Garagendachbegrünung Schritt für Schritt erklärt
Ein Gründach auf der Garage ist nicht nur schön, sondern schont auf natürliche Weise das Dach, wirkt klimaregulierend und bietet Lebensraum für Insekten. Wollen Sie Ihr Garagendach begrünen, kostet das ca. 70 bis 180 Euro pro Quadratmeter. Wir informieren Sie über alle Arten, Kosten, Vorteile und Nachteile von Garagendachbegrünungen und zeigen Ihnen eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.
Das sollten Sie beachten, bevor Sie das Garagendach begrünen
Grundsätzlich können Sie sowohl gemauerte Massivgaragen als auch Fertiggaragen begrünen. Dabei sollten Sie folgende Punkte im Voraus abklären, um keinen Schaden Ihrer Garage zu riskieren:
Dachabdichtung: Überprüfen Sie die Dachabdichtung. Bringen Sie bei älteren Dächern ggfs. eine zusätzliche Abdichtungslage an. Als Garagenmaterial eignen sich dafür z. B. Bitumenbahnen oder Dachpappe.
Wurzelschutz: Wenn das Garagendach keine wurzelfeste Abdichtung hat, müssen Sie vor der Bepflanzung eine Wurzelschutzbahn verlegen.
Extensives oder intensives Gründach: Eine extensive Dachbegrünung ist pflegeleicht und besteht aus robusten, niedrig wachsenden Pflanzen wie Sedum. Bei einer intensiven Dachbegrünung werden auch höher wachsende Sträucher oder sogar kleine flachwurzelnde Bäume angepflanzt, weswegen Pflegeaufwand und Gewicht höher sind.
Statik: Bei einer extensiven Dachbegrünung sollte Ihr Garagendach eine Belastung von ca. 50-170 kg/m² aushalten können, bei einer intensiven Begrünung mind. 300 kg/m². Die Dachlast vieler Fertiggaragen liegt zwischen 125 kg/m² und 300 kg/m², Betongaragen haben oft eine Dachlast ab 150 kg/m². Prüfen Sie die garantierte Dachlast Ihrer Garage im Datenblatt oder erkundigen Sie sich bei Ihrem Garagenbauer.
Dachneigung: Die Dachneigung sollte zwischen 5 und 15 Prozent liegen. Bei diesem Neigungsgrad ist kein zusätzlicher Schutz gegen das Abrutschen des Substrats nötig.
Wasserabläufe: Sorgen Sie für eine ausreichende Entwässerung des Dachs durch einen Ablauf oder eine Traufkante. Die Abläufe sollten gut zugänglich sein.
Pflege: Extensive Bepflanzungen sind pflegeleicht. Nur für das Anwachsen von Sprossen müssen Sie die Dachoberfläche zu Beginn regelmäßig befeuchten. Bei einer intensiven Begrünung ist ein Flachdach bei der Garage zu empfehlen, da es zur regelmäßigen Bewässerung begehbar sein sollte.
Wollen Sie Ihr Garagendach begrünen, kann eine Genehmigung erforderlich sein. Eine extensive Garagendachbegrünung ist in vielen Fällen genehmigungsfrei. Für eine intensive Dachbegrünung benötigen Sie dagegen eine Baugenehmigung für Ihre Garage. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Gemeinde, welche Vorschriften in Ihrem individuellen Fall gelten. Auch Garagenanbieter können Sie rund ums Thema Baugenehmigung, Dachbegrünung und Statik beraten.
Anleitung – Garagendach begrünen in 7 Schritten
Wenn Sie ein Gründach auf der Garage planen, sollten sie die notwendigen Schritte kennen. Die folgende Anleitung zeigt Ihnen, wie Ihr Garagendach in sieben Schritten in eine grüne Oase verwandelt wird.
Schritt 1: Garagendach vorbereiten
Zunächst wird das Dach gründlich abgekehrt und gereinigt, damit keine Steinchen die Wurzelschutzfolie beschädigen. Eventuell notwendige Reparaturen an der Dachabdichtung sollten ebenfalls durchgeführt werden.
Schritt 2: Wurzelschutzfolie auslegen
Nun wird die Wurzelschutzfolie auf der gesamten Dachfläche ausgelegt. So wird verhindert, dass Wurzeln in die Dachhaut eindringen. Die Bahnen sollten sich ca. 30 bis 50 Zentimeter überlappen. Darüber wird eine Speicherschutzmatte verlegt, die Feuchtigkeit und Nährstoffe speichert und das Dach zusätzlich schützt.
Schritt 3: Drainageschicht anbringen
Danach wird eine Drainageschicht ausgelegt. Dazu dienen genoppte, saugfähige Drainagematten, die passend zugeschnitten werden. Sie verhindern Staunässe und speichern überschüssiges Wasser für die Pflanzenversorgung.
