Strom, Wasser und Heizung sparsam einzusetzen, verringert Ihre Kosten, reduziert CO2 und macht Sie unabhängiger von Energiepreisen.
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Das Wichtigste in Kürze
Beneiden Sie Hausbesitzer:innen, die eine Solaranlage auf dem Dach haben und ihren Strombedarf weitgehend kostengünstig aus Sonnenenergie decken? Ab sofort können Sie das auch, denn nach Österreich und Luxemburg erobert die Balkon-Solaranlage nun Deutschland. Wir verraten, wie Sie auch als Wohnungseigentümer:innen oder Mieter:innen Ihren eigenen Strom produzieren können.
Technisch unterscheidet sich eine Balkon-Solaranlage nicht von einer großen Photovoltaikanlage für das Dach. Es handelt sich sozusagen um eine Mini-Solaranlage für den Hausgebrauch.
Eine Balkon-Solaranlage besteht aus folgenden Komponenten:
Die Kollektoren bzw. Solarpaneele erzeugen mithilfe der Sonnenenergie Gleichstrom, der durch den Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird. Über eine Steckdose wird der selbsterzeugte Strom dem Haushaltsstrom zugefügt.
Die Verbindung zur Steckdose ist der Clou an der praktischen Balkon-Solaranlage. Die kleinen Modelle für Mieter:innen und Wohnungseigentümer:innen leiten den bei Sonnenschein produzierten Strom direkt in das Haushaltsnetz. Eine Überversorgung ist nicht zu befürchten, denn viele Geräte im Haushalt wollen mit Strom versorgt werden, wenn sie im Standby-Modus laufen, wie zum Beispiel Kühl- und Gefrierschränke, WLAN-Router oder auch Fernseher oder Computer.
Weil Sie den Strom selbst in Ihr eigenes Hausnetzwerk speisen, beziehen Sie weniger Strom von Ihrem Versorger. Das bedeutet, der Stromzähler läuft erheblich langsamer oder bleibt sogar stehen. Schwankungen sind nicht zu befürchten, weil bei einer vorüberziehenden Wolke die Stromleitung des Versorgers automatisch mehr liefert. Das System reguliert sich selbst.
Eine Balkon-Solaranlage rentiert sich, wenn Sie über einen optimalen Aufstellort verfügen und bei Ihnen viele Geräte dauerhaft Strom verbrauchen, oder Sie am Tag zu Hause sind und elektrische Geräte nutzen. Eine Balkon-Solaranlage lässt sich leicht an folgenden Orten nutzen:
Die Anschaffungskosten für eine Balkon-Solaranlage amortisieren sich innerhalb weniger Jahre. Folgende Faktoren spielen dafür eine Rolle:
Der mit der Balkon-Solaranlage produzierte Strom kostet zudem circa zehn Cent pro Kilowattstunde. Damit ist der Solarstrom rund ein Drittel günstiger als der Strom vom Versorger.
Kleine, leichte Balkonsolarmodule haben eine Leistung von 50 bis 150 Watt, neuere Varianten erreichen sogar eine Leistung zwischen 300 und 600 Watt. Die folgende Beispielrechnung zeigt den Ertrag einer Balkon-Solaranlage:
Unter hiesigen Wetterbedingungen produziert ein Solarmodul mit 300 Watt Leistung an einem Südbalkon etwa 200 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Das entspricht etwa dem Jahresverbrauch einer Kühl-Gefrierschrank-Kombination und einer Waschmaschine im Zweipersonenhaushalt. Ein Haushalt mit zwei Personen, der im Durchschnitt etwa 2.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr verbraucht, spart somit acht Prozent des gesamten Stromverbrauchs ein.
Bei einem durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro Kilowattstunde senken Sie Ihre Stromrechnung in diesem Fall jährlich um circa 60 Euro. Steigen die Strompreise weiter, wächst auch das Sparpotenzial. Zusätzlich sparen Sie dabei rund 95 Kilogramm CO2 pro Jahr ein.
Balkon-Solaranlagen fallen nicht unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz, trotzdem verlangt der Gesetzgeber die Anmeldung der Anlagen beim Netzbetreiber. Haben sich die Netzbetreiber in den letzten Jahren oft gesperrt, sind diese nun gesetzlich dazu verpflichtet, Balkon-Solaranlagen bis zu einer Leistung von 600 Watt zu akzeptieren. Die Anmeldung ist kostenfrei.
Netzbetreiber finden
Der Netzbetreiber ist nicht automatisch Ihr Energieversorger. Regional sind unterschiedliche Unternehmen zum Ausbau und Erhalt der Netze verpflichtet. Ihren örtlichen Netzbetreiber erfahren Sie über Ihren Stromversorger oder ermitteln ihn bei der Bundesnetzagentur.
Die ehemals als Guerilla-Photovoltaik bezeichneten Anlagen gehören inzwischen zu den erlaubten Kleinanlagen. Mittlerweile werden in der Europäischen Union sogar mehr als 250.000 Balkon-Solaranlagen betrieben, allein 40.000 davon in Deutschland. Das zeigt, dass die kleinen Photovoltaikanlagen für den Hausgebrauch sicher sind. Einige Punkte sollten Sie dennoch beachten:
Die meisten Anbieter bewerben Balkon-Solaranlagen als Plug- & Play-Komplettlösung für die Haushaltssteckdose. Experten der Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie e. V. gehen davon aus, dass Leistungen bis 600 Watt für eine handelsübliche Schutz-Kontakt-Steckdose unbedenklich sind. Allerdings sieht die VDE 0100-551 Norm vor, dass eine Balkon-Solaranlage über eine spezielle Einsteckvorrichtung an den Haushaltsstromkreis angeschlossen werden muss.
Fachfirma hinzuziehen
Aus rechtlichen Gründen und, um einer Überlastung zu entgehen, lassen Sie in jedem Fall eine entsprechende Solar-Steckdose zur Stromeinspeisung von einem Fachbetrieb installieren. Den passenden Fachbetrieb finden Sie einfach über Aroundhome: Füllen Sie dazu unser Online-Formular aus und erhalten Sie nach einem kurzen Gespräch bis zu drei unverbindliche Angebote von Fachfirmen in Ihrer Nähe.
Außerdem sind diese Punkte wichtig:
Prüfen Sie vorab, ob Sie einen Ferraris-Zähler oder einen elektrischen Stromzähler haben, der Messwerte in beiden Richtungen erfasst, und sich nicht rückwärts dreht. Muss der Netzbetreiber den Zähler austauschen, darf er Ihnen dafür keine Kosten in Rechnung stellen.
Die Kosten für eine Balkon-Solaranlage hängen von der Anzahl der Solarpanels und damit von der Leistungsfähigkeit ab. Die folgende Tabelle zeigt einen Durchschnitt der Marktpreise an und dient nur zur Orientierung.
Balkon-Solaranlagen sind nicht dafür zugelassen, den aus der Energie der Sonne gewonnenen Strom in das öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Die Anlagen sollen lediglich den Verbrauch von Strom aus fossilen Energieträgern im Haushalt reduzieren und die Vorteile von Photovoltaik aufzeigen. Daher sind für eine Balkon-Solaranlage keine Fördermittel erhältlich.