In diesen 3 Fällen sind polykristalline Module eine gute Wahl
Undine Tackmann
26. Februar 2020
Das Wichtigste in Kürze:
Polykristalline Module zählen zu den kristallinen Solarmodultypen. Sie erzeugen Strom mittels Sonnenenergie.
Häufig werden polykristalline Module für Photovoltaikanlagen auf Hausdächern oder an Hausfassaden eingesetzt.
Sowohl polykristalline als auch monokristalline Module sind vergleichsweise resistent gegenüber Schmutz, Verschattungen oder anderen äußeren Witterungseinflüssen.
Solarmodule gibt es viele verschiedene und nicht immer ist es leicht, das passende für die eigene Solaranlage auszuwählen. Wir erklären Ihnen, wieso polykristalline Module für Privathaushalte sehr beliebt sind und wann Sie auf keinen Fall auf kristalline Module verzichten sollten.
3 Fälle, in denen polykristalline eine gute Wahl sind
Welches Solarmodul in welcher Situation für Ihre Solaranlage geeignet ist, wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Bei der Auswahl sollten unter anderem
die Montagebedinungen,
die Sonneneinstrahlung,
Ihr gewünschter Solarertrag und
Ihr Budget berücksichtig werden.
Lassen Sie sich von einem Solarteur beraten. Dieser kommt zu Ihnen nach Hause und kann die individuellen Gegebenheiten professionell einschätzen. Einen geeigneten Fachbetrieb aus Ihrer Region finden Sie über unser Online-Formular. Anhand Ihrer Angaben empfehlen wir Ihnen bis zu drei Fachfirmen und Sie entscheiden, mit wem Sie zusammen arbeiten möchten. Unser Service ist für Sie jederzeit kostenlos und unverbindlich*. Möchten Sie auf Nummer sicher gehen, sind in folgenden drei Fällen polykristalline Module immer eine gute Wahl:
1. Viele Verschattungen auf dem Dach
Polykristalline Module sind resistenter gegenüber Verschattungen als Dünnschichtmodule. Wenn Sie also eine Solaranlage planen, ist es wichtig auch den Verlauf der Sonne zu betrachten. Haben Sie in Dachnähe hohe Bäume, Sträucher oder Nachbarhäuser? Das sind alles potenzielle Schattenspender. Auch Dachgauben werfen zu bestimmten Tageszeiten Schatten auf das Dach. Die Zeiten, in denen die Solarpanele verschattet sind, bedeuten Ertragsverluste für Sie. Deswegen sollten Verschattungen unbedingt bei der Planung berücksichtigt werden.
2. Ihre Südseite bietet sich nicht als Montagefläche an
Nicht immer ist das Dach südlich ausgerichtet oder bietet ausreichend freie Montagefläche, um eine Solaranlage zu installieren. Das ist jedoch kein Problem! Denn heutzutage sind polykristalline Module so leistungsstark, dass sie bei jeder Ausrichtung ertragreich arbeiten können.
3. Sie haben nur wenig freie Montagefläche zur Verfügung
Planen Sie eine Solaranlage, können Sie nicht einfach die Montagefläche mit der Dachfläche gleichsetzen. Dachfenster, Schornsteine, Dachgauben, Antennen, Satellitenschüsseln oder Ähnliches müssen von der Montagefläche abgezogen werden. Bleibt am Ende nur noch wenig Dachfläche übrig, ist meist ein leistungsstärkeres Solarmodul von Vorteil. Verwenden Sie für die Dachflächenberechnung also immer ein Satellitenbild von Ihrem Dach oder lassen Sie sich von einem Solarteur helfen. Diese können mit speziellen Rechnern genau erfassen, wie viel freie Montagefläche auf Ihrem Dach vorhanden ist.
Unser Tipp:
Unabhängig der gewählten Modulart, können Sie mit einem Batteriespeicher Ihren Eigenverbrauchsanteil von etwa 30 Prozent auf bis zu 60 Prozent erhöhen. Wichtig ist, dass Sie die Akkuleistung Ihrer Solaranlagenleistung anpassen.
Ein Fachbetrieb kann Ihnen ganz genau sagen, welcher Modultyp geeignet für Sie wäre.
Alle Modularten auf einem Blick
Um mit Sonnenenergie Strom oder Heizwärme zu erzeugen, benötigen Sie Solarmodule oder -kollektoren. Solarkollektoren werden für Solarthermieanlagen eingesetzt. Sie produzieren Warmwasser oder Heizwärme. Für eine Photovoltaikanlage werden Solarmodule verwendet. Diese können mittels Sonnenenergie Strom erzeugen. Unterschieden werden dabei drei verschiedene Modultypen:
Dünnschichtmodule
Diese Modulart punktet mit einem leichten und dünnen Aufbau. Sie sind flexibel einsetzbar und lassen sich leicht montieren. Dünnschichtmodule sind aufgrund ihres Aufbaus jedoch ziemlich leistungsschwach und anfälliggegenüber Verschattungen. Sie eignen sich gut für größere Montageflächen wie beispielsweise in Solarparks.
Monokristalline Module
Monokristalline Solarmodule hingegen sind sehr leistungsstark. Sie bestehen aus einem Einkristall und sind deswegen resistent gegenüber Witterungseinflüssen. Aufgrund Ihrer Hochwertigkeit sind monokristalline Module allerdings ziemlich teuer.