Schritt 4: Filtervlies auflegen
Über die Drainage wird ein Filtervlies angebracht. Die Vliesbahnen sollten sich etwa 10 Zentimeter überlappen. Sie filtern den Schmutz aus der darüberliegenden Vegetationsschicht. Dann können die Dachabläufe mit einem Cuttermesser vorsichtig bis zur Dachabdichtung ausgeschnitten werden.
Schritt 5: Substratschicht aufbringen
Nun wird die Systemerde gleichmäßig auf der Dachfläche verteilt, bis das gesamt Vlies bedeckt ist. Sie benötigen ca. 80 Liter Substrat pro Quadratmeter. Alternativ kann auch eine Substratmatte verlegt werden, die ähnlich wie Rollrasen einfach ausgerollt wird.
Schritt 6: Sprossen oder Pflanzen verteilen
Auf der Substratschicht werden Sprossen gleichmäßig verteilt und leicht mit Erde bedeckt. Alternativ können Sie Setzlinge ins Substrat einpflanzen oder eine Vegetationsmatte ausrollen.
Schritt 7: Bewässern und pflegen
Zum Schluss werden die frisch eingesetzten Pflanzen oder Sprossen gründlich bewässert und bis zum Anwachsen regelmäßig feucht gehalten. Später ist je nach Pflanzenart und Wetterlage nur noch gelegentliche Pflege notwendig.
Wollen Sie die Begrünung des Garagendachs selbst umsetzen, sollten Sie sehr genau arbeiten. Fehler können später teure Reparaturen nach sich ziehen – im schlimmsten Fall muss die gesamte Arbeit noch einmal gemacht werden. Eine Firma für Landschaftsgartenbau sorgt von vornherein dafür, dass alle Arbeitsschritte fachgerecht ausgeführt werden und das Dach optimal geschützt ist.
Welche Arten der Garagendachbegrünung gibt es?
Bei der Dachbegrünung der Garage wird zwischen der extensiven und intensiven Form unterschieden. Wir stellen Ihnen die Unterschiede vor.
Extensive Garagendachbegrünung
Eine extensive Dachbegrünung ist eine pflegeleichte und beliebte Option für Garagen. Es werden robuste, niedrig wachsende Pflanzen wie Sedumarten verwendet. Sie müssen kaum gegossen werden und eignen sich auch für sehr windige und sonnige Standorte.
Die Pflanzenschicht wird 6 bis 20 Zentimeter hoch und ist sehr dicht und teppichartig. Dank des Pflanzenteppichs wird nicht genug Licht für Unkraut durchgelassen. Die extensive Bepflanzung schützt das Dach, verbessert die Wärmedämmung und benötigt nur minimale Pflege.
Intensive Garagendachbegrünung
Bei einem intensiv begrünten Garagendach wird ein begehbarer Garten errichtet. Die Pflanzen wachsen zwischen 12 und 40 Zentimeter hoch und es werden auch Sträucher und Bäume angelegt. Intensive Dachbegrünungen benötigen eine Dachlast ab ca. 300 kg/m². Standardstatiken für Garagen reichen dafür nicht aus. Viele Garagenbauer bieten eine Verstärkung des Dachs bis zu 500 kg/m² an.
Ein intensives Gründach muss begehbar sein, benötigt eine Absturzsicherung sowie regelmäßige Wartung und Pflege. Häufig bietet es sich daher an, das Gründach mit einer Terrasse auf der Garage zu kombinieren.
Für eine extensive Begrünung werden häufig Sedumarten wie Mauerpfeffer und Hauswurz verwendet, da sie Trockenheit gut vertragen. Bei intensiver Begrünung können zusätzlich Gräser, Kräuter, Sträucher und sogar kleine Bäume gepflanzt werden, um das Dach in einen begehbaren Garten zu verwandeln. Fachfirmen für den Gartenbau beraten Sie gern, welche Pflanzen sich für die Garagendachbegrünung eignen.
Der Aufbau einer Garagendachbegrünung
Der Aufbau einer Dachbegrünung besteht aus mehreren Schichten:
Wurzelschutzfolie: Die unterste Schicht schützt die Dachabdichtung vor Wurzeln und verhindert Schäden.
Speicherschutzmatte: Diese Schicht speichert Feuchtigkeit und Nährstoffe für die Pflanzen.
Dränschicht: Matten mit Mulden, die Niederschlagswasser speichern und überschüssiges Wasser ableiten, um Staunässe zu vermeiden.
Filtervlies: Das Vlies verhindert, dass feine Substratpartikel in die Drainageschicht gelangen.
Systemerde: Auf dem Filtervlies wird eine spezielle Substratschicht aufgebracht, die den Pflanzen Halt bietet und sie mit Nährstoffen versorgt.
Pflanzen: Abschließend werden geeignete Pflanzen auf der Systemerde gepflanzt, wie zum Beispiel Sedum, Gräser oder robuste Kräuter.
Was kostet es, ein Garagendach zu begrünen?
