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Ratgeber

Die Stromcloud – Funktion und Kosten des virtuellen PV-Speichers

Fokus
Überschüssigen Solarstrom aus Ihrer PV-Anlage können Sie in eine Stromcloud einspeisen und später den gutgeschriebenen Strom wieder aus der Cloud beziehen. Das gängigste Modell bei einer Stromcloud ist das der Rückliefermenge. Die Kosten für eine Stromcloud variieren von 28 Euro pro Monat bei einem Strombezug aus der Cloud von 1.000 kWh im Jahr bis zu 169 Euro pro Monat bei einer Rückliefermenge von 5.000 kWh im Jahr.
Undine Tackmann, Online-Redakteurin
Undine Tackmann
12. Juni 2024
Photovoltaikmodule auf einem Schrägdach, das mit roten Ziegeln gedeckt ist

Was ist eine Stromcloud?

Eine Stromcloud ist ein Konzept, bei dem Sie sich überschüssigen Solarstrom auf ein virtuelles Konto gutschreiben lassen können. Dabei wird der Solarstrom Ihrer Photovoltaikanlage in das Netz eingespeist - es handelt sich also nicht um eine physische Speicherung des Stroms, sondern um eine bilanzielle Gutschrift. Wenn beispielsweise im Winter mehr Strom gebraucht wird, als Ihre Solaranlage produziert, können Sie aus der virtuellen Cloud Strom entnehmen, welcher mit Ihrem „Strom-Guthaben“ verrechnet wird.

Grafische Darstellung der Funktionsweise einer Stromcloud unterteilt in Einspeisung des Stroms im Sommer und Strombezug im Winter aus der Cloud
Funktionsweise einer Stromcloud im Sommer und Winter

Wie funktioniert eine Stromcloud?

Je nach Anbieter werden verschiedene Modelle einer Stromcloud unterschieden:

Vergütung und Pauschale: Bei diesem Modell erhalten Sie für jede ins Netz eingespeiste Kilowattstunde eine Vergütung. Die Höhe der Vergütung ist je nach Anbieter unterschiedlich hoch. Beziehen Sie Strom aus dem Netz bzw. der Stromcloud, zahlen Sie eine monatliche Pauschale je nach gezogener Menge Strom im Jahr.

Vergütung und exakte Abrechnung: Bei diesem Modell erhalten Sie ebenfalls für jede eingespeiste Kilowattstunde eine Vergütung, die sich im Rahmen der Einspeisevergütung aus dem EEG bewegt. Der Strom, der dann bezogen wird, wird exakt abgerechnet. Speisen Sie also 2.000 kWh ein, erhalten Sie diese später auch für die gezahlte Einspeisevergütung zurück. Für jede kWh darüber zahlen Sie den aktuellen Strompreis. Für die Bereitstellung verlangen die Anbieter eine monatliche Pauschale, welche direkt verrechnet wird.

Rückführungspauschale: Bei diesem Modell speisen Sie Ihren überschüssigen Solarstrom z. B. in den Sommermonaten ein und der Anbieter erhält dafür die Einspeisevergütung pro kWh. Für eine monatliche Pauschale können Sie dann zwischen 2.500 und 5.000 kW aus dem Netz bzw. der Stromcloud beziehen.

Welche Voraussetzungen benötigt man, um eine Stromcloud zu nutzen?

Um eine Stromcloud nutzen zu können, setzen die Anbieter immer einen PV-Speicher voraus. Das liegt daran, dass die Kosten für den Strombezug aus der Cloud auf der notwendigen Strommenge, die abgerufen werden soll, basieren. Ohne einen eigenen Speicher wäre dieser Bedarf sehr groß und das Nutzen einer Stromcloud sehr teuer und unwirtschaftlich. Zudem haben nur wenige Anbieter Tarife, bei denen keine eigene PV-Anlage notwendig ist.

In den meisten Fällen werden Speicher und ggf. auch Solarpaneele von einem speziellen Anbieter benötigt, um an einer Stromcloud teilzunehmen, wie beispielsweise beim Anbieter sonne.

