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Alles andere als clever: Finger weg von diesen Energiespartipps

Lesezeit: 4 min Claudia Mühlbauer

Energie sparen ist nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für den Geldbeutel. Doch nicht jeder Ratschlag, der im Netz zu finden ist, führt tatsächlich zu einer niedrigeren Strom- oder Gasrechnung. Diese 4 Mythen und Irrtümer sollten Eigenheimbesitzer:innen besser schnell vergessen.

Leuchtende Glühbirne und junge Pflanzen in Erde neben ansteigendem Diagramm

Heizung rund um die Uhr laufen lassen

Oft heißt es, es sei effizienter, die Heizung dauerhaft auf gleicher Temperatur zu halten, statt sie bei Abwesenheit oder nachts herunterzuregeln. Doch das stimmt nicht: Eine Heizung, die ständig läuft, verbraucht insgesamt deutlich mehr Energie.

Wer die Temperatur für einige Stunden absenkt, kann spürbar Heizkosten sparen. Um Schimmelbildung zu vermeiden, sollte die Raumtemperatur in Wohnräumen allerdings nicht dauerhaft unter 16 °C fallen. Kurzfristige Absenkungen darunter sind meist unproblematisch. Wichtig ist es, regelmäßig zu lüften, damit sich keine Feuchtigkeit ansammelt.

Bei kurzen Abwesenheiten lohnt sich das Absenken der Temperatur kaum, bei mehreren Stunden dagegen durchaus. Entscheidend ist dabei auch die Wärmedämmung des Gebäudes, denn gut isolierte Häuser können die Wärme über mehrere Stunden hinweg halten, selbst wenn die Heizung aus ist. Intelligente Thermostate, die in ein Smart-Home-System eingebunden werden, machen es leicht, den Heizbetrieb optimal an den individuellen Bedarf anzupassen.

Wärmepumpe vor Haus mit Solaranlage auf dem Dach vor einem Lavendelbeet und grünem Rasen. Im Hintergrund steht ein Windrad
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Auf Kombigeräte setzen

Waschtrockner, die Waschen und Trocknen in einem Gerät vereinen, wirken auf den ersten Blick praktisch und platzsparend. Energiespartechnisch sind sie jedoch meist keine gute Wahl. Viele Modelle nutzen Kondenstrockner, die deutlich mehr Strom und Wasser verbrauchen als separate Waschmaschinen und Wärmepumpentrockner. Moderne Trockner mit Wärmepumpentechnik arbeiten zwar deutlich sparsamer, doch die energieeffizienteste Lösung bleibt das natürliche Trocknen der Wäsche auf der Leine oder dem Wäscheständer.

Waschtrockner haben außerdem meist eine geringere Trommelkapazität fürs Trocknen, höhere Anschaffungskosten und oft eine kürzere Lebensdauer als Einzelgeräte. Das kann besonders bei größeren Haushalten zu häufigeren Durchläufen und damit zu einem erhöhten Energieverbrauch führen.

Für kleine Haushalte oder Wohnungen mit wenig Platz können Kombigeräte eine praktische Lösung sein. Wer jedoch auf Energieverbrauch und -kosten achten möchte, sollte separate, moderne Geräte mit effizienter Trocknertechnik oder die Lufttrocknung bevorzugen.

Licht besser brennen lassen?

Hier handelt es sich um einen typischen Stromspartipp, der keiner ist. Ein hartnäckiger Irrtum ist, dass das ständige Ein- und Ausschalten von Lampen mehr Strom verbraucht, als sie dauerhaft brennen zu lassen. Der Hintergrund: Bei alten Glühlampen ist tatsächlich kurz nach dem Einschalten ein höherer Stromstoß zu messen, da der Glühfaden erst auf Temperatur kommen muss. Dieser Einschaltstrom ist aber so kurz, dass er im Alltag kaum ins Gewicht fällt. Moderne LED-Lampen und Energiesparlampen haben dieses Problem praktisch nicht. Als Faustregel gilt: Beim Verlassen eines Raums über einen Zeitraum von mehr als drei Minuten lohnt sich das Licht ausschalten garantiert.

Nahaufnahme einer leuchtenden Glühbirne
LEDs verbrauchen etwa 80 bis 90 Prozent weniger Energie als alte Glühbirnen.

Den Kühlschrank vollpacken

Ein häufiger Irrtum lautet, ein voller Kühlschrank spare Energie. Tatsächlich ist die Wahrheit etwas differenzierter: Der Inhalt beeinflusst den Stromverbrauch nur geringfügig. Ein voller Kühlschrank hilft aber indirekt, weil beim Öffnen weniger kalte Luft entweicht, da die Lebensmittel den Luftaustausch verringern. Somit muss das Gerät danach weniger nachkühlen, was Energie spart.

Wichtiger für den Stromverbrauch sind Faktoren wie die Gerätegröße, das Alter und vor allem die Energieeffizienzklasse des Kühlschranks. Ältere Geräte verlieren durch gealterte Dämmung, undichte Türen oder verstaubte Kühlrippen oft viel Effizienz. Regelmäßige Reinigung und das rechtzeitige Abtauen verhindern zusätzlichen Stromverbrauch. Für energieeffizientes Kühlen empfiehlt es sich, auf Kühlschränke der Energieeffizienzklasse C oder besser zu setzen. Die sparsamsten Modelle tragen aktuell die Klasse A.

Außerdem sollte die Kühlschrankgröße zum Haushalt passen: Ist er überdimensioniert, muss unnötig viel Luft gekühlt werden, obwohl der Raum nicht vollständig genutzt wird. Ein zu kleiner Kühlschrank bietet möglicherweise nicht genug Stauraum für die Lebensmittel eines Haushalts. Das führt dazu, dass öfter nachgekauft wird und die Tür öfter geöffnet werden muss, um etwas hineinzulegen oder herauszunehmen. Jede Öffnung lässt kalte Luft entweichen und warme Luft ins Innere, wodurch das Gerät nachkühlen muss und somit mehr Energie verbraucht.