Die Kosten für ein begrüntes Garagendach unterscheiden sich je nach Ausführung. Als Richtwert können Sie mit etwa 70 bis 110 Euro pro Quadratmeter rechnen bei einer selbst durchgeführten extensiven Dachbegrünung Ihres Garagendaches mit Sprossen oder einfachen Pflanzen (z. B. Moos, Sedum, Gras).
Komplettpakete zur Selbstbegrünung kosten je nach Größe des Garagendaches, Umfang des Pakets, Pflanzenarten und Anbieter ca. 50 bis 80 Euro pro Quadratmeter. Ein einfaches Komplettpaket für eine Dachfläche von 20 Quadratmeter könnte z. B. ca. 1.200 Euro kosten
Intensive Garagendachbegrünungen kosten mehr, da allein Pflanzen wie Stauden, Sträucher und Bäume teurer sind als Sedum. Sie müssen mit Preisen von ca. 130 bis 180 Euro pro Quadratmeter für die intensive Begrünung rechnen.
Beauftragen Sie eine Fachfirma, kommen Arbeitskosten von ca. 40 bis 80 Euro pro Quadratmeter hinzu.
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
In der folgenden Tabelle sehen Sie eine Auflistung möglicher Kosten für die Begrünung eines Garagendachs mit 20 Quadratmeter Fläche. Als Pflanzen werden Setzlinge zwischen 1,50 und 4 Euro Stückpreis angenommen.
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Bei einer Dachbegrünungen können Sie von Förderungen für Garagen profitieren. Wenn Sie eine Garagendachbegrünung als Einzelmaßnahme umsetzen möchten, können Sie z. B. die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) in Anspruch nehmen. Sollte die Dachbegrünung im Rahmen einer Sanierung zum Effizienzhaus erfolgen, bietet sich der KfW-Förderkredit 261 an, um zinsgünstige Finanzierungsmöglichkeiten zu nutzen.
Vorteile und Nachteile eines begrünten Garagendaches
Wollen Sie Ihr Garagendach bepflanzen, hat das viele Vorteile für die Umwelt: Die Luft wird gesäubert und Insekten haben auch in städtischen Gebieten mehr Lebensraum. Außerdem wird die Garage durch die Dachbegrünung vor Witterungseinflüssen geschützt. Der Pflanzenteppich hält im Sommer Hitze ab und sorgt durch Verdunstung für Abkühlung. Im Winter verbessert das Gründach die Wärmedämmung, wodurch Sie Energiekosten sparen können.
Ein Gründach lässt sich mit einer Solaranlage auf dem Garagendach kombinieren. Das hat den Vorteil, dass das Substrat als zusätzliche Auflast für die Solaraufständerung dient. Zudem kühlt das Gründach durch die Verdunstungen die Solarmodule, was die Effektivität der Anlage erhöht. Wichtig ist, dass Sie das zusätzliche Gewicht der Solaranlage bei der Berechnung der Statik berücksichtigen.
So pflegen Sie Ihre Garagendachbegrünung richtig
Ob extensive oder intensive Dachbegrünung – mit den richtigen Maßnahmen können Sie sicherstellen, dass Ihre Pflanzen langfristig gesund bleiben. Mit den folgenden Tipps sorgen Sie für ein dauerhaft schönes Garagengründach:
Feuchthalten beim Anwachsen: In den ersten Wochen nach der Bepflanzung sollten die Sprossen regelmäßig feucht gehalten werden, bis sie gut angewachsen sind.
Gießen bei extremer Hitze: Während heißer und trockener Phasen kann es notwendig sein, weniger robuste Pflanzen auch bei extensiven Gründächern zusätzlich zu bewässern.
Pflege im Winter: Landet viel Laub auf dem bepflanzen Garagendach oder im Dachrinnensystem, sollten sie es entfernen, um Staunässe und Schäden zu vermeiden.
Unkraut entfernen: Bei einer intensiven Dachbegrünung sollten Sie regelmäßig kontrollieren, ob sich Unkraut bildet und dieses entfernen. Bei extensiven Gründächern reicht es einmal im Jahr.
Düngung bei Bedarf: Eine leichte Düngung im Frühjahr kann das Wachstum fördern, insbesondere bei intensiven Gründächern.
Fazit: So gelingt Ihnen die Garagendachbegrünung
Ein begrüntes Garagendach ist nicht nur schön anzusehen, es ist auch sehr gut für die Umwelt und die Garage. Die Pflanzen bieten Lebensraum für Tiere und Insekten, verbessern das Klima und schützen und dämmen das Dach. Sie müssen lediglich auf die Dachlast, die Genehmigungsregelung und den richtigen Aufbau der Dachbegrünung achten.
Ob Sie Ihre Fertiggarage extensiv begrünen wollen und eine üppige Intensivbepflanzung anlegen lassen – es gibt kaum Nachteile. Wenn Sie sicherstellen möchten, dass Ihr Projekt von Anfang an gelingt, lohnt es sich, eine Fachfirma für Landschaftsgartenbau hinzuzuziehen. Die Expert:innen beraten Sie und setzen die Dachbegrünung auf der Garage schnell und unkompliziert um.
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