Warmwasserbereitung und Raumheizung in einem Gerät vereint: die Kombitherme
Antonia Rupnow
19. März 2020
Das Wichtigste in Kürze:
Kombithermen werden oft mit Gas oder Strom betrieben und liefern die Energie für Heizung und Warmwasser.
Dank der kompakten Gehäuse sind die Thermen platzsparend und können auch in kleinen Bäder und Küchen installiert werden.
Die Basisversion kostet je nach Hersteller und Ausstattung zwischen 1.500 und 3.000 Euro zzgl. Montagekosten.
Die Anschaffung und Sanierung von Kombithermen werden zusätzlich staatlich gefördert.
Überlegen Sie eine Kombitherme als Sparmaßnahme in Ihrem Haushalt einbauen zu lassen? Mit der Kombination aus der allgemeinen Raumwärmeerzeugung und der Warmwasserbereitung ist die Kombitherme ein Multitalent. Derzeit gehört sie zu den am meisten erstinstallierten Heizsystemen.
Die Installation erfolgt bei Gasthermen grundsätzlich an einer Wand des zu beheizenden Raumes. Die Kombitherme liefert sowohl für die Heizung als auch für die Warmwasserbereitung die nötige Energie. Sie besteht aus zwei verschiedenen Kreisläufen:
Wassererwärmung
Ein Gasbrenner befeuert einen Plattenwärmeübertrager. Ein Durchlauferhitzer nutzt die so entstandene Energie zur Erwärmung von Wasser. Die Durchlauftechnik erhitzt somit Nutz- und Trinkwasser nur dann, wenn Sie frisches warmes Wasser benötigen. Bleibt der Wasserhahn geschlossen, verbraucht Ihre Kombitherme keine Energie. Außerdem sinken so etwaige Speicherverluste, wie Sie sie bei einem Kessel vorfinden können.
Heizung
Die integrierte Heizungspumpe steuert die Wärmeregulierung für Ihren Heizkreislauf. Eingebaute Sensoren „fühlen“ die Außentemperatur. Die Brennleistung passt sich demnach ganz an Ihren Bedarf an. Bei hohen Außentemperaturen läuft Ihre Kombitherme unter Umständen nur auf 30 bis 50 Prozent der Leistung. Eine elektronisch geregelte Umwälzpumpe offeriert Ihnen zusätzlich die optionale Steuerung der Leistung zwischen 20 und 100 Prozent. Einige Modelle besitzen außerdem einen integrierten „Sommer-Modus“, wodurch Sie Ihren Gasverbrauch zusätzlich senken können.
Kombithermen sind platzsparend und finden so auch in kleinen Küchen und Bädern Platz.
Die verschiedenen Formen von Kombithermen
Bei einer Kombitherme handelt es sich um einen Durchlauferhitzer oder, wie folgt, auch Gastherme. Dabei gibt es verschiedene Typen. Eine einfache (klassische) Gastherme besitzt keinen Wasserspeicher. Sie erzeugt Warmwasser für das Bad und die Küche. Mit einer Speichermöglichkeit für Wasser bezeichnet man die Gastherme als Gasheizkessel. Es gibt auch Gasthermen, die lediglich die Temperatur des Heizwassers steuern. Wenn Sie Ihre Gastherme nur zum Beheizen von Räumen nutzen möchten, sollten Sie eher den Kauf einer Heiztherme in Erwägung ziehen.
Die Bezeichnung „Etagenheizung“ wird oftmals auch deshalb verwendet, da sowohl Kombithermen als auch klassische Gasthermen ganze Etagen von Einfamilienhäusern oder Mehrfamilienhäusern beheizen können. Wenn es für Sie ein entscheidender Faktor ist, dass Sie stets einen gewissen Warmwasservorrat haben oder der Wasserverbrauch Ihres Haushalts überdurchschnittlich hoch ist, so empfiehlt sich der Kauf einer Kombitherme mit Wasserspeicher.
Gas- oder Stromtherme?
In seltenen Fällen wird eine Kombitherme auch mit Öl betrieben. Hauptsächlich werden die Varianten an Gasthermen vertrieben, die mit Gas oder Strom laufen. Elektrisch betriebene Kombithermen bieten sich besonders in selten genutzten Wohnobjekten, beispielsweise einem Ferienhaus, an, da der grundsätzliche Energiebedarf recht hoch ist.
Wo ist eine Kombitherme sinnvoll?
Besonders bei Bestandsgebäuden (Altbauten), welche baurechtliche Einschränkungen bezüglich einer Modernisierung des Heizsystems aufweisen, ist die Gas-Kombitherme eine interessante Alternative – allein aufgrund der flexiblen Platzierungsmöglichkeiten. Da die Kombitherme modernste Durchlauftechnik benutzt, benötigt sie keinen Wasserspeicher, wodurch ein sehr geringer Platzbedarf entsteht. Sie wird in der Regel mit Erd- oder Flüssiggas betrieben und eignet sich besonders für kleinere Wohneinheiten. Die meisten Kombithermen weisen ein elegantes Design auf und lassen sich optisch unauffällig in fast jedem Haushalt integrieren.
