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Die lebenslange Fassadenlösung

Alles, was Sie über eine Klinkerfassade wissen sollten

Redaktion Antonia
Antonia Rupnow
24. Januar 2020

Das Wichtigste in Kürze

  • Klinkerfassaden sind robust, pflegeleicht und haben eine positive Wirkung auf das Raumklima.
  • Sie sind von Hause aus mit einem Wärme- und Schallschutz ausgestattet.
  • Eine nachträgliche Wärmedämmung anzubringen ist aufwendig, aber möglich und wird zusätzlich gefördert.
  • Die Preise für Klinker pro Quadratmeter beginnen bei 35 Euro.

Klinker zählt zu den langlebigen und robusten Fassaden-Varianten. Klinkersteine sind wetterbeständig, speichern von Natur aus Wärme und sorgen im Inneren für ein angenehmes Raumklima. Dank des Herstellungsprozesses nehmen sie kaum Wasser auf. Kein Wunder, dass sie derzeit ein echtes Comeback erleben.

Wie sind Klinkerfassaden aufgebaut?

Klinker sind unter extrem hohen Temperaturen verarbeitete Ziegelsteine aus Ton. Der Verbrennungsprozess löst den sogenannten Sinterprozess aus. Dabei schmelzen die kristallinen Bestandteile des Tons und die Poren schließen sich. In der Folge erhalten die Steine eine größere Dichte und besseren Wasser-, Druck- und Frostschutz. Sie weisen außerdem eine hohe Wärmespeicherfähigkeit auf. Diese Eigenschaften machen Klinker zu einem idealen Werkstoff für Ihre Fassade.

Bei einer Klinkerfassade handelt es sich um echtes Mauerwerk und nicht um eine reine Fassadenverkleidung. Von außen betrachtet, ähneln sich Klinkerfassaden zum Teil sehr stark. Was daran liegt, dass sie stets zweischalig aufgebaut sind: Auf ein tragendes Mauerwerk, die Hintermauerschale, folgen ein Luftspalt und anschließend das Vormauerwerk, hier also die Klinkerfassade.

Bei Altbauten vor 1970 verband man die Fassade über sogenannte Luftschichtanker fest mit dem Mauerwerk. Neuere Gebäude erhielten zunehmend auch eine selbsttragende Klinkerfassade. In diesem Fall wird die Klinkerfassade auf einem Fundament errichtet.

Auf den richtigen Abstand achten

Der Abstand zwischen Hinter- und Vormauerschale muss zwischen sechs und fünfzehn Zentimeter groß sein. Nur durch eine solche Hinterlüftung ist eine optimale Dämmung gewährleistet.

Durch den zweischaligen Aufbau hat Wasser üblicherweise keine Chance, ins Mauerwerk einzudringen. Dank der Hinterlüftung trocknet Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk zudem schnell, über die Fassade eindringendes Wasser fängt und leitet der Fußpunkt der Fassade ab.

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Klinkerverkleidung mit und ohne Dämmung

Klinker ist von Haus aus mit einem Wärme- und Schallschutz ausgestattet. Es bietet daher auch ohne Dämmung im Altbau einen vergleichsweise hohen energetischen Standard. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie auf eine Dämmung verzichten sollten. Mit modernen Dämmsystemen lässt sich Klinker nicht vergleichen.

Sie haben für die energetische Optimierung verschiedene Möglichkeiten:

  • Isolierklinker,
  • eine Kerndämmung zwischen Vor- und Hintermauerschale,
  • eine Einblasdämmung oder
  • eine Vollwärmedämmung.

Isolierklinker

Isolierklinker kombinieren Mauerwerk und Wärmedämmung. So isolieren Sie Ihre Fassade bereits beim Bau. Die Methode kommt folglich ausschließlich für Neubauten infrage. Eine nachträgliche Dämmung von Klinkerfassaden im Altbau ist vergleichsweise aufwendig. Zudem kommen nicht alle Methoden für alle Gebäudetypen infrage.

Kerndämmung

Die Kerndämmung zwischen Vor- und Hintermauerschale mittels mineralischem und/oder organischem Material verlagert den Wärmeschutz in die Hinterschale. Eine Fassadendämmung erfolgt nicht.

Einblasdämmung

Die Einblasdämmung ersetzt die ungedämmte Luftschicht zwischen den Mauerschalen durch eine gedämmte Schicht. Dafür gelangen lose Dämmstoffe mithilfe einer Einblasmaschine in den Zwischenraum. Ein großer Vorteil liegt darin, dass Sie die Fassade nicht abtragen müssen. Die Einblasdämmung erfordert allerdings zahlreiche Voraussetzungen:

So ist der Dämmungsgrad von der Hohlraumbreite abhängig. Je breiter, desto effizienter die Dämmung. Auch die Klinkerqualität spielt eine Rolle: Geflieste oder nachträglich gestrichene Ausführungen sind nicht mehr diffusionsoffen. Somit kommt eine Einblasdämmung in dem Fall nicht infrage.

Eine Einblas- oder Kerndämmung sollten Sie einer Fachkraft überlassen. Eine fehlerhafte oder unzulässige Anwendung kann hohe Folgekosten verursachen.