Anbieter

Voraussetzung

Polarstern

Stromspeicher, Solaranlage

LichtBlick

Stromspeicher, Solaranlage

sonnen

Stromspeicher

SENEC

Stromspeicher, Solaranlage

Besitzen Sie keinen eigenen Stromspeicher oder keine Solaranlage, haben manche Anbieter eine Art „Komplettpaket“. Hier erhalten Sie die Solarpaneele, einen Stromspeicher, den Zugang zur Stromcloud oder auch eine Wallbox zum Laden des E-Autos, in einem Paket.

zwei Solarteure montieren Photovoltaik auf einem Ziegeldach
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Welche Vor- und Nachteile hat eine Stromcloud?

Vorteile:

  • Weil Sie Strom selbst produzieren und Reststrom aus der Cloud zukaufen, nutzen Sie 100 Prozent Öko-Strom.
  • Sie können Ihren Nutzen an Öko-Strom durch den Bezug aus der Stromcloud in den Wintermonaten erhöhen.
  • Der Rückkaufspreis für eine zuvor eingespeiste Kilowattstunde in eine Stromcloud kann günstiger als die Einspeisevergütung nach EEG sein.
  • Bei Anlagen bis 10 kWp gibt es weiterhin die steuerliche Vereinfachung, auch wenn man eine Stromcloud verwendet.

Nachteile:

  • Je nach Tarif treten Sie die Einspeisevergütung an den Anbieter der Stromcloud ab.
  • Die unterschiedlichen Anbieter lassen sich teils schwer miteinander vergleichen.
  • Es ist besonders wichtig, immer genau die Tarifmodelle und Verträge zu lesen und auszurechnen, ob sich ein Stromcloud-Tarif für Sie rentiert.

Welche Kosten fallen für die Stromcloud an?

Je nach Anbieter und Tarif unterscheiden sich die Kosten für das Nutzen einer Stromcloud. Unabhängig vom Verbrauch und der Anlagengröße können Sie bei Senec 360 von EnBW mit diesen ungefähren Kosten rechnen:

  • ca. 92 Euro pro Monat bei 2.500 kWh pro Jahr
  • ca. 107 Euro pro Monat 3.000 kWh pro Jahr
  • ca. 168 pro Monat bei 5.000 kWh pro Jahr

Bei new energy cloud zahlen Sie ca. 59 Euro im Monat und erhalten eine Rückliefermenge von 2.000 kWh im Jahr. Dafür benötigen Sie einen 10 kWh Speicher.

Die Preisbeispiele beziehen sich auf Tarife mit der Voraussetzung einer Solaranlage mit Speicher. Zudem müssen diese in manchen Fällen von einem speziellen Anbieter sein, um an einer Stromcloud teilzunehmen.

Welche Anbieter für Stromclouds gibt es?

  • SENEC (ist ein Unternehmen der EnBW)
  • sonnen
  • Polarstern
  • LichtBlick
  • new energy cloud
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Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen Stromcloud und Solarcloud?

Eine Stromcloud ist ein virtueller Speicher für Strom, der von verschiedenen Quellen eingespeist und von verschiedenen Nutzern bezogen werden kann. Sie funktioniert unabhängig davon, ob der Strom aus erneuerbaren oder konventionellen Quellen stammt. Eine Solarcloud ist eine spezielle Form der Stromcloud, die sich ausschließlich auf die Speicherung und Nutzung von Solarstrom aus Photovoltaikanlagen konzentriert. Es ist im Wesentlichen ein virtuelles Konto für den Solarstrom, den eine Photovoltaikanlage produziert und den der Besitzer vorübergehend nicht selbst verbraucht.

Was kostet eine Stromcloud pro Monat?

Die Kosten für die Nutzung einer Stromcloud variieren je nach Anbieter. Im Schnitt können Sie mit monatlichen Kosten zwischen 20 bis 60 Euro rechnen.

Wie bekomme ich eine Stromcloud?

Um eine Stromcloud nutzen zu können, schließen Sie einen Vertrag bei einem Anbieter für eine Stromcloud ab. Bekannte Anbieter sind in der Regel Stromanbieter oder Fachfirmen für Solaranlagen.

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