Polykristalline Module
Zwischen den leistungsschwächeren Dünnschichtmodulen und den sehr starken monokristallinen Module ordnen sich die polykristallinen Module ein. Sie werden ähnlich wie die monokristallinen Module hergestellt, doch zerspringt ihr Einkristall beim Abkühlen in viele kleine Einzelteile. Dadurch sind sie nicht ganz so ertragreich wie Monokristalline, jedoch immer noch leistungsstärker als Dünnschichtmodule.
Was kosten Solarmodule?
Die Preise für Solarmodule sind abhängig von ihrer Leistungsstärke. Dünnschichtmodule sind am kostengünstigsten. Monokristalline Module sind am teuersten. Eine gute Zwischenlösung sind meist polykristalline Module. Einen ersten Einblick in die Preise verschafft Ihnen unsere Tabelle. Beachten Sie jedoch, dass die Preisangaben nur Richtwerte zur Orientierung sind und sich jederzeit ändern können.
Modulart
Eigenschaften
Euro /Wp*
All Black
- kristalline Module zwischen 200 bis 340 Wp
- schwarze Rückseitenfolie, schwarzer Rahmen
ca. 0,99 - 1,65 Euro
High Efficiency
- kristalliene Module ab 300 Wp
- mit PERC-, HJT-, N- Typ oder Rückseitenkontakt-Zellen
ca. 0,96 - 1,6 Euro
Mainstream
- kristallines Standardmodul mit 275 bis 295 Wp
- Alurahmen, weißer Rückseitenfolie
ca. 0,75 - 1,25 Euro
* Quelle: www.pvxchange.com, Stand 31.01.2020. Preise stellen den durchschnittlichen Angebotspreise auf dem europäischen Spotmarkt für verzollte Ware dar.
Förderungen für Solaranlagen
Ob Dünnschicht, polykristalline oder ponokristalline Solarmodule – als Privatperson greift Ihnen der Staat mit verschiedenen Förderprogrammen bei der Planung und Umsetzung Ihrer Solaranlage unter die Arme. Beispielsweise bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau einen zinsgünstigen Kredit an:
Mit dem KfW-Förderkredit 270 wird der Erwerb sowie die Erweiterung von Photovoltaikanlagen auf Dächern, an Fassaden oder auf Freiflächen finanziell unterstützt. Auch Batteriespeicher fallen in die Kreditansprüche. Voraussetzung ist, dass Sie einen Teil Ihres erzeugten Strom ins Netz einspeisen.
Fragen Sie auch bei Ihrem Solarteur nach regionalen Förderangeboten. Meist wissen diese auch, welche Förderansprüche Sie in Ihrer Stadt, Gemeinde oder Ihrem Landeskreis haben.
Welche Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten gibt es für Ihre Solaranlage?
Sie hegen den Wunsch eines eigenen Photovoltaik (PV) mit Batteriespeicher, doch die Kosten sind Ihnen zu hoch? Die richtige Förderung ermöglicht Ihnen Solarstrom kostengünstig auf Ihrem Dach zu...weiterlesen
Die Solaranlage fehlerfrei selbst montieren
Die Montagekosten sind von der Größe der Anlage und den individuellen Gegebenheiten auf dem Dach abhängig. Mit einer eigenständigen Installation können Sie zwar Kosten einsparen, riskieren dadurch...weiterlesen
Photovoltaikanlagen gebraucht kaufen - lohnt sich das?
Photovoltaikanlagen wandeln Sonnenenergie in elektrischen Strom um. Gegenüber konventionellen Energien hat das sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Vorteile. Auch Privatpersonen profitieren...weiterlesen
Häufig gestellte Fragen
Welche Solaranlagen gibt es?
Es gibt zwei unterschiedliche Arten von Solaranlagen: Solarthermieanlagen und Photovoltaikanlagen. Eine Solarthermieanlage kann aus Sonnenstrahlen Wärme erzeugen, die dann für die Warmwasserbereitung und Systeme für Heizwärme genutzt wird. Mithilfe einer Photovoltaikanlage wird hingegen Strom aus Sonnenenergie produziert.
Was kostet eine Solarthermieanlage für ein Einfamilienhaus?
Die Kosten für eine Solarthermieanlage für Warmwasser und die Heizung für ein Einfamilienhaus mit vier Personen setzt sich aus drei verschiedenen Faktoren zusammen: den Kollektoren, dem Wärmespeicher und der Installation. Mit Flachkollektoren von 15 m² und einem Kombiwärmespeicher von 1.000 l liegt der Preis der Solarthermieanlagen inkl. Installation zwischen 7.500 und 8.500 Euro. Je nach Art der Solarkollektoren und der Größe des Wärmespeichers kann der Preis auch höher ausfallen.
Was bedeutet die Abkürzung kWp bei Photovoltaikanlagen?
Die Abkürzung kWp steht für Kilowatt Peak und beschreibt die optimale Leistung von Solarmodulen während eines Tests im Labor. Da die Bedingungen in einem Labor anders sind als in der Realität, lässt sich aus dem kWp nicht direkt darauf schließen, wie viel Ertrag eine Photovoltaikanlage erreichen kann.
Welche Förderung bei Photovoltaik?
Solarenergie gilt als umweltfreundlich und wird deswegen von mehreren staatlichen Förderprogrammen unterstützt. Beispielsweise bietet die Kreditanstalt für Wiederaufbau zinsgünstige Kredite und Zuschüsse für die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien an. Die Einspeisevergütung stellt keine direkte Förderung zum Bau einer Photovoltaikanlage dar. Sie ist eine vom Staat festgelegte Leistung, welche Sie bei der Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien erhalten