Eine Aufzugsanlage besteht aus einem Schacht und einem beweglichen Fahrkorb, der entlang von fest montierten Schienen geführt wird. Es existieren je nach Fahrstuhl unterschiedliche Antriebssysteme,... weiterlesen
Um das passende Antriebssystem für Ihren Lift auszuwählen, ist es sinnvoll, die verschiedenen Aufzugsarten nach den Anwendungsgebieten zu unterscheiden: Es gibt Personenaufzüge, Lastenaufzüge und Autoaufzüge. Innerhalb dieser Produktgruppen wird erneut zwischen mehreren Antriebsarten unterschieden. Üblich sind diese vier Mechanismen:
Während bei der Personen- und Lastenbeförderung hauptsächlich Seil- und Hydraulikantriebe eingesetzt werden, besitzen Bauaufzüge meist Zahnstangensysteme. Vakuumaufzüge funktionieren über Druckluft, ähnlich der Rohrpost. Mit einer maximalen Kapazität von nur zwei Personen und einer maximalen Förderhöhe von zehn Metern sind Vakuumaufzüge für die meisten Einsatzgebiete unökonomisch und werden selten eingebaut. Aus diesem Grund werden im Folgenden ausschließlich Seil- und Hydraulikantriebe näher betrachtet.
Bei Seilaufzügen ist die Kabine an Tragseilen aufgehängt und wird über ein elektrisch betriebenes Antriebsrad mittels eines Gegengewichts in Bewegung gesetzt. Früher wurde für Seilaufzüge ein separater Antriebsraum oberhalb des Schachts angelegt. Bei modernen Aufzugssystemen kann der Antrieb jedoch entweder im Schacht integriert werden oder sich in einem separaten, vom Schacht unabhängigen Maschinenraum befinden. Die Seile des Antriebssystems sind immer aus Stahl. Aus Gründen der Energieeffizienz werden allerdings oftmals beschichtete Stahlgurte eingesetzt. Es werden zwei Arten von Seilaufzügen unterschieden:
Bei dieser Aufzugsart wird das Tragseil auf eine Trommel aufgewickelt. Die Seillänge ist daher aus wirtschaftlichen und konstruktionstechnischen Gründen begrenzt, denn es kann nicht eine endlose Menge an Seil aufgewickelt werden. Dadurch, dass nur ein Tragseil verwendet wird, gilt der Trommelaufzug als unsicher und wurde nach und nach vom Treibscheibenaufzug abgelöst. Heute werden fast ausschließlich Treibscheibenaufzüge verbaut.
Bei einem Treibscheibenaufzug sind die Stahlseile an einem Ende mit der Kabine verbunden und am anderen mit dem Gegengewicht. Die Seile werden über die Treibscheibe gelegt. Diese wird über einen Elektromotor angetrieben, sodass das Gegengewicht hochfährt, wenn sich die Kabine abwärts bewegt. Der Vorteil gegenüber dem Trommelaufzug ist, dass mehrere, beliebig lange Tragseile verwendet werden können.
Möchten Sie eine höhere Nutzlast erzielen, können Sie eine 2:1-Aufhängung der Kabine und des Gegengewichts wählen. Im Unterschied zur 1:1-Aufhängung verdoppelt sich so die Tragkraft. Allerdings halbiert sich die Geschwindigkeit.
Generell gilt: Je mehr Aufhängungen Sie wählen, desto höher wird die Tragkraft. Auch 4:1- oder 6:1-Aufhängungen sind möglich und kommen hauptsächlich im Lastentransport vor. Die Enden des Seils werden hierfür an der Decke des Aufzugschachts befestigt, während Kabine und Gegengewicht über Seilrollen bzw. Umlenkrollen an den Seilen hängen.
Hydraulikaufzüge werden mithilfe eines Kolbens auf und ab bewegt. Es wird unterschieden zwischen direkten und indirekten hydraulischen Aufzügen:
Bei dieser Variante wird das untere Ende des Kolbens am Boden des Aufzugschachts befestigt, das obere Ende ist fest mit der Unterseite der Kabine verbunden. Der Hydraulikkolben wird durch einen Motor bewegt, welcher Öl in den Kolben pumpt. Der dadurch entstehende Druck presst den beweglichen Teil des Kolbens heraus, sodass die Kabine nach oben gedrückt wird. Entweicht das Öl, fährt der Kolben wieder ein und der Fahrstuhl senkt sich. Der Kolben kann bei Bedarf auch seitlich von der Kabine liegen.
