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15 einfache Tipps:

So senken Sie Ihre Heizkosten dauerhaft

Christina Tobias, Online-Redakteurin
Christina Tobias
23. Januar 2024

Wer sich aktuell mit den steigenden Energiekosten beschäftigt, kann schnell verzweifeln. Dabei sind die explodierenden Preise für (vor allem fossile) Brennstoffe auch ein guter Anlass, sich mit Energiesparpotenzialen im eigenen Haushalt auseinanderzusetzen. Diese 15 Tipps helfen, die Heizkosten deutlich zu senken und zusätzlich den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

1. Die richtige Temperatur für jeden Raum einstellen

Wissen Sie, welche Raumtemperatur in jedem Ihrer Räume vorherrscht? Wenn nicht, lohnt es sich definitiv, die Gradzahl zu überprüfen. Ist der Thermostat höher eingestellt als empfohlen, wird unnötig viel Energie verbraucht. Die richtige Einstellung birgt ein enormes Einsparpotenzial: Jedes Grad weniger senkt Ihren Verbrauch um circa sechs Prozent.

Doch welche Temperatur haben Sie genau eingestellt? Um das festzustellen, hilft es, sich mit der Skala auf Ihrem Thermostat auseinanderzusetzen. Stufe 1 bedeutet 12 Grad Celsius. Zwischen den Stufen liegen circa 4 Grad Celsius. Die kleineren Striche dazwischen stehen für je ein Grad Celsius. Stufe 5 markiert 28 Grad Celsius.

Der wärmste Ort im Haus sollte das Badezimmer mit circa 22 bis 24 Grad Celsius sein. Für Schlafzimmer und Flur reichen in der Regel 16 bis 18 Grad Celsius aus. Für Küche und Wohnzimmer werden 18 bis 20 Grad empfohlen und wer über ein Kinderzimmer verfügt, sollte das Thermostat auf 20 bis 22 Grad Celsius stellen.

Einsparpotenzial einer vierköpfigen Familie:

  • Kosten gespart: ca. 40 Euro im Jahr*
  • CO2-Ausstoß gesenkt um: 160 kg*

*  Gilt wenn Sie die Temperatur in einem Raum um ein Grad Celsius senken. Berechnungen von co2online

Richtig Heizen

2. Zeitschaltuhr / smarte Thermostate

Mit einer Zeitschaltuhr können Sie die Temperaturen in Ihrem Zuhause an Ihre Bedürfnisse anpassen. So kann die Temperatur gesenkt werden, wenn Sie das Haus verlassen und passend zu Ihrer Rückkehr wieder hochgefahren werden. Auch individuelle Tages- und Nachteinstellungen oder spezielle Konfigurationen für das Wochenende ergeben Sinn. Besonders komfortabel sind hierfür programmierbare Thermostate. Sie lassen sich oft auch per App ansteuern. Der große Vorteil der smarten Steuerung: Sie müssen nicht immer selbst daran denken, die Regelung herunterzudrehen.

Einsparpotenzial einer vierköpfigen Familie:

  • Kosten gespart: ca. 65 Euro im Jahr*
  • CO2-Ausstoß gesenkt um: 270 kg*

* Berechnungen von co2online

3. Heizkörper reinigen

Wann haben Sie das letzte Mal Ihre Heizung von innen und außen gereinigt? Empfohlen wird die ausgiebige Reinigung der Heizkörper einmal jährlich, da Verschmutzungen auch dazu führen können, dass die Heizleistung nachlässt. Also holen Sie Lappen und Staubsauger herbei und entstauben fleißig.

Hand mit Gummihandschuh wischt Heizkörper ab
Die Heizung sollte jährlich von innen und außen gereinigt werden.

4. Heizkörper nicht zustellen

Damit die Wärme gut im Raum zirkulieren kann, sollten Heizkörper nicht zugestellt werden. Das bedeutet nicht nur, dass keine Möbel direkt vor der Heizung platziert werden sollten. Auch schwere Vorhänge vor Heizkörpern können verhindern, dass sich die Wärme gleichmäßig im Raum verteilen kann. Als Faustregel sollten Sie bei Möbelstücken circa 30 Zentimeter Abstand zum Heizkörper einhalten, keine Heizkörperverkleidungen anbringen und auf bodenlange Vorhänge verzichten.

