Stromspeicher-Inspektion 2024 kürt Testsieger für Solarbatterien
Die Stromspeicher-Inspektion der HTW Berlin hat 16 Photovoltaik-Speichersysteme für Ein- und Zweifamilienhäuser ausgezeichnet.
Bei der diesjährigen Stromspeicher-Inspektion der Forschungsgruppe Solarspeichersysteme der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin sind 20 Batteriesysteme von 14 Herstellern getestet worden. Dabei konnten 16 Geräte mit einer sehr guten Energieeffizienz überzeugen. Nur drei Systeme erfüllten die Anforderungen nicht, da sie hohe Umwandlungs- und Stand-by-Verluste aufwiesen. Testsieger waren Geräte der Marken RCT Power, Energy Depot, Fronius, BYD und Kostal.
Folgende Testsieger gab es bei der Leistungsklasse 10 Kilowatt (kW):
Platz: Power Storage DC 10.0 mit der Power Battery 11.5 von RCT Power
Platz: Energy Depot Centurio 10 mit Domus 2.5
Fronius Symo Gen24 10.0 Plus mit der BYD Battery-Box Premium HVS 10.2
Folgende Testsieger gab es bei der Leistungsklasse 5 kW:
Platz: Power Storage DC 6.0 mit der Power Battery 7.6 von RCT Power
Platz: Fronius Primo GEN24 6.0 Plus und BYD Battery-Box HVS 7.7
Platz: Kostal Plenticore plus G2 5.5 und BYD Battery-Box HVS 7.7
Finanzielle Einbüßen durch ineffiziente Speicher
Der PV-Speicher-Test der HTW Berlin offenbarte auch die finanziellen Auswirkungen bei einer hohen oder niedrigen Speichereffizienz. Die Testergebnisse zeigten, dass das ineffizienteste Speichersystem die mögliche Kostenersparnis um 270 Euro im Jahr reduziert. Im Vergleich dazu hatte der Testsieger von RCT Power dreimal weniger Gesamtverluste zu verzeichnen, wodurch Eigentümer:innen jährlich 180 Euro zusätzlich einsparen könnten. Im Durchschnitt steigern Eigenheime durch einen Solarspeicher ihren Autarkiegrad um ein Drittel und können so ihren Netzbezug erheblich reduzieren und Kosten sparen.
So wurden die Speichersysteme getestet
Um die Gesamteffizienz der Speichersysteme für Photovoltaik (PV) abzubilden, wurde für die Studie ein eigenes Messsystem entwickelt: der System Performance Index (SPI). Das sei notwendig gewesen, weil die unterschiedlichen Herstellerangaben nur schwer miteinander zu vergleichen waren. Der Stromspeicher-Test wurde für zwei unterschiedliche Referenzfälle durchgeführt:
Der erste Referenzfall entspricht einem Speichersystem mit 5 kW, der die Anforderungen für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 5010 Kilowattstunden im Jahr erfüllt. Der zweite Referenzfall gilt einem Haushalt mit einem höheren Stromverbrauch, wenn zum Beispiel im Haushalt auch eine Wärmepumpe und ein Elektroauto vorhanden sind.
Kritik an fehlerhaften Produktangaben der Hersteller
Bei der Stromspeicher-Inspektion zeigte sich auch, wie intransparent und teilweise fehlerhaft die Herstellerangaben bei Solarspeichersystemen sind. Die Forscher:innen konnten sowohl beim Stand-by-Verbrauch als auch bei der Speicherkapazität Abweichungen zwischen den Labormesswerten und den Produktangaben feststellen.
Während der Spitzenreiter des Tests zum Beispiel lediglich 2 W im Stand-by-Modus verbraucht, waren es beim ineffizientesten System ganze 64 W. „Sein gemessener Stand-by-Verbrauch ist damit um den Faktor 10 höher als vom Hersteller auf dem Datenblatt angegeben“, teilt Cheyenne Schlüter, Mitautorin der Studie, in einer Pressemitteilung zur Stromspeicher-Inspektion 2024 mit. Das sei aus Sicht der Verbraucher:innen besonders enttäuschend.