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So finden Sie für Ihren Carport das passende Dach

Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
26. Juni 2023

Klassischerweise hat ein Carport ein Flachdach. Allerdings sind grundsätzlich auch andere Optionen möglich, um das Carportdach beispielsweise der Optik des Wohngebäudes anzupassen. Wir zeigen Ihnen die verschiedenen Dachtypen und die Materialien, aus denen ein Carportdach häufig besteht.

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Die gängigsten Dachformen für Carports

Ein Carport soll vor Nässe und anderen Witterungseinflüssen schützen. Für welches Carportdach Sie sich entscheiden, ist vor allem eine Frage des Geschmacks. Spezialisierte Carport-Firmen bieten in der Regel Flach- und Pultdächer an, aber auch andere Formen sind möglich. Zimmerleute können Ihnen für Ihren Carport ein Dach ganz nach Ihren individuellen Vorstellungen bauen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die häufigsten Dach-Typen für Carports vor.

Flachdach

Das Flachdach ist die Standardausführung des Carportdaches. Es bietet sich an, da es über eine besonders einfache Konstruktion verfügt und so in der Regel das günstigste Modell ist. Es hat nur eine geringe Neigung oder eine nahezu horizontale Ausrichtung. Flachdächer werden standardmäßig aus Trapezblechen oder Polycarbonatplatten gefertigt. Eine Alternative ist die Abdichtung mit Folie, die allerdings eher beim Eigenbau verwendet wird. Die Ableitung von Regenwasser erfolgt durch eine leichte Neigung und die Verwendung von Entwässerungssystemen wie Dachrinnen, Fallrohren und Ablaufpunkten.

Carport Einzelcarport Flachdach

Pultdach

Ein Carport mit Pultdach kann entweder freistehend sein oder an eine Fassade angebaut werden. Die Dachfläche ist geneigt, wodurch die Entwässerung einfacher als bei einem Flachdach ist. Die Konstruktion des Dachs ist wiederum einfacher als es bei Schrägdächern der Fall ist. Ein weiterer Vorteil eines Pultdachs ist, dass es an die notwendige Neigung von Solarmodulen angepasst werden kann, wodurch keine Ständersysteme mehr notwendig sind. Ein Carport mit Pultdach hat eine moderne Optik und bietet viel Gestaltungsspielraum. Es bietet außerdem eine gute Luftzirkulation.

Carport Einzelcarport Pultdach

Bogendach

Das Bogendach zeichnet sich durch eine geschwungene Form aus und ähnelt einem Halbkreis. Dadurch wird Niederschlagswasser hervorragend abgeleitet und es bilden sich keine Pfützen auf dem Dach. Ein Bogendach hat eine elegante und moderne Ästhetik und verleiht Ihrem Carport einen markanten Stil. Es besteht in der Regel aus einem Aluminiumrahmen und darin eingefassten Kunststoffplatten, die genügend Lichteinfall ermöglichen. In seltenen Fällen wird Glas verwendet, allerdings sollte es sich dann um Sicherheits- bzw. Sonnenschutzglas handeln.

Carport Einzelcarport Bogendach

Spitzdach

Spitzdächer sind bekannt von Wohngebäudedächern, aber auch einen Carport können Sie zum Beispiel mit einem Satteldach oder einem Walmdach ausstatten. Ein Satteldach läuft mit zwei gleich langen Dachseiten spitz zu und hat an höchster Stelle einen Dachfirst, an dem die Dachflächen aneinanderstoßen. Das macht es sehr stabil und widerstandsfähig. Das Walmdach hat zusätzlich zu den Dachseiten auf der Traufe auch an der Giebelseite jeweils eine Dachseite. Es bietet weniger Angriffsfläche für Wind und Wetter und ist vor allem bei frei stehenden Carports anzutreffen. Bei beiden Varianten kann Regenwasser leicht abfließen. Diese Dachtypen müssen Sie von Zimmerleuten anfertigen lassen.

Carport Einzelcarport Satteldach
Carport aus Holz
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Welche Dachmaterialen werden für Carports verwendet?

Sie haben sich für eine Dachform entschieden oder wollen an Ihrem Carport lediglich das Dach erneuern? Dann machen Sie sich im nächsten Schritt Gedanken darüber, welches Material das Dach haben soll. Beide Punkte hängen zusammen, denn nicht jedes Material eignet sich für jeden Dach-Typ. Je nach Art des Dachs eignen sich zum Beispiel Trapezbleche, Polycarbonat oder auch klassische Eindeckungen wie Dachziegel.

