Welche Dachausrichtung eignet sich am besten für eine Solaranlage?
Undine Tackmann
22. Januar 2021
Eine eigene Solaranlage, das klingt nicht nur verlockend, sondern ist auch lohnenswert für Eigenheimbesitzer. Mittels einer Photovoltaikanlage können Sie Strom für Ihre Waschmaschine, Nachttischlampe und sogar für das Elektroauto erzeugen. Wie effektiv Ihre Anlage Strom produziert, hängt unter anderem von Ihrer Dachausrichtung ab.
Unter welchen Voraussetzungen ist eine Solaranlage sinnvoll?
Eine eigene Solaranlage ist vor allem dann sinnvoll, wenn Sie Ihren eigenen Strom erzeugen und nutzen möchten und sich nicht davor scheuen, eine entsprechende Anlage auf Ihrem Dach montieren zu lassen. Im Idealfall sind Sie Eigentümer der Immobilie. So können Sie selbst entscheiden, ob eine Anlage auf dem Dach infrage kommt und wie groß diese sein soll.
Zunächst sollte Ihr Dach stabil und imstande sein, das Gewicht einer Solaranlage und die dafür notwendigen Montagearbeiten zu tragen. Im Zweifelsfall können Sie einen Statiker oder Architekten zurate ziehen. Zudem muss die Abdeckung frei von Asbest sein, sonst können die Monteure die Solarmodule nicht auf dem Dach befestigen.
Eine Solaranlage lohnt sich vor allem, wenn Sie den Solarstrom selbst nutztn wollen.
Die optimale Dachausrichtung für Photovoltaik
Modernste Solartechnik macht eine eigene Photovoltaikanlage für nahezu jeden Hausbesitzer attraktiv. Jedoch wird die Ertragshöhe neben der Solarmodule und Dachbeschaffenheit auch maßgeblich von der Dachneigung, Dachausrichtung und Sonneneinstrahlung beeinflusst.
Nach Süden ausgerichtet
Die optimale Dachausrichtung für eine Solaranlage ist südlich mit einer Dachneigung von 30 Grad. Neigungen von unter 25 oder über 60 Grad können den Stromgewinn aus der Solaranlage um bis zu zehn Prozent verringern.
Nach Südwesten oder Südosten ausgerichtet
Obwohl ein nach Süden ausgerichtetes Dach optimal wäre, sind Solaranlagen auch auf Ost- und Westdächernsinnvoll und werden immer häufiger installiert. Der Ertrag bei einer Photovoltaik-Ausrichtung mit 45 Grad Südwesten oder 45 Grad Südosten reduziert sich gegenüber der Südausrichtung um lediglich 5 Prozent.
Nach Westen oder Osten ausgerichtet
Auch eine Photovoltaik-Dachausrichtung nach Westen oder Osten ist lohnenswert. Wenn möglich, sollten Sie jedoch Westen dem Osten vorziehen, weil hierbei die Leistung konstanter ist. Der Ertrag mindert sich meist nur um 10 bis 20 Prozent. Nicht empfehlenswert ist allerdings eine nördliche Ausrichtung.
Wenn Sie wissen möchten, ob eine Solaranlage mit Ihrer Dachausrichtung Ihren Strombedarf decken kann, lassen Sie sich im Idealfall von einem Solarteur beraten. Dieser kommt bei Ihnen vorbei und macht sich ein genaues Bild der individuellen Lage.
Die richtige Ausrichtung der Photovoltaikanlage und somit auch des Daches sind sehr wichtig. Nur so kann die Sonneneinstrahlung optimal gnutzt werden und Ihre Anlage den bestmöglichen Ertrag erzielen. Die optimale Ausrichtung betrifft dabei sowohl die Dachausrichtung als auch die Dachneigung. Zwar entscheiden diese beiden Komponenten nicht allein über die Rentabilität der Photovoltaikanlage. Jedoch sollte die Ausrichtung insbesondere dann exakt sein, wenn die Lage des Hauses ungünstig ist.
Der richtige Standort
Beachten Sie bei der Ausrichtung Ihrer Anlage auch den Standort Ihres Hauses sowie die die Umgebung. Ist das Dach südlich ausgerichtet, aber Bäume, das Nachbarshaus oder Schornsteine werfen regelmäßig Schatten auf die Solarmodule, sollten Sie eventuell eine andere Himmelsrichtung auswählen. Auch die Anlage auf das Garagen- oder Schuppendach zu montieren ist eine Überlegung wert.
EinSchattenwurf kann den Energieertrag deutlich mindern. Ist die Fläche beispielsweise mittags von Verschattung betroffen, sollten Sie die Anlage stattdessen nach Westen ausrichten. So profitieren Sie immerhin von der Nachmittags- und Abendsonne.
Auch der Breitengrad ist ein wichtiger Faktor. Während die Globalstrahlung in Süddeutschland durchschnittlich 1.200 kWh/qm beträgt, liegt sie im Norden bei knapp 950 kWh/qm. Aus diesem Grund spielt im Norden Deutschlands der Neigungswinkel der Anlage eine größere Rolle als im Süden.
Vielleicht passt eine Solaranlage auch auf Ihr Garagendach?
Warum lohnt sich eine Photovoltaikanlage?
Sind die Voraussetzungen für eine ertragreich arbeitende Anlage auf Ihrem Dach gegeben, ist eine Solaranlage aus wirtschaftlicher Sicht eine lohnenswerte Investition. Grund dafür sind die stetig steigenden Netzstrompreise und die dazu parallel sinkenden Anschaffungskostenfür Photovoltaik. Hinzu kommt, dass die Stromgestehungskosten, also was Sie für selbst erzeugten Solarstrom zahlen, seit einigen Jahren gleichbleibendniedrig sind.
Anschaffungskosten*
ca. 1.200 bis 1.800 Euro (netto)/kW
Netzstrompreis*
ca. 32 Cent/kWh
Stromgestehungskosten*
ca. 4 bis 12 Cent/kWh
* Stand: 20.01.2021, Werte sind Richtwerte und dienen zur Orientierung
Im Schnitt amortisiert sich eine Solaranlage nach etwa 7 bis 13 Jahren. Die Investition rechnet sich umso schneller, je mehr Solarstrom Sie selbst verbrauchen, denn für den Strom vom Dach müssen Sie viel weniger bezahlen als für den Strom aus dem Netz. Außerdem erhöhen Sie mit dem Strom vom Hausdach auch Ihren Autarkiegrad. Sie machen sich also unabhängiger von öffentlichen Stromanbietern.
Können Sie Ihren Solarstrom nicht selbst nutzen, weil Sie beispielsweise nicht zu Hause sind und keinen Stromspeicher haben, wird dieser automatisch ins öffentliche Netz eingespeist. Dafür erhalten Sie als Anlagenbetreiber eine Einspeisevergütung.
Unser Tipp: Stromspeicher für Solaranlage
Ohne einen Stromspeicher müssen Sie den von der Solaranlage erzeugten Strom direkt verbrauchen, sonst wird dieser ins Netz eingespeist. Ein Batteriespeicher sichert Ihren Strom, sodass Sie ihn auch noch später nutzen können. Durch eine Speicherung des Stroms können Sie Ihren Eigenstromverbrauch von circa 30 Prozent auf bis zu 80 Prozent erhöhen.
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