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Welche Heizung ist für einen Neubau empfehlenswert?

Undine Tackmann, Online-Redakteurin
Undine Tackmann
19. November 2021

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einem Neubau müssen Sie einen gewissen Prozentsatz an erneuerbaren Energien für den Wärme- und Kältebedarf nachweisen. Häufig werden deswegen Solarthermieanlagen verbaut.
  • Moderne Gasheizungen werden trotz fossilem Brennstoff weiterhin vermehrt genutzt.
  • Eine neue Heizung kostet Sie im Schnitt um die 10.000 Euro. Modelle mit erneuerbaren Energien kosten bis zu 20.000 Euro.
  • Es gibt staatliche Zuschüsse für den Einbau von Heizsystemen, die klimafreundlicher arbeiten.

Sie planen einen Neubau und sind unschlüssig, welche Heizung dafür die richtige ist? Gas, Holz oder erneuerbare Energie - wer neu baut, der kann zwischen mehreren modernen Heizungsarten wählen. Wir zeigen Ihnen die Möglichkeiten und welche Heizungen für den Neubau beliebt sind.

Beliebte Heizungsmodelle beim Neubau

Wer neu baut, hat den Vorteil, dass die Heizung optimal auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten sowie an die Gegebenheiten des Hauses angepasst werden kann. Einen ersten Einblick in beliebte Heizungen für den Neubau können Sie sich anhand unserer Übersicht verschaffen:

Gas- und Ölheizungen

Auch wenn Gas- und Ölheizungen aufgrund der Nutzung fossiler Brennstoffe etwas in Verruf geraten sind, werden sie weiterhin verbaut. Hauptgrund dafür sind die unschlagbar günstigen Anschaffungskosten. Beachten Sie jedoch, dass vor allem für Ölheizungen immer strengere Auflagen und Vorschriften zu erfüllen sind und die Preise für die Brennstoffe jährlich ansteigen.

Pelletheizungen

Bei der Pelletheizung handelt es sich um eine vollautomatische Holzheizung. Von einem Lager über ein Transportsystem werden kleine, zu Pellets gepresste Holzstäbchen in einem Kessel verbrannt. Planen Sie in Ihrem Neubau ausreichend Platz für die Pelletheizung ein, denn der Heizkessel, Speicher sowie das Pelletlager müssen irgendwo untergebracht werden.

Auch für den Neubau eine gute Lösung

Wärmepumpe

Ähnlich wie die Pelletheizung ist auch die Wärmepumpe eine umweltfreundlichere Heizlösung für Ihren Neubau. Wärmepumpen gewinnen aus der Erde, Luft oder dem Wasser Wärme und machen diese für Sie nutzbar. Richtig effizient ist eine Wärmepumpe vor allem dann, wenn im Eigenheim ein hoher Dämmstandard vorhanden ist. Da Neubauten in der Regel dem aktuellen GEG-Standard entsprechen, kann eine Wärmepumpe für Sie durchaus lohnenswert heizen.

Luft, Wasser oder Erdwärme -

Solarthermieanlage

Ihre moderne Heizung mittels einer Solarthermieanlage zu unterstützen, gehört mittlerweile nahezu zum modernen Baustandard. Um mittels Solarenergie die Energieeffizienz Ihrer Heizung zu verbessern, reichen häufig schon zwei Solarmodule auf dem Hausdach aus. Vor allem für die Randmonate der Heizperiode ist eine Solarthermieanlage eine kostengünstige Unterstützung. Solange die Sonne scheint, können die Module thermische Energie für die Heizung oder Warmwasser bereitstellen. Reicht die Solarenergie nicht mehr aus, schaltet sich ein konventioneller Kessel beispielsweise einer Gasheizung hinzu. So wird ein Ausfall der Heizung ausgeschlossen.