5. Heizung herunterdrehen beim Stoßlüften

Richtiges Lüften und heizen ist wichtig. Ein dauerhaft gekipptes Fenster ist weniger effizient für einen guten Luftaustausch als das Fenster für kurze Zeit weit zum Stoßlüften zu öffnen. Außerdem wird bei gekippten Fenstern die Schimmelbildung begünstigt, da Wärme entweicht und das Mauerwerk rund um das Fenster auskühlt. Wenn Sie das Fenster zum Stoßlüften öffnen, sollte die Heizung für die Zeit entsprechend heruntergedreht werden. Geschieht dies nicht, reagieren die Temperaturfühler auf die einströmende kalte Luft. Das heißt, die Heizung beginnt hochzufahren und verbraucht mehr Energie.

Einsparpotenzial einer vierköpfigen Familie:

  • Kosten gespart: ca. 85 Euro im Jahr*
  • CO2-Ausstoß gesenkt um: 335 kg*

* Berechnungen von co2online

6. Heizkörper entlüften

Macht Ihre Heizung Geräusche oder wird sie nicht richtig warm? Dann prüfen Sie am besten, ob sich Luft im System befindet, indem Sie die Heizung entlüften. Dafür benötigen Sie nur einen Vierkantschlüssel, einen Becher und einen Lappen. Unsere Grafik verrät Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen:

Heizung entlüften

Unser Tipp

Wenn das Entlüften der Heizung nicht den gewünschten Effekt bringt, ist es eventuell ratsam, einen hydraulischen Abgleich durchführen zu lassen. Lassen Sie sich hierfür von einem Heizungsfachbetrieb entsprechend beraten.

7. Die Heizkostenabrechnung im Blick behalten

Wer nicht weiß, wie hoch der eigene Verbrauch ist, kann auch nichts am eigenen Heizverhalten ändern. Deshalb lohnt es sich, die Zahlen im Blick zu behalten und bei Steigerungen nach Optimierungsmöglichkeiten zu suchen. Das herkömmliche Haushaltsbuch, in dem alle Kosten handschriftlich festgehalten werden, hat mittlerweile eine praktische digitale Alternative. Mit dem kostenfreien Energiesparkonto und der dazu passenden EnergieCheck-App können Sie Ihre Zählerstände von Heizung, Strom und Wasser eintippen und sich mit weiteren deutschen Haushalten vergleichen. Dadurch können Sie sehen, wo in Ihrem Zuhause noch Energie eingespart werden kann, und beobachten, ob getroffene Maßnahmen den Verbrauch senken konnten.

8. Türen schließen

Mit einer geöffneten Tür lassen sich weitere Räume direkt mitheizen? Leider ist es nicht ganz so einfach. Vielmehr kühlt durch die geöffnete Tür der Raum aus, der eigentlich warm bleiben soll. Zudem steigt das Risiko der Kondenswasserbildung an den Außenwänden des kühleren Zimmers, wenn die wärme Luft aus dem Nachbarzimmer einströmt. Deshalb ist es in der Regel sinnvoller, die Türen geschlossen zu halten.

9. Heizkörpernischen dämmen

Heizkörpernischen in Außenwänden trifft man häufig in Gebäuden an, die zwischen den 1960er und 1970er-Jahren gebaut wurden. Da dort oft noch nicht gedämmt wurde und die Wandstärke besonders gering ist, droht ein hoher Wärmeverlust von 15 Euro im Jahr je Quadratmeter Heizkörpernische.

Mit Polyurethanplatten oder Aerogelmatten können Sie Abhilfe schaffen. Achten Sie insbesondere darauf, dass die Dämmung an allen Seiten luftdicht mit der Wand verbunden wird. Sonst riskieren Sie eine Schimmelbildung. Auf der Dämmung empfiehlt es sich, eine Aluminiumkaschierung anzubringen, die die Wärmestrahlung zur Raumseite reflektiert. Die Kosten liegen zwischen 50 und 80 Euro pro Quadratmeter. Alternativ können Sie auch den Heizkörper komplett versetzen und die Heizkörpernische mit einem mineralischen Dämmstoff auffüllen oder Porenbeton ausmauern. Außerdem ist die Dämmung der Außenwand sinnvoll.

