Boom – Stagnation – Aufschwung? Wann Immobilien die höchsten Renditen brachten
In den vergangenen zwei Jahrzehnten haben Immobilien in Deutschland spürbar an Wert gewonnen. Als langfristige Anlage und zur Selbstnutzung bleiben sie eine wertbeständige Investition.
Immobilien gelten nicht nur als sicherer Wohnraum, sondern auch als solide Geldanlage. Wer wissen möchte, welche Wertsteigerungen bei Häusern und Wohnungen in Deutschland möglich sind, sollte einen Blick auf die Entwicklung der letzten Jahrzehnte werfen.
Daten der Plattform Europace, die den größten deutschen Marktplatz für Immobilienfinanzierungen betreibt, zeigen, wie sich die Preise seit 2005 entwickelt haben. Der EPX-Index von Europace basiert auf realen Kaufpreisen – nicht auf Angebotspreisen. Zwischen 2005 und 2022 stiegen die Immobilienpreise in Deutschland demnach deutlich: Der Indexwert kletterte von 100 Punkten im Jahr 2005 auf über 220 Punkte.
Immobilienpreise zwischen Rekordwachstum und Stagnation
Besonders nach der Finanzkrise 2008 zogen die Preise stark an, begünstigt durch historisch niedrige Kreditzinsen und wachsende Nachfrage. Die Europäische Zentralbank hatte den Leitzins in dieser Phase schrittweise gesenkt, um die Konjunktur zu stützen, was Immobilienkredite besonders attraktiv machte. Familien kauften Immobilien für den Eigenbedarf, Anleger:innen nutzten sie als sichere Wertanlage.
Ab Mitte 2022 setzte jedoch eine Trendwende ein. Steigende Bauzinsen, gestiegene Baukosten und zurückhaltendere Käufer:innen führten zu einer Stagnation der Preise. Während Neubauten weitgehend stabil blieben, sanken die Immobilienpreise im Bestand in einigen Regionen.
Hohe Renditen in den 2010er-Jahren
Wer in den 2010er-Jahren eine Immobilie erwarb, profitierte in vielen Fällen stark von Wertsteigerungen. Laut EPX-Index stieg der durchschnittliche Kaufpreis eines Neubaus von etwa 260.000 € Anfang 2013 auf annähernd 533.000 € im Frühjahr 2022 – ein Plus von mehr als 100 Prozent innerhalb von neun Jahren. Ähnliche Entwicklungen zeigten sich bei Häusern im Bestand und Eigentumswohnungen:
Bestandshäuser: von 199.000 € auf 418.000 €
Eigentumswohnungen: von 157.000 € auf 318.000 €
Die durchschnittliche Jahresrendite lag dabei bei sieben bis acht Prozent, ohne Nebenkosten oder Renovierungen. Ausschlaggebend waren vor allem die Niedrigzinsphase der EZB, steigende Nachfrage durch Zuwanderung und geänderte Wohnbedürfnisse während der Pandemie.
Prognosen zur zukünftigen Entwicklung gehen davon aus, dass die Preise 2025 auf hohem Niveau bleiben und langfristig steigen werden. Mit einer soliden Finanzierung und dem passenden Objekt bleibt der Immobilienkauf damit weiterhin eine lohnende Investition.