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Haus schätzen lassen - worauf Sie achten sollten

Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
3. April 2023

Wollen Sie Ihr Haus verkaufen, ist es wichtig, möglichst genau zu wissen, was die Immobilie wert ist. Schließlich bedeutet ein zu geringer Preis, dass Sie Verlust machen. Ein zu hoher Preis wird Kaufinteressenten hingegen abschrecken. Wer kann Ihr Haus schätzen und welche Kriterien sind dabei relevant?

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Wer kann den Hauswert schätzen?

Den Wert Ihres Hauses können Sie in vielen Situationen selbst grob schätzen, aber einen verlässlichen Wert erhalten Sie nur durch ein Verkehrswertgutachten. Ein Experte kann nicht nur auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen, sondern beurteilt bestimmte Gegebenheiten auch ganz anders als ein Laie.

Suchen Sie den richtigen Ansprechpartner für ein Gutachten über den Wert Ihrer Immobilie, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Akkurate Schätzungen können beispielsweise Architekten, Bauingenieure und auch Immobilienmakler vornehmen.

Makler Haus Schaetzen
Immobilienmakler:innen können den Wert Ihres Hauses ermitteln

Verschiedene Methoden der Schätzung

Wollen Sie herausfinden, welchen Preis Sie für Ihr Haus verlangen können, müssen Sie seinen Verkehrswert kennen. Um ihn zu ermitteln, kann der Sachverständige je nach Art der Immobilie verschiedene Methoden anwenden:

Methode

Besonderheiten

Sachwertverfahren

Dieses Verfahren wird genutzt, wenn Sie das Haus selbst nutzen. Relevante Faktoren sind hier die Herstellungs- bzw. Wiederbeschaffungskosten und der Bodenwert.

Vergleichswertverfahren

Bei diesem Verfahren analysiert der Sachverständige den Preis vergleichbarer Immobilien, die bereits verkauft wurden. Dabei sollten möglichst viele Faktoren wie Lage und Ausstattung mit Ihrem Haus übereinstimmen.

Ertragswertverfahren

Hier wird der Wert daran bemessen, wie viele Einnahmen mit der Immobilie in der Vergangenheit generiert werden konnten. Auch welche Gewinne zukünftig zu erwarten sind, fließt in die Berechnung ein. Sinnvoll ist dieses Verfahren etwa bei Miethäusern.

Immobilienverkauf Tipps
Wie viel ist Ihre Immobilie wert?
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Die wichtigsten Faktoren

Damit ein:e Gutachter:in den Wert Ihres Hauses möglichst präzise schätzen kann, muss er oder sie eine Vielzahl von Kriterien in seine Berechnung einfließen lassen. Dazu zählen etwa folgende:

  • Grundstücksgröße: Schätzung des Hauswerts: Quadratmeterzahl x aktueller Preis für einen Quadratmeter
  • Wohnfläche: Aufteilung der Wohnräume, Deckenhöhe, Balkon/Garten wird mit 25 Prozent zur Wohnfläche hinzugerechnet
  • Baujahr: Alt- oder Neubau ; Sanierungsbedarf
  • Zustand: Bausubstanz, Elektroinstallationen, Wasserrohre, Fenster, Türen und Bodenbeläge
  • Bauweise: Material des Mauerwerks, Fertigbauweise ; Ausstattung (z. B Stuckdecken, Echtholz-Dielen)
  • Lage: Haus auf dem Land, Klein- oder Großstadt ; Wohngebiet, Mischgebiet, Industriegebiet
  • Außenlage: Garten, Keller, Garagen, Carports
  • Energieeffizienz: Wärmedämmung, Isolierung von Fenstern und Türen, Energieausweis

Preisschwankungen

Der Wert einer Immobilie ist mitunter starken Schwankungen unterworfen, die in die Berechnung einbezogen werden müssen. So kann zum Beispiel auch ein unsanierter Altbau im Wert steigen, wenn er in einem beliebten Stadtviertel liegt.

Was kostet ein Gutachten?

Welche Kosten auf Sie zukommen, hängt in erster Linie vom Umfang des Gutachtens ab. Im Internet finden sich mitunter kostenfreie Möglichkeiten zur Immobilienbewertung. Hier geben Sie die relevanten Daten selbst ein. Dadurch können Sie sich einen ersten Überblick über den aktuellen Wert Ihres Hauses verschaffen. Ein Verkehrswertgutachten ersetzt so eine Bewertung allerdings nicht.

Brauchen Sie eine präzise Wertermittlung für den Verkauf der Immobilie, sollten Sie mit etwa 500 Euro für die Erstellung des Gutachtens rechnen. Grundsätzlich ist das Honorar allerdings frei verhandelbar. Dabei handelt es sich außerdem nur um ein Kurzgutachten, das vor Gericht keinen Bestand hat. Ein gerichtsfähiges Gutachten kann einige Tausend Euro kosten und wird gefordert, wenn der Hauswert rechtliche Relevanz hat. Das kann etwa bei einer Scheidung oder im Erbfall möglich sein, beim Hausverkauf aber nicht.

Unser Tipp

Beauftragen Sie ein:e Makler:in mit der Marktpreiseinschätzung, fallen unter Umständen keine Kosten hierfür an. Das gilt allerdings nur, wenn Sie das Haus danach auch über ihn oder sie verkaufen.

Diese Unterlagen brauchen Sie

Stellen Sie dem Sachverständigen nicht alle Unterlagen zur Verfügung, die er braucht, kann sich das auf den Preis für das Gutachten auswirken. Achten Sie daher darauf, möglichst alle Unterlagen zum Haus einzureichen. Dazu zählen:

  • aktueller Grundbucheintrag
  • Auszug aus der Flurkarte
  • Bauzeichnungen
  • Auszug aus dem Baulastenverzeichnis
  • Wohnflächenberechnung
  • Nachweise über Modernisierungen
  • ggf. Kopie des Denkmalbescheids

Bei einer Eigentumswohnung sind außerdem die Teilungserklärung und der Aufteilungsplan vorzulegen. Auch die Abrechnung der Nebenkosten und die Protokolle der letzten Eigentümerversammlungen sind für den Gutachter wichtig. Handelt es sich bei Ihrem Haus um ein Mietobjekt, sollten Sie die Mietverträge und eine Aufstellung der Nettokaltmieten einreichen.

Besichtigung

Sachverständige, die Sie beauftragen, benötigen nicht nur verschiedene Unterlagen. Sie werden die Immobilie auch vor Ort besichtigen. Rechnen Sie für diesen Termin mindestens zwei Stunden ein.

Makler:innen für Ihren Immobilienverkauf finden

Eine Immobilie zu veräußern, erfordert weitreichende Kenntnisse über die aktuelle Marktlage und die bürokratischen Erfordernisse. Bei allen Aufgaben rund um den Immobilienverkauf können professionelle Makler:innen Sie mit Ihrer Erfahrung bestmöglich unterstützen.