Treppauf, treppab:

Finden Sie die passende Treppe für Ihre Immobilie

Das Wichtigste in Kürze
  • Die geradläufige Treppe ist zwar die häufigste Treppenform, aber es gibt eine Vielzahl weiterer Varianten.
  • Statt einer Holztreppe können Sie auch eine Variante aus Stahl, Beton oder Marmor wählen.
  • Die Wangentreppe ist die häufigste Konstruktionsart von Treppen.
  • Soll der Treppenbau in Eigenregie erfolgen, müssen Sie darauf achten, nach der DIN 18065 zu arbeiten.

Von der elegant geschwungenen Außentreppe eines Gutshofes bis zur platzsparenden Wendeltreppe im kleinen Wohnhaus: Es geht einfach nicht ohne Treppen. Für jedes Haus und jeden Geschmack gibt es eine große Auswahl unterschiedlicher Gestaltungsformen und Materialien, mit denen der Treppenbauer arbeiten kann. 

Die gebräuchlichsten Treppenarten

Treppen unterscheiden sich in vielen Aspekten voneinander: im Material, in der Konstruktion und auch in der Lage. So wird eine repräsentative geschwungene Treppe, die Erdgeschoss und ersten Stock miteinander verbindet, weit aufwendiger gestaltet sein als eine schmale Stiege, die für Besucher unsichtbar aus dem zweiten Stock zum Speicher hinaufführt. Eine weitere Art, Treppen voneinander zu unterscheiden, ist die Treppenform oder der Grundriss. Die gebräuchlichsten Grundrisse stellen wir Ihnen vor.

  Geradläufige Treppe

Sie ist der Klassiker im Privathaus: eine schlichte gerade Konstruktion, mit der Sie eigentlich nie etwas falsch machen. Oft ist sie am unteren Ende um 45 Grad geschwungen, um das Betreten zu erleichtern. Diese Treppenart nennt der Fachmann viertelgewendelte Treppe.

  Raumspartreppe

Sie ist die platzsparende Version der geradläufigen Treppe und ideal für kleinere Räume geeignet. Die Treppenstufen sind hier schmaler und die Schrittfläche ist kleiner. Oft sind die Stufen auch steiler arrangiert, sodass die Treppe an einem kurzen Wandstück verlaufen kann.

  Podesttreppe

Treppenförmig kann auch anders aussehen: Bei dieser Treppe wird mindestens ein Zwischenpodest auf halber Höhe eingebaut. In Privathäusern handelt es sich meist um Wendepodeste, da die zweite Hälfte der Treppe dann in die entgegengesetzte Richtung verläuft. Daneben gibt es Eck- bzw. Viertelpodeste, bei denen die Treppe ihren Lauf nur um 90 Grad ändert.

  Wendeltreppe

Diese Treppenform verläuft schraubenförmig zwischen beiden Etagen und dreht sich dabei mindestens einmal um sich selbst. Die Last verteilt sich dabei gleichmäßig auf die Wangen, auf die Holme unterhalb der Stufen und auf das Geländer, das zu beiden Seiten der Treppe verläuft. Bei der halbgewendelten Treppe dreht sich die Treppe nur halb um sich selbst. Dies ist nicht mit einer Bogentreppe zu verwechseln, bei der Sie sich ebenfalls um 180 Grad drehen. Die halbgewendelte Treppe besitzt ein gerades Zwischenstück, während die Bogentreppe einen harmonischen Bogen vollführt.

  Spindeltreppe

Die Spindeltreppe ist eine Sonderform der Wendeltreppe: Bei ihr sind die Stufen an der Innensäule (der Spindel) befestigt. Dies erlaubt schmalere, raumsparendere Ausführungen. Bei einer Spindeltreppe ist die Grundfläche im Allgemeinen geringer als bei anderen Varianten.

Die passenden Materialien für Ihre Treppe

Es darf gerne, muss aber nicht immer eine Holztreppe sein. Für Innenräume bieten sich auch andere Materialien an oder ein Zusammenspiel verschiedener Materialien. Bei einer Außentreppe muss vor allem auf Wetterfestigkeit geachtet werden.

  Die Holztreppe

Holz ist die traditionelle Wahl für Treppen im Innenbereich. Sie können aus einer Vielzahl verschiedener Massivhölzer wählen:

  • Kiefer und Birke verleihen der Treppe eine angenehm helle Optik.
  • Eiche, Rotbuche und Esche bringen dunklere Noten ins Spiel.
  • So richtig edel (und entsprechend teuer) sind sehr dunkle Gehölze wie Nussbaum, Akazie und Mahagoni.
  • Günstiger wird Ihre Treppe, wenn Sie Furniere und Holzfaserplatten (MDF) statt Massivholz verwenden.

