Beton ist nicht nur günstig, sondern auch belastbar, vielseitig einsetzbar und kann Wärme speichern. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er als dauerhafter Baustoff überaus beliebt ist. Eine seiner Eigenschaften ist allerdings weniger erfreulich: Im Laufe der Zeit entwickelt er Risse, wenn er regelmäßig beansprucht wird oder starken Umwelteinflüssen ausgesetzt ist. Wir erklären Ihnen, wie Sie Rissen vorbeugen können und wann welche Maßnahmen angebracht sind.
Wodurch entstehen Risse?
Entdecken Sie plötzlich Risse in einer Bodenplatte oder in anderen Betonbauteilen, ist der Ärger meist groß. Mitunter kommt es sogar schon bei frischem, kaum getrocknetem Beton zu feinen Rissen im Material. Tatsächlich lassen sich Risse nie ganz vermeiden. Sie treten allerdings in unterschiedlicher Stärke auf und haben auch verschiedene Ursachen.
Schwindrisse
Sogenannte Schwindrisse entstehen, wenn das Wasser im trocknenden Beton verdunstet. Das Material zieht sich dann außen zusammen, während es im Inneren immer noch feucht ist. Deswegen treten solche Risse auch nicht nur an der Oberfläche auf, sondern ziehen sich mitunter durch das gesamte Material. Das muss aber nicht zwingend Probleme mit sich bringen. Risse sind nämlich nicht immer Mängel - solange sie nicht zu groß werden.
Treibrisse
Treibrisse entstehen, wenn sich der Beton ausdehnt und dadurch mit angrenzendem Material zusammentrifft. Sie können sich nach der Mitte erweitern und führen oft zu einer schrittweisen Krümmung der Betonfläche. Im Vergleich zu Schwindrissen ist diese Rissart deutlich problematischer.
Betonrisse im Boden sind zwar nicht selten, aber schwieriger zu beseitigen.
Risse durch Bodenbewegungen
Ein häufiger Grund für Risse im Beton ist die Beschaffenheit des Bodens. Frost und Tau beanspruchen das Material, wenn sie im Wechsel auftreten. Auch natürlich auftretende Bodenhebungen oder Absenkungen des Bodens können Risse im Beton erzeugen. Wesentlich häufiger entstehen Risse aber durch sich ausbreitende Wurzeln von nahe gelegenen Bäumen.
Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe weiterer Faktoren, die zu Rissen im Beton führen können, zum Beispiel:
äußere Temperatureinwirkungen
hohe Lasten auf kleinem Raum
Änderung der Auflagerbedingungen
Eigenspannungszustände
Frost
Korrosion an der Bewehrung
Verarbeitung oder Eigenschaften des Materials
Risse in Innenräumen
Nicht nur Betonplatten im Außenbereich sind von der Rissbildung betroffen. In Innenräumen werden Betonböden aber meist auf ein Fundament gegossen, das für deutlich bessere klimatische Bedingungen sorgt. Die Aushärtung des Materials lässt sich so leichter kontrollieren.
Rissen im Beton vorbeugen
Komplett vermeiden lässt sich die Bildung feinster Risse im Beton nicht. Um die Bildung von Schwindrissen aber zumindest zu verringern, sollte der Bauingenieur auf das passende Verhältnis von Wasser zu Bindemittel und Gesteinskörnung achten. Zu viel Flüssigkeit erhöht die Bildung von Rissen während des Trockenvorgangs tendenziell. Das Beimischen von Stahl- und Glasfasern kann dem Material mehr Stabilität verleihen.
Werden Sollrissfugen in die Außenschicht des Betons geschnitten, kann sich die Spannung kontrolliert abbauen. Der Beton reißt dann unterhalb dieser Fugen auf, während auf der Oberfläche keine sichtbaren Risse auftreten.
Treibrissen können Sie mit Dehnungs- bzw. Bewegungsfugen vorbeugen. So eine Fuge wird beispielsweise zwischen der Betonplatte der Terrasse und der Hauswand angebracht. Wichtig ist hierbei, dass beide Materialien vollständig voneinander getrennt sind. Die Fuge muss also bis zum unteren Ende der Betonplatte verlaufen. Sie wird mit flexiblem Material wie Montageschaum oder einer Asphaltmischung gefüllt.
Unser Tipp:
Eine gute Vorbereitung des Baugrunds und genügend Stahlgitter im Beton sind meist die beste Vorsorge gegen Risse im Beton. Achten Sie auch darauf, dass im Umkreis von mindestens 5 Metern keine Bäume wachsen, wenn Sie Betonplatten verlegen wollen.
So können Sie Risse beseitigen
Feine Haarrisse stellen in der Regel kein Problem dar. Sind die Risse aber zu groß, müssen sie verschlossen werden, um die Standsicherheit und die Gebrauchstauglichkeit der Betonteile weiterhin zu gewährleisten. Dafür können die Risse entweder mit einem geeigneten dehnungsfähigen Material getränkt werden oder dieses wird in die Risse hineingepresst. Hierfür eignen sich zum Beispiel Epoxidharz, Polyurethanharz, Zementleim und Zementsuspension.
Alternativ ist es möglich, eine sogenannte Rissbandage aufzutragen. Dabei handelt es sich um eine Oberflächenbeschichtung, die meist nur unmittelbar über dem Riss angebracht wird. Sie ist in der Regel nur wenige Millimeter hoch und kann in verschiedenen Farben gestaltet werden, um sie dem Boden anzupassen. Dadurch kann eine umfassende Sanierung häufig noch um einige Jahre aufgeschoben werden, denn die Bandage schützt den Boden vor dem Eindringen schädlicher Substanzen. Welche Variante die Richtige für Sie ist, sollte allerdings ein Experte entscheiden.
Mit dem nötigen Fachwissen können Sie eine Rissbandage auch selbst auftragen.
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