Plattformlift – Maße, Kosten und Einsatzmöglichkeiten
Plattformlifte ermöglichen eine Beförderung samt Rollstuhl oder Gehilfe entlang der Treppe – auch über mehrere Etagen. So erhalten Rollstuhlfahrer:innen oder gehbeeinträchtigte Personen mehr Selbstständigkeit im eigenen Zuhause. Wir zeigen Ihnen, welche Modelle es gibt, für welchen Einbau sie sich eignen und wie viel Plattformlifte kosten.
Was ist ein Plattformlift?
Ein Plattformlift ist ein Rollstuhllift, der eine Person mitsamt Rollstuhl oder Rollator auf einer Hebebühne eine Treppe entlang fährt. Im Gegensatz zu einem Plattformaufzug oder Homelift bewegt er sich nicht senkrecht hoch und runter, sondern entlang des Treppenverlaufs. Die Laufschienen können an geraden Treppen, aber auch an kurvigen Treppen installiert werden und sogar über mehrere Etagen oder quer durch den Garten führen. Die Plattform kann bei Nichtgebrauch eingeklappt werden, damit die Treppe frei bleibt.
Wie funktioniert ein Plattformlift?
Ein Plattformlift funktioniert mit einem elektrischen Antrieb, der eine stabile Hebebühne entlang einer Schiene am Treppenverlauf führt. Je nach Modell kommt ein Seilzug-, Zahnrad- oder Rollantrieb zum Einsatz. Ein Rollantrieb hat den Vorteil, dass keine Verletzungsgefahr besteht und er ruhiger läuft.
Zum Einstieg werden die Plattform und die Auffahrrampe auf Knopfdruck abgesenkt und der Sicherheitsbügel angehoben.
Die Person fährt mit Rollstuhl oder Rollator auf die Plattform und startet den Lift über die Bedienelemente, per Fernbedienung oder App.
Während der Fahrt sind Auffahrrampe und Sicherheitsbügel geschlossen, um ein Zurückrollen zu verhindern.
Die Plattform fährt entlang des Treppenverlaufs zur gewünschten Etage und stoppt automatisch bei Hindernissen.
An der Zielposition öffnet sich der Sicherheitsbügel und die Ausfahrtsrampe, sodass die Person die Plattform sicher verlassen kann.
Um den Betrieb auch während eines Stromausfalls sicherzustellen, sind Plattformlifte mit einem wiederaufladbaren Akku ausgestattet. Diese laden sich an den Ladepunkten am unteren und am oberen Ende der Treppe über die Steckdose auf.
Um den passenden Plattformlift für Ihre individuellen Bedürfnisse und Ihr Zuhause zu finden, sollten Sie am besten mehrere Angebote vergleichen und sich vor Ort von einer Treppenlift-Fachfirma beraten lassen.
Aufbau eines Plattformlifts
Plattform: Stabile, aufklappbare Hebebühne für Rollstuhl oder Rollator mit rutschfestem Boden.
Antriebssystem: Elektrischer Motor, meist am oberen Bereich der Schiene platziert.
Schienenführung: Einrohr- oder Zweirohr-System montiert entlang des Treppenverlaufs.
Auffahrrampe: Klappbare Rampe für einfaches Auf- und Abfahren.
Sicherheitsbügel: Automatisch öffnender und schließender Bügel zur Verhinderung des Zurückrollens.
Bedienelemente: Selbstständige Steuerung am Bedienfeld oder per Fernbedienung möglich.
Klappsitz: Für Personen mit Gehhilfen kann ein zusätzlicher Klappsitz installiert werden.
Sicherheitsknöpfe: Ein Not-Aus-Schalter und Hindernissensoren erhöhen die Sicherheit.
Schlüsselschalter: Ein Schlüsselschalter verhindert die unerlaubte Benutzung des Plattformlifts.
Was ist der Unterschied zwischen einem vertikalen Plattformlift und einem geneigten Plattformlift?
Der Hauptunterschied zwischen einem vertikalen Plattformlift und einem geneigten Plattformlift liegt in der Bewegungsrichtung und der Montageart:
Ein vertikaler Plattformlift, auch Hublift genannt, bewegt sich senkrecht, wie ein kleiner, offener Aufzug. Er wird unabhängig von der Treppe montiert.
Ein geneigter Plattformlift bewegt sich schräg entlang des Treppenverlaufs. Er wird an der Wand oder den Treppenstufen montiert.
Welche Maße hat ein Plattformlift?
Die Standardmaße eines Plattformlifts betragen 80 x 100 cm.
Ein Plattformlift ist eingeklappt nur 20 bis 30 cm breit.
Die Mindestbreite der Treppe sollte für einen Plattformlift 100 cm sein.
Individuelle Anpassungen der Plattformlift-Maße sind möglich.
