Verschiedene Speichermöglichkeiten
Auch wenn es unterschiedliche Möglichkeiten der Speicherung von Photovoltaik gibt, kommen meist indirekte Photovoltaikspeicher zum Einsatz. Diese haben eine viel höhere Kapazität als direkte Speicher und sind somit praktischer für private Haushalte. Indirekte Speichermöglichkeiten sind elektrochemische Speicher wie Akkus oder Batterien. Erhältlich sind derzeit hauptsächlich Blei-Säure- und Blei-Gel-Akkus sowie Lithium-Ionen-Akkus.
Blei-Säure-Akkus und Blei-Gel-Akkus
Diese beiden Akkus finden schon seit Jahren Anwendung, unter anderem in der Automobilindustrie. Neben den handelsüblichen Blei-Säure-Akkus wurden auch häufiger Blei-Gel-Akkus für die Speicherung von Solarstrom herangezogen. Seit Ende 2015 wurden Sie allerdings von den kostengünstigeren Lithium-Ionen-Batterien abgelöst.
Lithium-Ionen-Akkus
Lithium-Ionen-Akkus sind seit ein paar Jahren in der Solarbranche etabliert. Sie werden vorzugsweise mit Anlagen bis zu 10 kWh installiert, da sie fast die gleiche Lebensdauer wie Solaranlagen haben (etwa 20 Jahre). Darüber hinaus punkten sie mit einem geringeren Eigengewicht als Blei-Säure-Akkus und lassen sich deswegen leichter in eine Solaranlage einbauen. Im Schnitt investiert jeder zweite Besitzer einer Solaranlage auch gleich in einen solchen Akku.
Was ist ein Wirkungsgrad?
Der Wirkungsgrad beschreibt das Verhältnis zwischen aufgenommener und abgegebener Energie. Bei allen Batterien kann der erzeugte Strom nicht zu 100 Prozent gespeichert und wieder aus dem PV-Speicher entnommen werden. Sowohl beim Lade- als auch beim Entladevorgang ist deswegen mit Energieverlust zu rechnen.
Wann macht ein Stromspeicher Sinn?
Vor einigen Jahren war es Ziel, mit privaten Solaranlagen so viel Strom wie möglich ins Netz einzuspeisen. Aufgrund der hohen Einspeisevergütung, die damals noch über dem Preis für normalen Haushaltsstrom lag, war dies ein lohnenswertes Geschäft. Privatpersonen konnten den Solarstrom teuer an den Netzbetreiber verkaufen, selbst aber günstigen Strom beziehen. Da die Einspeisevergütung jedoch immer weiter sinkt, rückt die Anschaffung eines Stromspeichers weiter in den Vordergrund. Eine Übersicht zu den verschiedenen Möglichkeiten hilft Ihnen bei der Entscheidung:
Inbetriebnahme vor April 2012
Betreiber älterer Anlagen (Inbetriebnahme vor 2012) bekommen eine Einspeisevergütung von etwa 30 Cent pro kWh oder sogar mehr. Ein Batteriespeicher war deswegen jahrelang nicht sinnvoll. Da allerdings ab 2020 die Einspeisevergütung für die ersten PV-Anlagen endet, ist eine Aufrüstung mit einem Solarspeicher sinnvoll, um weiterhin Kosten zu sparen.
Inbetriebnahme ab April 2012
Für Solaranlagen, die
nach 2012 installiert
wurden, sind die finanziellen Förderungen meist sehr gering. Die Einspeisevergütung liegt oft bei weniger als 20 Cent/kWh. Statt den Solarstrom einzuspeisen und teuren Strom für etwa 32 Cent zu beziehen, macht die Aufrüstung mit einem Solarspeicher zur besseren Eigennutzung mehr Sinn.
Zukünftig geplante Anlagen
Planen Sie jetzt oder zukünftig die Installation einer Photovoltaikanlage, ist es sinnvoll, von Beginn an einen Stromspeicher in Betracht zu ziehen. Bei einer Einspeisevergütung von rund 8 Cent/kWh macht es nur Sinn, den Strom selbst zu nutzen. Mit dem richtigen Nutzungsverhalten ist mit einem Stromspeicher ein Eigenverbrauchsanteil von bis zu 70 Prozent möglich. Außerdem benötigt jede Photovoltaikanlage einen Wechselrichter, der in manchen Speichern sogar schon vorhanden ist.
