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Ist der Solaranlagenkauf eine Frage des Alters?

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Aktuell werden so viele Photovoltaikanlagen (PV) installiert wie noch nie. Im ersten Quartal 2023 waren es 146 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum – ohne Balkonkraftwerke. Doch wie verteilt sich das Interesse am Solaranlagenkauf in den unterschiedlichen Altersgruppen? Wir haben für Sie überprüft, welche Rolle das Alter beim Solaranlagenkauf spielt.
Jessica Tomala-Flute, Head of Content
Jessica Tomala-Flute
28. August 2023
Eine Hand auf einem Solarpanel, im Hintergrund spiegelt sich die Sonne auf weiteren Solarzellen

Solaranlagen sind besonders bei mittleren Altersgruppen gefragt

In welchen Altersgruppen befinden sich die Hausbesitzer:innen, die eine PV-Anlage kaufen wollen? Zu dieser Frage haben wir unsere eigenen Aroundhome-Datensätze analysiert. Dabei haben wir die Anzahl der Anfragen zu Solaranlagen im Jahr 2022 ins Verhältnis zur Gesamtzahl an Wohneigentümer:innen in den jeweiligen Altersgruppen gesetzt

Unsere Ergebnisse:

  • Ein doppelt so großer Anteil der Wohneigentümer:innen im Alter zwischen 41 und 50 Jahren wie in der Gruppe von 20 bis 40 Jahren ging 2022 das Projekt Solaranlage an.
  • Bei den Eigentümer:innen zwischen 51 und 70 Jahren waren es sogar zweieinhalbmal so viele wie in der jüngsten Altersgruppe.
  • In der Gruppe der Über-70-Jährigen fällt das Interesse leicht unter das Niveau der 20- bis 40-Jährigen ab.
Infografik, die zeigt, dass das Interesse an Solaranlagen 2022 bei Eigentümer:innen zwischen 51 und 70 Jahren am höchsten lag
Vereinfachte Darstellung des Anteils an Wohneigentümer:innen verschiedener Altersgruppen, die 2022 eine Anfrage für eine Solaranlage gestellt haben.

Schaut man sich die vorläufigen Daten für das Jahr 2023 an, scheint sich dieses Verhältnis jedoch etwas anzugleichen. Hier ist der Anteil der 41- bis 50-jährigen Wohneigentümer:innen nur noch etwa anderthalbmal so groß wie der der 20- bis 40-jährigen. Das Interesse bei Eigentümer:innen zwischen 51 und 70 Jahren ist nur noch doppelt so hoch.

Warum kaufen mittlere Altersgruppen öfter Solaranlagen?

Kosten für Jüngere zu hoch?

Die Zahlen zeigen, dass speziell die mittleren Alterskohorten sowohl Hausbesitzer:innen sind als auch PV-Anlagen kaufen. Ein möglicher Grund dafür sind die Kosten für Solaranlagen. Für ein Einfamilienhaus betragen sie zwischen 10.000 und 20.000 Euro (Preis ohne Solarspeicher). Für viele jüngere Hausbesitzer:innen können diese Summen eine zu große Belastung sein, etwa wenn sie die Immobilie selbst noch abbezahlen oder dringendere Renovierungen anstehen.

Eine Frage der Finanzierung

Bei den deutlich älteren Kohorten gibt es ebenso mögliche Gründe: Da viele Fachfirmen für Solaranlagen 69 Jahre als Altersgrenze für Finanzierungen definieren, wird es vielen Senior:innen erschwert, eine PV-Anlage mit ihren typischen Laufzeiten zwischen 10 und 25 Jahren auf diesem Weg zu erwerben. Unterhalb dieser Altersschwelle und speziell vor dem Renteneintritt ist eine Finanzierung hingegen ähnlich einfach wie in einem deutlich jüngeren Alter.

Lange Laufzeiten wirken abschreckend

Oft kommt zudem bei Senior:innen die Ansicht hinzu, es verbliebe nicht mehr genügend Lebenszeit, damit die Solaranlage sich rechnet. Allerdings gibt es verschiedene Erwerbsmodelle. So können sie etwa eine Solaranlage mieten, sie durch ihr eigenes Erspartes bezahlen oder eine Finanzierung zusammen mit oder gänzlich durch Erb:innen anstreben.

Wertsteigerung durch Solaranlagen

Auch ältere Hauseigentümer:innen sollten bedenken, dass eine Solaranlage nicht nur reduzierte CO2-Ausstöße und Unabhängigkeit von Strompreisen von Tag eins an bedeutet. Sie stellt vielmehr eine erhebliche Wertsteigerung dar, wodurch das Haus beispielsweise zu deutlich besseren Konditionen verkauft oder vermietet werden kann.

Solaranlagen werden bei Eigentümer:innen immer beliebter

Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft wurden im ersten Quartal 2023 rund 159.000 Solaranlagen verkauft. Den größten Anteil bilden (Dach-)Photovoltaikanlagen, die am häufigsten von Eigenheimbesitzer:innen gekauft werden. Etwa 45 Prozent aller Bundesbürger:innen besitzen selbstgenutztes Wohneigentum. Besonders viele sind dabei im mittleren Alterssegment angesiedelt (Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, 2019).

Bei einer Befragung im Rahmen der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMa) 2023 gaben 12,6 Prozent aller deutschen Einwohner:innen ab 14 Jahren an, in den kommenden zwölf Monaten eine Solaranlage kaufen zu wollen. Mit 45 Prozent Wohneigentümer:innen in Deutschland entfällt ein statistisch hoher Anteil der positiven Antworten dabei auf diese Gruppe. Hier wird einmal mehr deutlich, wie wichtig Solartechnik für viele Menschen geworden ist.

Altersstruktur von Deutschen in selbstgenutztem Wohneigentum
  • 25 bis 34 Jahre: ca. 12 Prozent
  • 35 bis 44 Jahre: ca. 38 Prozent
  • 45 bis 54 Jahre: ca. 49 Prozent
  • 55 bis 64 Jahre: ca. 52 Prozent
  • 65 bis 74 Jahre: ca. 58 Prozent

Insgesamt lebten 2019 etwa 45 Prozent aller Deutschen in selbstgenutztem Wohneigentum.

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