PV-Ertrag im Jahresverlauf: Aktuelle Daten, Tabellen, Optimierung für Solaranlagen
Der PV-Ertrag liegt in Deutschland im Durchschnitt zwischen 900 und 1.160 kWh/kWp pro Jahr. Er wird entweder durch Multiplikation der installierten Leistung (kWp) mit spezifischen Durchschnittswerten oder durch Abschätzung mithilfe von Formeln und Richtwerttabellen nach Monaten, Jahreszeiten und Bundesländern berechnet. Erfahren Sie, wie Sie Ihren PV-Ertrag einfach berechnen und optimieren können.
Was bedeutet PV-Ertrag und warum ist er wichtig?
Der PV‑Ertrag gibt an, wie viel Strom eine Photovoltaikanlage pro installierter Kilowattpeak-Leistung erzeugt, also die Energieausbeute je kWp. Er wird in kWh/kWp angegeben, wobei kWh die erzeugte Strommenge und kWp die Nennleistung der Anlage (unter Standard-Testbedingungen) bezeichnet.
Der spezifische Jahresertrag ist der PV-Ertrag auf ein ganzes Jahr, also die jährliche Energiemenge pro kWp (kWh/kWp pro Jahr).
Ein hoher PV‑Ertrag bedeutet mehr selbst erzeugten Strom, weniger Netzbezug und damit geringere Energiekosten sowie eine schnellere Amortisation der Anlage. Amortisation heißt, dass Sie die anfänglichen Investitionskosten durch die erzielten Einsparungen und Einnahmen nach einer bestimmten Zeit vollständig „wieder hereingeholt“ haben.
PV-Ertrag im Jahresverlauf
Der Ertrag einer Photovoltaikanlage ist im Winter sehr niedrig, steigt im Frühjahr stark an und erreicht seinen Höhepunkt im Juni, bleibt im Juli/August hoch. Ab September fällt der Ertrag deutlich und ist im späten Herbst und Winter wieder sehr niedrig.
Typische Verteilung des Solarertrags nach Jahreszeiten
Photovoltaikerträge ausgehend von einem Jahresertrag von 1.000 kWh / kWp
Angaben sind Richtwerte zur Orientierung.
Wie viel Strom erzeugt eine PV-Anlage im Winter?
Aufgrund der wenigen Sonnenstunden ist der Solarertrag im Herbst und Winter mit ca. 265 kWh/kWp am niedrigsten. Am wenigsten Solarstrom wird in den dunklen Monaten von November bis Januar produziert. Dennoch lohnt sich eine Solaranlage auch im Winter.
Tabelle: Durchschnittlicher PV-Ertrag pro Monat nach Anlagenleistung (kWh/kWp)
Angaben sind Durchschnittswerte zur Orientierung und können abweichen.
PV-Ertrag: Tabellen und Beispielwerte für Deutschland 2025
In Süddeutschland erzielen Photovoltaikanlagen im Schnitt höhere spezifische Erträge als im Norden. Das typische Jahresprofil zeigt Spitzen im späten Frühjahr und Sommer, während Wintermonate deutlich schwächer ausfallen. Unsere Tabellen liefern praxisnahe Richtwerte und verdeutlichen das Nord–Süd-Gefälle sowie die Bandbreiten je Bundesland.
Regionale Unterschiede im PV-Ertrag (Nord vs. Süddeutschland)
Die Tabelle zeigt monatliche spezifische PV-Erträge pro installiertem kWp für Deutschland, getrennt nach Nord- und Süddeutschland. Die Werte sind als praxisnahe Richtwerte gedacht und spiegeln die höheren Erträge im Süden gegenüber dem Norden wider.
Angaben sind Durchschnittswerte zur Orientierung und können abweichen.
Durchschnittlicher PV-Ertrag je Bundesland (kWh/kWp) und Jahresertrag bei 10 kWp-Anlage
Die Tabelle zeigt den spezifischen Ertrag je Bundesland sowie den daraus abgeleiteten Jahresertrag für eine durchschnittliche 10 kWp‑Anlage.
* Angaben sind Durchschnittswerte zur Orientierung und können abweichen. Quellen: Echtsolar: PV-Ertrag im Jahr, Monat und Tag (2025); Photovoltaik.one: PV-Ertrag-Tabelle 2025 – Tages- & Jahresverlauf. ** Angaben sind Durchschnittswerte zur Orientierung und können abweichen. Berechnung: Jahresertrag ≈ spezifischer Mittelwert × 10 kWp; Rundung auf ganze kWh/kWp und kWh.
PV-Ertrag im Tagesverlauf
Der PV-Ertrag folgt einer glockenförmigen Kurve: Nach Sonnenaufgang steigt die Leistung stetig an, erreicht zwischen etwa 11 und 14 Uhr ihr Maximum und fällt bis zum Sonnenuntergang wieder ab. Die genaue Verteilung variiert mit Jahreszeit, Wetter, Ausrichtung, Neigung und Standort.
