehen ein.
Bodenbeschaffenheit ignorieren: Vernachlässigen Sie nicht die Bodenanalyse und -vorbereitung. Ein schlechter oder ungeeigneter Boden hemmt das Pflanzenwachstum. Boden lockern, Kompost einarbeiten und ggf. den pH-Wert prüfen.
Falsches Gießen: Zu häufiges, oberflächliches oder zur falschen Tageszeit gegossenes Wasser schadet den Pflanzen. Gießen Sie lieber seltener, dafür durchdringend, am besten morgens oder abends.
Zu dichter Pflanzabstand: Pflanzen benötigen Raum zum Wachsen. Zu eng gesetzte Pflanzen konkurrieren um Licht, Wasser und Nährstoffe. Das begünstigt Krankheiten und Schädlingsbefall.
Arbeitsaufwand unterschätzen: Ein Bauerngarten ist pflegeintensiv. Planen Sie ausreichend Zeit für Jäten, Gießen, Ernten und Pflege ein.
Unregelmäßiges oder falsches Unkrautjäten: Zu spätes oder zu frühes Jäten kann das Wachstum der Nutzpflanzen beeinträchtigen oder den Boden austrocknen.
Zu viele verschiedene Pflanzenarten: Zu viel Vielfalt erschwert die Pflege und lässt den Garten unruhig wirken. Setzen Sie besser auf gezielte Auswahl und Gruppenpflanzung.
Wuchsgröße und Wachstum ignorieren: Beachten Sie die Endgröße der Pflanzen und planen Sie ausreichend Platz ein, um Überwucherung zu vermeiden.
Zu viel oder falscher Dünger: Überdüngung schadet Pflanzen und Boden. Setzen Sie auf natürlichen Dünger und passen Sie die Menge an die Bedürfnisse der Pflanzen an.
Fazit: Der Bauerngarten vereint Ästhetik, Nutzen und Tradition
Ein Bauerngarten verbindet ländliche Schönheit, Selbstversorgung und ökologische Vielfalt. Er bietet Raum für Kreativität – vom klassischen Landgarten bis zur modernen Variante auf kleiner Fläche. Dank der großen Auswahl an Pflanzen und Gestaltungsmöglichkeiten ist ein Bauerngarten für jeden umsetzbar. Wer Freude an Natur, Ernte und Gestaltung hat, findet hier ein lohnendes und vielseitiges Gartenprojekt.
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Vier-Felder-Prinzip beim Garten?
Das Vier-Felder-Prinzip ist eine traditionelle Methode der Beetaufteilung im Gemüsegarten. Dabei werden die Beete in vier Bereiche unterteilt, die jährlich wechselnd mit Starkzehrern, Mittelzehrern, Schwachzehrern und Gründüngung bepflanzt werden. So bleibt der Boden fruchtbar, Krankheiten werden reduziert und die Nährstoffe optimal genutzt.
Was sind praktische Tipps zur Minimierung der Arbeitszeit beim Anlegen eines Gartens?
Wählen Sie standortgerechte, pflegeleichte Pflanzen aus und gruppieren Sie diese nach ähnlichen Bedürfnissen, um Pflege und Bewässerung effizienter zu gestalten. Mulchen Sie die Beete und setzen Sie Bodendecker ein, um Unkrautwuchs und Gießaufwand zu minimieren. Reduzieren Sie große Rasenflächen und nutzen Sie automatisierte Systeme wie Bewässerungsanlagen oder Mähroboter.