Trapezbleche

Eine preisgünstige, aber sehr robuste Lösung für das Carportdach stellt Metall dar. In der Regel werden auf Flachdächern Trapezbleche verwendet. Dabei handelt es sich um ein sehr langlebiges Material, denn es sorgt für einen guten Schutz vor Witterungseinflüssen, UV-Strahlung und mechanischer Belastung. Seine wellenartige Struktur sorgt für eine gute Ableitung von Regenwasser und es ist korrosionsbeständig. Trapezbleche werden direkt mit der Unterkonstruktion des Carports verschraubt und liegen nicht bloß auf. Daher kann auch starker Wind keine Schäden anrichten. Optisch bietet das Metall ebenfalls Vorteile, denn es ist in einer Vielzahl von Farben erhältlich.

Carport aus Metalldach
Trapezbleche sind der Standard für Carports mit Flachdach.

Kunststoff

Zur Anbringung von Kunststoffplatten benötigen Sie eine Unterkonstruktion, auf die das Kunststoffdach verschraubt wird. Sie können zwischen unterschiedlichen Varianten wählen:

  • Stegplatten/Hohlkammerplatten sind zweischalig und weisen einen Hohlraum auf. Sie bestehen aus Polycarbonat oder Acrylglas. Sie zeichnen sich durch Lichtdurchlässigkeit, Schlagfestigkeit und geringes Gewicht aus.
  • Lichtplatten/Profilplatten sind einschalig aufgebaut und werden in Wellen- oder Trapezform gefertigt. Es gibt sie aus Polycarbonat, PVC und Acrylglas. Auch hier zählen hohe Lebensdauer, Schlagfestigkeit, geringes Gewicht und auf Wunsch Lichtdurchlässigkeit zu den Vorteilen.
  • Im Materialverbund steht eine Variante mit PU (Polyurethan) zur Verfügung. PU kommt bei der Dachdämmung zum Einsatz. Mit einer harten Schicht, zum Beispiel aus gewelltem PVC, auf der Oberseite verwenden Sie das Material direkt als Dachabdeckung.
Aluminiumcarport mit Kunststoffdach
Ein Carportdach aus Kunststoff kann durch seine Lichtdurchlässigkeit punkten.

Klassische Dacheindeckungen

Ihren Carport mit Dachziegeln einzudecken, schafft zunächst einmal eine markante Optik. Wenn dann noch die Dachform und die Dachziegel zum Hauptgebäude passen, ist die Wirkung perfekt. Allerdings benötigen Sie dafür eine Dachform, das Sie eindecken können. Das funktioniert zum Beispiel mit einem Satteldach, Pultdach oder Walmdach. Die Unterkonstruktion muss hier tragfähig genug sein, um der Belastung der schweren Dachziegel standzuhalten. Diese Art der Dacheindeckung zeigt sich nahezu unverwüstlich und schützt die Unterkonstruktion in bester Weise.

Wunderschön rustikal wirkt ein Carportdach aus Holzschindeln. Wie haltbar das Ganze ist, hängt dabei maßgeblich vom verwendeten Holz und von der Dachneigung ab. Als Faustregel gilt: Der Winkel der Dachschräge entspricht der Lebensdauer des Holzdaches in Jahren. Ein Dach mit Holzschindeln sorgt für optimale Klimaverhältnisse in Ihrem Carport. Die Belüftung ist exzellent und es bilden sich weder Schwitzwasser noch kommt es zum Wärmestau.

Weisses Holzcarport mit schwarzem Dach
Das Spitzdach eines Carports kann wie das Wohnhausdach gedeckt werden.

Bitumen und Folie

Statt ein Flachdach mit Metall- oder Kunststoffplatten auszustatten, kann es auch klassisch abgedichtet werden. Dafür werden häufig Bitumenschweißbahnen verwendet. Bitumen ist ein flexibler Werkstoff, der sich mit einer hundertprozentigen Wasserdichtigkeit auszeichnet. Dafür muss allerdings sichergestellt sein, dass beim Verschweißen keine Stellen ausgelassen werden.