Süd-Anlagen zeigen die stärkste Mittagsleistung, Ost-/West-Anlagen verteilen die Produktion breiter über den Tag, was für eine PV-Anlage zum Eigenverbrauch oft vorteilhaft ist.
Typischer PV-Ertrag im Tagesverlauf (Deutschland 2025, Südausrichtung)
* Angaben sind Durchschnittswerte zur Orientierung und können abweichen.
Bei einer nach Süden ausgerichteten Schrägdach-Anlage wird der höchste PV-Ertrag zur Mittagszeit erzielt, wenn die Sonne am höchsten steht und senkrecht auf die Solarmodule trifft. Im Vergleich dazu wird bei einer Ost-West-Anlage auf einem Flachdach eher am Vormittag bzw. Nachmittag viel Strom erzeugt. In der Nacht wird kein Strom produziert.
In vielen Haushalten ist der Verbrauch morgens und abends am höchsten, mittags dagegen gering, also genau dann, wenn die PV-Anlage am meisten erzeugt. Ein Stromspeicher für Solaranlagen speichert den Überschuss und stellt ihn später bereit. So nutzen Sie mehr eigenen Solarstrom und erhöhen effektiv Ihren Eigenverbrauch an selbsterzeugten PV-Strom.
Wie wird der Ertrag einer Solaranlage gemessen?
Um verschiedene Photovoltaik-Anlagen unabhängig von ihrer Größe vergleichen zu können, wird die pro Jahr erzeugte Energie in Kilowattstunden (kWh) pro installierter Leistung in Kilowattpeak (kWp) gemessen.
In der Planungsphase kann nur abgeschätzt werden, wie viel Strom eine Photovoltaikanlage produzieren wird. Der genaue Ertrag kann erst nach Inbetriebnahme abgelesen werden und von Jahr zu Jahr unterschiedlich ausfallen.
Folgende Faktoren beeinflussen den Ertrag einer Solaranlage:
Nennleistung der Solarmodule
Standort der Photovoltaikanlage
Ausrichtung und Neigungswinkel der Anlage/Module
Art der Wechselrichter und Kabel
Witterung, Wetterverhältnisse und Verschattungen
Ertrag PV-Anlage berechnen*:
* Angaben sind Richtwerte zur Orientierung; reale Erträge hängen von Standort, Ausrichtung, Neigung, Verschattung und Komponenten ab.
Wie kann der PV-Ertrag optimiert werden?
Solar-Ertrag je nach Ausrichtung und Neigungswinkel
Eine Südausrichtung mit etwa 30–35° Neigung liefert in Deutschland den höchsten Jahresertrag, Südost/Südwest sind fast gleichwertig, reine Ost-/Westdächer verlieren oft bis zu ca. 20 Prozent gegenüber der optimalen Südausrichtung.
Passen Sie die Neigung an Ihre Region an: In schneereichen Regionen sind mittlere bis steile Modulneigungen von ca. 30–45° vorteilhaft, weil Schnee ab etwa 30° deutlich zuverlässiger abrutscht.
Grafik zur Darstellung des Stromertrags je nach Dachneigung und -ausrichtung
Bedeutung von Verschattung und Modulqualität
Setzen Sie auf verschattungsarme Modulplatzierung, ein optimiertes String-Design und bei Bedarf Leistungsoptimierer.
Bereits partielle Verschattung (z. B. durch Bäume, Antennen, Nachbargebäude) kann den Gesamtertrag überproportional senken; 10 Prozent Abschattung können bis zu rund 20 Prozent Ertragsverlust bedeuten.
Module mit hohen Wirkungsgraden und modernen Zelltechnologien (z. B. HJT, TOPCon; Perowskit im Kommen) erzielen bessere Erträge und liefern bei diffuser Strahlung stabilere Leistung.
Achten Sie auf hohe Wirkungsgrade beim Wechselrichter (typisch 97–99 Prozent), korrektes Dimensionieren (DC/AC-Quotient), passende Stringlängen und ausreichend MPP-Tracker.
Minimieren Sie Leitungsverluste bei der Installation, achten Sie auf saubere Klemmungen, gute Hinterlüftung und thermisch günstige Montage.
Wartung und Reinigung für maximalen Ertrag
Überwachen Sie Ihre Anlage laufend per App/Portal (Leistung, Spannungen, Temperaturen, MPP-Verhalten), um Abweichungen frühzeitig zu erkennen.
Führen Sie präventive Wartungen durch: Steckverbinder prüfen, Dachdurchdringungen kontrollieren, Wechselrichter-Logs auswerten, auf Degradation oder Hotspots achten.
Dokumentieren Sie Garantien (z. B. 25–30 Jahre Leistungsgarantie) und Wartungsmaßnahmen, um langfristig stabile Erträge zu sichern.
Führen Sie mindestens jährlich eine Sichtprüfung und bei Bedarf eine Reinigung durch, besonders bei flachen Dächern und starker Staub-/Pollenbelastung.
