Die richtige Matratze und die passende Unterlage sorgen für erholsamen Schlaf, genau wie wir ihn uns erträumen. Doch genauso verschieden wie die individuellen Schlafvorlieben, sind auch die Matratzenmodelle. Damit Sie alles auf Ihren Körper zugeschnitten aussuchen, informieren wir Sie darüber, worauf Sie bei der Auswahl Ihrer Matratze achten sollten.
Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir schlafend. Die Wahl der Matratze muss deshalb gut durchdacht sein. Bevor Sie sich auf die Suche nach einem passenden Modell begeben, sollten Sie sich Gedanken machen über:
Um die optimale Matratze auszuwählen, beachten Sie auch die Liegezonen. Dabei handelt es sich um sieben Körperschwerpunkte wie Schultern und Hüfte, welche tiefer in die Matratze sinken. Hochwertigere Matratzen sind an die Liegezonen eines durchschnittlichen Erwachsenen angepasst.
Jedes Matratzenmodell hat bestimmte Merkmale wie den Härtegrad. Je nachdem, für welches Material Sie sich entscheiden, beeinflusst das auch Ihre Schlafqualität. Folgende Matratzenmodelle werden unterschieden:
Wie der Name bereits sagt, bilden den Kern der Federkernmatratzen einzelne Sprungfedern. Eine darüber liegende Filzschicht sorgt dafür, dass die Polsterung nicht beschädigt wird. Federkernmatratzen unterschieden sich in:
Taschenfederkernmatratzen: Sie sind etwas aufwendiger aufgebaut als Bonell-Federkernmatratzen. Die Federn sind in kleinen Beuteln, den sogenannten Taschen, eingenäht, wodurch jede Feder individuell auf Druck reagiert. Mit der hohen Punktelastizität dieser Matratzen geht auch eine hohe Stützfähigkeit und ein relativ hoher Härtegrad einher, wovon vor allem Seitenschläfer profitieren.
Schaummatratzen sind aufgrund ihrer Langlebigkeit sehr beliebt. Die in der Schaumstoffmatratze befindlichen Luftkanäle sorgen für einen effektiven Feuchtigkeitsaustausch sowie eine Wärmespeicherung. Schaumstoffmatratzen werden unterteilt in:
Dieses Matratzenmodell kann auch zu den Schaumstoffmatratzen gezählt werden, wobei das verwendete Material eher an ein zähflüssiges Gel erinnert. In Verbindung mit Wärme des Körpers und unter Druckbelastung passt sich das Material der individuellen Körperform an. Die entstandenen Kuhlen formen sich nach kurzer Zeit zurück, sodass die Matratze eigenständig jederzeit wieder Ihre Ursprungsform annimmt. Der Viscoschaum lagert Sie zudem weich und verteilt das Körpergewicht gleichmäßig.
Bei dieser Matratzenform handelt es sich um eine Mischung aus zwei verschiedenen Schichten: Oben befindet sich eine weiche Schicht aus Gel und Kaltschaum, dem sogenannten Gelschaum. Die untere Schicht besteht entweder aus einem festeren Schaum wie Kaltschaum oder aus einem Taschenfederkern. Dadurch wird ähnlich wie bei der Viscoschaummatratze ein hoher Liegekomfort erzielt.
Der Unterschied zur Viscomatratze ist die schnellere Anpassungsfähigkeit der Gelschaummatratze. Viscoschaum passt sich erst in Verbindung mit Wärme an den Körper an, wohingegen Gelschaum nur durch Druckbelastungen die Form verändert. Darüber hinaus reguliert das offenporige Material die Körpertemperatur besser und sorgt so für ein angenehmes Schlafklima.
Gelmatratzen sind nicht dasselbe wie Gelschaummatratzen. Bei Gelmatratzen handelt es sich um eine gelartig gefüllte Matte, welche dem Liegegefühl einer Wassermatratze ähnelt. Im Sommer bietet eine Gelmatratze eine angenehme Kühle, doch im Winter sollte Sie eventuell beheizt werden.
Latexmatratzen haben eine hohe Punktelastizität und eignen sich durch ihr formstabiles Material vor allem für unruhige Schläfer. Der Kern der Latexmatratzen ist resistent gegenüber Milben und Hausstaub, wovon besonders Allergiker profitieren. Latexmatratzen bestehen meist aus einer Mischung von Natur- und Kunstlatex. Mit dem Anteil an synthetischem Latex steigt auch der Härtegrad der Latexmatratze. Je höher hingegen der Anteil an Naturlatex, desto besser bilden sich die Liegeflächen der Latexmatratze zurück.
