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Eine Wandheizung bietet behagliche Wärme und Energieeffizienz

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Beim Hausbau oder bei einer umfangreichen Sanierung stellt sich die Frage, welches Heizsystem sich am besten für die Wohnräume eignet. Wandheizungen sind eine gute Möglichkeit, Ihr Haus effizient und großflächig zu beheizen. Dabei erzeugen sie eine besonders angenehme Wärme und können im Sommer auch zur Raumkühlung verwendet werden.
Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
03.12.2024, 10:36 Uhr
Unverstellte weiße Wand in einem großzügigen hellen Raum

Wie eine Wandheizung funktioniert: Aufbau und Verlegung

Im Prinzip funktioniert die Wandheizung wie eine Fußbodenheizung: Beide erwärmen eine große Fläche und sind dabei unauffällig in den Raum integriert, sodass Heizkörper die Optik nicht beeinträchtigen. Statt im Boden werden die meist wasserführenden Rohre oder Heizmatten in der Wand installiert. Anschließend wird die Wandheizung verputzt, wobei eine Putzschicht von 1,5 bis 3 Zentimeter erforderlich ist, um die Wärme optimal abzuleiten. Im Trockenbau gibt es auch Bauteile, in die bereits entsprechende Heizelemente eingearbeitet sind.

Die Rohre in Wandheizungen werden häufig in einer schneckenförmigen (bifilaren) oder mäanderartigen Verlegung installiert, aber auch variierende Rohrabstände sind möglich. Der Abstand zwischen den Rohren hat direkten Einfluss auf die Wärmeverteilung im Raum. Bei größeren Abständen kann es zu einer ungleichmäßigen Wärmeabgabe kommen, was zu kalten Stellen führen kann. Eine gleichmäßige Verlegung sorgt dagegen für eine konstante und behagliche Wärme.

Grafik zu den Verlegungsarten einer Flächenheizung - bifilar, mäanderförmig und modulierend

Die aufgeheizte Wand sorgt ganz ohne Zugluft und Staubverwirbelungen für eine behagliche Raumtemperatur, was die Wandheizung besonders vorteilhaft für Allergiker und Menschen mit Atemwegserkrankungen macht. Die Temperatur können Sie über ein Thermostat regeln. Moderne, smarte Thermostate bieten eine noch höhere Effizienz und lassen sich an das Nutzerverhalten anpassen.

Der empfohlene Installationsort einer Wandheizung ist die kälteste Wand im Raum, was meist eine Außenwand ist. Sie sollte jedoch gut gedämmt sein, da eine unzureichend gedämmte Wand erhebliche Wärmeverluste verursachen kann. Unter Umständen benötigen auch Innenwände eine zusätzliche Dämmung, wenn Sie eine Wandheizung nachrüsten.

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Angenehmere Wärme durch Strahlung statt durch Konvektion

Herkömmliche Heizkörper erwärmen die Räume überwiegend durch Konvektion: Kalte Luft strömt von unten in den Heizkörper und wird dort erwärmt, bevor sie nach oben steigt und den Raum aufheizt. Im Gegensatz dazu erzeugt eine Wandheizung Strahlungswärme. Sie erwärmt nicht die Luft direkt, sondern die Wandflächen, die diese Wärme dann in den Raum abgeben.

Strahlungswärme wird als besonders angenehm empfunden, da sie eine gleichmäßige und sanfte Wärmeverteilung ermöglicht. Im Vergleich zur Konvektionswärme fühlt sich der Raum dadurch schneller warm an, auch wenn die Lufttemperatur nicht so hoch ist. Das führt oftmals zu einer Reduzierung des Heizbedarfs und kann so die Heizkosten spürbar senken.

Grafik mit der Gegenüberstellung der Wärmeverteilung einer konventionellen Heizung und einer Wandheizung

Wandheizung im Sommer zur Kühlung verwenden

Wandheizungen können nicht nur zur Beheizung, sondern auch zur Kühlung von Räumen genutzt werden. Das ist durch die Umkehrung des Heizprozesses möglich: Anstatt warmes Wasser durch die Wandrohre zirkulieren zu lassen, wird kühles Wasser hindurchgeleitet. Dadurch wird überschüssige Wärme aus dem Raum aufgenommen und an die Wand abgegeben, die als Kühlfläche dient. Diese Art der Kühlung erzeugt keine Zugluft oder trockene Luft wie bei herkömmlichen Klimaanlagen, stattdessen entsteht ein angenehmen und gleichmäßiges Raumklima.

Die Kühlung durch Wandheizungen ist energieeffizient und umweltfreundlich, da sie keine Kältemittel wie klassische Klimaanlagen benötigt. Zudem kann sie oft mit erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen kombiniert werden, was den Energieverbrauch weiter senkt. In großen oder schlecht gedämmten Gebäuden oder in Regionen mit hohen Außentemperaturen ist die Kühlleistung jedoch begrenzt, da die Wandheizung auf eine stabile Innentemperatur angewiesen ist, um effektiv arbeiten zu können.

