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Mit einem Solarspeicher den Strom aus der PV-Anlage vorhalten

Claudia Mühlbauer
18. September 2023

Mit einem Solarspeicher können Sie den Strom aus Ihrer Photovoltaikanlage auch zu einem späteren Zeitpunkt nutzen und sich damit unabhängiger von steigenden Strompreisen machen. Zudem erhöht ein Stromspeicher auch die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage. Informieren Sie sich über die Funktionsweise sowie Arten von Solarspeichern und Akkus.

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Wie funktioniert ein Solarspeicher?

Das Ziel einer eigenen Solaranlage ist es, den produzierten Strom sinnvoll und möglichst effektiv zu nutzen. Die PV-Anlage wird hierfür mit einem Solarspeicher kombiniert und arbeitet mit Solarstromzähler, Einspeise- und Bezugszähler sowie Umschalter und Laderegler zusammen. Dieses intelligente Energiemanagementsystem regelt den Stromfluss zwischen den Solarzellen, der Batterie und dem Stromnetz.

Ein Stromspeicher besteht aus einem Akku, einem Batteriemanagement zur Versorgung der Stromverbraucher im Haushalt und einer Regelung zur Speicherung des Stroms. Dadurch wird festgelegt, in welchem Maß der erzeugte Solarstrom den Stromabnehmern im Haushalt bereitgestellt oder ins öffentliche Netz eingespeist wird.

Solar Solarspeicher Funktion
Funktionsweise eines Solarspeichers

Vereinfacht dargestellt, durchläuft der Solarstrom drei unterschiedliche Stufen:

  1. Erzeugter Strom wird direkt genutzt: Scheint die Sonne, wird der Strom bei Bedarf direkt in die Hausleitungen überführt. Die Menge ist genau abgestimmt auf den Verbrauch, den die Geräte im Haus haben.
  2. Strom fließt in die Batterie: Ist der Haushaltsbedarf abgedeckt und die Zellen produzieren weiterhin Strom, fließt die überschüssige Menge in die Batterie.
  3. Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist: Sobald die Maximalkapazität des Speichers erreicht ist, schaltet das System automatisch um und der ab dann produzierte Strom wird ins Stromnetz eingespeist.

Warum ist ein Stromspeicher sinnvoll?

Wer anteilig Solarstrom ins Stromnetz einspeist, erhält mit einer Photovoltaikanlage bis 10 kWp Leistung derzeit eine Einspeisevergütung von 8,2 Cent/kWh. Dieser Vergütungssatz gilt, wenn die Anlage seit dem 30.07.2022 in Betrieb gegangen ist - in den Jahren zuvor war die Vergütung immer weiter gesunken. Für die Volleinspeisung sieht das EEG 2023 13 Cent/kWh vor. Bei einem durchschnittlichen Netzstrompreis von aktuell 29,2 Cent/kWh (Stand: 18.09.2023) ist die Einspeisung von Solarenergie dadurch kein lohnenswertes Geschäft mehr. Stromspeicher können den Eigenverbrauchsanteil von etwa 30 auf 60 bis 80 Prozent steigern und damit die Energiekosten senken.

Bis 2024 ist die weitere Absenkung der Einspeisevergütung zwar ausgesetzt, aber danach wird sie wieder sinken. Der Wegfall der EEG-Förderung betrifft seit 2020 außerdem immer mehr PV-Anlagen. Mit einem Solarspeicher können Sie sich unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz machen, denn dadurch lässt sich nicht benötigter Solarstrom vorhalten und zu einem späteren Zeitpunkt verwenden.

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Stromerzeugung und Stromverbrauch

Der höchste Stromverbrauch eines durchschnittlichen Haushalts ist morgens und abends. Die Stromproduktion einer privaten Anlage hat ihre Leistungsspitze aufgrund der erhöhten Sonneneinstrahlung jedoch am Mittag. Stromerzeugung und Stromverbrauch passen also zeitlich nicht zusammen.

Der Solarspeicher sammelt den Stromüberschuss, der zum Zeitpunkt der Erzeugung nicht verbraucht werden kann. Wenn die Strommenge wieder benötigt wird, zum Beispiel in den Abendstunden, gibt die Anlage die zuvor gespeicherten Erträge wieder ab.

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Verschiedene Speichermöglichkeiten

Wollen Sie einen Solarspeicher kaufen, können Sie aus unterschiedlichen Technologien wählen. Erhältlich sind die altbewährten Bleiakkus und Akkus mit moderner Lithium-Technologie. Beide Varianten haben verschiedene Vor- und Nachteile:

  • Bleiakkus haben ein enormes Gewicht, was bei einem Einbau im Haus allerdings kein Problem darstellt. Die Technologie dieser Speicher ist lange erprobt und sie sind nur etwa halb so teuer wie Lithium-Ionen-Batterien.
  • Lithium-Ionen-Akkus wiegen zwar nur einen Bruchteil von Bleiakkus, sind aber etwa doppelt so teuer. Dafür halten sie deutlich länger und gleichen die Kosten durch eine höhere Zyklenzahl und eine höhere Entladungstiefe über die Zeit wieder aus.

