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Was kostet eine Infrarotheizung?

Christina Tobias, Online-Redakteurin
Christina Tobias
7. November 2023

Infrarotheizungen zählen zu den Elektroheizungen und punkten mit niedrigen Anschaffungskosten, einer langen Lebensdauer und einem sehr geringen Wartungsaufwand. Da sie mit Strom betrieben werden, liegen die Betriebskosten jedoch oft höher als bei Öl-, Gas- oder Pelletheizungen. Erfahren Sie, welche Kosten bei einer Infrarotheizung auf Sie zukommen können.

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Die Anschaffungskosten im Überblick

Die Kosten für Infrarotheizungen hängen davon ab, welchen Hersteller, welche Leistung und welches Design (Spiegel-, Metall-, Bild- oder Tafelheizung) Sie bevorzugen. Die Preise pro Heizkörper liegen durchschnittlich bei 100 bis 1.000 Euro. Mittlerweile bekommen Sie für 150 Euro einfache Infrarotpaneele mit 800 Watt bis 1.000 Watt. Für Design-Varianten müssen Sie mit höheren Preisen rechnen.

Anschaffungskosten im Vergleich

  • Infrarotheizung: Kosten zwischen 900 und 6.000 Euro (für etwa 120 Quadratmeter)
  • Gasheizung: Kosten zwischen 7.000 und 14.000 Euro inkl. Installation
  • Wärmepumpe: Kosten zwischen 8.000 und 28.000 Euro inkl. Installation

Wie viele Infrarotpaneele pro Raum sind nötig?

Wie viele Heizkörper Sie benötigen, wird vom Wärmebedarf des zu beheizenden Raumes bestimmt. Dieser hängt zum Beispiel davon ab, wie gut die Dämmung ist, wie hoch die Decken sind und ob die Infrarotheizung primär oder zusätzlich zu einem anderen Heizungssystem genutzt wird. Als ungefähren Richtwert können Sie mit folgenden Werten rechnen:

  • Heizlast im Altbau: ca. 80 Watt pro Quadratmeter
  • Heizlast im Neubau: ca. 50 Watt pro Quadratmeter
  • Heizlast im Passivhaus: ca. 30 Watt pro Quadratmeter

Beispiel 1: Ein 30 Quadratmeter großes Altbauzimmer hat einen Wärmebedarf von etwa 2.400 Watt. Dann wären zum Beispiel drei Heizkörper à 800 Watt und 150 Euro nötig. Die Gesamtkosten lägen bei etwa 450 Euro.

Beispiel 2: In einem gleich großen Passivhauszimmer läge der Wärmebedarf dagegen bei etwa 900 Watt. Es würde also ein Heizkörper mit dieser Leistung und Investitionskosten von etwa 160 Euro reichen.

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Was kostet die Montage einer Infrarotheizung?

Die Installation der Paneele können Sie selbst vornehmen. Sie müssen die elektrische Heizung nur in eine handelsübliche Steckdose (mit 230 Watt Wechselstrom) stecken und schon ist sie betriebsbereit. Wenn Sie eine Montage an der Wand oder Decke bevorzugen, können Sie diese üblicherweise auch als Laie selbst vornehmen. Die benötigten Halterungen werden in der Regel mitgeliefert.

Mit welchen Betriebskosten müssen Sie rechnen?

Während Infrarotheizungen vor allem mit niedrigen Anschaffungskosten überzeugen, gelten die Betriebskosten oft als der größte Nachteil, da sie mit Strom betrieben werden. Aktuell liegt der Strompreis bei durchschnittlich 29 Cent pro Kilowattstunde. Bei einem speziellen Heizstromtarif kann der Preis auch niedriger sein. Zum Vergleich: Die Preise für Gas- und Pelletheizungen liegen bei etwa 7 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 20.10.2023).

Infrarotheizungen gelten zu unrecht als Stromfresser. Oft wird nicht bedacht, dass die Paneele einen Raum sehr schnell erwärmen und sich automatisch abstellen, sobald die gewünschte Temperatur erreicht ist. Heizen Sie einen Raum also 8 Stunden am Tag auf 24 Grad, verbraucht die Infrarotheizung dafür maximal 4 Stunden Strom.

Beispielrechnung für Infrarot-Stromkosten

Für die Berechnung der ungefähren Stromkosten, die Sie beim Betrieb einer Infrarotheizung erwarten, müssen Sie die Größe und den Wärmebedarf des Raumes kennen. In diesem Beispiel wird davon ausgegangen, dass ungefähr 2.500 Watt Heizleistung benötigt werden, um eine Fläche von 50 Quadratmetern zu beheizen. Bei einem angenommenen Strompreis von 29 Cent pro kWh und 180 Heiztagen mit je vier Stunden Betriebsdauer ergeben sich jährliche Kosten von 525,60 Euro.

Größe der zu beheizenden Fläche

50 m²

Benötigte Heizleistung (Wärmebedarf)

2.500 Watt (z. B. 5 Heizkörper à 500 Watt)

Verbrauch der Infrarotheizung

500 Watt / 1000 = 0,5 kWh

Strompreis

29 Cent

Kosten pro Stunde

29 Cent/kWh x 0,5 kWh x 5 Heizkörper = 0,73 Euro

Kosten pro Jahr

180 Heiztage x 4 h Betrieb pro Heizkörper x 0,73 Euro pro Stunde = 525,60 Euro

Wie hoch sind die Kosten für Wartung und Reparatur?

Während Sie bei Öl- und Gasheizungen mit jährlichen Wartungskosten von etwa 100 und 250 Euro rechnen müssen, fallen diese bei Elektroheizungen komplett weg. Ein Schornsteinfeger wird nicht benötigt, keine Luft muss abgelassen und auch kein Wasser nachgefüllt werden. Dabei sind Infrarotheizungen, wie alle Elektroheizungen, sehr langlebig. Viele Hersteller werben mit einer Lebensdauer von 11 Jahren.