Vor- und Nachteile von Wandheizungen

Wandheizungen sind zwar planungs- und kostenintensiv, überzeugen jedoch durch Energieeffizienz, Komfort und Wirtschaftlichkeit. Neben der angenehmen Strahlungswärme und der Möglichkeit, Heizkosten zu senken, reduzieren sie durch die Erwärmung der Wände das Risiko von Schimmelbildung. Trotz der höheren Investitionskosten und des planerischen Aufwands überwiegen die Vorteile deutlich:

Vorteile

Nachteile

angenehme Strahlungswärme und behagliches Raumklima ohne Zugluft

höhere Installationskosten im Vergleich zu herkömmlichen Heizkörpern

kein Verlust der Raumhöhe wie bei einer Fußbodenheizung

erfordert durchdachte Planung, insbesondere bei Nachrüstung

gleichzeitige Raumkühlung im Sommer durch Umkehrung der Funktionsweise

Wenig Flexibilität bei der Möblierung

keine Staubaufwirbelung

Beschädigungsgefahr durch Dübel oder Nägel

reduziertes Schimmelrisiko durch trockene, gleichmäßig erwärmte Wände

aufwendige und kostenintensive Änderungen oder Reparaturen

geringere Heizkosten durch effiziente Wärmeübertragung bei niedrigen Vorlauftemperaturen

geringere Heizleistung in schlecht gedämmten oder sehr großen Räumen

keine störenden Heizkörper

hohe Lebensdauer

Welche Typen von Wandheizungen gibt es?

Solange sich eine Wand grundsätzlich für die Heizungsinstallation eignet, sind Sie sehr flexibel: Eine Wandheizung lässt sich im Bad genauso problemlos realisieren wie in Wohnräumen - auch bei Dachschrägen. Entscheiden Sie sich für dieses Heizungsmodell, haben Sie die Wahl zwischen wassergeführten Wandheizungen und elektrischen Modellen.

Wasserführende Wandheizung

Die wasserführende Wandheizung ist die gängigste Variante. Dabei zirkuliert aufgeheiztes Wasser durch Rohrsysteme, die in der Wand verlegt sind. Diese Rohre können auf verschiedene Arten installiert werden:

  • Nasssystem: Die Rohre werden direkt in die Wand verlegt und anschließend verputzt.

  • Trockensystem: Die Rohre sind bereits in speziellen Trockenbauplatten integriert, was eine schnellere und einfachere Installation ermöglicht.

  • Unterkonstruktionssystem: Hier werden die Rohre in eine Unterkonstruktion eingebaut, die mit Trockenbauelementen verkleidet wird.

  • Kapillarrohrmatten: Dünne Rohre werden in einer speziellen Matte verlegt, um Wärme effizient über eine größere Fläche abzugeben.

Wasserführende Wandheizungen sind besonders energieeffizient und können problemlos mit erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen oder Solarthermie kombiniert werden. Besonders in gut gedämmten Gebäuden bieten sie im Vergleich zu anderen Heizsystemen deutliche Einsparpotenziale, da sie mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten und eine gleichmäßige Wärmeverteilung ermöglichen.

Elektrische Wandheizung

Für eine elektrische Wandheizung werden elektrische Heizmatten in die Wand integriert. Sie erwärmen die Oberfläche, die die Wärme dann in den Raum abgibt. Eine besondere Variante ist die Infrarot-Wandheizung, die an der Wand montiert wird und die Wärme direkt an Objekte und Personen im Umkreis von etwa 3,5 Metern abgibt. Infrarotheizungen bieten eine angenehme Wärme und sind in verschiedenen Farben und Designs erhältlich, was sie zu einer ästhetisch ansprechenden Option macht. Elektroheizungen haben im Dauerbetrieb allerdings höhere Betriebskosten. Aktuell liegt der Netzstrompreis durchschnittlich 32,7 Cent/kWh. Um den hohen Kosten im Betrieb entgegenzuwirken, können Sie smarte Thermostate nutzen und auf diese Weise Ihren Energieverbrauch optimieren und die Kosten senken.

Obwohl es technisch möglich ist, eine elektrische Wandheizung mit erneuerbaren Energien wie einer Photovoltaikanlage zu kombinieren, ist diese Lösung weniger energieeffizient. Der Grund dafür ist, dass der über eine PV-Anlage erzeugte Strom in Wärme umgewandelt werden muss. Dieser Umwandlungsprozess benötigt mehr Energie, als wenn erneuerbare Energien direkt zur Erwärmung von Wasser in einem wasserführenden Heizsystem verwendet werden. Bei solchen Systemen wird die Energie effizienter genutzt, da sie direkt in Form von Wärme an die Räume abgegeben wird.