Die Tragfähigkeit liegt in der Regel bei maximal 350 kg.
Möglich sind je nach Treppenlift-Anbieter beispielsweise folgende Maße des Plattformlifts:
Eine Treppe gilt als schmal, wenn sie weniger als 80 cm breit ist – das ist zu schmal für einen Plattformlift. Er benötigt mindestens 100 cm Platz. Es gibt jedoch spezielle Treppenlifte für schmale Treppen. Eine Fachfirma kann Ihnen passende Lösungen oder auch Alternativen zum Treppenlift aufzeigen.
Was kostet ein Plattformlift?
Ein Plattformlift kostet mindestens 10.000 Euro für gerade Treppen. Für kurvige Treppen beginnen die Preise bei ca. 18.000 Euro, da immer eine Maßanfertigung der Schienen nötig ist. Für einen Außenplattformlift können Zusatzkosten zwischen 2.000 und 4.000 Euro hinzukommen, wenn spezielle Beschichtungen erwünscht sind. Viele Plattformlifte für innen eignen sich aber auch als Treppenlift für außen.
Die Kosten für die Montage des Treppenlifts sind bei den meisten Angeboten inklusive.
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen der Orientierung.
Kostenfaktoren bei Plattformliften
Plattformgröße: Sondergrößen der Plattform verursachen höhere Kosten.
Tragkraft: Eine höhere Tragkraft erfordert stabilere Bauteile und stärkere Antriebe.
Treppenverlauf: Ein Kurvenlift ist teurer, weil das Schienensystem maßgefertigt wird.
Streckenlänge: Je länger die zu überwindende Strecke oder je mehr Etagen, desto höher sind die Kosten für Schienen und Montage.
Ausstattung: Zusätzliche Extras wie automatische Klappmechanismen, Funksteuerung oder spezielle Farben führen zu Aufpreisen.
Wartung: Jährlich sollten Sie ca. 280 bis 300 Euro Wartungskosten einplanen.
Plattformlifte und Plattformaufzüge mieten
Wenn Sie nur vorübergehend einen barrierefreien Zugang in Ihrem Zuhause benötigen, können Sie einen Hub- oder Plattformlift auch mieten. Die Mietverträge haben in der Regel feste Laufzeiten. Einmalig zahlen Sie etwa die Hälfte des Kaufpreises und zusätzlich jeden Monat ca. 300 Euro Miete. Reparatur- und Servicekosten sind in der Treppenliftmiete bereits enthalten.
Gebrauchte Plattformlifte lohnen sich vor allem bei einem geraden Treppenverlauf, da die Modelle bis zu 50 Prozent günstiger sind. Bei kurvigen Treppen ist der Gebrauchtkauf weniger lukrativ, da die Schienen immer individuell angefertigt werden müssen. Wenn Sie einen Treppenlift gebraucht kaufen, erhalten Sie außerdem keine Gewährleistung.
Um die konkreten Treppenliftkosten für Ihr Zuhause zu erfahren, sollten Sie verschiedene Angebote einholen. Fachfirmen kennen sich auch mit regionalen Fördermöglichkeiten aus.
Welche Fördermöglichkeiten gibt es für einen Plattformlift?
Um die Kosten für Plattformlifte und -aufzüge zu senken, können Sie verschiedene Treppenlift-Förderungen nutzen. Bis zu 4.180 Euro pro Person können Sie von Ihrer Pflegekasse als Zuschuss für den Einbau eines Treppenlifts erhalten. Bis zu 16.720 Euro Zuschuss pro Haushalt sind möglich, da bis zu 4 Personen zuschussberechtigt sein können. Voraussetzung hierfür ist ein Pflegegrad.
Auch mithilfe von Länderzuschüssen und dem zinsgünstigen Förderkredit 159 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) können Sie Ihren Plattformlift finanzieren. Außerdem lassen sich Treppenliftkosten steuerlich absetzen.
Voraussetzungen und Installation von Plattformliften
Welche Voraussetzungen gibt es für den Einbau eines Plattformlifts?
Tragfähige Befestigung: Der Plattformlift kann an einer stabilen Wand oder direkt auf tragfähigen Stufen ohne Wand montiert werden.
Rangierfläche: Vor der Treppe wird oben und unten eine Fläche von mindestens 100 x 140 cm benötigt, damit ein Rollstuhl bequem auf die Plattform fahren kann.
Mindesttreppenbreite: Die Treppe sollte mindestens 100 cm breit sein, damit Plattform, Motor und Schiene ausreichend Platz finden.
Restlaufbreite: Bei einem Ein- oder Zweifamilienhaus muss mindestens 60 cm Platz auf einer notwendigen Treppe für den Rettungsweg frei bleiben, bei einem Treppenlift im Mietshaus mit mehr als zwei Parteien sind es mindestens 100 cm.
