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Von Anfang an richtig sanieren – Schritt für Schritt zum modernen Zuhause

Lesezeit: 6 min Claudia Mühlbauer

Eine Haussanierung ist eine große Aufgabe – organisatorisch, technisch und finanziell. Ob Sie ein kürzlich erworbenes Haus modernisieren oder Ihr langjähriges Eigenheim auf den neuesten Stand bringen wollen: Eine sorgfältige Planung hilft Ihnen, Kosten und Zeitaufwand realistisch einzuschätzen, Prioritäten zu setzen und potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihr Projekt in sechs Schritten effizient umsetzen.

Drei Personen stehen an einem Tisch, auf dem Baupläne, ein Bohrer und ein Laptop liegen

1. Bestandsaufnahme und Analyse

Am Anfang jeder erfolgreichen Haussanierung steht eine gründliche Bestandsaufnahme. Achten Sie dabei auf offensichtliche Mängel wie undichte Dächer, veraltete Fenster oder feuchte Wände. Dokumentieren Sie alle Auffälligkeiten mit Fotos und Notizen – das wird Ihnen später bei der Detailplanung und in Gesprächen mit Handwerksbetrieben helfen.

Bausachverständige können eine umfassende und professionelle Einschätzung geben. So lassen sich versteckte Mängel aufdecken und Sie erhalten eine fachkundige Beurteilung des Sanierungsbedarfs. Zusätzlich empfiehlt sich die Überprüfung des energetischen Zustands Ihres Hauses durch einen Energieberater oder eine Energieberaterin, um Einsparpotenziale zu identifizieren.

Gerade bei älteren Gebäuden sollten Sie mögliche Schadstoffbelastungen – etwa durch Asbest – nicht außer Acht lassen. Denken Sie außerdem an zukünftige Anforderungen wie Barrierefreiheit, um Ihr Zuhause langfristig nutzbar zu gestalten.

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2. Prioritäten setzen und Budget planen

Nicht alle Sanierungsmaßnahmen müssen sofort umgesetzt werden – entscheidend ist, die richtigen Prioritäten zu setzen. Erstellen Sie eine Liste aller geplanten Arbeiten und ordnen Sie diese nach ihrer Dringlichkeit:

  1. Sicherheitsrelevante Maßnahmen – z. B. marode Elektroinstallationen, veraltete Sicherungskästen, Risse in tragenden Wänden, instabiles Dach oder mangelhafter Brandschutz

  2. Schadenbeseitigung – z. B. Feuchtigkeit im Mauerwerk, Schimmelbefall, undichte Fenster oder Dachrinnen, bröckelnder Putz

  3. Energetische Verbesserungen – z. B. Wärmedämmung von Dach oder Fassade, Austausch alter Heizungsanlagen, Einbau moderner Fenster mit besserem Wärmeschutz

  4. Komfort- und Wertsteigernde Maßnahmen – z. B. neues Bad, moderne Einbauküche, Fußbodenheizung, Ausbau des Dachbodens oder altersgerechter Umbau

Eng damit verbunden ist die Budgetplanung: Kalkulieren Sie nicht zu knapp und planen Sie eine Reserve von 10 bis 20 Prozent für unvorhergesehene Ausgaben ein. Denken Sie neben den Material- und Arbeitskosten auch an Genehmigungsgebühren und mögliche Zusatzkosten – etwa, wenn Sie während der Bauphase in ein Ausweichquartier umziehen müssen. Bedenken Sie auch, dass Sie Ihre Investitionskosten beispielsweise durch Förderprogramme für energetische Sanierungen senken können.

Individueller Sanierungsfahrplan (iSFP)

Bei energetischen Maßnahmen hilft ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) dabei, Prioritäten zu setzen. Er wird im Rahmen durch einen zertifizierten Energieberater oder eine Energieberaterin erstellt. Der iSFP zeigt, in welcher Reihenfolge energetische Sanierungen sinnvoll und wirtschaftlich umsetzbar sind – abgestimmt auf den Zustand Ihres Hauses und Ihre finanziellen Möglichkeiten. Die Umsetzung kann schrittweise über mehrere Jahre erfolgen.

3. Fachbetriebe auswählen und Angebote vergleichen

Die Wahl des richtigen Handwerksbetriebs ist entscheidend für den Erfolg Ihrer Sanierung. Holen Sie verschiedene Angebote ein, um sich sowohl einen fairen Preis als auch qualitativ hochwertige Arbeit zu sichern. Berücksichtigen Sie dabei die folgenden Punkte:

  • Angebote vergleichen: Vergleichen Sie die Preise und Details der Leistungen, zum Beispiel die verwendeten Materialien, Garantieleistungen und den geplanten Zeitrahmen.

  • Qualifikation der Fachbetriebe prüfen: Stellen Sie sicher, dass der Betrieb über alle erforderlichen Qualifikationen, Zertifikate und eine Haftpflichtversicherung verfügt.

  • Vertrag abschließen: Achten Sie darauf, einen schriftlichen Vertrag zu vereinbaren, der die Sanierungsdetails, Kosten und den Zeitrahmen festhält. Das schützt beide Parteien und sorgt für klare Verhältnisse. In der Praxis genügt es dafür oft, das Handwerkerangebot zu unterschreiben und der Fachfirma zurückzusenden.