Was kostet eine Wandheizung?

Wie viel eine Wandheizung kostet, ist in erster Linie davon abhängig, welchen Typ Sie wählen und wie die Installation durchgeführt wird. Die Kosten können sich durch eventuelle Zusatzarbeiten, wie etwa durch eine notwendige Dämmung der Wände, deutlich erhöhen. Auch fallen die Kosten für einen Heizungsfachbetrieb je nach Region unterschiedlich aus. Grundsätzlich fallen bei einer Wandheizung je nach Aufwand Kosten zwischen 100 und 500 Euro pro m² an.

Heizungstyp

Wandheizung Kosten pro m²*

Wasserführende Wandheizung (Nasssystem)

ca. 100 bis 200 Euro

Wasserführende Wandheizung (Trockensystem)

ca. 150 bis 250 Euro

Elektrische Heizmatten

ca. 100 bis 150 Euro

Infrarotheizungen (pro Paneel)

ca. 100 bis 500 Euro

* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Die Installationskosten für eine Wandheizung können je nach System und Aufwand variieren. Beim Nasssystem müssen die Rohre in die Wand verlegt und anschließend verputzt werden, was zusätzliche Arbeitszeit und Materialkosten bedeutet. Bei Trockensystemen sind die Rohre bereits in Platten integriert, was die Installation erleichtert und die Einbauzeit verkürzt. Lassen Sie sich von einem Fachbetrieb in Ihrer Nähe zu den Kosten Ihrer gewünschten Ausführung beraten.

Person mit gelb-schwarz gestreiften Socken wärmt die Füße an einem eingeschalteten Heizkörper, während sie auf einem Holzfußboden sitzt.
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Wie hoch sind die Betriebskosten einer Wandheizung?

Die Wahl des Heizsystems beeinflusst nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die langfristigen Betriebskosten. Besonders bei der Nutzung von Wandheizungen spielen Faktoren wie der Stromverbrauch und die Effizienz eine entscheidende Rolle. Im Folgenden stellen wir die jährlichen Betriebskosten für eine elektrische Wandheizung und eine wasserführende Wandheizung mit Wärmepumpe bei einer durchschnittlichen Nutzung von sechs Stunden pro Tag während einer Heizperiode von 150 Tagen dar.

Heizsystem

Stromverbrauch

Kosten pro Jahr*

Bemerkung

Elektrische Wandheizung

3.000 kWh

981 Euro

Stromverbrauch basiert auf einer mittleren elektrischen Leistung von 500 Watt für 6 Stunden täglich

Wasserführende Wandheizung mit Wärmepumpe

750 kWh

245 Euro

Eine Wärmepumpe benötigt bei Leistungszahl 4,0 nur 1/4 der Strommenge für dieselbe Heizleistung

* Kosten sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Nutzen Sie staatliche Förderungen für Ihre Wandheizung

Abhängig von der zugrunde liegenden Heizungsanlage stehen Ihnen staatlichen Förderungen zu. Während elektrische Wandheizungen nicht förderfähig sind, können Sie für wasserführende Systeme, die erneuerbare Energien einbinden, eine Heizungsförderung erhalten. Das gilt sowohl für die Anschaffung als auch für Installation und Inbetriebnahme sowie erforderliche Umfeldmaßnahmen, zu denen auch die Nachrüstung von Flächenheizungen zählt. Zuschüsse können Sie über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen.

Häufig gestellte Fragen
Welches Heizungssystem passt am besten zu einer Wandheizung?

Wandheizungen arbeiten mit niedrigen Vorlauftemperaturen, weil die Wärmeabgabe über eine große Fläche geschieht. Besonders effizient sind sie, wenn die Heizung niedrige Temperaturanforderungen stellt. Am besten werden sie daher mit Solarthermieanlagen oder mit Wärmepumpen kombiniert. Prinzipiell sind aber alle Heizungssysteme möglich.

Darf die beheizte Wand mit Möbeln verstellt werden?

Sehr große Möbelstücke sollten Sie nicht vor der Wand platzieren, da diese zu viel der beheizten Fläche verdecken. Eine Couch mit etwas Abstand zur Wand oder kleinere Regale und Kommoden sind in der Regel kein Problem. Etwa 85 Prozent der Wandfläche sollten allerdings frei bleiben.

Kann ich an einer Wand mit integrierter Heizung noch Bilder aufhängen?

Ja, Sie müssen zuvor nur die Leitungen orten, damit Sie diese nicht treffen, wenn Sie einen Nagel einschlagen oder ein Loch bohren. Das funktioniert ganz einfach mit einem Rohrsuchgerät, mit dem Sie die Wandfläche scannen. Das Gerät schlägt aus, wenn es die Aluschicht eines Rohrs lokalisiert.

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