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Immer mehr Bauherren wollen umweltbewusst bauen und Energie sparen. Eine der fortschrittlichsten und klimafreundlichsten Bauweisen bietet das Nullenergiehaus. Es produziert so viel Energie, wie es selbst verbraucht. Während das Passivhaus mit seinem geringen Energieverbrauch mittlerweile fast zum Standard gehört, gehen Nullenergiehäuser noch einen Schritt weiter und kommen in der Jahresbilanz ohne die Nutzung externer Energiequellen aus.
Jährlicher Primärenergiebedarf in kwh/m2
Dabei nutzen sie, ähnlich wie das Passivhaus, Methoden der passiven Energieerzeugung, erzeugen darüber hinaus aber zusätzlich selbstständig Strom und Energie für Heizung, Kühlung und Warmwasser. Jedes Nullenergiehaus ist also auch ein Passivhaus, aber nicht jedes Passivhaus ist zugleich ein Nullenergiehaus.
Info
Nullenergiehäuser brauchen keine externe Energie – allerdings nur theoretisch und im Jahresschnitt! In Phasen geringer Eigenenergieproduktion ist Energie von außen unbedingt notwendig.
Nullenergiehäuser sind energieneutral, nicht energieautark!
Nur Häuser, die mehr Energie erzeugen, als sie verbrauchen (Plusenergiehäuser), sind energetisch vollständig unabhängig.
Für weitere Informationen zu Passivhäusern klicken Sie hier!
Damit ein Haus so viel Energie erzeugt, wie seine Bewohner verbrauchen, muss ein erheblicher Aufwand beim Bau betrieben werden. Nullenergiehäuser sind in Bezug auf Dämmung und Lüftung ähnlich ausgestattet wie Passivhäuser, verfügen aber zusätzlich über Photovoltaik- und Solarthermie-Systeme, die zur Stromerzeugung oder auch zur Erwärmung des Brauchwassers dienen. Durch das richtige Zusammenspiel verschiedener energiegewinnender Komponenten können Energieerzeugung und -verbrauch ausgeglichen werden. Folgende Faktoren sind dabei besonders wichtig:
Wärmegewinnung und Speicherung bei Nullenergiehäusern
Dach, Fassade und Fenster eines Nullenergiehauses müssen lückenlos und besonders stark gedämmt werden, um optimal zu isolieren und Energie zu sparen. Im Dachbereich ist eine Dämmstärke von mindestens 30 Zentimetern notwendig, bei der Fassade mindestens 26 Zentimeter oder mehr. Gerade durch Fenster geht viel Wärme verloren. Spezielle Passivhausfenster mit Dreischeiben-Wärmeschutzverglasung und gut gedämmten Rahmen sind ein Muss.
Komponente | Dämmung |
---|---|
Dach | mehr als 30 cm |
Fassade | mehr als 26 cm |
Bodenplatte | bis zu 30 cm |
Fenster | drei Scheiben + gedämmter Rahmen |
Illustration eines Wärmetauschers
Nur mit Solartechnik kann ein Nullenergiehaus selbst Strom erzeugen und Wärme gewinnen. Über eine Solarthermie-Anlage wird Wärme aus Sonnenenergie gewonnen, die zur Erwärmung des Trinkwassers oder der Raumheizung verwendet werden kann. Photovoltaikanlagen hingegen wandeln Sonnenenergie in Strom um und können mit entsprechenden Speichern den gesamten Strombedarf des Hauses abdecken.
Die Größe der jeweiligen Anlage sollte so gewählt werden, dass der Energiebedarf des Hauses abgedeckt ist. Wer einen Überschuss an Strom hat, kann diesen sogar in das Netz einspeisen und noch etwas nebenbei verdienen.
Solarthermie
4 m2–5 m2 Solarkollektoren sind für die Warmwasseraufbereitung meist ausreichend.
Mehr Informationen zu Solarthermie finden Sie hier!
Photovoltaik
Photovoltaikanlagen sollten nach Süden geneigt und nicht beschattet sein. Ideale Dachneigung: 30 bis 45 Grad.
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Der modernste Hausbau ist wirkungslos, wen „Energiefresser“ am Werk sind. Kühlschrank, Geschirrspüler oder Waschmaschine: Achten Sie bei diesen Geräten auf die Energieverbrauchsklassen A+ oder A++. Sie sind zwar meist deutlich teurer als weniger energieffiziente Maschinen, amortisieren sich aber sehr schnell. Auch wichtig: Steckernetzteile mit geringem Stromverbrauch und Elektrogeräte, die beim Abschalten nicht einfach in den Stand-by-Modus wechseln.
Nullenergiehäuser werden in verschiedenen Varianten angeboten. Insbesondere Hausbaufirmen, die sich speziell auf energieeffiziente Bauweise spezialisiert haben, haben Nullenergiehäuser oft in ihrem Sortiment. Beliebt ist der Kauf von Nullenergiehäusern als Fertighaus. Fertighäuser werden in Fabriken vorgefertigt und dann vor Ort und Stelle innerhalb weniger Tage zusammengesetzt. So kann die für ein Nullenergiehaus so wichtige optimale Thermoisolierung bereits im Werk eingebaut werden. Stein-auf Stein gebaute Massivhäuser benötigen eine fachlich ausgebildete Bauleitung, die mit dem Bau von derart energieeffizienten Häusern vertraut ist, sowie eine ständige Qualitätskontrolle.
Erfahren Sie mehr über Häuser in Fertigbauweise und Massivbauweise!
Moderne Technik ermöglicht zwar den Bau von Nullenergiehäusern, allerdings nur mit hohem Kostenaufwand. Deshalb werden sie bislang nur selten gebaut und erlauben keine verlässlichen Kennwerte zu den Baukosten. Ein Passivhaus beispielsweise kostet durchschnittlich etwa 1.300 Euro pro Quadratmeter. Das Nullenergiehaus ist aufgrund der zusätzlichen technischen Ausstattung wesentlich kostspieliger.
ca. 1.000€ | Niedrigenergiehaus |
ca. 1.300€ | Passivhaus |
> 1.300€ | Nullenergiehaus |
Ein Nullenergiehaus ist teuer, rechnet sich im besten Fall aber schon nach 10 Jahren. Dennoch ist die Erstinvestition sehr hoch und kann von vielen Bauherren nicht gestemmt werden. Gerade aufgrund der hohen Anschaffungskosten können Fördermittel vom Bund oder der einzelnen Bundesländer von Vorteil sein. Wer ein energieeffizientes Haus baut, kann bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) zinsgünstige Kredite von bis zu 100.000 Euro pro Wohneinheit (ab 01.04.2016) und zusätzliche Tilgungszuschüsse beantragen.
Mehr Informationen zu Fördermöglichkeiten im Bereich Energie finden Sie hier!
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