Worauf Sie beim Kauf eines Speichers achten sollten

Eine Photovoltaikanlage sowie das dazu gehörige Speichersystem ist keine ganz kostengünstige Investition. Wählen Sie deswegen die Solarbatterie sorgfältig aus. Auf folgende Punkte sollten Sie beim Kauf achten:

Strombedarf des Haushalts

Überlegen Sie sich, wie hoch Ihr Eigenverbrauch sein soll beziehungsweise wie unabhängig Sie sich vom öffentlichen Netzstrom machen möchten. Der Speicher sollte zur PV-Anlage sowie zum Strombedarf Ihres Haushalts passen. Oft reicht auch schon ein kleiner Speicher, um sich zur Hälfte selbst mit Strom zu versorgen.

Speicherkapazität

Bei Akkus wird zwischen der tatsächlichen Speicherkapazität und der nutzbaren Speicherkapazität (Nennkapazität) unterschieden. Beim Kauf ist die Nennkapazität die ausschlaggebende, da die Akkus nicht voll entladen werden sollten und somit der eigentliche Ertrag niedriger ausfällt, als die tatsächliche Speicherkapazität suggeriert.

Lebensdauer des Speichers

Damit sich die Anschaffung Ihres Speichers rechnet, sollte er eine Lebensdauer von etwa 15 bis 20 Jahren haben. Das Ende der Lebensdauer definiert sich durch eine Verringerung der Speicherkapazität um 80 Prozent. Allerdings sind aufgrund der relativ neuen Marktpräsenz von Solarspeichern oftmals keine langjährigen Erfahrungswerte vorhanden.

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Was kostet ein Solarspeicher?

Für einen Solarspeicher müssen Sie aktuell mit Kosten von ungefähr 5.000 bis 15.000 Euro rechnen. Beachten Sie, dass die Preise je nach je nach Hersteller, Modell, Kapazität und Zusatzfunktionen variieren. Je kWh Speicherkapazität können Sie mit etwa 1.000 bis 1.500 Euro rechnen. Für Einbau und Montage fallen weitere Kosten an. Sie liegen meist zwischen 1.000 und 2.500 Euro. Der Speicher ist damit ein nicht zu unterschätzender Kostenfaktor für den Preis einer kompletten Photovoltaikanlage. Der Preis des Solarspeichers ist abhängig von folgenden Faktoren:

  • der verwendeten Technologie,
  • der nutzbaren Speicherkapazität,

  • der maximalen Entladeleistung und

  • der Anzahl der Vollzyklen.

Fördermöglichkeiten für Stromspeicher

Aufgrund der Bedeutung von Solaranlagen für die Energieeffizienz von Gebäuden gibt es unterschiedliche Fördermöglichkeiten, die auch für Solarstromspeicher gelten. Über regional gebundene Zuschüsse der Bundesländer und Gemeinden können Sie sich bei Ihrem zuständigen Bundes- oder Landesamt informieren. Darüber hinaus gibt es über das Förderprogramm 270 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) die Möglichkeit, eine Photovoltaikanlage und einen Batteriespeicher staatlich fördern zu lassen.

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Häufig gestellte Fragen

Was ist der Vorteil eines Solarspeichers?

Der finanzielle Vorteil eines Speichers liegt in den gesparten Stromkosten: Je teurer der Netzstrom am Markt wird, desto rentabler ist die eigene Solaranlage mit selbstproduziertem Sonnenstrom. Strom, den Sie aktuell nicht brauchen, können Sie mit einem Speicher vorhalten. Ohne einen Solarspeicher liegt der Eigenverbrauchsanteil bei etwa 30 Prozent. Eine Anlage mit einer Speichermöglichkeit erreicht etwa 60 bis 80 Prozent.

Lohnt sich ein Solarspeicher?

Ja, ein Speicher lohnt sich, weil die Einspeisevergütung ins öffentliche Stromnetz nur noch sehr gering ausfällt. Für ältere Anlagen lohnt er sich, weil die Vergütung nach 20 Jahren komplett entfällt. Es ist wichtig zu beachten, dass die Rentabilität eines Solarspeichers von verschiedenen Faktoren abhängt, wie zum Beispiel den individuellen Strompreisen, den Kosten für den Speicher selbst, den Einspeisevergütungen und den Stromverbrauchsgewohnheiten des Haushalts. Es kann hilfreich sein, eine genaue Wirtschaftlichkeitsberechnung durchzuführen und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die Entscheidung für einen Solarspeicher zu treffen.

Was kostet ein Solarspeicher?

Ein Solarspeicher kostet zwischen 5.000 und 15.000 Euro. Der genaue Preis hängt vor allem von der Speichertechnik, der Kapazität, der Entladetiefe und der maximalen Anzahl der Ladezyklen ab.