Mit einem Sitzlift problemlos Treppen überwinden
Ein Sitzlift hilft Menschen mit Bewegungseinschränkungen, Treppen zu überwinden und im eigenen Zuhause mobil zu bleiben. Er eignet sich für gerade oder kurvige Treppen sowie im Innen- oder Außenbereich. Einfache Modelle erhalten Sie bereits ab 5.000 Euro. Erfahren Sie, wie der beliebteste Treppenlift funktioniert, welche Modelle es gibt und was Sie bei der Montage eines Sitzlifts beachten sollten.
Was ist ein Sitzlift?
Als klassischer Treppenlift ist der Sitzlift darauf ausgelegt, Menschen mit eingeschränkter Mobilität sicher über Treppen zu befördern. Er wird auch als Sitzaufzug oder einfach als Treppenlift bezeichnet. Er besteht aus einem motorisierten Sitz, der entlang einer Schiene die Treppe hinauf- oder hinunterfährt. Ein Sitzlift kann sowohl gerade als auch kurvige Treppen und sogar mehrere Etagen überwinden.
Wie funktioniert ein Sitzlift?
Der Sitzlift wird per App, Fernbedienung oder einem Rufknopf geholt.
Die Person setzt sich auf den bequemen Sessel, stellt die Füße auf die Fußstützen ab und schnallt sich mit einem Sicherheitsgurt an.
Per Modul in der Armlehne, per Fernbedienung oder per App kann die Person den Sitzlift steuern und sich in die gewünschte Etage transportieren lassen.
Der Sitzaufzug fährt an einer ein- oder zweigliedrigen Schiene entlang. Dafür benötigt er gewöhnlichen Haushaltsstrom aus einer 230-V-Steckdose.
Sicherheitssensoren mit Stopp-Automatik sorgen dafür, dass die Fahrt unterbrochen wird, wenn sich störende Gegenstände auf der Treppe befinden.
Es gibt Sitzlifte mit einem Akku, die einen Weiterbetrieb auch im Fall eines Stromausfalls gewährleisten. Sie laden sich an den Haltepunkten am Ende der Treppe automatisch auf.
Für wen ist ein Sitzlift geeignet?
Ein Sitzlift eignet sich für Menschen, denen das Treppensteigen schwerfällt, die sich aber noch hinsetzen und wieder aufstehen können. Dazu zählen:
Menschen mit Gehbeeinträchtigungen, Gleichgewichtsstörungen oder altersbedingten Beschwerden
Personen mit Gelenk-, Rücken- oder Muskelproblemen
Rollstuhlfahrer:innen, die eigenständig an den Haltestationen zwischen Treppenliftsitz und Rollstuhl umsteigen können (Achtung: Rollstuhl wird nicht mittransportiert)
Für wen ist ein Sitzaufzug nicht geeignet?
Wenn die Person auf einen Rollstuhl angewiesen ist und nicht eigenständig umsteigen kann, ist ein Rollstuhllift die bessere Wahl.
Wenn die Person starke Knieprobleme, Schmerzen beim Sitzen oder Probleme beim Aufstehen hat, sind ein Stehlift oder ein Senkrechtlift gelenkschonende Alternativen.
Welche Sitzlifte gibt es?
Sitzlifte sind je nach Treppenlift-Anbieter in vielen Ausführungen erhältlich. Die Modelle unterscheiden sich in folgenden Punkten:
Einsatzbereich: innen oder außen
Treppenform: gerade, kurvig, mit Podesten, Wendeltreppe
Treppenlänge: wenige Stufen bis zu mehreren Etagen
Schienensystem: Einrohr- oder Zweirohrschiene
Sitz- oder Sesselform: z.B. gepolstert, klappbar, drehbar, unterschiedliches Material oder Farbe der Sitzbezüge
Ausstattung: z.B. Notstrom-Akku, Schlüsselschalter, Fernbedienung, App-Steuerung, erhöhte Traglast
Sitzlifte für den Innenbereich
Im Innenbereich ist ein Sitzlift für eine Treppe mit fast jeder Form realisierbar. Es eignen sich sowohl für gerade Treppen als auch kurvige Treppen, Wendeltreppen oder Treppen mit Podest.
