Lassen Sie mit einer Glasfassade Licht und Luft in Ihre Räume
Sophia Papalamprou
10. Januar 2020
Das Wichtigste in Kürze
Glasfassaden können mit Sonnen-, Sicht- sowie Schallschutz ausgestattet werden.
Sie ermöglichen viel Lichteinstrahlung.
Doppelfassaden bieten einen besonders hohen Wärme- und Schallschutz.
Achten Sie bei Glasfassaden auf einen niedrigen U-Wert.
Die Fassade Ihres Hauses dient als Schnittstelle von außen nach innen. Sie soll zudem isolieren und optischen Schutz bieten. Glasfassaden erfüllen diese Ansprüche in mehrfacher Hinsicht. Sie lassen viel Licht herein und können nach Wunsch mit Sonnen-, Sicht- sowie Schallschutz ausgestattet werden. Nicht zuletzt sind sie ein Design-Highlight.
In gewerblich genutzten Gebäuden sind Glasfassaden bereits seit Langem beliebt. Mittlerweile kommen sie aber auch im privaten Bereich immer häufiger zum Einsatz. So stellen sie etwa in Architektenhäusern eine Verbindung zwischen den privaten Innenräumen und Außenbereichen her. Die großflächige Transparenz lässt viel Licht in die Räume und mit Glas ist es möglich, gekonnt Effekte zu erzielen. Sanierte Altbauten erhalten mit einer Glasfassade einen spannenden Kontrast, wenn das moderne, kühle Material Glas auf die historische Bausubstanz trifft. Varianten aus Milchglas, Glasbausteinen oder farbigen Gläsern sowie Sichtschutzlösungen schaffen die gewünschte Privatsphäre. Darüber hinaus lassen sich Wärme- und Sonnenschutz in die Glasfassade integrieren.
Welche unterschiedlichen Glasfassaden-Varianten stehen zur Verfügung?
Es gibt zwei Konstruktionsarten für eine Glasfassade:
die Doppelfassade inklusive thermischer Pufferzone
Bei der einschaligen Fassade handelt es sich häufig um eine Pfosten-Riegel-Konstruktion, die aus Holz, Aluminium oder Stahl-Einzelteilen gefertigt wird. Daran werden die Glas-Elemente befestigt. Eine Alternative ist die sogenannte Elementfassade mit vormontierten Teilen, bei der die Konstruktionselemente im Werk gefertigt und als Komplettbausatz mit den Glasteilen verbunden werden. Die einschalige Fassade wird üblicherweise in Privatobjekten eingesetzt.
Die Doppelfassade hingegen spielt insbesondere im Objektbau eine Rolle und besteht aus inneren und äußeren Glasscheiben. Die darin befindliche Luftschicht dient als klimatischer Puffer. Entsprechend bieten Doppelfassaden einen höheren Wärme- und Schallschutz.
Welches Glas eignet sich am besten für die Fassadengestaltung?
Für die Konstruktion von Glasfassaden werden üblicherweise drei Glasarten eingesetzt:
Gussglas
Profilbauglas
Glasbausteine
Gussglas ist dabei die am häufigsten verwendete Glasart. Es wird vor dem Abkühlen durch eine Walzanlage geführt und erhält so eine ein- oder beidseitig strukturierte Oberfläche. Diese macht es transluzent (durchscheinend), sodass sich Gussglas hervorragend als Sichtschutz eignet. Das Glas ist in Stärken zwischen 3 und 10 Millimetern sowie mit Drahteinlage erhältlich.
Bei Profilbauglas handelt es sich um eine Variante des Gussglases. Es besteht üblicherweise aus 6 bis 7 Millimeter starkem Gussglas, das mithilfe von U-Profilen zusammengesetzt wird. Dies ermöglicht die Realisierung von großen Spannweiten, sodass sich Profilbauglas sehr gut für großflächige Glasfassaden eignet.
Glassteine sind eine spezielle Art der Fassadenverkleidung. Die Hohlglaskörper sind in verschiedenen Maßen und Formaten sowie transparent und farbig erhältlich. Glassteine sind stets durscheinend und somit optimal für die Verkleidung der Gebäudefront.
Glasfassaden sind modern und vorallem bei großen Firmen sehr beliebt.
Das sollten Sie über Glasfassaden und Wärmeschutz wissen
Insbesondere vor dem Hintergrund des Wärmeschutzes spielt die Glasqualität eine wichtige Rolle. Verschiedene Werte geben an, wie es um den Durchlassgrad von Wärme und Kälte bestellt ist. Interessant sind vor allem der U- und der g-Wert. Ersterer gibt an, wie viel Wärme ein Bauteil nach außen abgibt, Letzterer beschreibt den Gesamtenergiedurchlassgrad und damit den Schutz gegen übermäßige Wärmeentwicklung im Sommer.
