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Lohnt sich eine Modernisierung vor dem Hausverkauf?

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Vor dem Immobilienverkauf steht oft die Frage im Raum, ob sich eine Modernisierung lohnt. Renovierungs- und Sanierungsarbeiten können den Verkaufswert deutlich steigern, doch die Investitionen sind nicht unerheblich. Unter welchen Bedingungen zahlen sich diese wirklich aus, und welche staatlichen Förderungen stehen zur Verfügung, um die Kosten einer Modernisierung vor dem Hausverkauf zu senken?
Unsere Autorin Christina Tobias ist als Senior Editor Expertin für die Bereiche Küche und Heizung.
Christina Tobias
01.10.2024, 16:06 Uhr
Förderung Finanzierung Immobilienverkauf

Wie werden Modernisierungen gefördert?

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bieten eine breite Palette an Förderprogrammen für Sanierungen und Modernisierungen vor einem Immobilienverkauf, die Ihnen bei der Finanzierung helfen können. Neben staatlichen Förderungen für energetische Sanierungen gibt es auch Förderprogramme für altersgerechtes Wohnen.

Energieeffizientes Wohnen

  • KfW - Wohngebäude-Kredit 261: Bis zu 150.000 Euro pro Wohneinheit sind als Kredit verfügbar, wenn Sie Ihr Haus mindestens zu einem Effizienzhaus 85 umbauen.

  • KfW - Erneuerbare Energien Kredit 270: Dieses Programm bietet einen zinsgünstigen Kredit für Anlagen zur Erzeugung von Strom und Wärme, für Netze und Speicher. Der Kredit kann bis zu 100 Prozent der Investitionskosten decken.

  • KfW - Einzelmaßnahmen-Ergänzungskredit 358: Der Ergänzungskredit kann nur zusätzlich zu einer Zuschussförderung der KfW oder des BAFA im Rahmen der „Bundes­förderung für effiziente Gebäude – Einzel­maß­nahmen“ beantragt werden. Möglich sind bis zu 120.000 Euro Kredit je Wohneinheit.

  • KfW - Heizungsförderung 458: Einen Zuschuss von bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten können Sie unter anderem für den Einbau von Wärmepumpen, Biomasseheizungen, Solarthermie-Anlagen und Brenn­stoff­zellen­heizungen beantragen.

  • BAFA - Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle: Sie können einen Zuschuss von 15 Prozent der förderungsfähigen Ausgaben für Einzelmaßnahmen wie die Dämmung der Gebäudehülle und den Einbau neuer Fenster erhalten.

  • BAFA - Anlagentechnik (außer Heizung): 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben können bezuschusst werden, wenn Sie Anlagentechnik zur Erhöhung der Energieeffizienz des Gebäudes einbauen. Dazu gehören auch digitale Systeme zur energetischen Betriebs- und Verbrauchsoptimierung („Efficiency Smart Home“).

  • BAFA - Heizungsoptimierung: Förderfähig sind unter anderem der hydraulische Abgleich, der Austausch von Heizungspumpen und Einbau von Flächenheizungen. Der Grundfördersatz liegt bei 15 Prozent der förderfähigen Ausgaben und erhöht sich bei Maßnahmen zur Emissionsminderung von Biomasseheizungen auf 50 Prozent.

Altersgerechtes Wohnen

  • KfW - Altersgerecht Umbauen Kredit 159: Hier können Sie einen Kredit bis zu einer Höhe von 50.000 Euro für Maßnahmen zur Barrierereduzierung und einen besseren Einbruchschutz erhalten. Er wird unabhängig von Ihrem Alter vergeben.

  • KfW - Barrierereduzierung Investitionszuschuss 455-B: Ebenfalls unabhängig von Ihrem Alter können Sie einen Zuschuss von bis zu 2.500 Euro für Einzel­maßnahmen und bis zu 6.250 Euro für den Standard Alters­gerechtes Haus erhalten.

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Welche Umgestaltungen lohnen sich vor dem Verkauf?

Große Modernisierungsarbeiten und Umbauten lohnen sich vor dem Immobilienverkauf nicht immer. Gerade wenn der Preis für die Maßnahme sehr hoch ausfällt, sollten Sie genau abwägen, ob sich die Investition in Bezug auf den zu erwartenden Verkaufspreis rentiert. Die Entscheidung hängt auch davon ab, wie attraktiv die Lage Ihrer Immobilie ist und wie die Ausstattung der umliegenden Häuser und Wohnungen aussieht.

Wenn Ihre Immobilie zum Beispiel in einer Universitätsstadt liegt und voraussichtlich an Studierende vermietet werden wird, kann eine einfache Ausstattung ausreichend sein. In solchen Fällen können kostengünstige, aber wirkungsvolle Maßnahmen wie Reparaturen, Malerarbeiten und Home Staging den Wert Ihrer Immobilie steigern, ohne dass große Investitionskosten erforderlich sind.

Größere Modernisierungsarbeiten können auch vorteilhaft sein, wenn Sie planen, noch einige Jahre in der Immobilie zu wohnen, bevor Sie sie verkaufen. Investitionen in umfangreiche Renovierungen und Umbauten bieten nicht nur die Möglichkeit, den Verkaufspreis Ihrer Immobilie zu steigern, sondern auch selbst von den langfristigen Vorteilen zu profitieren. Dazu gehören Strom- und Heizkostenersparnisse durch energetische Sanierungen und moderne Heizsysteme, die Sie während Ihrer verbleibenden Zeit in der Immobilie nutzen können. Eine strategische Modernisierung vor dem Immobilienverkauf kann somit sowohl kurzfristige als auch langfristige Vorteile bieten.