Sitzlifte für den Außenbereich
Ein Sitzlift kann auch außen im Eingangsbereich, an Terrassenstufen oder an einer Gartentreppe installiert werden. Ein Außenlift unterscheidet sich von Modellen für den Innenbereich durch folgende Ausstattung:
Witterungsbeständiger Kunststoffsitz
Wasserdichte Elektronik
Rutschfeste Fußstütze
Schlüsselschalter bei öffentlich zugänglichen Anlagen
Schützende Abdeckhaube
Ein Sitzlift für den Außenbereich ist sinnvoll, wenn z.B. der Zugang zum Haus nicht barrierefrei gestaltet ist. Das ist z.B. in vielen älteren Gebäuden oder bei Grundstücken am Hang der Fall. Voraussetzung für die Installation ist eine ausreichende Tragfähigkeit der Außentreppe. Außerdem dürfen mögliche Fluchtwege im Außenbereich nicht beeinträchtigt werden.
Was kostet ein Sitzlift für Treppen?
Die Kosten für einen Sitzlift liegen zwischen 5.000 und 10.000 Euro für eine gerade Treppe. Ist die Treppe kurvig, müssen Sie mit 10.000 bis 17.000 Euro für den Kurvenlift rechnen. Geht der Sitzlift über zwei Etagen, betragen die Kosten ca. 15.000 bis 22.000 Euro. Für einen Sitzaufzug im Außenbereich sollten Sie je nach Ausstattung und Anforderungen mit 4.000 bis 16.000 Euro kalkulieren.
Alle Sitzlift-Preise verstehen sich inklusive Einbau und Lieferung.
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Faktoren, die die Preise für Treppenlifte am meisten beeinflussen, sind:
Treppenlänge
Komplexität und Neigungswinkel der Treppe
Montageaufwand
Ausstattung
Sitzlift neu oder gebraucht kaufen?
Einen Treppenlift können Sie auch gebraucht kaufen und bis zu 50 Prozent der Sitzlift-Kosten sparen. Das lohnt sich allerdings eher bei geraden Treppen. Bei kurvigen Treppen muss das Schienensystem individuell an die Treppe angepasst werden, was die Kosten erhöht.
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Was kostet es, einen Sitzaufzug zu mieten?
Einen Sitzlift für ein Jahr zu mieten, kostet Sie ca. 6.000 bis 10.000 Euro. Der Mietpreis setzt sich aus folgenden Faktoren zusammen:
Einmalige Zahlung für den Sitzlift: ca. 50 Prozent des Neupreises
Schienenanpassung bei kurvigen Treppen: ab 3.000 Euro
Monatliche Miete für den Sitzlift: ab 300 Euro
Die Laufzeit ist beim Mietmodell entscheidend für die Gesamtkosten. Als langfristige Lösung eignet sich die Miete eines Treppenlifts allerdings nicht, da es günstiger ist, einen Sitzlift zu kaufen.
Sitzlift – Kosten für die Montage
Die Montagekosten für einen Treppenlift mit Sitz sind im Gesamtangebot enthalten und müssen nicht separat berechnet werden. Bei geraden Treppen verläuft die Treppenlift-Montage meist unkompliziert und ist in wenigen Stunden erledigt. Ist die Treppe jedoch kurvig oder erstreckt sich der Lift über mehrere Etagen, steigt der Montageaufwand. In solchen Fällen dauert der Einbau länger, was sich auch im Preis widerspiegelt.
