Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung verlegen Sie Laminat einfach selbst
Anika Wegner
9. Januar 2021
Laminatboden gilt als besonders pflegeleicht und preisgünstig. Dazu bietet es unzählige Designoptionen, bei denen für wirklich jeden etwas dabei ist. Kein Wunder, dass er in Deutschland so beliebt ist! Wir erklären Ihnen, wie Sie Ihr neues Laminat Schritt für Schritt einfach selbst verlegen und worauf Sie dabei achten müssen.
Schritt 1: Die Vorbereitung
Was wird benötigt?
Als erstes benötigen Sie natürlich Ihr gewünschtes Laminat. Für Laien am besten geeignet ist das Fold-Down- oder Klicksystem, bei dem das Nut- und Federprofil der Dielen einfach ineinander gesteckt und zu Boden gedrückt wird.
Beachten Sie aber, dass sich das Laminat vor dem Verlegen erst einmal akklimatisieren muss. Lagern Sie es deshalb mindestens 48 Stunden unausgepackt und waagerecht in dem Raum, in dem es später verlegt werden soll. Die Raumtemperatur sollte dabei mindestens 18 Grad betragen.
Weitere Materialien und Werkzeuge, die Sie für die Verlegung brauchen:
Trittschalldämmung
Dampfsperre und Klebeband
Sockelleisten und evtl. Übergangsschienen
Abstandhalter (z. B. Keile, Holzstücke oder Distanzschaum)
Geräte zum Zuschneiden (z. B. Laminatschneider, Kreissäge und Stichsäge)
Hammer, Schlagholz und Kleber
Zollstock und Wasserwaage
evtl. Ausgleichsmasse
Arbeitstisch
Den Boden vorbereiten
Entfernen Sie zunächst den alten Bodenbelag. Sollte dieser fest und zudem fest verlegt sein, wie das z. B. bei Fliesen, Holzdielen oder verklebten PVC der Fall ist, können Sie das Laminat auch einfach darüber legen. Weiche Beläge wie Teppichböden sind kein geeigneter Untergrund, da diese bei Belastung nachgeben und so Risse im Laminat verursachen können.
Da Laminat immer schwimmend verlegt wird, muss der Untergrund zudem absolut eben, trocken und sauber sein. Überprüfen Sie daher unbedingt die Ebenheit und gleichen Sie diese eventuell mit Ausgleichsmasse aus. Beachten Sie, dass diese vollkommen getrocknet sein muss, bevor Sie mit der Bodenverlegung beginnen können!
Schritt 2: Die Dämmung
Verlegen Sie zuerst die Dampfsperre, um Ihr Laminat vor Feuchtigkeit zu schützen. Lassen Sie die einzelnen Folienbahnen ca. 20 Zentimeter überlappen. An den Wänden sollte sie zudem jeweils ca. 10 Zentimeter nach oben überstehen. Fixieren Sie alle Nahtstellen mit Klebeband. Anschließend verlegen Sie darüber die Trittschalldämmung.
Welche Richtung ist die richtige?
In welche Richtung Sie Ihr Laminat verlegen, ist Geschmackssache. In der Regel werden die Laminatdielen aber mit der Richtung des Lichteinfalls verlegt, was den Raum optisch streckt. Dementsprechend zeigen die kürzeren Seiten der Dielen in Richtung Fenster.
Schritt 3: Die Verlegung
Die erste Reihe verlegen
Die erste Reihe wird mit der Federseite zur Wand verlegt. Dazu müssen die Federn der Laminatdielen gleichmäßig entfernt werden. Sollte die Wand nicht geradlinig verlaufen, müssen Sie die Dielen so zuschneiden, dass diese parallel zum Fenster verlaufen. Platzieren Sie zudem Abstandhalter zwischen den Dielen und der Wand, da sich Holz und Laminat bei unterschiedlichen Temperaturen ausdehnen kann. Der Abstand sollte je nach Größe des Zimmers zwischen 1 und 1,5 Zentimeter betragen.
Bei welcher Seite des Raums anfangen?
Wo sie mit der Verlegung anfangen, ist letztendlich auch Ihre Entscheidung. Standardmäßig ist es aber die linke hintere Ecke des Raumes, die den Anfang machen sollte.
Das richtige Zuschneiden des Laminats
Die Enden der Dielen müssen zugeschnitten werden, z. B. mit einem Laminatschneider oder einer Stichsäge. Beginnen Sie die nächste Reihe mit dem abgeschnittenen Stück der zuvor beendeten Reihe. Dieses sollte aber mindestens 30 Zentimeter lang sein, damit es noch genügend Stabilität hat. Markieren Sie am besten die Schnittstellen mit einem Bleistift vor, um Ihnen das Zuschneiden zu erleichtern.
Nicht immer passen die Laminatplatten perfekt - mit dem richtigen Werkzeug lassen sich die Dielen aber problemlos zuschneiden.
Aussparungen für die Heizungsrohre können Sie einfach mit einer Kreissäge zuschneiden. Messen Sie zuerst den Durchmesser der Rohre ab und addieren Sie noch einen Zentimeter hinzu, damit auch hier das Laminat genügend Platz zum Ausdehnen hat. Sägen Sie die Diele anschließend mittig durch die Rohröffnungen durch und kleben Sie das Stück hinter den Rohren wieder an.
Bei Türzargen kommt es auf das Material an, wie Sie die Laminatdielen hier zuschneiden sollten. Holzzargen können Sie einfach ein Stückchen nach innen einsägen, um Platz für das Laminat zu schaffen. Stahlzargen dagegen können nicht gekürzt werden. Hier müssen Sie eine entsprechende Aussparung in die Diele sägen. Achten Sie aber bei beiden Varianten darauf, dass das Laminat noch zwischen 1 und 1,5 Zentimeter Abstand zum Ausdehnen hat.
Die letzte Reihe verlegen
Bei der letzten Reihe müssen Sie nun die Nutseite der Dielen entfernen. Messen Sie den restlichen Abstand zur Wand aus und schneiden Sie die Paneele entsprechend zu. Platzieren Sie auch hier wieder unbedingt Abstandhalter zwischen den Laminatdielen und der Wand.
Schritt 4: Der Abschluss
Zum Schluss entfernen Sie die Abstandhalter und die überstehende Dampfsperrfolie. Anschließend bringen Sie die Sockelleisten an den Wänden an. Bei Übergängen zu anderen Bodenbelägen (z. B. in angrenzenden Zimmern) eignen sich Übergangsschienen.
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