Auch bei der Reparatur sind die Infrarotheizungskosten kaum zu schlagen: Geht eine Öl- oder Gasheizung kaputt, kann das schnell 3.000 Euro kosten. Ein Paneel lässt sich dagegen mit ca. 150 Euro einfach und kostengünstig ersetzen.

Lohnt sich die Anschaffung einer Infrarotheizung?

Ein komplettes Haus elektrisch zu beheizen, kann bei höherer Heizlast und damit einhergehenden Stromkosten unwirtschaftlich sein. Eine Infrarotheizung lohnt sich daher vor allem mit einer guten Wärmedämmung. Erzeugen Sie Ihren Strom dagegen selbst, zum Beispiel mit Solar oder Windenergie, lohnt sich die Infrarotheizung in Kombination mit einem Speicher in vielen Fällen. Wenn Sie auf Energieversorger angewiesen sind, können Sie sich entsprechende Stromanbieter mit Niedertarifzeiten (NT) suchen, um Heizkosten zu sparen.

Stromkosten für Infrarotheizung berechnen

  1. Zunächst ermitteln Sie die Heizlast: Gebäudegröße (m²) x durchschnittliche Heizlast nach Gebäudetyp (W/m²) = Heizlast (W)
  2. Im nächsten Schritt berechnen Sie die Heizdauer: 180 Tage x 4 Stunden = 720 Heizstunden
  3. Dann ermitteln Sie den jährlichen Stromverbrauch: Leistung der Infrarotheizung (W) x Heizstunden (h) = Jahresverbrauch (kWh)
  4. Schließlich berechnen Sie die Heizkosten pro Jahr, die abhängig sind vom jeweiligen Strompreis: Jahresverbrauch (kWh) x Strompreis (€) = Heizkosten pro Jahr (€)

Beispiel: Stromkosten für eine Infrarotheizung im Einfamilienhaus (130 Quadratmeter)

schlecht gedämmter Altbau

durchschnittlicher Neubau

Niedrigenergiehaus

Heizlast (bei 130 m²)

schlecht gedämmter Altbau

10.400 W (ca. 80 W/m²)

durchschnittlicher Neubau

6.500 Watt (ca. 50 W/m²)

Niedrigenergiehaus

3.900 Watt (ca. 30 W/m²)

Stromverbrauch pro Jahr*

schlecht gedämmter Altbau

7.488 kWh

durchschnittlicher Neubau

4.680 kWh

Niedrigenergiehaus

2.808 kWh

Heizkosten pro Jahr**

schlecht gedämmter Altbau

2.172 €

durchschnittlicher Neubau

1.357 €

Niedrigenergiehaus

814 €

*bei 720 Betriebsstunden (4 Heizstunden täglich an 180 Tagen im Jahr)

**bei einem Strompreis von 29 Cent

Infrarotheizung als Option des Heizungsgesetzes

Die Infrarotheizung ist eine mögliche Heizlösung des novellierten Gebäudeenergiegesetzes, besser bekannt als Heizungsgesetz. Dabei müssen Sie die gesetzlichen Vorgaben beachten, bis spätestens Mitte 2028 zu 65 Prozent auf Basis Erneuerbarer Energien zu heizen. Diese Vorgaben können Sie erfüllen, indem Sie entweder Ökostrom beziehen oder die Infrarotheizung mit einer Wärmepumpe oder Photovoltaikanlage kombinieren.

Welche Förderung für Infrarotheizungen gibt es?

Für Elektroheizungen gibt es keine staatliche Förderung. Weder die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt den Einbau von Infrarotheizungen, noch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

Fachfirmen für Heizungen finden

Sind Sie sich unsicher, ob sich die Investition in eine Infrarotheizung für Sie lohnt? Eine individuelle Beratung kann Ihnen weiterhelfen. Wir unterstützen Sie dabei, die passende Fachfirma für die Planung und den Einbau Ihrer neuen Heizung zu finden.

Häufig gestellte Fragen

Wie umweltfreundlich sind Infrarotheizungen?

Da Infrarotheizungen mit Strom betrieben werden, hängt ihre Umweltfreundlichkeit stark davon ab, wie der genutzte Strom erzeugt wurde. Kommt der Strom aus dem Kohlekraftwerk oder Atomkraftwerk ist er als klimaschädlich zu bewerten. Entscheiden Sie sich für den Betrieb mit Ökostrom oder einer Photovoltaikanlage, werden dagegen Ressourcen der Umwelt geschont.

Sind Infrarotheizungen wirtschaftlich?

Infrarotheizungen punkten mit niedrigen Anschaffungs- und Wartungskosten. Da sie jedoch mit Strom betrieben werden, sind die Heizlast und der entsprechende Strompreis für die Wirtschaftlichkeit entscheidend. In Kombination mit Photovoltaik oder Windkraft und einem Stromspeicher können sich Infrarotheizungen sogar als alleinige Heizung eignen. Ansonsten sind Infrarotheizungen vor allem sinnvoll für Räume oder Immobilien, die seltener genutzt werden, wie zum Beispiel Gästezimmer oder Ferienhäuser.

Geht von Infrarotheizungen eine Brandgefahr aus?

Moderne Infrarotheizungen verfügen in der Regel über einen Überhitzungsschutz, also einen automatischen Abschaltmechanismus, wenn sie eine kritische Temperatur erreichen. Daher ist die Brandgefahr äußerst gering. Wird eine Elektroheizung im Badezimmer eingesetzt, sollte darauf geachtet werden, dass das Modell über einen Spritzschutz verfügt.