Sitzlift – Kosten für Wartung und Reparatur
Die Kosten für die Wartung eines Sitzlifts liegen je nach Anbieter zwischen 280 und 300 Euro pro Jahr. Für die Reparatur müssen Sie nichts zahlen, wenn auftretende Schäden Teil der Garantie- oder Gewährleistung sind.
Es ist empfehlenswert, einen Wartungsvertrag mit Ihrer Fachfirma abzuschließen. So werden Sie automatisch einmal jährlich an die Wartung erinnert und stellen sicher, dass Ihr Sitzlift zuverlässig und sicher funktioniert.
Möchten Sie mehr über die Kosten und Möglichkeiten eines Sitzlifts für Ihr Zuhause erfahren? Durch einen Angebotsvergleich mehrerer regionaler Fachfirmen finden Sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für Ihren Sitzlift oder andere Treppenliftmodelle.
Gibt es Förderungen für Sitzlifte?
Es gibt viele Fördermöglichkeiten für Treppenlifte mit Sitz. Den Förderkredit 159 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) können Sie z. B. beantragen, wenn Sie Ihr Zuhause altersgerecht umbauen und einen Sitzlift montieren lassen. Erkundigen Sie sich auch nach regionalen Förderprogrammen, die die Kosten für den Sitzlift oft zusätzlich senken.
Wenn Sie einen Zuschuss der Pflegekasse zum Einbau eines Treppenlifts beantragen, können Sie je pflegebedürftiger Person bis zu 4.180 Euro erhalten. Der Zuschuss kann bis zu vier Personen in einem Haushalt gewährt werden, sodass der Höchstbetrag bei 16.720 Euro liegt.
Einen Treppenlift können Sie von der Steuer absetzen. Um den Sitzaufzug als außergewöhnliche Belastung geltend machen zu können, muss die medizinische Notwendigkeit durch ein ärztliches Attest belegt werden. Dabei wird je nach Einkommen vom Finanzamt abgewogen, wie hoch der zumutbare Eigenanteil an den Sitzlift-Kosten ist.
Vor- und Nachteile von Treppenliften mit Sitz
Ein Sitzlift ist der am häufigsten eingebaute Treppenlift in Privathäusern. Um zu entscheiden, ob er auch zu Ihrem Zuhause passt, sollten Sie die Vor- und Nachteile abwägen.
Vorteile von Sitzliften
Weniger Barrieren, mehr Komfort: Sitzlifte bieten älteren oder mobilitätseingeschränkten Menschen die Möglichkeit, ohne körperliche Anstrengung und fremde Hilfe wieder alle Stockwerke ihres Zuhauses zu erreichen.
Platzsparende Modelle: Es gibt Lifte mit klappbarem Sitz, sodass die Treppe für andere Hausbewohner:innen problemlos begehbar bleibt.
Hohe Sicherheit: Sitzaufzüge haben verschiedene Sicherheitsfunktionen, wie Gurte, Notstrom-Akku oder Hinderniserkennung und sind auf eine geringe Geschwindigkeit von maximal 0,15 Meter pro Sekunde gedrosselt.
Flexible Einbaumöglichkeiten: Sitzlifte lassen sich an nahezu jede Treppenform und in unterschiedlichen Gebäude- und Außenbereichen installieren.
Große Auswahl: Es gibt zahlreiche Anbieter, Modelle und Ausstattungsoptionen, die kaum Wünsche offen lassen.
Langfristige Investition: Sitzaufzüge können den Wert Ihrer Immobilie steigern und insbesondere bei älteren Interessent:innen ein Kaufargument sein.
Nachteile von Sitzliften
Hohe Anschaffungskosten: Die Investition in einen Sitzlift, der optimal zum eigenen Zuhause passt, kann mehrere Tausend Euro hoch sein und ist mit regelmäßigen Wartungsgebühren verbunden.
Körperliche Voraussetzungen: Nur Personen, die sicher sitzen können und an keinem starken Schwindel leiden, sollten einen Sitzlift regelmäßig nutzen.