Einsatz von Batteriespeichern zur Steigerung des Eigenverbrauchs
Ein hoher Eigenverbrauch ist wirtschaftlich entscheidend: Ohne Speicher liegt er oft bei etwa 30 Prozent, mit Batteriespeicher sind bis zu rund 70 Prozent möglich.
Nutzen Sie Smart-Home-Steuerungen, um Verbraucher (Waschmaschine, Geschirrspüler, Warmwasserbereitung, E‑Auto) in Erzeugungszeiten zu verschieben.
Setzen Sie PV-Überschüsse für thermische Speicher (Boiler, Pufferspeicher) ein, um nächtliche Lasten zu reduzieren.
Praxis-Tipps für die Planung
Dachausrichtung/-neigung zuerst klären, dann Modul- und WR-Auslegung festlegen.
Bei Teilverschattung: Auf Module mit hohem Bypass-Diodenanteil achten, Stringkonzepte trennen, Optimierer selektiv einsetzen.
DC-Übersizing ist oft sinnvoll (z. B. DC-Leistung > AC-Nennleistung), um diffuse Einstrahlung besser zu nutzen; beachte WR-Grenzen.
Ertragsprognosen lokal validieren z. B. mit Fachfirmen, um wirtschaftlich sicher zu planen.
Häufig gestellte Fragen
Wie berechnet man der Ertrag einer PV-Anlage?
Der Jahresertrag einer PV-Anlage wird berechnet, indem Sie die Anlagenleistung in kWp mit dem spezifischen Ertragsfaktor in kWh/kWp multiplizieren. Der Ertragsfaktor hängt von Standort, Sonneneinstrahlung, Ausrichtung, Neigungswinkel und Verschattung ab; in Deutschland liegen typische Werte bei optimaler Ausrichtung etwa zwischen 1.000 und 1.200 kWh/kWp pro Jahr.
Formel: Jahresertrag = Anlagenleistung (kWp) × Ertragsfaktor (kWh/kWp).
Beispiel: Eine 5 kWp Anlage mit 1.100 kWh/kWp erzielt rund 5.500 kWh pro Jahr.
Wie viel kWh produziert eine PV-Anlage im Jahr?
In Deutschland können Sie grob mit etwa 1.000 kWh Jahresertrag pro installiertem kWp rechnen. Der tatsächliche Wert variiert je nach Standort, Ausrichtung/Neigung, Verschattung und Anlagentechnik.
Wie viel Strom produziert eine Photovoltaikanlage am Tag?
In Deutschland können Sie im Durchschnitt mit etwa 2,7 kWh Strom pro Tag je installiertem kWp rechnen. Eine 10 kWp-Anlage erzeugt damit rund 27–29 kWh pro Tag. An sehr sonnigen Sommertagen auch bis zu etwa 40 kWh, im Winter dagegen oft nur 5–20 kWh.
Wie viel Strom erzeugt ein Quadratmeter Photovoltaik pro Jahr?
Pro Quadratmeter PV-Modul können Sie mit etwa 160–200 kWh Strom rechnen, ausgehend von einem Standort in Deutschland im Jahresmittel. Unter sehr guten Bedingungen sind bis ca. 220 kWh/m² möglich. Der Wert hängt vor allem von Standort, Ausrichtung (Süd vorteilhaft), Neigungswinkel, Verschattung und der Modulqualität ab.
Wie viel Strom erzeugt ein Quadratmeter Photovoltaik am Tag?
Pro Quadratmeter Photovoltaik erzeugen Sie in Deutschland durchschnittlich etwa 0,4–0,55 kWh Strom pro Tag. Im Sommer sind höhere Werte möglich, im Winter deutlich geringere. Der Tagesertrag hängt stark von Ausrichtung, Neigungswinkel, Wetter, Temperatur und Verschattung ab.
Wie viel Strom produziert eine 10 kWp Photovoltaikanlage am Tag im Winter?
Im deutschen Winter erzeugt eine 10 kWp-Photovoltaikanlage etwa 5–30 kWh pro Tag. Realistisch liegen viele Tage zwischen 5 und 15 kWh, sonnige Tage erreichen 20–30 kWh.
Als grobe Faustformel können Sie mit etwa 0,5–1,5 kWh pro kWp und Tag im Winter rechnen.
Wie viel Strom produziert eine 10 kWp Photovoltaikanlage im Jahr?
In Deutschland erzeugt eine 10 kWp-Photovoltaikanlage bei guter Ausrichtung (Süd, 30–35° Neigung) rund 10.000 kWh pro Jahr. Der tatsächliche Ertrag variiert je nach Standort, Ausrichtung/Neigung, Verschattung und Wetter. Südliche Bundesländer erreichen auch Werte über 11.000 kWh, nördliche eher darunter.
Als Faustformel gilt: Jahresertrag ≈ spezifischer Ertrag (ca. 1.000–1.200 kWh/kWp) × 10 kWp.