Holzvergaser sind in der Anschaffung günstiger als Pelletheizungen oder Hackschnitzelheizungen. Das liegt daran, dass sie keine automatische Befüllung verwenden, sondern die Holzscheite täglich manuell eingelegt werden. Auch der Reinigungsvorgang muss circa einmal pro Woche von den Nutzer:innen durchgeführt werden.
Der Holzvergaser verfügt über zwei Brennkammern, in denen der Verbrennungsprozess von oben nach unten abläuft. Durch diese Technik lässt sich der Brennwert des Rohstoffs optimal nutzen und ein sehr hoher Wirkungsgrad erzielen. Zu empfehlen ist ein Pufferspeicher, in dem erhitztes Wasser zwischengelagert wird. So kann der Brenner in Volllast betrieben werden und muss nur einmal täglich nachgefüllt werden.
Holzvergaser sind dank zwei Brennkammern sehr effizient.
Holzvergaser arbeiten mit zwei Verbrennungskammern. In der oberen wird das Holz getrocknet und erhitzt, bis verschiedene Gase aus dem Holz austreten. Man spricht vom „Ausgasen“ des Holzes. Dieses Holzgas wird nun mittels eines Gebläses oder Saugzugventilators in die untere Brennkammer befördert, wo die Holzgase bei Temperaturen von über 1.000 Grad Celsius verbrannt werden.
Die Gastemperatur wird im Rauchrohr von einem Thermostat überwacht, der das Gebläse aktiviert, wenn die Verbrennung im Gange ist. Die der oberen Kammer zugeführte Primärluft unterstützt den Vergasungsprozess und die Verbrennung der leichten Holzgas-Anteile in der ersten Brennkammer. Die Sekundärluft wird der unteren Brennkammer zugeleitet, und dient der nahezu rückstandslosen Verbrennung der angesaugten Holzgase. Die Luftzufuhr wird bei modernen Modellen meist elektronisch gesteuert, um eine hohe Effizienz zu gewährleisten.
Bestandteil | Funktion |
---|---|
obere Brennkammer | Zufuhr der Holzscheite Trocknen und Ausgasen des Holzes Verbrennen leichter Holzgas-Anteile |
Primärluft-Zufuhr | wird der oberen Brennkammer zugeführt |
Gebläse / Saugzugventilator | gewährleistet Verbrennungsprozess von oben nach unten bläst/saugt unverbrannte Holzgase in die untere Brennkammer |
untere Brennkammer | Verbrennung der restlichen Holzgase |
Sekundärluft-Zufuhr | wird der unteren Brennkammer zugeführt |
Pufferspeicher | speichert und isoliert erhitztes Brauchwasser |
Die Befüllung eines Holzvergasers erfolgt nicht automatisiert aus einem Brennstofflager, wie bei Pellet- oder Holzschnitzelöfen, sondern manuell. Verheizt werden Holzscheite mit einer Länge zwischen 0,3 und 1,1 Metern. Zur Verwendung empfehlen sich gut getrocknete harte Hölzer wie Eichen- oder Buchenscheite. Weiche Hölzer wie Tanne oder Fichte verbrennen schneller durch ihren deutlich geringeren Brennwert und müssen daher öfter nachgelegt werden. Bei einem 15 kWh-Gerät kann man im Heizzyklus von einem täglichen Bedarf von circa 0,04 Raummeter (Rm) ausgehen, was sich grob auf einen Jahresverbrauch von etwa 16 Rm hochrechnen lässt. Dies bedeutet für die Lagerung einen circa fünfmal höheren Raumbedarf als beispielsweise für Heizöl. Entsprechende Lagerkapazitäten müssen also vorhanden sein.
Wenn Sie frisch geschlagenes Scheitholz kaufen, sparen Sie gegenüber vorgelagerten Scheiten etwa 30 Prozent. Dann müssen Sie das Holz möglichst überdacht lagern und trocknen lassen, bis es den optimalen Trocknungsgrad erreicht hat. Je nach Wassergehalt des Holzes dauert das Austrocknen etwa zwischen zwei Monaten und zwei Jahren.
Obwohl Holz als nachwachsender Rohstoff viele Vorteile mit sich bringt, gibt es auch einen großen Nachteil: Nach dem Schlagen ist es nicht unmittelbar als Brennstoff verfügbar, sondern muss gelagert und getrocknet werden. Dies geschieht entweder natürlich, überdacht an der frischen Luft, oder in einem geschlossenen Trocknungsraum, der unbedingt mit einem fachmännisch installierten Belüftungssystem ausgestattet sein sollte, um Pilz- und Schimmelbefall vorzubeugen. Der Wassergehalt darf in der Regel 10 bis 20 Prozent nicht übersteigen – geeignete Messgeräte finden Sie im Baumarkt. Einen Holzvergaser mit nassem Holz zu bestücken ist nicht nur verboten, sondern auch umweltschädlich, ineffizient und gefährlich, da freigesetzte Feuchtigkeit den Brenner beschädigt und durch Ablagerungen im Kamin Brände entstehen können.
