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Die sieben größten Fehler bei Baukrediten und wie Sie sie vermeiden

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Steigende Mieten, der Wunsch nach finanzieller Sicherheit und ein eigenes Zuhause machen den Traum vom Eigenheim attraktiv. Doch bei der Finanzierung eines Immobiliendarlehens lauern viele Fallstricke. Besonders jetzt, wo die Bauzinsen höher sind als noch vor wenigen Jahren, ist es entscheidend, gut informiert und vorbereitet zu sein. Hier sind die sieben häufigsten Fehler und wie Sie sie vermeiden können.
Claudia Mühlbauer, Online-Redakteurin
Claudia Mühlbauer
29.10.2024, 13:55 Uhr
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1. Übereilte Entscheidungen bei Immobilienkauf und Finanzierung

Der Wunsch, sofort bei der Traumimmobilie zuzuschlagen, ist verständlich, kann aber zu kostspieligen Fehlern führen. „Käufer haben nun eine ungleich stärkere Position als noch im Jahr 2021, sie haben Verhandlungsspielraum und müssen nicht mehr sofort unterschreiben“, meint Ditmar Rompf, Gründer und Vorstandsvorsitzender des Baugeldvermittlers Hüttig & Rompf. Bei der Vorbereitung eines Immobilienkaufs sollten Sie sich Zeit nehmen, um bessere Konditionen zu erzielen, und nicht übereilt handeln.

Auch die Bauzinsen werden in naher Zukunft stabil bleiben. So erwarten laut Interhyp-Bauzins-Trendbarometer jeweils die Hälfte der Expert:innen gleichbleibende oder sinkende Zinsen in den nächsten sechs bis zwölf Monaten. Daraus ergibt sich, dass es nicht zwingend erforderlich ist, sofort beim ersten Finanzierungsangebot zuzugreifen. Vielmehr ist es sinnvoll, die Angebote für Darlehen mehrerer Banken sorgfältig zu vergleichen. Der erste Eindruck kann täuschen und oft ist das günstigste Angebot nicht bei der Hausbank zu finden. Eine gründliche Prüfung und Geduld können helfen, bessere Finanzierungsbedingungen zu sichern und unnötige Kosten zu vermeiden.

2. Zu hohe Kreditraten planen

Eine zu großzügige Kreditaufnahme kann schnell zu einer erheblichen finanziellen Belastung werden. Banken achten heute besonders darauf, welche zusätzlichen Ausgaben neben den monatlichen Kreditraten auf die Kreditnehmer:innen zukommen. Neben den regulären Rückzahlungen müssen auch höhere Heiz- und Lebenshaltungskosten sowie mögliche unerwartete Instandhaltungsausgaben berücksichtigt werden. Wenn diese zusätzlichen Kosten in der Planung nicht ausreichend berücksichtigt werden, kann das zu erheblichen finanziellen Schwierigkeiten führen. Eine realistische Einschätzung der eigenen finanziellen Möglichkeiten und eine sorgfältige Kalkulation aller potenziellen Ausgaben sind daher unerlässlich, um spätere Probleme zu vermeiden.

3. Zu lange Zinsbindungen eingehen

In der Niedrigzinsphase der letzten Jahre war es sinnvoll, sich langfristig an niedrige Zinsen zu binden. Heute, wo die Zinssätze deutlich höher sind als in den vergangenen Jahren, kann eine zu lange Zinsbindung aber nachteilig sein. Max Herbst von der FMH-Finanzberatung weist darauf hin, dass eine Festschreibung von mehr als zehn Jahren nur dann ratsam ist, wenn man davon ausgeht, dass die Zinsen in Zukunft weiter steigen werden. Da sich die Zinslandschaft jedoch verändern kann, bieten kürzere Festschreibungen oft mehr Flexibilität und können kostengünstiger sein. Eine sorgfältige Abwägung der Zinsentwicklung und der eigenen finanziellen Situation ist entscheidend, um eine passende Bindungsdauer zu wählen.