Worauf Sie beim Kauf eines Speichers achten sollten
Eine Photovoltaikanlage sowie das dazu gehörige Speichersystem ist keine ganz kostengünstige Investition. Wählen Sie deswegen die Solarbatterie sorgfältig aus. Auf folgende Sachen sollten Sie beim Kauf achten:
Speichergröße der Solarbatterie
Überlegen Sie sich, wie hoch Ihr Eigenverbrauch sein soll beziehungsweise wie unabhängig Sie sich vom öffentlichen Netzstrom machen möchten. Der Speicher sollte zur PV-Anlage sowie zum Strombedarf Ihres Haushalts passen. Oft reicht auch schon ein kleiner Speicher, um sich zur Hälfte selbst mit Strom zu versorgen.
Speicherkapazität beachten
Bei Batterien wird zwischen der tatsächlichen Speicherkapazität und der nutzbaren Speicherkapazität (Nennkapazität) unterschieden. Beim Kauf ist die nutzbare Speicherkapazität die ausschlaggebende, da beispielsweise Lithium-Ionen-Batterien nicht voll entladen werden sollten und somit der eigentliche Ertrag niedriger ausfällt, als die tatsächliche Speicherkapazität suggeriert.
Lebensdauer des Speichersystems
Damit sich die Anschaffung Ihres Speichers rechnet, sollte er eine Lebensdauer von etwa 15 bis 20 Jahren haben. Das Ende der Lebensdauer definiert sich durch eine Verringerung der Speicherkapazität um 80 Prozent. Allerdings sind aufgrund der relativ neuen Marktpräsenz von Solarspeichern noch keine langjährigen Erfahrungswerte vorhanden.
Kosten eines Solarspeichers oder Akkus
Für einen fertig installierten Speicher für ein Einfamilienhaus müssen Sie mit Kosten von ca. 800 bis 1.800 Euro pro kWh rechnen. Den wichtigsten Faktor bei der Auswahl eines Speichers bilden die Kosten pro Kilowattstunde (kWh). Außerdem ist der Preis abhängig von:
- der nutzbaren Speicherkapazität,
- dem maximalen Entladeleistung und
- der Anzahl der Vollzyklen.
Aufgrund der erhöhten Nachfrage steigt das Produktionsvolumen für Solarstromspeicher stetig an, wodurch die Preise die Technik in den nächsten Jahren parallel weiter sinken werden.
Unser Tipp:
Wie hoch der Preis am Ende wird, ist auch stark abhängig von dem Installateur, denn in der Regel kauft der Energiedienstleister die Geräte zu geringen Konditionen ein, als er sie Ihnen verkauft. Der Vergleich mehrerer Angebote ist daher sehr lohnenswert.
Fördermöglichkeiten für Stromspeicher
Aufgrund des stetig wachsenden Fokus auf Solar werden auch die Fördermöglichkeiten für Solaranlagen und deren Solarstromspeicher vielfältiger. Neben Bankenkrediten haben Sie die Möglichkeit, Zuschüsse Ihres Bundeslandes oder Ihrer Gemeinde zu erhalten. Informieren Sie sich über die regionalen Fördermöglichkeiten ganzer PV-Anlagen und Solarstromspeicher bei Ihrem zuständigen Bundes- oder Landesamt.
Die eigene Stromnutzung steht im Mittelpunkt der privaten Photovoltaikanlagen. Ein Solarstromspeicher ist eine sinnvolle Lösung, um die Wirtschaftlichkeit Ihrer Photovoltaikanlage zu optimieren. Gerade bei neueren Anlagen lohnt sich die Installation eines Speichers, um den eigenen Verbrauch zu erhöhen und die Energiekosten damit zu verringern. Sind Sie gerade dabei, Ihre Photovoltaikanlage zu planen, ist die gleichzeitige Anschaffung eines Solarspeichers oder Akkus sehr zu empfehlen. Ein Solarexperte hilft Ihnen bei der Planung Ihrer Photovoltaikanlage, damit Sie den maximalen Ertrag erwirtschaften