Der größte Vorteil einer Holzvergaseranlage ist die hohe Effizienz bei der Wärmegewinnung bei gleichzeitig minimaler Umweltbelastung. Diese Holzheizungsart ist jedoch mit mehr Aufwand verbunden und daher nicht für jeden geeignet:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
günstige Anschaffung | hoher Betriebsaufwand |
heimischer, nachwachsender Rohstoff | keine automatisierte Brennstoffzufuhr |
hohe Effizienz | hoher Reinigungsaufwand |
geringe Umweltbelastung | viel Lagerraum nötig |
günstig im Verbrauch |
Um das Holz zu trocknen und zu lagern, wird viel Fläche benötigt.
Bereits in der Anschaffung sind Holzvergaser erfreulich günstige Alternativen zu anderen Heiztechniken. Anlagen mit einer Nennleistung von 15 kW sind bereits zwischen 3.000 und 6.000 Euro zu haben. Leistungsstärkere Modelle sind entsprechend teurer. Preisunterschiede entstehen auch dadurch, dass bei einigen Anbietern ein Pufferspeicher bereits im Paket enthalten ist. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie überlegen, einen solchen extra dazu zu bestellen. Nicht zuletzt deshalb, weil man nur so eine staatliche Förderung für die Heizung bekommt. Der Investitionsumfang hierfür liegt bei etwa 1.500 Euro bis 3.000 Euro.
Auch im laufenden Betrieb können Sie mit Holzvergasern richtig sparen: Für einen jährlichen Wärmebedarf von 28.000 kWh benötigt man ungefähr 16 Rm ofenfertiger Hartholzscheite. Hinzu kommen etwa 300 Euro für die jährliche Wartung.
ARTIKEL: Kosten und Umfang einer Heizungswartung
zu heizende Wohnfläche | jährlicher Wärmebedarf (kWh) | Nennleistung Kessel | Preis inkl. Einbau* |
---|---|---|---|
ca. 140 m² | 18.000 – 35.000 | 10 – 15 kWh | 6.000 – 10.000 Euro |
ca. 240 m² | 35.000 – 50.000 | 20 – 25 kWh | 8.000 – 12.000 Euro |
ca. 500 m² | ca. 75.000 | ab 40 kWh | 13.000 – 14.000 Euro |
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung.
Wie viele andere umweltschonende und nachhaltige Technologien wird auch die Installation von emissionsarmen Holzvergasern vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit Zuschüssen und Krediten gefördert. In unserem Überblick zu den Heizungsförderungen finden Sie alle Fördergelder und Zuschüsse übersichtlich aufgelistet.
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Wie oft Holz bei einem Holzvergaser nachgelegt werden muss, hängt vor allem von der Größe des Heizkessels und des Pufferspeichers sowie von der benötigten Wärmeleistung ab. Fallen die Temperaturen unter null Grad Celsius, muss bei einem kleinen Kessel alle zwei Stunden nachgelegt werden. Große Kessel kommen unter den gleichen Bedingungen in der Regel einen Tag mit der Holzmenge aus. Wenn nur wenig geheizt wird, reicht der Vorrat auch mehrere Tage. Lassen Sie sich am besten von einem Heizungsfachbetrieb beraten. Dieser kann alle Parameter individuell auf Ihr Gebäude anpassen.
Holzvergaserheizungen punkten mit einem günstigen Anschaffungspreis, sind aber weniger komfortabel als zum Beispiel Pelletheizungen, da keine automatische Beschickung stattfindet. Da die Anlagen erst bei Volllast optimal genutzt werden können, lohnt sich die Investition häufig vor allem bei größeren Einfamilienhäusern. Zusätzlich muss bedacht werden, dass ausreichend Platz für den Kessel plus Pufferspeicher vorhanden sein sollte. Wer genügend Platz zur Verfügung hat und auf den Komfort der automatischen Beschickung verzichten kann, erhält mit der Holzvergaserheizung eine Anlage, die günstig ist und in Kombination mit Solarthermie besonders umweltfreundlich ist.
Wer über einen Holzvergaser nachdenkt, muss sich vor allem die Frage stellen, ob genügend Platz für das benötigte Holz vorhanden ist. Tatsächlich ist der Platzbedarf rund fünfmal so groß wie für eine Ölheizung. Geht man von einem Kessel mit 15 kW aus, der jeden Tag einmal läuft, kann mit 0,04 Raummetern (Rm) Holz täglich kalkuliert werden. Das entspricht ungefähr 77 kWh. Somit liegt der Verbrauch bei einem Raummeter alle 25 Tage. Rechnet man den Verbrauch auf ein Jahr hoch und geht von der optimalen Einstellung und Nutzung aus, müssten Sie mit 14,5 Raummetern – realistisch sogar eher 16,5 Raummetern – rechnen. Der Pufferspeicher kann den Holzbedarf leicht schmälern (auf circa 16 Raummeter).