Schützen Sie eine viel genutzte Treppe mit einer zusätzlichen Beschichtung oder mit Teppich. Möchten Sie die Farbe des Naturholzes verändern oder abdecken, gönnen Sie den Stufen regelmäßig spezielles Treppenöl.

  Unser Tipp: 

Wenn Sie sich eine Außentreppe aus Holz wünschen, wählen Sie wetterfeste Holzarten wie Lärche, Eiche oder Robinie. Achten Sie darauf, dass die Treppenstufen leicht geneigt sind, sodass Regen gut abfließen kann.

  Stahltreppe

Früher eher im Industriebereich zu finden, platzieren Treppenbauer die Variante aus Stahl heute auch im Privathaus. Stahl wird vor allem für Raumspartreppen und Wendeltreppen verwendet, bei denen Stabilität eine große Rolle spielt. Dazu strahlt Stahl eine gewisse kühle Eleganz aus, die wunderbar zu modernen Wohndesigns wie dem Minimalismus oder einer monochromatischen Farbgestaltung passt.

  Betontreppe

Die Betontreppe hat sich früher am liebsten als Kellertreppe unsichtbar gemacht. In letzter Zeit wird Beton als Baumaterial jedoch wiederentdeckt. Im Innenbereich wirkt die Betontreppe ausgesprochen exklusiv, wenn sie weiß verputzt und mit Stufen aus Holz verkleidet wird. Im Außenbereich kommt sie auch pur zur Geltung.

  Marmortreppe

Wunderbar vielfältig ist Marmor als Baustoff für die Treppe. Fast weiß, von feinen schwarzen Linien durchzogen, in zartem Pastellrosa schimmernd, in Brauntönen oder in edlem Schwarz – Marmor passt sich perfekt der Farbgestaltung Ihrer Innenräume an und besticht durch die wunderschöne Optik. Natürlich besteht nicht die ganze Treppenstufe aus einem großen Marmorblock: Meist dient eine Betontreppe als Unterlage, die mit 2 bis 3 Zentimeter dicken Marmorplatten verkleidet wird.

Spezielle Treppen für besondere Bedürfnisse

Nicht jede Treppe ist für jeden Haushalt geeignet. So werden eine steile Raumspartreppe oder eine enge Wendeltreppe für Gehbehinderte und Senioren schnell zum unüberwindlichen Hindernis. Dies muss nicht sein.

  Kindgerechte Treppen

Eine eigene Kindertreppe ist natürlich unmöglich, doch Sie können Ihrem Nachwuchs das Treppensteigen mit einigen Hilfsmaßnahmen erheblich erleichtern. Dazu gehört vor allem ein zweiter Handlauf unterhalb des eigentlichen Handlaufs, den auch kleine Kinder sicher erreichen. Bei offenen Treppen kann unter jeder Stufe eine Baurechtsleiste aus Metall oder Holz eingezogen werden. Zwar können kleine Kinder nicht durch die zu schmalen Zwischenräume zwischen offenen Stufen stürzen, doch die Baurechtsleisten verhindern zum Beispiel, dass das Kind mit einem Bein durch den Zwischenraum rutscht. Leben Kleinkinder im Haus, die die Treppe noch nicht selbstständig benutzen dürfen, werden die Zugänge mit einem Holzgitter versperrt.

  Unser Tipp:

Sie werden nie ganz verhindern, dass Junior voller Enthusiasmus in hohem Tempo die Treppe hinauf- oder herabstürmt. Rutschfestigkeit ist das A und O für die Sicherheit. Legen Sie Treppenstufen am besten mit Teppich aus oder achten Sie darauf, dass Kinder rutschfeste Socken mit Gumminoppen tragen.

  Seniorengerechte Treppen

Senioren- oder altersgerechte Treppen berücksichtigen die eingeschränkte Motorik älterer Menschen. Die verminderte Bewegungs- und Reaktionsfähigkeit im gehobenen Alter kann zu Stürzen auf regulären Treppen führen, die sich mit einer seniorengerechten Treppe vermeiden ließen. Diese Merkmale sind dabei besonders wichtig:

  • möglichst flache Treppenstufen
  • trittsichere und rutschfeste Stufen
  • unterschiedliche Farben oder Helligkeiten weisen auf den Übergang von Treppe zu Boden hin – hier kommt es häufig zu Stürzen, weil Senioren das Ende der Treppe übersehen
  • durchgängiger Handlauf, eventuell auf beiden Seiten der Treppe

Dazu ist auf eine gute Beleuchtung der Treppe zu achten: Jeweils am oberen und unteren Ende muss ein Lichtschalter angebracht sein. Mehrere LED-Leuchten in der Decke oder entlang der Wand leuchten die Treppe gut aus. In die Stufen eingebaute Leuchtleisten helfen nicht nur, jede Stufe klar zu erkennen, sondern ergeben auch noch einen dekorativen Effekt.

