Dampfbremse und Dampfsperre
Dampfsperren und Dampfbremsen sorgen dafür, dass es nicht zu Feuchtigkeits- und Schimmelbildung kommt. Dennoch gibt es wichtige Unterschiede.
Dampfbremse: Die Dampfbremse ist wasserdampfdurchlässig. Das heißt, im Sommer kann ein gewisses Maß an Luftfeuchtigkeit in den Innenraum gelangen, welches Sie an kühleren Morgen- oder Abendstunden herauslüften müssen. Die Dampfbremse gibt im Winter allerdings auch Luftfeuchtigkeit aus dem Innenraum nach außen ab, aber nie so viel, dass es zu Schäden oder Schimmelbildung an der Außenwand kommt. Sie wird deswegen als feuchtevariabel bezeichnet.
Dampfsperre: Eine Dampfsperre lässt dagegen überhaupt keine Feuchtigkeit durch. Deswegen findet sie beim Bau eines normalen Wohn- oder Bürogebäudes kaum noch Verwendung. Eine Dampfsperre nutzt Ihnen lediglich, wenn der Wasserdampf innen stets höher sein soll als außen (zum Beispiel in einem Dampfbad).

Die richtige Dampfbremse für den jeweiligen Dämmstoff
Nicht jede Dampfbremse eignet sich für jeden Dämmstoff. Achten Sie deswegen dringend darauf, dass Sie die passende Dampfbremse für das von Ihnen verwendete Dämmmaterial nutzen.
Dämmmaterial |
angemessene Dampfbremse |
Mineralfaser |
Polyethylen-Folie |
Glasschaum |
Bitumen |
Schaumplatten (expandiertes Polystyrol, Styropor) |
Dampfbremsmappe, Kraftpapier |
Zellulose |
Polyurethan-Anstrich |
Holzfaser |
Acryl- oder Korkkleber |
Kork |
doppelseitiges Butylkautschuk-Klebeband |
Schafwolle |
Fugendichtungsband |
Innendämmung ohne Feuchtigkeitsschäden
Bei der Innendämmung lassen sich Wärmebrücken und Feuchtigkeitsentwicklung leider nicht immer vermeiden. Diesem Effekt können Sie jedoch entgegenwirken. Dampfbremsen sind der eine Weg. Diffusionsoffenes Dämmmaterial erweist sich ebenfalls als wirksam. Calciumsilikatplatten, die aus Kalk, Zellulose, Wasser und Sand gefertigt werden, absorbieren zum Beispiel eine Menge Wasserdampf. Mit Gipskartonplatten gestärkte Mineralschaumplatten sind eine ebenbürtige und ökologisch wertvolle Alternative.
Vor- und Nachteile der Innendämmung
Die Innendämmung bringt diverse Vor- und Nachteile mit sich. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht, die Ihnen beim Abwägen und bei einer fundierten Entscheidung helfen soll:
Vorteile |
Nachteile |
Es ist kein Baugerüst notwendig (Kostenersparnis). |
Die Wohnfläche verringert sich. |
Die Dämmung (z. B. des Kellers) lässt sich auch im Winter problemlos realisieren. |
Die Gefahr von Feuchtigkeitsschäden und Schimmelbildung ist größer als bei der Fassadendämmung. |
Räume lassen sich schneller heizen. |
Die Dämmung hilft im Sommer nicht dabei, für Kühle im Innenraum zu sorgen. |
Die Dämmung ist in einzelnen Räumen unabhängig vom Haus möglich. |
Es entstehen häufiger Wärmebrücken. |
Auch historische, denkmalgeschützte Gebäude und Gebäude, bei denen die Fassade nicht verändert werden darf, können gedämmt werden. |
Gegenstände können schwer an einer Wand angebracht werden. |
Je nach Material kann eine Innendämmung den Schallschutz verbessern. |
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Finanzierung & Kosten
Die Innendämmung ist zwar kostengünstiger als die Außendämmung und muss nicht am gesamten Gebäude gleichzeitig vorgenommen werden, dennoch handelt es sich um eine größere Investition. Fördermittel können Ihnen jedoch etwas von der finanziellen Last abnehmen.
Preise
Je nach Material und handwerklichem Aufwand kommen Preise zwischen 40 und 150 Euro pro Quadratmeter auf Sie zu. Damit sind Einbau und Verkleidung der Dämmung mit eingerechnet. Bei einer Innendämmung von etwa 100 Quadratmetern können Sie also mit Gesamtkosten von 4.000 bis 15.000 Euro rechnen.
Förderungen
Förderprogramme: Sollten Sie planen, die Arbeiten selbst vorzunehmen, können Sie die Dämmung nicht fördern lassen. Ansonsten ist sowohl bei der Fassaden- als auch bei der Innendämmung eine Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit dem Zuschuss KfW 430 möglich. Eine Förderung von bis zu 20 Prozent der förderfähigen Kosten ist hier realisierbar. Lassen Sie allerdings schon vor dem Antrag die zu dämmenden Bereiche von einem Energieberater begutachten.
Förderkredite: Unter der KfW-Programmnummer 151 ist auch ein zinsgünstiger Kredit für energieeffizientes Sanieren zu einem KfW-Effizienzhaus möglich. Hierbei erhalten Sie maximal 120.000 Euro je Wohneinheit und einen Tilgungszuschuss von bis zu 40 Prozent. Für Einzelmaßnahmen stellt Ihnen die KfW unter der Programmnummer 152 eine Kreditsumme von höchsten 50.000 Euro zur Verfügung.