10. Fenster und Türen abdichten

Zieht es manchmal unangenehm bei Ihnen zu Hause? Dann sollten Sie dringend Ihre Fenster und Türen auf Zugluft überprüfen. Klemmen Sie hierfür einfach ein Stück Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel ein. Wenn das Fenster geschlossen ist und sich das Papier nicht herausziehen lässt, ist das Fenster an der getesteten Stelle dicht. Testen Sie gleich mehrere Positionen. Sollte sich undichte Stelle zeigen, empfiehlt es sich, die Dichtungen zu erneuern oder die Fensterflügel neu zu justieren. Auch Türen sollten abgedichtet werden. Hierfür eigenen sich beispielsweise Schaumstoffstreifen zum Aufkleben oder Bürstendichtungen. Alternativ oder zusätzlich können Zugluftstopper verwendet werden.

Einsparpotenzial einer vierköpfigen Familie:

  • Kosten gespart: ca. 35 Euro im Jahr*
  • CO2-Ausstoß gesenkt um: 130 kg*

* Berechnungen von co2online

11. Rollladenkästen dämmen

Rollladenkästen werden bei der Dämmung oft vergessen, sind aber gerade in Altbauten oft eine Schwachstelle durch die Kaltluft eindringen kann. Besonders gut zur Isolierung der Kästen sind weiche Dämmmatten geeignet, die an die Innenseite des Kastens geklebt werden.

12. Wohntextilien clever nutzen

Fliesen oder Steinböden machen optisch viel her. Leider fühlen Sie sich oft kalt an. Wer zu Hause gern auf Socken oder barfuß herumläuft, neigt durch den kalten Boden eher dazu, die Heizung höher zu drehen. Mit einem Teppich sorgen Sie für eine gemütliche Atmosphäre und empfinden den Raum in der Regel als weniger kalt. Dadurch wird die Heizung nicht unnötig hochgedreht.

Teppich Auswaehlen Wohnzimmer
Ein gemütlicher Teppich kann ein Blickfang sein und dafür sorgen, dass der Raum wärmer wirkt.

13. Regelmäßige Wartung

Damit Heizungsanlagen korrekt arbeiten können, sollten sie regelmäßig gewartet werden. Wie die Wartung genau ausfällt und wie teuer sie ist, hängt stark davon ab, welche Art von Anlage Sie nutzen. Elektroheizungen sind beispielsweise wartungsfrei, Brennstoffzellenheizungen schlagen mit circa 400 Euro pro Wartung zu Buche. Als Faustregel bietet es sich an, die Heizung jährlich im Sommer prüfen zu lassen, um im Herbst/Winter nicht frieren zu müssen. Im Idealfall schließen Sie direkt beim Kauf Ihrer neuen Heizung einen Wartungsvertrag mit dem Fachbetrieb ab. So werden Sie regelmäßig an die Wartung erinnert und können Geld sparen.

14. Energieberater:in konsultieren

Wie energieeffizient schätzen Sie Ihr Zuhause ein? Heizen Sie umweltfreundlich und kostengünstig? Ist Ihre Fassade optimal gedämmt? Ein:e Energieberater:in kann einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) für Sie erstellen, der die passenden Maßnahmen für Ihre Immobilie empfiehlt. Dabei wird der Istzustand des Gebäudes genauso berücksichtigt, wie das Budget, das sie investieren können. Außerdem werden Sie zu Förderungen beraten und die Energieberatung selbst wird ebenfalls mit staatlichen Geldern unterstützt. Bis zu 80 Prozent der Kosten werden übernommen.

15. Solarthemie nutzen

Solarthermieanlagen wandeln Sonnenstrahlen in Wärmeenergie um. Das heißt, sie bereiten Warmwasser auf und unterstützen die herkömmliche Heizungsanlage. Informieren Sie sich im Voraus und profitieren Sie von attraktiven staatlichen Förderungen für Solarthermie. Wie viel Sie an Heizkosten insgesamt sparen können, hängt unter anderem von der Anlagenart (nur Trinkwassererwärmung oder Trinkwassererwärmung plus Heizungsunterstützung), Dachausrichtung und Verschattung ab. Zumeist können 10 bis 20 Prozent des Gesamtwärmebedarfs eingespart werden.

Zwei paar Füße wärmen sich an der Heizung
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