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Wärmepumpe für jede Wohnung? So einfach könnte der Abschied vom Gas werden

Lesezeit: 3 min Claudia Mühlbauer

Ein Unternehmen aus Baden-Württemberg stellt eine neue Wärmepumpe für Etagenwohnungen vor. Könnte sie die Lösung für die Wärmewende in Bestandsgebäuden sein?

Wärmepumpe an der Fassade eines Mehrfamilienhauses zwischen zwei Balkonen

Das Startup Heatpump23 aus Baden-Württemberg entwickelt Luft-Wasser-Wärmepumpen, die Gas-Etagenheizungen in Mehrfamilienhäusern ersetzen sollen. Die Geräte sind kompakt, nutzen vorhandene Anschlüsse und Leitungen und lassen sich ohne größeren Umbau installieren. Damit könnten knapp vier Millionen Wohnungen in Deutschland unabhängig vom Gebäude fossilfrei beheizt werden.

Bisherige Lösungen stoßen bei Etagenwohnungen an Grenzen

Der Umstieg von Gas-Etagenheizungen auf eine zentrale, fossilfreie Heizung ist zwar effizient, aber aufwendig, teuer und in Wohnungseigentümergemeinschaften oft schwer zu organisieren. Laut Frank Ebisch, Sprecher des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), wird daher immer häufiger auf Luft-Luft-Wärmepumpen gesetzt. Unpraktisch: Für die Warmwasserbereitung ist eine separate Anlage nötig.

Luft-Wasser-Wärmepumpen, Standard in Einfamilienhäusern, werden aktuell kaum in Etagenwohnungen eingesetzt: „Die meisten Lösungen waren bisher zu kompliziert und zu aufwendig in der Installation“, erklärt Georg Barbunopulos, Mitgründer von Heatpump23.

Etagen-Wärmepumpen: Kompakt, leise und einfach zu installieren

Die neue Luft-Wasser-Wärmepumpe aus Baden-Württemberg ist auf einfache Installation ausgelegt: Ihre Außeneinheit wird an der Außenwand montiert und arbeitet mit rund 45 Dezibel besonders leise. Die Inneneinheit ist kaum größer als eine Gastherme und kann einfach an das bestehende System angeschlossen werden. Geeignet sind die Geräte vor allem für Ein- bis Drei-Personen-Haushalte mit bis zu 100 Quadratmeter Wohnfläche.

Der Einbau dauert laut Unternehmensangaben zwei bis drei Tage und kann von jedem Installationsbetrieb durchgeführt werden. Nur vereinzelt müssten zu kleine Heizkörper ausgetauscht werden, größere Sanierungen seien dagegen nicht nötig. Damit könnten einzelne Wohnungseigentümer:innen unabhängig vom Gesamtgebäude auf klimafreundliche Heiztechnik umsteigen. „Unser Grundgedanke ist es, die Wärmewende in Mehrfamilienhäusern im Bestand anzuschieben“, sagt Barbunopulos.

Im Betrieb günstiger als Gasheizungen

Heatpump23 beziffert die Gesamtkosten einer Wärmepumpe inklusive Installation auf etwa 19.000 Euro. Mit einer Förderung von 50 Prozent – möglich sind nach derzeitigen Regelungen zwischen 30 und 70 Prozent – liegt der Anschaffungspreis etwa auf dem Niveau einer neuen Gastherme.

Im Hinblick auf die Betriebskosten schneidet die neue Wärmepumpe deutlich besser ab: In Feldtests erreichte sie in unsanierten Altbauwohnungen einen durchschnittlichen COP von etwa 4. Das heißt: Aus einer Kilowattstunde Strom entstehen rund vier Kilowattstunden Wärme, während eine Gas-Etagenheizung eine Kilowattstunde Gas höchstens in eine Kilowattstunde Wärmeenergie umwandelt. „Solange also der Strompreis nicht mehr als viermal so hoch ist wie der Gaspreis, ist das Gerät im Betrieb günstiger“, verdeutlicht Barbunopulos.

Über die Zeit sollen die smarten Wärmepumpen ihre Effizienz automatisiert steigern. Die Steuerung erfolgt per App und Fachbetriebe können die Geräte aus der Ferne warten. Gegen Ende des Jahres plant das Startup die Auslieferung der ersten Geräte. Das Interesse von Eigentümer:innen, Installationsbetrieben, Hausverwaltungen und Energieberater:innen sei bereits groß.

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