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Das Wichtigste in Kürze
Schiefer gehört zu den ältesten Baustoffen im Hausbau. Der Naturstein mit der edel-grauen Optik ist für Dacheindeckungen und als Fassadenbaustoff gebräuchlich. In der aktuellen Architektur erfährt Schiefer ein neues Comeback mit vielfältigen Gestaltungen und Materialkombinationen.
Schiefer ist ein Naturprodukt, das sich vor allem durch seine parallele Spaltbarkeit und seine anthrazite bis grün-blaue Färbung auszeichnet. Das äußerst wetterfeste Gestein wird bereits seit Jahrhunderten genutzt, um Dächer abzudecken und Fassaden zu verkleiden, denn es verbindet einen zuverlässigen Witterungs- und Brandschutz mit einer edlen, natürlichen Optik. Zudem wirkt es als Fassadenstoff klimaregulierend und bietet gute Dämmeigenschaften. Vor allem in der modernen Architektur wird Schiefer mit anderen Fassadenmaterialien wie Holz oder klassischen Putz kombiniert. Dabei greifen Architekten und Bauherren gern auf die unterschiedlichen Verlegearten von Schiefer zurück, um ein abwechslungsreiches Design zu erzielen.
Das Naturprodukt Schiefer ist nur schwer zu klassifizieren. Welche materiellen Anforderungen Schiefer für Dach- oder Fassadengestaltung erfüllen muss, sind im „Produktdatenblatt Schiefer“ des Branchenverbandes Deutsches Dachdecker Handwerk geregelt. Daraus ergibt sich eine Mindestdicke von fünf Millimeter für handelsüblichen Schiefer. Generell sind Schiefer-Elemente zu empfehlen, die ein gültiges CE-Zeichen aufweisen. Darüber hinaus haben sich Verbände in Europa auf die DIN-Norm EN 12326 verständigt, um Schiefer zu klassifizieren. Dennoch ist es beinahe unmöglich, die Haltbarkeit, die Farbechtheit und die Elastizität der jeweiligen Plattenware so zu bemessen, dass Produktunterschiede kenntlich gemacht werden können. Auf Nummer sicher gehen Sie, wenn Sie ein spezialisiertes Unternehmen mit der Gestaltung Ihrer Schieferfassade beauftragen, weil Sie dann von einer langen Gewährleistung profitieren.
Neben seinen guten Isolationseigenschaften ist Schiefer absolut wasserdicht. Seine Lebensdauer beträgt in unbeschädigtem Zustand bis zu 100 Jahre und mehr. Zudem ist Schiefer in Brandschutzklasse 1 klassifiziert. Wenn Sie sich also für eine Unterkonstruktion aus Metall entscheiden, schaffen Sie so eine komplett unbrennbare Fassade.
Allerdings kann Schiefer durch mechanische Einwirkung oder Schläge feine Brüche bekommen, die äußerlich kaum zu sehen sind. Durch beschädigte Schieferelemente kann Flüssigkeit in die Wand eindringen und so die gesamte Fassade feucht werden lassen. Daher sollte eine Schieferfassade in regelmäßigen Abständen auf Unversehrtheit hin untersucht werden.
Die gebräuchlichste Art, eine Schieferfassade am Gebäude anzubringen, ist die hinterlüftete Fassade. Durch diese Konstruktion ist gewährleistet, dass die Hauswand und die eigentliche Fassade thermisch voneinander getrennt sind. Die entstehende Luftschicht sorgt in Verbindung mit einer Dämmung für einen hervorragenden Klimaausgleich. So isoliert die Schieferfassade im Winter wie im Sommer. Die Konstruktion folgt diesem Aufbau:
Durch die Hinterlüftung bekommt die Schieferfassade nicht nur sehr gute Dämmeigenschaften. Die Hinterlüftung sorgt zudem für einen kontrollierten Abtransport von Kondenswasser nach außen. Die Hauswand ist so permanent von zirkulierender Luft umgeben, die die Wärme reguliert und zusätzlich ein Durchfeuchten des Mauerwerks verhindert.
Für die Unterkonstruktion sind Holz oder Metall gebräuchlich. Dabei ist sowohl eine Schalung, also die vollflächige Unterkonstruktion, oder eine Lattung möglich. In Fragen hinsichtlich einzuholender Genehmigungen und zum Thema Brandschutz berät Sie Ihr Fachbetrieb.
Eine Fassadendämmung ist nicht nur behördlich vorgeschrieben, sie trägt auch maßgeblich zur Verringerung Ihrer Heizkosten bei. Denn sie verhindert Wärmebrücken, die besonders im Winter unnötigen Energieverlust bedeuten. Da eine fachgerechte Dämmung ein bündiges Verlegen der Dämmelemente erfordert, sollten Sie die Dämmung von einem Fachbetrieb vornehmen lassen, auch hinsichtlich der Gewährleistung. Ferner bedarf es einer bauaufsichtlichen Zulassung der Dämmung für hinterlüftete Fassaden.
Vorgaben der Energiesparverordnung beachten
Eine Fassadendämmung mit geeigneten Wärmedämmverbundsystemen ist seit 2014 Pflicht. Dies schreibt die EnEV (Energiesparverordnung) bei allen Sanierungsarbeiten an Hausfassaden vor: Sollten Sie mehr als zehn Prozent der Fassade verändern oder den Putz erneuern, so benötigen Sie für Ihre komplette Fassade eine Überprüfung des Wärmeschutzes sowie eine Dämmung der Außenwände. Sollte Ihre Fassade gleichzeitig neu gedämmt werden, so können Sie eine Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen.
Wenn Sie sich grundsätzlich für eine verkleidete Fassade entschieden haben, ist ein Preisvergleich sehr interessant. Neben Schiefer gibt es verschiedenen Optionen, Ihre Fassade zu verkleiden, die häufigsten sind Kunststoff-Elemente, Holz, Metall und Naturstein, darunter fällt auch die Schieferfassade. Die Kosten variieren zwar stark, aber gerade für die Schieferfassade spricht Ihre beinahe ewige Lebensdauer. In der Tabelle finden Sie einen Kostenüberblick, dabei sind durchschnittliche Kosten für einen Quadratmeter verkleidete Fassade durch einen Fachbetrieb aufgeführt:
Schiefer ist in puncto Preis und Kosten für die Montage eher günstig. Durchschnittlich können Sie also für eine gedämmte Schieferfassade mit 100 Quadratmeter Fläche etwa 14.000 bis 16.000 Euro veranschlagen.
Wenn Sie zusätzlich zu Ihrer Schieferfassade eine Dämmung anbringen, können Sie von verschiedenen Darlehen und Zuschüssen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) profitieren, über die Sie Ihr Fassaden-Fachbetrieb näher informiert.