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4. Falsche Tilgungsstrategie wählen

Die Wahl der richtigen Tilgungsrate ist entscheidend für die Gesamtbelastung. Während Sondertilgungen eine nützliche Option sein können, sind sie häufig mit zusätzlichen Kosten verbunden. Wichtiger ist jedoch die Möglichkeit, die Tilgungsrate flexibel anpassen zu können. Diese Flexibilität ermöglicht es, bei finanziellen Engpässen die Rate zu reduzieren und bei besseren finanziellen Bedingungen schneller zu tilgen. Eine durchdachte Tilgungsstrategie, die sowohl Anpassungen bei unerwarteten Herausforderungen als auch die Chance auf schnellere Rückzahlungen berücksichtigt, kann langfristig erheblich zur finanziellen Entlastung beitragen.

5. Auf Inflation hoffen

Viele glauben, dass die Inflation Schulden automatisch reduziert, da die realen Schulden durch steigende Preise weniger wert erscheinen. Diese Rechnung geht aber nur auf, wenn das Einkommen im gleichen Maße wie die Inflation steigt. Falls es nicht mit der Inflation Schritt hält, bleibt die Restschuld trotz Inflation eine erhebliche Belastung. Daher sollten Sie sich nicht darauf verlassen, dass Inflation allein Ihre Schulden verringert. Eine solide finanzielle Planung und regelmäßige Rückzahlungsstrategien sind entscheidend, um die Schulden dauerhaft zu bewältigen.

6. Anschlussfinanzierung vergessen

Viele Kreditnehmer:innen, die vor Jahren von günstigen Zinssätzen profitiert haben, stehen heute bei der Anschlussfinanzierung vor der Herausforderung hoher Zinsen. Um sich vor künftigen Zinserhöhungen abzusichern, können Forward-Darlehen eine Lösung sein. Sie ermöglichen es, die aktuellen Zinssätze für einen zukünftigen Zeitpunkt zu sichern. Allerdings sind dabei oft zusätzliche Kosten zu berücksichtigen, weswegen es ratsam ist, verschiedene Angebote sorgfältig zu vergleichen. Auch kann ein Wechsel der Bank vorteilhaft sein. Wenn die Immobilie an Wert gewonnen hat und die verbleibende Darlehenssumme im Verhältnis dazu geringer ist, kann das zu besseren Konditionen führen.

7. Bausparverträge falsch nutzen

Bei Bausparverträgen gehen die Meinungen auseinander. Während einige sie als nützliche Ergänzung zur Immobilienfinanzierung betrachten, warnen andere vor den hohen Kosten. Ein Bausparvertrag kann besonders dann sinnvoll sein, wenn in der Zukunft mit stark steigenden Zinsen gerechnet wird. Ältere Immobilienbesitzer:innen können ebenfalls profitieren, da sie durch den Bausparvertrag ihre Kreditwürdigkeit während der Ansparphase verbessern und später leichter Kredite erhalten können. Es ist allerdings wichtig, die Kosten und die tatsächlichen Vorteile sorgfältig abzuwägen, um sicherzustellen, dass ein Bausparvertrag eine lohnende Investition ist.

Fazit: Fehler bei Baukrediten vermeiden und erfolgreich ins Eigenheim starten

Der Weg zum Eigenheim ist eine bedeutende Lebensentscheidung, die sorgfältige Planung und umfassende Überlegungen erfordert. Von übereilten Käufen bis hin zu überhöhten Kreditraten oder falschen Tilgungsstrategien – jede Entscheidung kann erhebliche Auswirkungen auf Ihre finanzielle Zukunft haben. Die aktuellen hohen Bauzinsen und die komplexe Marktlandschaft erfordern besonders präzise Planung und strategisches Handeln. Durch gründliche Recherche, sorgfältige Kalkulation und die Vermeidung typischer Stolpersteine können Sie die besten Finanzierungsbedingungen sichern und langfristig von Ihrer Immobilieninvestition profitieren. Nutzen Sie die Zeit, die Sie haben, um Ihre Optionen zu vergleichen, Ihre Finanzen realistisch einzuschätzen und kluge Entscheidungen zu treffen. So stellen Sie sicher, dass Ihr Traum vom Eigenheim nicht nur erfüllt wird, sondern auch finanziell tragbar bleibt.

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