Wie breit muss eine Treppe für einen Plattformlift sein?
Für einen Plattformlift, auf den ein Rollstuhl passen soll, muss eine gerade Treppe mindestens 100 bis 110 cm breit sein. Die Plattform ohne Motor ist bereits 80 cm breit. Dazu kommen noch der Motor und die Schiene. Eine kurvige Treppe sollte eine Mindestbreite von 115 bis 120 cm haben, damit der Plattformlift um die Kurve fahren kann.
Wie funktioniert der Einbau eines Plattformlifts?
Der Einbau des Plattformlifts wird von einer Fachfirma übernommen. Die Montagekosten sind meistens im Angebot enthalten. Bei einem Vor-Ort-Termin mit Ihrem Treppenlift-Anbieter werden die Maße genommen und alle Einzelheiten besprochen. Plattformlifte lassen sich sowohl im Innen- als auch im Außenraum jeweils auf geraden oder kurvigen Treppen montieren. Je nach Modell wird ein Einrohr- oder Zweirohr-Schienensystem installiert. Die Schienen bestehen oft aus robustem Edelstahl und können als Handlauf genutzt werden.
Wie lange dauert der Einbau eines Plattformlifts?
Bei einem geraden Treppenverlauf bis zu einer Etage dauert der Einbau eines Plattformlifts etwa einen halben bis einen Tag. Bei kurvigen Treppen kann die Montage bis zu zwei Tage dauern.
Vorteile und Einsatzbereiche von Plattformliften
Plattformlifte ermöglichen eine einfache, sichere und selbstständige Überwindung von Höhenunterschieden. Sie sind für Rollstuhlfahrer:innen sowie für gehbeeinträchtigte Personen mit Rollator geeignet. Dadurch wird die Barrierefreiheit in privaten und öffentlichen Bereichen erhöht.
Vorteile eines Plattformlifts:
Einfache Bedienung
Sichere Mitnahme von Rollstuhl oder Rollator
Einbau über mehrere Etagen möglich
Platzsparend zusammenklappbar
Auch nachträglich installierbar
Erhöhung der Selbstständigkeit
Einsatzbereiche eines Plattformlifts:
Privathäuser (Innen- und Außenbereiche)
Öffentliche Gebäude (Bahnhöfe, Behörden, Schulen)
Seniorenheime und Pflegeeinrichtungen
Wohnanlagen und Mehrfamilienhäuser
Geschäftsräume und Einkaufszentren
Sport- und Freizeiteinrichtungen
Vergleich zwischen Plattformlift, Hublift und Senkrechtlift
Bei einem Plattformlift, einem Hublift und einem Senkrechtlift handelt es sich um Rollstuhllifte mit unterschiedlichen Streckenverläufen und Bauarten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Treppenliften mit einem Sitz verfügen sie über eine Plattform, auf der eine Person mitsamt Rollstuhl oder Gehhilfe befördert wird, ohne dass sie sich umsetzen muss.
Der Unterschied zwischen den Rollstuhlliften besteht vor allem in der Art der Beförderung: Während ein Plattformlift auf einer Schiene die Treppe entlangfährt, bewegen sich Plattformaufzüge senkrecht nach oben und unten. Hublifte sind für kürzere Förderhöhen bis zu drei Meter gedacht, Senkrechtlifte hingegen für mehrere Etagen.
Plattformlifte, Hublifte und Senkrechtlifte haben jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile. Welches Treppenliftmodell am besten für Ihr Zuhause geeignet ist, können Sie am besten zusammen mit einer Fachfirma ermitteln. Wir helfen Ihnen dabei, schnell und einfach Angebote von Fachfirmen aus Ihrer Nähe einzuholen und zu vergleichen.
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Häufig gestellte Fragen
Welche Alternativen gibt es zum Plattformlift?
Eine beliebte Alternative zum Plattformlift sind Hublifte oder Senkrechtlifte, die beide für Rollstuhlfahrer:innen geeignet sind. Mobile Alternativen sind Treppensteiger und Treppenraupen. Diese müssen allerdings mit einer Begleitperson benutzt werden – eine Ausnahme sind selbstfahrende Treppenraupen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Kabinenlift und einem Plattformlift?
Ein Kabinenlift verfügt über eine geschlossene Kabine auf Stahl, Aluminium oder Glas, während ein Plattformlift eine offene Hebebühne ohne Kabine hat. Ein Kabinenlift fährt außerdem senkrecht hoch und runter, ein Plattformlift bewegt sich dagegen entlang der Treppe.
Wie hoch kann ein vertikaler Plattformlift fahren?
Die Förderhöhe eines vertikalen Plattformlifts hängt vom Modell ab: Ein Hublift fährt bis zu 3 m hoch, ein Senkrechtlift kann außen bis zu 16 m und innen bis zu 20 m hoch fahren.