Heimwerker aufgepasst:
Wurde Ihre Solaranlage von einem Solarfachbetrieb geplant, übernimmt dieser in der Regel auch den Aufbau. Sollten Sie die Montage eigenständig vornehmen wollen, müssen Sie jedoch einige Dinge beachten, damit Ihre neue Solarstromanlage einwandfrei funktioniert und den maximalen Ertrag erwirtschaftet.
Bevor Sie mit der Montage Ihrer neuen Solaranlage beginnen, stellen Sie sicher, dass der Installationsort frei von Beschattungen ist. Auch Teilbeschattungen beispielsweise durch Bäume, Nachbargebäude oder einen Schornstein können die Leistung beeinflussen. Außerdem sollte die Umgebung beim Aufbau frei von übermäßigem Staub und aggressiven Dämpfen sein.
Überprüfen Sie die Dachbeschaffenheit, bevor Sie mit der Montage Ihrer Photovoltaikanlage beginnen. Eine gute Stabilität sowie die Unversehrtheit des Daches sind Grundvoraussetzungen für die Montage Ihrer Solaranlage.
Alle Module müssen die gleiche Ausrichtung und Neigung haben. Optimal ist eine südliche Ausrichtung mit einem Winkel von 30 Grad. In dieser Position erzeugt die Photovoltaikanlage den maximalen Ertrag. In keinem Fall sollte die Winkelgröße weniger als 15 Grad betragen, da in diesem Fall mit einer Ertragsminderung zu rechnen ist sowie die Selbstreinigung der Solaranlage beeinträchtigt wird.
Bei solarthermischen Anlagen, welche keinen Strom, sondern Warmwasser bereitstellen, ist ein Neigungswinkel von 45 Grad empfehlenswert.
Unterschiedliche Montagelösungen ermöglichen es, die Solarmodule universell einzusetzen. Zum Aufbau bietet sich nicht nur das Hausdach, sondern auch die Garage, Anbauten wie Wintergärten oder sogar die Fassade an. In jedem Fall sollte das Montagesystem auf die Art und das Gewicht der Solarmodule sowie auf Belastungen des Hauses durch eine hohe Windstärke oder Schnee abgestimmt sein.
Die Installation Ihrer Solaranlage auf dem Dach ist in den meisten Fällen die ertragreichste und gängigste Methode und sollte immer als Erstes in Betracht gezogen werden. Dabei wird zwischen Flachdach- und Schrägdachmontagesysteme unterschieden:
Flachdächer sind sehr gut für die Installation einer Solaranlage geeignet, denn die Solarmodule können aufgeständert montiert und optimal Richtung Süden ausgerichtet werden. Grundlegend wird zwischen zwei Varianten beim Flachdach unterschieden:
Auf Flachdächern oder bei Freiflächenanlagen ist es üblich, die Module hintereinander aufzubauen. Achten Sie hierbei auf genügend Abstand, damit sich die Module nicht gegenseitig die Sonne nehmen.
Solarmodule auf Schrägdächern können im Vergleich zum Flachdach weniger individuell ausgerichtet werden. Dennoch haben Sie die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Montagesystemen, um den größtmöglichen Ertrag zu erzielen:
Die Aufdach-Montage ist preiswert und einfach durchzuführen. Die Solarmodule werden auf dem bestehenden Dach montiert, sodass das Dach selbst unverändert bleibt. Drei Bestandteile sind für das Aufdach wichtig: Die Dachbefestigung (in der Regel in Form von Dachhaken), die Trägerkonstruktion (in Form von Schienen) und die Modulbefestigung.
Beim Aufdach werden zunächst Dachhaken auf dem Dachstuhl befestigt. Dafür wird an den entsprechenden Stellen vorübergehend die Dachbedeckung abgenommen. Anschließend wird eine Trägerkonstruktion aus Metall meistens aus dem leichten Werkstoff Aluminium angebracht. Sie bildet die Halterung für die Solarmodule. Sind alle Module verlegt, verbinden Klemmen die Module miteinander. Erst nach Abschluss der Montage des Aufdaches erfolgt das Verlegen der Elektronik.
Nachdem Sie den passenden Montageort ausgewählt haben, gibt es noch einige weitere Punkte bei der eigenständigen Installation Ihrer Anlage zu beachten:
Als Betreiber:in einer Solaranlage sind Sie dazu verpflichtet, diese im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anzumelden. Dafür haben Sie nach der Inbetriebnahme einen Monat Zeit. Solarspeicher müssen separat registriert werden.
Zusammen mit einer neuen Solaranlage erhalten Sie einen Anlagenpass. Dieser hält fest, welche Informationen und Dokumente nach der Montage, sprich bei der Übergabe der montierten Photovoltaikanlage, vorliegen und welche Richtlinien bei der Installation beachtet wurden. Außerdem enthält der Pass ein Muster für das Abnahmeprotokoll. Dieses soll dokumentieren, dass die Anlage bei der Übergabe fehlerfrei funktioniert. Der Pass ist von den Installateur:innen auszufüllen. Er ersetzt zwar nicht die Garantie, wird aber bei vielen Versicherern positiv bedacht, da er ein Qualitätsmerkmal für den Betrieb der Solaranlage darstellt.
Bei recht hohen Anschaffungskosten kann der Gedanke aufkommen, bei der Montage zu sparen. Doch eine Solaranlage soll 20 bis 30 Jahre störungsfrei laufen. Die fachkundige Montage der Module in der Halterung sowie die Installation der Elektrik sind die Voraussetzung hierfür. Für die Selbstmontage empfehlen sich gute handwerkliche Fähigkeiten. Sind Sie sich nicht sicher, ob Sie über das nötige Fachwissen verfügen, überlassen Sie die Montage einem Solarfachunternehmen. Damit sichern Sie sich auch in einem Versicherungs- oder Gewährleistungsfall ab.
Wenn Sie die Montage selbst vornehmen, denken Sie daran: Anschließen lassen müssen Sie Ihre Anlage in jedem Fall von einem Elektriker oder einer Elektrikerin.
Die Montage einer Solaranlage erfordert viele Kenntnisse und Fertigkeiten. Um sicherzugehen, dass Sie eine richtige Solarfachfirma engagieren, sollten Sie diese drei Hinweise beachten:
Besitzt der Betrieb das RAL-Gütezeichen für Solarenergieanlagen?
Handelt es sich um einen Meisterbetrieb für Photovoltaik?
Haben Sie einen transparenten Kostenvoranschlag erhalten?
Der Preis für die Installation richtet sich in der Regel nach der Leistung der Photovoltaikanlage. Einheitliche Preise werden von den Fachverbänden jedoch nicht bekannt gegeben. Daher ist es wichtig, dass Sie mindestens zwei Angebote einholen.