Neben Matratzen mit einem Naturlatexkern gibt es auch Latexmatratzen mit Kokosfasern im Kern. Bei Naturlatexmatratzen wird Gummibaumsaft durch ein aufwendiges Verfahren geschäumt und als Matratzenkern in Form gebracht. Naturlatex bietet ein angenehm weiches Liegeempfinden, besitzt eine hohe Elastizität und ein sehr ausgeprägtes Rückstellverhalten. Darüber hinaus ist Naturlatex sehr atmungsaktiv.
Bei Naturmatratzen aus Kokosfasern wird aus der Faserschicht der Kokosnussfruchthülle der Matratzenkern hergestellt. Kokosfasern punkten durch ihr geringes Eigengewicht, eine hohe Elastizität sowie Bruchfestigkeit. Naturmatratzen mit Kokosfaserkern und einer Baumwollpolsterung sind darüber hinaus sehr atmungsaktiv und widerstandsfähig gegenüber Nässe.
Nahezu schwebend schlafen Sie in einem Wasserbett. Damit sie sich für diesen Luxus nicht extra ein neues Bettgestell kaufen müssen, gibt es mittlerweile auch sogenannte Leichtwassermatratzen. Doch zwischen vollvolumigen Wasserbetten und einfachen Wassermatratzen besteht ein wesentlicher Unterschied:
Für einen optimalen Wasserbetteneffekt lohnt es sich, in ein vollvolumiges Wasserbett zu investieren. Aufgrund der niedrigen Füllhöhe von Leichtwassermatratzen kann es passieren, dass der Körper die Bodenplatte des Bettes berührt. Ein zusätzliches Befüllen der Matratze kann eine Spannung verursachen und lässt Sie wie auf einem Hügel schlafen. Oft wird dieses Problem durch einen dicken Matratzentopper ausgeglichen, was den eigentlichen Effekt des Wasserbettes jedoch verfehlt.
Die Wahl Ihrer Matratze beeinflusst maßgeblich auch die Entscheidung der richtigen Unterlage. Grundsätzlich gilt: Je höher und fester eine Matratze, desto weniger Einfluss hat ein Lattenrost auf Ihren Schlaf. Umso dünner und weicher hingegen Ihre Matte ist, desto stärker wird der Liegekomfort beeinflusst.
Auf keinen Fall sollten Sie komplett auf ein Lattenrost verzichten, denn:
Prinzipiell wird zwischen folgenden Lattenrostarten unterschieden:
Dieses Lattenrostmodell ist für nahezu alle Matratzenarten geeignet. Idealerweise entscheiden Sie sich für ein 28er oder 42er Leistenlattenrost. Bei einem 42er Leistenlattenrost schlafen Sie etwas fester, wohingegen ein 28er nachgiebiger und somit anpassungsfähiger sein kann. Die Leisten werden an federnd gelagerten Kappen aufgehängt und in Liegezonen unterteilt.
Je mehr Einstellungsmöglichkeiten Sie haben, desto besser ist die Qualität. Bei einem simplen Grundmodell sind meist normale Schieberegler auf Doppelleisten montiert, um das Lattenrost an die Liegezonen anzupassen. Mittlerweile gibt es auch Lattenrostmodelle, welche über 50 Prozent der ergonomischen Körperanpassung ausmachen und dadurch der Matratze eine untergeordnete Rolle zukommen lassen.
Ein Rolllattenrost ist eine vereinfachte Version des herkömmlichen Leistenlattenrosts. Dadurch, dass ein Rollrost keinen Rahmen besitzt, kann es einfach zusammen gerollt werden. Hauptsächlich dienen Sie zur Belüftung der Matratze und werden direkt auf den Bettrahmen aufgelegt. Aufgrund des einfachen Aufbaus sollten Rolllattenroste immer mit einer hochwertigen und etwas dickeren Matratze kombiniert werden.
Bei diesem Modell sorgen einzelne Tellerelemente für mehr Liegekomfort, da jedes Element einzeln auf Druck reagiert. Bei qualitativ hochwertigeren Tellerrahmen sind die Teller zusätzlich separat in der Festigkeit zu verstellen. Beachten Sie, dass Tellerlattenroste nur unter geschäumte Matratzen gelegt werden sollten. Es gibt auch spezielle Taschenfederkernmatratzen, welche für Tellerlattenroste geeignet sind, doch in der Regel ist diese Kombination nicht ergonomisch und verringert zudem die Lebensdauer der Matratze.