Eine Alternative dazu stellt EPDM-Folie dar. Sie lässt sich sowohl blank verwenden als auch unter einem begrünten Dach als Wurzelsperre. Die Folie wird aufgeklebt. Manche Ausführungen sind selbstklebend, was eine einfache Verlegung mit sich bringt. Beide Varianten werden von Zimmerleuten angeboten oder eignen sich für den Selbstbau eines Carports.

Carportdach mit Bitumendachschindeln
Bitumen kann auch in Form von Dachschindeln verlegt werden, um die Optik von Dachziegeln nachzuahmen.
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Preise & Kosten der Dachmaterialien

Bitumenbahnen, die auf dem Dach verschweißt werden, sind meist die günstigste Variante der Dachgestaltung. Die Schweißbahnen sind schon ab fünf Euro pro Quadratmeter erhältlich. EPDM-Folie, die hierzu eine Alternative darstellt, ist mit einem Quadratmeterpreis von etwa 15 Euro deutlich teurer.

Soll Ihr Flachdach nicht mit Folie ausgestattet werden, sondern aus lichtdurchlässigem Kunststoff bestehen, bieten sich Polycarbonat-Doppelstegplatten an, die ab 10 Euro pro Quadratmeter erhältlich sind. Die Alternative hierzu sind Trapezbleche, die meist mindestens 15 Euro pro Quadratmeter kosten.

Hat Ihr Carport ein Steildach, das Sie decken lassen wollen, stehen Ihnen zum Beispiel günstige Bitumenschindeln mit einem Quadratmeterpreis von ungefähr 10 Euro zur Verfügung. Dachziegel sind mit mindestens 15 Euro je Quadratmeter etwas teurer, allerdings gibt es je nach Ausführung starke Preissprünge nach oben. Bei Holzschindeln ist die verwendete Holzart maßgeblich für den Quadratmeterpreis. Er beginnt allerdings in jedem Fall bei etwa 40 Euro.

Dachgestaltung

Preise je m²*

Bitumenbahnen

ab 5 Euro

Polycarbonat-Doppelstegplatten

ab 10 Euro

Bitumenschindeln

ab 10 Euro

Trapezblech

ab 15 Euro

Dachziegel

ab 15 Euro

EPDM-Folie

ab 15 Euro

Holzschindeln

ab 40 Euro

* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Carportdach mit Photovoltaik oder Begrünung

Das Flachdach können Sie auch als grüne Variante planen. Die Vorteile einer Dachbegrünung liegen zum Beispiel in der zusätzlichen Dachdämmung. Im Sommer bedeutet das einen kühleren Stellplatz. Das Material wird außerdem gut vor Witterungseinflüssen geschützt, was die Lebensdauer Ihres Carports verlängert. Nicht zuletzt entstehen durch Gründächer Mini-Biotope, auf denen auch Pflanzen, die Bienen und anderen Insekten als Nahrungsquelle dienen können, ihren Platz finden. Die Kosten eines Gründachs liegen etwa bei 40 bis 70 Euro pro Quadratmeter.

Clever nutzen Sie Ihr Carportdach auch zur Installation einer Photovoltaik-Anlage. Für Besitzer:innen von Elektroautos ergeben sich hier echte Vorteile, denn mit der Solaranlage auf dem Carportdach haben Sie Ihre eigene Stromtankstelle für günstigen Solarstrom direkt vor der Haustür. Für eine Solaranlage sollten Sie aktuell mit Kosten von etwa 2.000 Euro pro kWp Leistung rechnen.

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Häufig gestellte Fragen

Was ist das beste Dach für einen Carport?

Standardmäßig werden Trapezbleche für Carportdächer verwendet. Sie eignen sich auch hervorragend, wenn Sie das Dach begrünen oder mit Photovoltaikmodulen ausstatten wollen. Wünschen Sie sich etwas Lichteinfall, können Polycarbonatplatten eine gute Wahl sein.

Gibt es Carportdächer aus Glas?

Glas wird vor allem für Terrassenüberdachungen eingesetzt, allerdings gibt es vereinzelt auch Anbieter, die Carports mit Glasdächern anbieten. Hierbei ist es wichtig, dass Sicherheitsglas verwendet wird. Um einem Hitzestau vorzubeugen, eignet sich eine spezielle Sonnenschutzverglasung. Nachteilig sind allerdings das hohe Gewicht eines Glasdachs und die hohen Kosten der speziellen Verglasung.