Was sagen die U- und g-Werte aus?
Ein U-Wert von 0,5 Watt pro Quadratmeter und pro Kelvin (W/m²K) gilt heute als sehr gut, sprich energieeffizient. Schauen Sie sich im Vergleich eine Verglasung aus den 70er-Jahren an: Hier lagen die U-Werte bei 5 oder höher. Je größer der g-Wert, desto mehr Wärme lässt die Glasfassade durch. Einfachverglasungen haben g-Werte von circa 0,85. Sie lassen also 85 Prozent der Sonnenenergie „passieren“. Ein guter Wert für eine Glasfassade liegt bei circa 0,55.
U-Werte von Glasbausteinen
Ältere Glasbausteine haben verhältnismäßig hohe U-Werte von 3,5 und mehr. Moderne Varianten bieten eine höhere Energieeffizienz und U-Werte von 1,5 oder weniger. Grundsätzlich sind Glassteine jedoch weniger effizient als Guss- und Profilglasfassaden. Bei letzteren Varianten hängen die U-Werte insbesondere von der Glasstärke ab.
Die Vor- und Nachteile von Glasfassaden
Energieeffizienz und Design spielen bei der Fassadengestaltung eine wichtig Rolle. Glas hat in dieser Hinsicht zahlreiche Vorteile. Es gibt jedoch auch Schwächen.
Vorteile
Nachteile
witterungsbeständig
Bruchgefahr bei hoher Belastung
einfache Reinigung
höherer Aufwand für Wärmeschutz
überträgt bis zu 80 % des Tageslichts in die Innenräume
hohe Installations-und Produktionskosten
abrieb- und verschleißfest
häufiges Reinigen erforderlich
variable Designmöglichkeiten
Preise für die Fassadengestaltung mit Glas
Die Kosten für eine Glasfassade variieren abhängig von der Glasqualität und davon, ob Sie sich für eine einschalige Variante oder eine Doppelfassade entscheiden. Die Tabelle informiert Sie über die zu erwartenden Investitionen für verschiedene Glasfassadenvarianten pro Quadratmeter.
Glasfassaden
Preis*
Einfachverglasung Gussglas mit Pfosten-Riegel-Konstruktion
ab 200 Euro
Doppelverglasung Gussglas mit Pfosten-Riegel-Konstruktion
ab 300 Euro
Einfachverglasung Gussglas Elementbauweise
ab 400 Euro
Doppelverglasung Gussglas Elementbauweise
ab 500 Euro
Profilbauglas einschalig
Profilbauglas doppelschalig
ab 250 Euro
ab 400 Euro
Glasbausteine einwandig
Glasbausteine doppelwandig
ab 100 Euro
ab 200 Euro
* Preise sind Durchschnittswerte und dienen der Orientierung.
Welche Förderungen sind für die Glasfassadengestaltung möglich?
Die Fassadendämmung im Rahmen einer energetischen Sanierung lässt sich unter bestimmten Umständen fördern. So erhalten etwa Haus- und Wohnungseigentümer Zuschüsse und zinsgünstige Kredite von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Hier sind für Eigentümer insbesondere Lösungen für den Sonnenschutz interessant. Darüber hinaus fördert die KfW Maßnahmen zur Verbesserung des Einbruchschutzes, die bei einer Glasfassade ebenfalls infrage kommen.
Für alle Förderungen ist eine Ist-Analyse des Hauses durch einen Energieberater oder qualifizierte Handwerksfirmen notwendig. Der Antrag muss vor Beginn der Sanierungsarbeiten erfolgen.
Wichtige Änderung:
Die hier aufgeführtenFörderungen der KfW können Sie noch bis zum 30.06.2021 beantragen. Zum 01.07.2021 ersetzt die „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ jedoch die bisherige Förderung. Diese ist Teil des Klimaschutzprogramms 2030 der Bundesregierung und wird für alle Wohngebäude und Nichtwohngebäude sowie für einen Neubau, die Sanierung zum Effizienzhaus und einzelne energetische Maßnahmen gelten. Einen Überblick über die Förderbestimmungen hat die KfW bereits zusammengestellt, mit weiteren Details wird im April 2021 gerechnet. Zuschüsse für einzelne energetische Maßnahmen beantragen Sie seit dem 01.01.2021 beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
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