Ihren Neubau nur mit einer Solarthermieanlage zu heizen, ist in der Praxis kaum umsetzbar. Grund dafür ist die zeitliche Verschiebung von Angebot und Bedarf. Während die Sonne vor allem im Sommer kräftig scheint, benötigen Häuser die meiste Heizwärme im Winter. Ausgleichen lässt sich diese Differenz zwar zum großen Teil mit einem Speicher. Doch selbst hierbei sind die Kapazitäten begrenzt. Damit es zu keinen Ausfällen kommt, ist die Kombination mit einer weiteren Heizform empfehlenswert.

Kosten & Förderungen von Heizungen für Neubauten

Häufig spielt bei der Entscheidung für eine neue Heizung auch das Budget eine entscheidene Rolle. Umweltfreundlich ist zwar wünschenswert, doch auch bezahlbar sollte die Heizung für Sie sein.

Die Preise für Heizungen sind sehr unterschiedlich. Im Schnitt können Sie bei einer modernen Gasheizung mit etwa 10.000 Euro inklusive Einbau rechnen. Eine Pelletheizung hingegen kostet Sie mit ca. 20.000 Euro in etwa das Doppelte, ggf. erhalten Sie hierfür jedoch Fördergelder vom Staat. Verschaffen Sie sich jetzt einen kurzen Einblick in die Kosten und welche Heizmodelle förderfähig sind:

Heizung

Kosten*

förderfähig

Gasheizung

ca. 8.000 bis 15.000 Euro

ja, mit Brennwerttechnik

Ölheizung

ca. 7.000 bis 14.000 Euro

nein

Pelletheizung

ca. 12.000 bis 22.000 Euro

ja

Wärmepumpe

ca. 15.000 bis 30.000 Euro

ja

Solarthermieanlage

ca. 4.000 bis 11.000 Euro

ja

*Kosten sind Richtwerte zur Orientierung.

Allgemeine Anforderungen für Heizungen im Neubau

Um die richtige Entscheidung für eine Heizung in Ihrem Neubau zu treffen, sollten Sie zudem ein paar wichtige Eckdaten klären. Dazu zählen:

  • Wie hoch ist Ihr Budget für die neue Heizung?
  • Möchten Sie erneuerbare Energien einsetzen?
  • Wie hoch ist Ihr Wärme- und Strombedarf?
  • Wie viel Platz haben Sie für das Heizsystem?

Beachten Sie dabei, dass nicht nur die eigenen Bedürfnisse und Wünsche eine Rolle bei der Entscheidung spielen. Jede Heizungsart selbst stellt auch bestimmte Bedingungen an das Gebäude. Eine Pelletheizung benötigt ein Lager für die Brennstoffe. Eine Solarthermieanlage braucht eine freie Dachfläche, auf der die Module montiert werden können. Lassen Sie sich im Idealfall so früh wie möglich von einem Fachbetrieb beraten. So können Sie die neue Heizung direkt in die Planung Ihres Neubaus integrieren.

Frau sitzt vor Elektroheizung
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Aktuelle gesetzliche Vorschriften

Auch gesetzliche Anforderungen und Voraussetzungen haben Sie bei einem Neubau zu erfüllen. Alle aktuellen Anforderungen finden Sie im Gebäudeenergiegesetz (GEG). So fordert dieses zum Beispiel eine hohe Energieeffizienz des Gebäudes, welches sich sowohl auf die Heiztechnik, als auch auf den Wärmeschutz wie die Dämmung am Haus bezieht. Darüber hinaus fordert das Gesetz, dass ein bestimmter Anteil der Wärmeerzeugung von regenerativen Energien abgedeckt wird.

Erneuerbare Energie

Prozentualer Anteil

Gemäß GEG

Feste Biomasse (inkl. Holz)

50 Prozent

§ 38

Flüssige Biomasse

50 Prozent

§ 39

Wärmepumpe

50 Prozent

§ 37

Biogas/Biomethan

30 Prozent bei Anlage mit Kraft-Wärme-Kopplung

50 Prozent bei Brennwertkessel

§ 40

Solarthermie

15 Prozent

§ 35 und § 36

Entscheiden Sie sich beispielsweise für eine Heizung mit fossilen Brennstoffen für Ihren Neubau, kann diese mit einer Solarthermieanlage erweitert bzw. kombiniert werden.