Nur bedingt für Rollstuhlfahrer:innen geeignet: Wer dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen ist, kann einen Sitzlift meist nicht ohne fremde Hilfe nutzen, da ein Umsetzen erforderlich ist.
Einschränkung bei schmalen Treppen: Bei sehr engen Treppen unter 70 cm ist der Einbau eines Sitzlifts oft technisch schwierig oder gar nicht möglich.
Hindernis auf der Treppe: Ein Treppenlift in Mietshäusern oder Mehrfamilienhäusern kann von anderen Bewohner:innen als störend empfunden werden, weil er den Durchgang auf der Treppe einschränkt.
Optisches Erscheinungsbild: Ein Sitzaufzug verändert das gewohnte Erscheinungsbild des Treppenhauses, was für manche als Nachteil gelten kann.
Planung und Voraussetzungen für den Einbau eines Sitzlifts
Vor-Ort-Termin: Um sich auf den Termin mit der Treppenlift-Fachfirma vorzubereiten, sollten Sie die Treppe für die Ausmessung freiräumen und Ihre Wünsche und Anforderungen festlegen.
Bauliche Voraussetzungen für einen Treppenlift: Die Treppe muss stabil und tragfähig genug sein, damit Sie einen Sitzlift montieren lassen können.
Baugenehmigung für einen Treppenlift: In öffentlichen Gebäuden ist eine Baugenehmigung erforderlich, in Privathäusern in der Regel dagegen nicht.
Platzbedarf: Im Einstiegs- und Ausstiegsbereich muss ausreichend Platz vorhanden sein, wobei bei der Nutzung einer Gehhilfe oder eines Rollstuhls eine freie Fläche von mindestens 100 x 140 cm empfohlen wird.
Treppenbreite: Der Sitzlift darf die vorgeschriebene Mindestlaufbreite der Treppe nicht dauerhaft verringern. In Ein- und Zweifamilienhäusern muss mindestens 80 cm neben dem eingeklappten Lift frei bleiben und in Mehrfamilienhäusern mindestens 100 cm.
Brandschutz: Der Sitzlift darf keine Flucht- oder Rettungswege versperren.
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Häufig gestellte Fragen
Ist ein Sitzlift für jede Treppe möglich?
Ein Sitzlift ist für alle Treppenformen möglich, allerdings muss die Treppe stabil und breit genug sein.
Bei welcher Pflegestufe bekommt man einen Sitzlift für die Treppe?
Es genügt bereits der Pflegegrad 1, damit die Pflegekasse einen Treppenlift wie einen Sitzlift als wohnumfeldverbessernde Maßnahme anerkennt und einen Zuschuss in Höhe von bis zu 4.180 Euro pro Person gewährt.
Welche Alternativen gibt es zum Sitzlift?
Als Alternative zum Sitzlift eignen sich mobile Treppenlifte, wie eine Treppenraupe oder ein elektrischer Treppensteiger. Andere fest installierte Treppenlifte sind:
Stehlift
Hublift
Senkrechtlift
Was ist der Unterschied zwischen einem Sessellift und einem Sitzlift?
Ein Sessellift und ein Sitzlift sind im Grunde dasselbe, denn beide Begriffe beziehen sich auf einen Treppenlift mit Sitz, der Menschen mit eingeschränkter Mobilität dabei hilft, Treppen zu überwinden. Der Begriff Sessellift kann allerdings auch als Synonym zur Seilbahn verstanden werden, die typisch für Skigebiete ist.
Kann man aus dem Sitzlift fallen?
Wenn der Sitzlift korrekt bedient wird, kann man nicht von ihm herunterfallen. Verschiedene Sicherheitsmerkmale, wie Sicherheitsgurte, Armlehnen und Fußstützen, sowie Sensoren, die den Lift bei Hindernissen stoppen, sorgen für einen sicheren Transport.