Reparaturen vor dem Hausverkauf

Kleine Schönheitsreparaturen und Sanierungsmaßnahmen sind entscheidend, wenn Sie sich fragen, ob sich eine Modernisierung vor dem Hausverkauf lohnt. Ein gepflegtes Haus macht immer einen guten Eindruck und erleichtert den Verkauf der Immobilie. Dazu gehören Reparaturen und das Beheben von Schönheitsfehlern, die den Wert Ihrer Immobilie steigern können. Die Kosten einer nötigen Schimmelsanierung sollten Sie in jedem Fall auf sich nehmen. Schimmel wirkt sich stark wertmindernd auf Ihre Immobilie aus und kann zu schwerwiegenden Schäden führen. Wenn Sie den Befall nicht selbst beseitigen können oder wollen, sollten Sie ihn Ihren Kaufinteressent:innen nicht verschweigen. Wird der Schimmel nämlich nach dem Vertragsabschluss entdeckt, kann das zu Vertragsstreitigkeiten und Schadensersatzforderungen führen.

Wer zahlt bei der Sanierung einer Eigentumswohnung?

Laut einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom Juni 2019 müssen Sanierungsmaßnahmen, die nicht vorher mit der Eigentümergemeinschaft abgestimmt wurden, von den Eigentümer:innen selbst getragen werden. Jede Maßnahme zur Sanierung muss grundsätzlich vorher von der Eigentümergemeinschaft beschlossen werden, wenn die Kosten von der Gemeinschaft mitfinanziert werden sollen.

Wie Malerarbeiten den Immobilienwert steigern

Wenn Ihre Räume eher dunkel oder mit exzentrischen Mustern gestaltet sind, kann eine Renovierung vor dem Immobilienverkauf durch neutrale Malerarbeiten eine gute Investition sein. Weiße Wände oder helle Farben schaffen eine freundliche und offene Atmosphäre. Diese kostengünstige Modernisierung können Sie entweder selbst durchführen oder von einem professionellen Maler oder einer Malerin erledigen lassen, um den Verkaufspreis Ihrer Immobilie zu steigern und die Chancen auf einen schnellen Hausverkauf zu erhöhen.

Frau bei Malerarbeiten in einem leeren Raum mit weißen Wänden

Die Wände vor dem Immobilienverkauf in hellen Farben zu streichen, ist ein einfacher Weg zur Wertsteigerung.

Mit Home Staging den Wert der Immobilie maximieren

Kleine Investition, große Wirkung: Unter Home Staging wird das gezielte Herrichten einer Immobilie verstanden, um sie zu einem besseren Preis verkaufen zu können. Durch eine geschmackvolle Einrichtung wird potenziellen Käufer:innen ein emotionales Bild davon vermittelt, wie ihr zukünftiges Zuhause aussehen könnte. Dieser Renovierungstipp kann besonders wertvoll sein, um sich von der Konkurrenz abzuheben und den Immobilienwert zu steigern. Viele Makler:innen arbeiten mit professionellen Home Stager:innen zusammen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Makler oder Ihrer Maklerin, ob dieser Service in den Leistungen inbegriffen ist.

Welche Umbauten lohnen sich vor dem Immobilienverkauf nicht?

Wenn Sie Ihre Immobilie vor dem Verkauf renovieren möchten, sollten Sie sorgfältig abwägen, welche Umbauten sich wirklich lohnen. Oft kann es kontraproduktiv sein, umfassende Renovierungsmaßnahmen vorzunehmen, da verschiedene Käufer:innen sehr unterschiedliche Vorstellungen haben. Beispielsweise ist der Einbau einer neuen Küche nicht immer sinnvoll. Eine moderne Hochglanz-Küche könnte möglicherweise nicht den Geschmack eines Käufers treffen, der eher einen Landhausstil bevorzugt. Eine Ausnahme ist, wenn Sie die Immobilie zur Vermietung anbieten. Eine Einbauküche wird in diesem Fall häufig als besonders attraktiv angesehen.

Auch die Auswahl neuer Fliesen für das Badezimmer oder das Umgestalten von Wänden, um größere Zimmer zu schaffen, kann problematisch sein. Es ist schwer vorherzusagen, welche Raumaufteilung die potenziellen Käufer:innen bevorzugen. Solche Maßnahmen können daher unnötige Kosten verursachen, ohne den Wert der Immobilie deutlich zu steigern.

Das sagen Expert:innen

Matthias Jugel von RE/MAX in Landsberg am Lech rät von umfangreichen Modernisierungsarbeiten ab: „Es kann schnell verschwendete Zeit, Geld und Mühe sein, denn vielleicht will der Käufer oder die Käuferin dann etwas ganz anderes oder hat einen Onkel, der das hätte günstiger machen können.“ Bei weniger schönen Objekten rät er zum Engagieren von Makler:innen, da diese wissen, wie man Objekte aufbereitet, beschreibt und in einem Exposé gut aussehen lässt.

Christian Rocca, Geschäftsführer von Engel & Völkers in Leipzig, gibt zu bedenken: „Es lohnt sich schon oft, Dinge in einen neuwertigen Zustand zu versetzen, sodass die Immobilie Erstbezugscharakter hat. Der Haken daran ist, dass die Arbeiten den Zeitraum verlängern, bis ich verkaufen kann. Und ob der Markt in einem halben Jahr noch genauso gut ist, kann keiner garantieren. Zudem ist es schwierig, die Wertsteigerung konkret abzubilden.“

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