Bei dieser Steuerung kommen wie bei Seilaufzügen ebenso Tragseile zum Einsatz. Das eine Ende des Seils ist an der Kabine, das andere am Kolben befestigt. Über eine Rolle wird die Kabine auf- und abwärts bewegt. Das hat zwei Vorteile: Zum einen wird die Kraft auf die Tragseile und Seilrollen übertragen und damit verteilt, zum anderen ermöglicht die 2:1-Hängung einen kürzeren Hydraulikheber. Dadurch wird beispielsweise bei nur einem Meter Kolbenhub der Fahrstuhl effektiv zwei Meter angehoben.
Stehen Sie vor der Entscheidung, mit welchem Antrieb Sie Ihren Fahrstuhl betreiben wollen, sind vor allem vier Punkte entscheidend:
Daneben sollten Sie auch immer die Wartungsfreundlichkeit und Energieeffizienz bei der Wahl Ihres neuen Aufzugssystems berücksichtigen. Unsere Tabelle zu den Vor- und Nachteilen der beiden Betriebsarten hilft Ihnen bei Ihrer Entscheidung:
Betriebssystem | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|
Seilaufzug (Treibscheibenaufzug) |
mehrere Tragseile können über die Treibscheibe geführt werden, dadurch erhöht sich die Lastenkapazität Tragseile können beliebig lang sein größere Förderhöhen und -geschwindigkeiten möglich |
höhere Wartungskosten Ersatzteile sind vergleichsweise teuer hohe Anschaffungskosten |
Hydraulikaufzug |
vergleichsweise geringere Anschaffungskosten besserer Zugang zur Technik, wartungsarm und günstige Ersatzteile eignen sich gut für den nachträglichen Einbau |
geringe Förderhöhe (max. 25 Meter, es wird jedoch bereits ab 15–18 Meter eine Kosten-Nutzen-Rechnung empfohlen) geringe Fördergeschwindigkeiten ungeeignet für stark frequentierte Gebäude |
Planen Sie eine Aufzugsanlage für ein Bürogebäude, sollten Sie einen Seilantrieb wählen. Hydraulikantriebe sind aufgrund ihrer geringeren Geschwindigkeit für eine maximale Förderhöhe von bis zu 25 Metern empfehlenswert.
Schätzungsweise belasten Aufzugsanlagen den Gesamtstromverbrauch eines Gebäudes mit nur drei bis fünf Prozent. Das ist zunächst nicht viel, doch vor dem Hintergrund steigender Energiekosten sollten Sie auf einige Dinge achten, damit die Kosten nicht ins Unermessliche steigen. Jeder Aufzug hat fünf Energiesparpotenziale:
Für seilbetriebene Aufzüge wird ein großes Antriebsrad benötigt. Um genügend Kraft aufzubringen, um dieses Antriebsrad in Bewegung zu setzen, braucht der Elektromotor eine mechanische Übersetzung. Durch die Reibung gehen etwa 20 Prozent der eingesetzten Energie in Form von Wärme verloren. Setzen Sie deshalb einen speziellen Elektromotor ein, der nur aus einem Bauteil besteht. Er reduziert die Reibung und damit den Energieverlust um rund ein Drittel. Ein weiterer Vorteil dieser Technik ist, dass der Motor nun so flach ist, dass er im Aufzugschacht installiert werden kann. Das spart den Maschinenraum und somit wertvolle Nutzfläche.
Statt mehrerer dicker Stahlseile wird ein Gurt aus mehreren dünnen Stahlseilen eingebaut. Dieser ist biegsamer und lässt sich direkt über die Antriebswelle legen. So entfällt auch hier die verlustreiche Energie zwischen Motor und Antriebswelle. Die Energieeinsparung beträgt ebenfalls rund ein Drittel.
Ist der Fahrstuhl nicht in Betrieb, lohnt es sich, alle Leuchtelemente in den Standby-Modus zu schalten. Dafür eignen sich vor allem LED-Leuchten, da ein ständiges An- und Ausschalten ihre Lebenszeit nicht verringert. LEDs haben gegenüber herkömmlichen Leuchtmitteln einen weiteren Vorteil: Sie sparen bis zu 90 Prozent des Stroms.
Die Zielwahlsteuerung verhindert Leerfahrten, leitet die Passagierströme effizient und achtet auf eine maximale Auslastung der Kabine. Das Ziel muss hierfür vor dem Betreten der Kabine in ein Display eingegeben werden. Diese Variante eignet sich, wenn mehrere Fahrstühle zur Verfügung stehen, sodass der optimale Aufzug zugewiesen werden kann.
Der Fahrstuhl verbraucht auch Strom, wenn er stillsteht. In Büro- oder Privatgebäuden wird der Fahrstuhl in der Regel zwischen 22 und 6 Uhr kaum bis gar nicht genutzt. In diesen frequenzarmen Zeiten empfiehlt sich die Abschaltung der Steuerung und Frequenzregelung.
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