4. Rechtliche Anforderungen klären und Genehmigungen einholen

Je nach Umfang der Sanierung können verschiedene Genehmigungen erforderlich sein. Besonders bei größeren Umbauten, strukturellen Veränderungen oder bei denkmalgeschützten Objekten müssen Sie sich frühzeitig bei der zuständigen Baubehörde informieren.

Für viele Sanierungsmaßnahmen, wie etwa das Entfernen von Wänden oder das Einfügen neuer Fenster, benötigen Sie eine Baugenehmigung. Wenn Sie eine Erdwärmepumpe installieren möchten, sind Bohrungen für Erdwärmesonden erforderlich für die es eine spezielle Genehmigung braucht. In manchen Fällen kann auch die Zustimmung der Nachbar:innen notwendig sein, etwa wenn Maßnahmen die Außenansicht des Gebäudes verändern oder in den Lichtbereich des Nachbargrundstücks eingreifen.

Um Verzögerungen oder Probleme zu vermeiden, sollten Sie sich rechtzeitig über die speziellen Anforderungen Ihres Projekts und die einzuhaltenden Fristen informieren. Fachfirmen können Sie dabei meist unterstützen und helfen, die notwendigen Schritte fristgerecht umzusetzen.

Tiefenbohrung für eine Erdwärmepumpe in einem Garten
Tiefenbohrungen für Wärmepumpen sind zum Schutz von Grundwasser und Erdreich genehmigungspflichtig.

5. Durchführung der Sanierung und Qualitätssicherung

Sobald die Planung abgeschlossen und alle erforderlichen Genehmigungen eingeholt sind, beginnt die eigentliche Sanierung. Dabei ist es wichtig, den Fortschritt regelmäßig zu überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Arbeiten im Einklang mit den geplanten Zielen und dem Budget stehen.

  • Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie den Fortschritt der Arbeiten in regelmäßigen Abständen, um frühzeitig Abweichungen vom Plan oder Mängel zu erkennen. Dokumentieren Sie alle Schritte und lassen Sie bei Bedarf nachbessern.

  • Kommunikation mit dem Fachbetrieb: Ein enger Austausch mit den Handwerker:innen hilft, auftretende Fragen oder Probleme schnell zu klären und Lösungen zu finden. Dabei sollten Änderungen im Bauablauf oder unerwartete Herausforderungen zeitnah besprochen werden.

  • Qualitätssicherung: Achten Sie darauf, dass die ausgeführten Arbeiten den vertraglich vereinbarten Qualitätsstandards entsprechen. Wenn nötig, ziehen Sie einen Sachverständigen hinzu, der zusätzliche Kontrollen vornimmt, insbesondere bei komplexen oder sicherheitsrelevanten Maßnahmen.

  • Budget und Zeitrahmen im Auge behalten: Auch während der Durchführung sollten Sie das Budget und den Zeitrahmen im Blick behalten. Sollten unerwartete Kosten oder Verzögerungen auftreten, besprechen Sie sich rechtzeitig mit den Handwerker:innen, um Lösungen zu finden und den Fortschritt nicht zu gefährden.

6. Abschluss der Sanierung und Nachbereitung

Nachdem die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sind, folgt der letzte Schritt: die Nachbereitung. In diesem Schritt geht es darum, die ausgeführten Arbeiten zu überprüfen und sicherzustellen, dass alles wie geplant umgesetzt wurde. Zu den wichtigen Aufgaben in diesem Schritt gehören:

  • Abnahme der Arbeiten: Führen Sie eine gründliche Abnahme der ausgeführten Arbeiten durch. Achten Sie dabei auf alle Details und vergleichen Sie die Ergebnisse mit den vereinbarten Zielen und dem Vertrag. Mängel oder noch offene Punkte sollten umgehend behoben werden – andernfalls kann es ratsam sein, die Zahlung bis zur Behebung zurückzuhalten.

  • Übergabe der Garantien und Dokumentationen: Stellen Sie sicher, dass Sie alle relevanten Garantien, Zertifikate und Gebrauchsanweisungen für die verwendeten Materialien und die durchgeführten Arbeiten erhalten haben. Sie sind für spätere Wartungen oder Reparaturen wichtig.

  • Endabrechnung prüfen: Überprüfen Sie die Endabrechnung des Handwerksbetriebs und stellen Sie sicher, dass alle Leistungen korrekt abgerechnet wurden. Falls Unklarheiten bestehen, sollten sie vor der Zahlung geklärt werden.

  • Wartung und Pflege planen: Viele Sanierungsmaßnahmen erfordern regelmäßige Wartung, um ihre Funktionsfähigkeit langfristig zu erhalten. Für bestimmte Arbeiten, etwa an Heizungen und Solaranlagen, bieten Fachfirmen Wartungsverträge an. Prüfen Sie, ob solche Wartungsvereinbarungen sinnvoll sind, und schließen Sie einen entsprechenden Vertrag ab, um den langfristigen Erfolg Ihrer Sanierung sicherzustellen.

Fazit: Mit guter Planung zum Sanierungserfolg

Eine Haussanierung ist ein komplexes, aber lohnendes Projekt. Mit sorgfältiger Planung, realistischer Budgetierung und fachkundiger Unterstützung können Sie Ihr Zuhause nachhaltig aufwerten und an moderne Standards anpassen. Eine umfassende Sanierung erfordert zwar Zeit und Geduld, kann langfristig aber zu mehr Wohnkomfort, geringeren Energiekosten und einer Wertsteigerung Ihrer Immobilie führen.

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