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Ratgeber

Dachaufbau erklärt:

Wie ist ein Dach aufgebaut? Die Schichten von innen nach außen

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Wie ist ein Dach aufgebaut? Wie unterscheidet sich der Dachaufbau von einem Satteldach von dem eines Flachdachs? Erfahren Sie, welche Punkte es zu bedenken gibt und welche Kosten Sie ungefähr einkalkulieren können.
Unsere Autorin Christina Tobias ist als Senior Editor Expertin für die Bereiche Küche und Heizung.
Christina Tobias
18.11.2024, 21:03 Uhr
Dachdecker arbeitet an Dacheindeckung
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1. Sparren und/oder Pfetten

Wer vom Dachaufbau spricht, meint zumeist, das tragende Gerüst des Daches, auch Dachstuhl genannt. Je nach Dachneigung, kommen verschiedene Varianten infrage.

Satteldach

Die klassische Form des Satteldaches wird entweder als Sparren- oder Pfettendach errichtet.

  • Sparrendach: Beim Sparrendach werden jeweils zwei tragende Holzbalken (Sparren) gegenüberliegend montiert, damit sie in der Mitte aneinander lehnen und eine typische Dreiecksform bilden. So stützen sich die Sparren gegenseitig. Die Sparren sind mittels einer Schwelle mit der Deckenplatte verbunden. Es werden keine zusätzlichen Holzstützen benötigt. Deshalb können Sie den gesamten Innenbereich als Dachboden nutzen.

  • Kehlbalkendach: Ist der Winkel Ihres Sparrendaches steiler als 30 Grad, sollten zusätzlich waagerechte Sparren, sogenannte Kehlbalken verwendet werden. Diese verbinden die gegenüberliegenden Sparren miteinander und erhöhen die Stabilität der Konstruktion.

  • Pfettendach: Ein Pfettendach kann bei fast jedem Grundriss errichtet werden und eignet sich auch für weite Hausbreiten und kompliziertere Dachformen. Bei dieser Variante stützen sich die Sparren nicht gegenseitig, sondern liegen auf Längsbalken, den Pfetten, auf.

Flachdach

Liegt die Dachneigung unter fünf Prozent, bezeichnet man das Dach als Flachdach. Bautechnisch ist diese Konstruktion mit viel Planungsaufwand bezüglich der Statik und des Nässeschutzes verbunden. Schließlich muss ein Flachdach besonders gut abgedichtet sein, da das Wasser nicht automatisch abfließen kann. Bezüglich des Dachaufbaus wird zwischen Kalt-, Warm- und Umkehrdach unterschieden.

  • Kaltdach: Beim Kaltdach, auch als zweischaliges oder belüftetes Dach bezeichnet, befindet sich zwischen der Dachhaut und der Dämmung ein Luftspalt. Durch ihn soll Kondenswasser vermieden werden. Heutzutage wird diese Variante kaum noch benutzt, da sie wegen der mangelnden Querlüftung schneller beschädigt werden kann.

  • Warmdach: Ein Warmdach wird auch einschaliges oder nicht-belüftetes Dach genannt. In diesem Fall werden die Funktionsschichten ohne Luftschicht übereinander angeordnet. Auf diesem Wege entsteht eine kompakte Schale.

  • Umkehrdach: Ein Umkehrdach ist eine Sonderform des Warmdaches. Dabei wird der übliche Dachaufbau umgekehrt: Erst wird die Abdichtung angebracht, dann folgt die Dämmung und zum Schluss wird noch ein Vlies oder eine Kiesschicht zum Schutz aufgetragen.

2. Dämmung

Bezüglich der Isolierung des Daches können Sie zwischen der Aufsparren-, Zwischensparren- und Untersparrendämmung wählen.

Aufsparrendämmung

Die Aufsparrendämmung gilt als besonders energieeffizient. Wie der Name bereits verrät, wird das Dämmmaterial dabei auf den Sparren beziehungsweise zwischen den Sparren und Dachziegeln befestigt. Dadurch werden Wärmebrücken verhindert. Die Variante eignet sich am besten für Neubauten. Bei Sanierungsarbeiten müsste die komplette Dacheindeckung entfernt werden. Das kann die Kosten schnell in die Höhe treiben.

Zwischensparrendämmung

Bei der Zwischensparrendämmung wird das Dämmmaterial von innen zwischen den Sparren angebracht. Dabei sollten Sie beachten, dass sich dadurch der Innenraum Ihres Dachstuhls verkleinert.

Untersparrendämmung

Die Untersparrendämmung wird unterhalb der Sparren befestigt. Zumeist wird diese Variante nur in Kombination mit einer Zwischensparrendämmung verlegt.

3. Dachlattung

Die Dachlattung besteht aus der Konterlattung und Traglattung. Konterlatten nagelt man entweder auf die Dachsparren oder auf die Dachschalung, die zum Beispiel aus Holzfaserplatten bestehen kann. Auf den Konterlatten werden anschließend im rechten Winkel die Traglatten angebracht. In die Traglattung werden dann die Dachziegel eingehängt.

4. Dachabdichtung

Die äußere Schicht des Daches wird Dachabdichtung genannt. Sie schützt das Dach vor schlechten Witterungsverhältnissen. Es können verschiedene Materialien eingesetzt werden, um das Dach optimal zu schützen. Die klassische Variante für Satteldächer ist die Abdichtung durch die Eindeckung mit Ziegeln aus Ton oder Beton. Sie können dabei auf eine große Auswahl zurückgreifen und entscheiden, welche Form und Farbe am besten zum Aussehen Ihres Hauses passt.

Flachdächer werden häufig mit Bitumen-Dachbahnen abgedichtet. Das Material ist relativ dick und sehr robust. Trotzdem kann die Schicht mit der Zeit, zum Beispiel durch stehendes Regenwasser, porös werden. Um diesem Fall entgegenzuwirken, sollten Sie darauf achten, dass ein entsprechendes Gefälle vorhanden ist, damit das Wasser abfließen kann.

Kunststoff-Dachbahnen sind eine moderne Alternative zu Bitumen. Dabei wird flüssiger Kunststoff in mehreren Durchgängen auf Bahnen aufgetragen. Nachdem alles ausgehärtet ist, punkten die Dachbahnen mit einer hohen Elastizität.

Der Preis für den Aufbau eines Daches lässt sich nicht pauschal bestimmen. Schließlich gibt es viele verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. So variieren neben den Kosten für die gewünschten Materialien, auch die Lohnniveaus der Dachdecker je nach Bundesland. Folgende Kosten für die einzelnen Dienstleistungen eines Dachdeckers sind deshalb Durchschnittswerte zur ersten Orientierung:

Dienstleistung

Kosten je m²*

Erneuerung des Dachstuhls

ca. 25.000 - 50.000 Euro

Dachdämmung

Untersparrendämmung: ca. 30 - 60 Euro

Zwischensparrendämmung: ca. 50 - 80 Euro

Aufsparrendämmung: ca. 70 - 120 Euro

Dachdeckung

einfach: ca. 15 - 30 Euro

mit Dachziegel: ca. 25 - 50 Euro

mit Schieferplatten: ca. 70 - 140 Euro

Dachabdichtung

ca. 2 - 30 Euro

* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

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