Vollwärmedämmung

Eine Vollwärmedämmung ist bei einer Klinkerfassade nur sinnvoll, wenn Sie diese vollständig abtragen und nach Aufbringen der Dämmung wiederherstellen. Die auch als Wärmedämmverbundsystem bekannte Isolierung besteht aus:

  • einem Befestigungssystem,
  • dem eigentlichen Dämmstoff,
  • einer Putzträgerschicht und
  • einer Oberflächenbehandlung.

Auf einer Klinkerfassade angebracht, bleibt die Luftschicht zwischen den Mauerwerken unberührt und die Dämmung damit praktisch wirkungslos. Der Verschluss der Luftschicht kann jedoch zu Feuchtigkeitsbildung führen.

Ist dennoch eine Vollwärmedämmung geplant, bietet es sich an, die ursprüngliche Optik mit Klinkerriemchen zu erhalten. Die Verkleidung besteht aus dünnen Ziegelscheiben, die echtem Klinker täuschend ähnlich sehen.

Pflege- und Reinigungsaufwand

Mit den Jahren kann die Klinkerfassade matt wirken und Verwitterungsspuren zeigen. Dann ist eine Fassadenreinigung angesagt. Leichte Verschmutzungen an einzelnen Stellen beseitigen Sie einfach mit Schmierseife, einer festen Bürste und heißem Wasser. Hartnäckige Spuren verschwinden mit einem speziellen Fassadenreiniger. Die komplette Fassade mit der Bürste zu reinigen, ist jedoch wenig effektiv. Hier erweist sich ein Hochdruckreiniger als Mittel der Wahl.

So reinigen Sie Ihre Klinkerfassade:

  1. Entfernen Sie grobe Verschmutzungen, indem Sie die komplette Fassade nässen.
  2. Tragen Sie ein mildes Reinigungsmittel auf und lassen Sie es etwa eine Stunde einwirken.
  3. Lösen Sie starke Verunreinigungen mit einer Bürste.
  4. Entfernen Sie das Putzmittel vorsichtig mit dem Hochdruckreiniger.

Lösen sich Mörtelstücke aus der Fassade, kratzen Sie sie einfach aus und bessern sie mit frischem Mörtel aus. Die Eigenschaften der Fassade bleiben davon unbeeinflusst.

Regelmäßig imprägnieren

Eine regelmäßige Imprägnierung Ihrer Klinkerfassade verhindert Risse und altersbedingte Spuren. Eine Erneuerung der Imprägnierung ist etwa alle zehn Jahre ratsam.

Vor- und Nachteile von Klinkerfassaden

Klinker erfreut sich seit einiger Zeit wieder großer Beliebtheit. Neben den zahlreichen Vorteilen kann die Fassade allerdings auch Herausforderungen mit sich bringen. Unsere Tabelle verrät Ihnen die Stärken und Schwächen von Klinkerfassaden:

Vorteile

Nachteile

  • integrierte Wärmedämmung möglich
  • langlebig und robust
  • bietet Schallschutz
  • resistent gegenüber Witterungseinflüssen
  • pflegeleicht
  • positive Wirkung auf das Raumklima durch Feuchtigkeitsregulierung
  • vergleichsweise hohe Kosten
  • nachträgliche Dämmung ist aufwendig
  • eingeschränkte Farbgestaltung

Kosten für unterschiedliche Klinker-Varianten

Eine Klinkerfassade ist üblicherweise teurer als Putz. Die tatsächlichen Kosten variieren je nach Qualität und Art des Klinkers. Das Herstellungsverfahren, die Farbe und das Material verursachen weitere Qualitäts- und damit Preisunterschiede. So erhalten Sie im Strangpressverfahren produzierte Klinker günstiger als individuelle, handgeformte Klinker.

Klinkervariante

Durchschnittspreis* pro Quadratmeter

Rote Klinker

ab 35 Euro

Anthrazitfarbene Klinker

ab 40 Euro

Klinker im Strangpressverfahren

ab 35 Euro

Handgeformte Klinker

ab 45 Euro

Riemchenklinker

ab 35 Euro

* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung

Förderungen für Klinkerfassaden

Bau- und Sanierungszuschüsse für eine Klinkerfassade lassen sich im Rahmen einer Dämmung geltend machen. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beteiligen sich an einer energetischen Sanierung mit zinsgünstigen Krediten und Fördermaßnahmen. Wichtig: Beantragen Sie die Zuschüsse vor Beginn der baulichen Maßnahmen.

Förderprogramm

Details

BAFA-Zuschuss

für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle (z. B. Fassadendämmung)

  • Förderhöhe: 15 Prozent
  • Mindestinvestition: 2.000 Euro
  • Förderfähige Kosten: 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr

KfW-Wohngebäude-Kredit 261

für Komplettsanierung, Neubau und Kauf

  • Kredithöhe bei Sanierung: bis zu 150.000 Euro mit 5 bis 25 Prozent Tilgungszuschuss je Wohneinheit
  • Kredithöhe bei Bau und Kauf: bis zu 120.000 Euro mit 5 Prozent Tilgungszuschuss je Wohneinheit
  • Zusätzliche Förderung der notwendigen Baubegleitung durch eine:n Energie­effizienz-Expert:in
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