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Energetische Sanierungen

DIW-Studie: Gebäudesanierung entlastet Niedrigeinkommenshaushalte

17.05.2024, 09:38 Uhr

2 min

Claudia Mühlbauer

Einkommensschwache Haushalte geben bis zu 30 Prozent ihres Einkommens für das Heizen aus. Von energetischen Sanierungen profitieren sie am meisten.

Baustelle für Sanierung im Dachgeschoss eines Wohnhauses

Die Sanierung von schlecht gedämmten Häusern kann dazu beitragen, das Risiko hoher Energiekosten für einkommensschwache Haushalte zu senken. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Dabei wurden die sozialen, wirtschaftlichen und energiepolitischen Auswirkungen von Gebäudesanierungen in Deutschland untersucht.

Die Studie zeigt, dass einkommensschwache Haushalte, die in unzureichend sanierten Gebäuden leben, einen erheblichen Teil ihres Einkommens für Heizkosten aufwenden müssen. Im Durchschnitt machen die Heizkosten etwa sechs Prozent des Einkommens aus. In schlecht wärmegedämmten Gebäuden können sie sogar bis zu 30 Prozent betragen. Die Forschungsergebnisse verdeutlichen, dass eine gezielte Sanierung der am schlechtesten gedämmten Häuser einkommensschwache Haushalte besonders entlastet. Die Studienautorin Merve Kücük betont:

„Energiekosten machen einen großen Teil des Einkommens ärmerer Menschen aus. Darüber hinaus leben sie öfter in Gebäuden mit durchschnittlich höherem Energieverbrauch pro Fläche.“

Haushalte mit geringem Einkommen profitieren am stärksten

Die Analyse basiert auf Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) für das Jahr 2024. Sie zeigt, dass eine Sanierung für Haushalte aller Einkommensgruppen zu einem sinkenden Energieverbrauch und zu geringeren Ausgaben führt. Einkommensschwache Haushalte profitieren allerdings am stärksten. Sophie Behr, eine weitere Studienautorin, erklärt dazu:

„Die Gebäude mit der schlechtesten Energieeffizienz bieten die größten Sanierungschancen – sowohl auf individueller als auch auf gesamtwirtschaftlicher Ebene. Energiepreisschocks dürften einkommensschwache Haushalte nach einer energetischen Sanierung nicht mehr so hart treffen.“

Sanierungskosten mit Förderungen senken

Allerdings sehen die DIW-Wissenschaftler:innen auch Herausforderungen. Insbesondere für einkommensschwache Besitzer:innen von schlecht gedämmten Häusern stellt eine Sanierung eine große finanzielle Belastung dar. Die Mehrkosten für energetische Maßnahmen liegen etwa bei einem Drittel der Gesamtkosten und machen zusätzlich zwischen 180 und 360 Euro pro Quadratmeter aus.

Um diese Hürden zu überwinden, empfehlen die Forscher:innen gezielte staatliche Fördermaßnahmen insbesondere für einkommensschwache Haushalte. Bestehende Zuschüsse wie das Wohngeld Plus könnten genutzt werden, um die Sanierungskosten abzufedern. Darüber hinaus sprechen sich die Forscher:innen für Änderungen im Mietrecht aus, um sicherzustellen, dass Mieter:innen nicht durch steigende Warmmieten belastet werden.

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Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
Claudia Mühlbauer ist seit vier Jahren Editor bei Aroundhome und versorgt unsere Leser:innen mit hilfreichen News, Artikeln und Ratgebern zu den Themen Immobilienverkauf und Solaranlagen. Sie interessiert sich vor allem für Förderungen, die größere Projekte rund ums Haus erschwinglicher machen.
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