Durch eine motorische Verstellung können bei diesem Modell die Bein- oder Kopfpartie individuell eingestellt und gegebenenfalls hochgefahren werden. Vor allem nach einer Operation oder bei Mobilisationsproblemen sorgen sie für außergewöhnlichen Sitz- und Liegekomfort.
Sie haben Unterlage und Matratze optimal aufeinander abgestimmt? Bevor Sie einen Kauf abschließen, sollten Sie auch Ihr Bettgestell genauer unter die Lupe nehmen. Je nach Konstruktion sind die Bettrahmen mit unterschiedlichen Systemen zur Lattenrostaufnahme ausgestattet:
Bei erhöhtem Körpergewicht kann statt dem Mittelauflagewinkel ein durchgehender Holm montiert werden, welcher die Lattenroste mittig auf die ganze Länge abstützt. Bei Betten ab 160 cm ist diese Stütze meist enthalten und kann sonst gegebenenfalls auch zugekauft werden.
Vor allem nach dem Schlafen lassen uns Rückenschmerzen schlecht aus dem Bett kommen. Dabei sollten wir vor allem nach dem Schlafen ausgeruht und energiegeladen in den Tag starten. Experten empfehlen bei Rückenschmerzen schon lange nicht mehr zwangsläufig eine harte Matratze. In einer vom Ärzteblatt veröffentlichten Studie wurde herausgefunden, dass Probanden, die auf einer mittelharten Matratze schliefen, signifikant weniger Schmerzen während der Nacht und am Tage hatten. Auch eine Mehrzonenmatratze soll die individuelle Anpassung an die Wirbelsäule unterstützen, allerdings ist die Wirkung nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Das Deutsche Skoliose Netzwerk empfiehlt ein individuell anpassbares Bettsystem, auch bekannt als Luft-Schlafsystem. Dabei besteht das Bett aus vier Systemteilen: Einem Luftpolster, einem integrierten Lattenrost, einer Auflage und einem Bezug. Wenn Sie unter Rückenschmerzen leiden, sollten Sie sich am besten von einem Arzt oder Fachmann zu passenden Matratzenarten beraten lassen.
Die Preise für Matratzen und Lattenroste können sehr unterschiedlich ausfallen. In Abhängigkeit der bevorzugten Größe und den Grad des Komforts fallen gegebenenfalls auch Kosten für Matratzentopper- oder schoner an. Die Preise für Matratzen fangen bei etwa 50 Euro für eine 90 x 200 cm Komfortschaummatratze an. Ein Rolllattenrost bekommen Sie schon für günstige 20 Euro. Eine Übersicht verschafft Ihnen folgende Tabellen:
Matratzenart | 90 cm x 200 cm | 180 cm x 200 cm |
---|---|---|
Taschenfederkernmatratze | ab 170 Euro | ab 370 Euro |
Bonell-Federkernmatratze | ab 130 Euro | ab 400 Euro |
Kaltschaummatratze | ab 170 Euro | ab 300 Euro |
Komfortschaummatratze | ab 50 Euro | ab 180 Euro |
Viscomatratze | ab 215 Euro | ab 420 Euro |
Gelschaummatratze | ab 210 Euro | ab 405 Euro |
Latexmatratze | ab 350 Euro | ab 650 Euro |
Naturlatexmatratze | ab 480 Euro | ab 900 Euro |
Lattenrostmodell | 90 cm x 200 cm | 140 cm x 200 cm |
---|---|---|
Leistenlattenrost starr | ab 40 Euro | ab 60 Euro |
Leistenlattenrost verstellbar | ab 52 Euro | ab 67 Euro |
Rolllattenrost | ab 13 Euro | ab 18 Euro |
Selbstmontage | ab 40 Euro | ab 60 Euro |
Tellerlattenrost starr | ab 175 Euro | ab 320 Euro |
Tellerlattenrost verstellbar | ab 200 Euro | ab 440 Euro |
Tellerlattenrost einrollbar | ab 100 Euro | ab 130 Euro |
Elektrisches Lattenrost | ab 200 Euro | ab 340 Euro |
Vergleichen Sie in jedem Fall verschiedene Angebote von Fachfirmen und lassen Sie gegebenenfalls einen Fachmann zu sich nach Hause kommen. Vor allem bei speziellen Bettkonstruktionen wie bei Wasser- oder Boxspringbetten ist eine fachgerechte Montage notwendig. Aroundhome gibt Ihnen eine Auswahl an Fachfirma an die Hand und Sie suchen die passende für Ihr Projekt aus. Sie können auch eine Matratzenausstellung besuchen und Probeliegen. Dort werden Sie außerdem über den geeigneten Härtegrad Ihres Körper informiert und erhalten wertvolle Tipps für Schlafvorlieben.