Ältere Frau geht Treppe hinunter
Ein durchgängiger Handlauf an der Treppe kann Senioren beim Treppensteigen helfen. 

  Barrierefreie Treppen

Für barrierefreie Treppen gelten bestimmte Richtlinien, damit sie von geh- und sehbehinderten Menschen genutzt werden können. Dabei gelten ähnliche Aspekte wie bei der seniorengerechten Treppe mit einigen Zusätzen:

  • Die Treppe muss geradlinig verlaufen.
  • Ist die Treppe gebogen oder gewendelt, muss der Innendurchmesser mindestens zwei Meter betragen.
  • Die Treppe muss beidseitig mit Handläufen versehen sein.
  • Offene Setzstufen oder unterschnittene Trittstufen sind unzulässig.
  • Schräge Setzstufen sind bis 2 Zentimeter Unterschneidung möglich.
  • Der Einbau eines Treppenliftes empfiehlt sich in einigen Fällen.

Geregelt wird dies übrigens in den DIN-Normen 18024/25 für öffentliche Gebäude und private Wohnungen.

Fachfirmen für Treppen in Ihrer Region.
Wir finden passende Fachfirmen für Sie.

Die Konstruktionsarten der Treppen

Je nach Konstruktion erhält die Treppe eine bestimmte Optik. Die zwei wichtigsten Konstruktionsarten sollten Sie kennen:

  Wangentreppe

Hierbei handelt es sich um die häufigste Treppenart: Seitlich der Stufen verläuft ein durchgehender Tragbalken aus Holz, auf dem die Stufen auflegen. Ihr Gewicht verteilt sich so vertikal über die Stufe auf die seitlichen Balken.

  Holmtreppe

Bei Holmtreppen liegen die Stufen nicht zwischen seitlichen Lastträgern, sondern auf der Tragkonstruktion. Sie werden auch aufgesattelte Treppen genannt, weil die Stufen auf dem Holm liegen wie ein Sattel auf dem Pferderücken.

Holmtreppen können den Raum sofort aufwerten.

Zu unterscheiden ist wiederum zwischen der Mittelholmtreppe, bei der die Stufe auf einem einzigen mittleren Holm aufliegt, und der Doppelholmtreppe, bei der die Stufe auf zwei parallel verlaufenden Holmen aufliegt. Diese Konstruktion wird gerne für einen Materialmix aus Stahl (für die Holme und das Geländer) und Holz (für die Stufen) verwendet. Hier haben wir weitere Konstruktionsarten für Sie zusammengestellt.

Treppe selbst bauen? Das müssen Sie beachten

Theoretisch steht es Ihnen frei, selbst zum Werkzeug zu greifen und den Treppenbau in die eigene Hand zu nehmen. Damit Sie keinen Ärger bekommen, machen Sie sich jedoch vorher mit der DIN 18065 vertraut, die zu den technischen Baubestimmungen zählt und rechtsgültig ist. Wenn Sie eine Außentreppe bauen, die mehr als drei Stufen hat, benötigen Sie in der Regel auch eine Baugenehmigung des örtlichen Bauamts. Fragen Sie auf jeden Fall sicherheitshalber nach, ehe Sie sich an die Arbeit machen!

Finanzierung und Kosten: Eine Übersicht

Wie hoch die Kosten für Ihre neue Treppe ausfallen, hängt von den Aspekten wie Treppenart, Konstruktion und Material ab. Dabei gibt es wiederum erhebliche Unterschiede, zum Beispiel je nach Holzart oder Marmorsorte.

Treppenart Preis*
schlichte Raumspartreppe als Zugang zum Dachgeschoss ab 200 Euro
Wendeltreppe aus Furnier oder MDF aus dem Baumarkt ab 200 Euro
Handgefertigte Holztreppe vom Schreiner aus edlen Massivhölzern zwischen 5.000 und 15.000 Euro
Betontreppe ab 5.000 Euro
Stahltreppe ab 3.000 Euro
Marmortreppe einfacher Marmor ab 2.000 Euro; edler Marmor je nach Muster und Herkunft ab 5.000 bis 10.000 Euro
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.

Diese Preise verstehen sich für das jeweilige Baumaterial. Lassen Sie die Treppe von Fachleuten bauen, kommen die Montagekosten hinzu. Möchten Sie eine seniorengerechte oder barrierefreie Treppe im Zuge eines altersgerechten Umbaus (oder Neubaus) Ihres Hauses einbauen, können die Förderung durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen, die einzelne Umbaumaßnahmen in Höhe von bis zu 6.250 Euro bezuschusst.