Betriebslautstärke prüfen!
Modernste Technik offeriert einen geräuscharmen Betrieb, sodass selbst in Küche und Bad ein komfortabler Einsatz gewährleistet ist. Sie sollten vor dem Kauf einer Kombitherme auch die angegebene Betriebslautstärke überprüfen. Da sich die meisten Kombithermen um einen Nennleistungswert von etwa 20 Kilowatt bewegen, gibt es lediglich preisliche Unterschiede in den Ausstattungsmöglichkeiten. Ein Haushalt mit vier bis fünf Personen ist generell mit einer Nennleistung zwischen 18 und 24 Kilowatt ausreichend versorgt.
Die Vor- und Nachteile einer Kombitherme
Vorteile
Nachteile
geringe Material- und Installationskosten
mögliche Verzögerungen bei der Bereitstellung von warmem Wasser
flexible Platzierungsmöglichkeit
hoher Platzbedarf in kleinen Räumlichkeiten
keine Speicherverluste
sollte vorwiegend im Bad oder in der Küche hängen, um Temperaturverluste durch Rohrleitungen zu minimieren
optimale und direkte Nutzung der entstandenen Energie
eignet sich hauptsächlich für geringen Zapfverbrauch, aufgrund einer allgemeinen niedrigen Zapfleistung (Liter Wasser pro Minute)
Belastung durch Keime/Bakterien nahe null
in der Praxis: Keine parallele Nutzung von Dusche und Warmwasser (z. B. zum Händewaschen) möglich
günstig im Verbrauch
erschwerte Wartung aufgrund schwer zugänglicher Einzelteile
Die Basisversionen von Kombithermen kosten je nach Hersteller und Ausstattungsoptionen zwischen 1.500 und 3.000 Euro. Edlere Modelle, die mit modernster Brennwerttechnik, Internetfähigkeit und zusätzlicher Bedienoberfläche (Thermostat) ausgestattet sind, können teilweise bis zu 6.000 Euro kosten. Dazu sollten Sie die Montagekosten addieren, welche sich aufgrund der Kombi-Technik im Rahmen halten und 1.000 Euro selten überschreiten. Ein zusätzlicher Wasserspeicher mit einem Fassungsvermögen von 200 bis 300 Litern kostet zusätzlich zwischen 1.000 und 1.500 Euro. Falls Sie bisher noch nicht mit Gas geheizt haben, müssen Sie mit zusätzlichen Kosten von 1.500 bis 2.500 Euro für einen neuen Gasanschluss rechnen.
Kostenfaktor
Preis *
Kombitherme
ab 1.500 Euro
Montagekosten + Installation
ab 1.000 Euro
externer Wasserspeicher
ab 1.000 Euro
Gasanschluss (bei Neuverlegung)
ab 1.500 Euro
Material für Montage
circa 150 Euro
Brennwerttechnik & Sanierung des Schornsteins (notwendig, um staatliche Förderung zu erhalten)
ab 1.500 Euro
hydraulischer Abgleich (notwendig, um staatliche Förderung zu erhalten)
circa 800 Euro
Wartung & Inspektion
circa 50 bis 100 Euro pro Jahr
laufende Betriebskosten (Einfamilienhaus mit etwa 140 Quadratmeter Wohnfläche)
ab circa 1.500 Euro pro Jahr
laufende Betriebskosten (Mietwohnung mit etwa 50 Quadratmeter Wohnfläche)
ab circa 500 Euro
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen zur Orientierung. Die Einzelkosten variieren je nach Region, Hersteller und Modell teilweise sehr stark.
Fördermittel für die Kombitherme
Die staatlichen Förderungen einer Kombitherme sind nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich: Da das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ausschließlich erneuerbare Energien fördert, werden nur Hybridheizungen gefördert, die Gas mit einem oder weiteren Komponenten zur thermischen Energiegewinnung (Solar, Biomasse oder Wärmepumpe) kombinieren. Hierfür zahlt das BAFA bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten. Im Falle des Austauschs einer alten Ölheizung gibt es sogar bis zu 40 Prozent.
Auch Modelle, die nur „renewable ready“ sind, können gefördert werden. Das bedeutet, dass die Anlage bereits über die technischen Voraussetzungen für die Einbindung erneuerbarer Energien verfügt. Innerhalb von zwei Jahren muss die Anlage dann in eine Hybridheizung umgewandelt werden. Für Modelle, die „renewable ready“ sind, werden Zuschüsse von bis zu 20 Prozent der föderfähigen Kosten gewährt.
Zusätzlich zu den Förderungen des BAFA können Sie den Ergänzungskredit 167 der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen. Dieser bietet bis zu 50.000 Euro zu einem effektiven Jahreszins von 0,78 Prozent.
Der Experte für Ihre Heizung
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