Zwischen Anfang Januar und Ende März wurden mehr als 50.000 Balkonkraftwerke registriert. Die Nachfrage nach Steckersolargeräten könnte noch zunehmen.
Mehr als 400.000 Balkonkraftwerke sind laut dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur inzwischen in Betrieb – Mitte vergangenen Jahres lag die Zahl noch bei etwa 230.000. Allein im ersten Quartal 2024 kamen mehr als 50.000 neue Anlagen hinzu. Die Dunkelziffer dürfte noch höher sein, da nicht alle Steckersolargeräte registriert sind und einige Balkonkraftwerke möglicherweise noch nachgemeldet werden.
Mehr als 80.000 Mini-Solaranlagen gibt es in Nordrhein-Westfalen. Das Bundesland ist damit Spitzenreiter. Auf dem zweiten Platz liegt Bayern mit über 60.000 Balkonkraftwerken, gefolgt von Niedersachsen mit über 50.000 Anlagen. Auch in Baden-Württemberg waren Anfang April fast 50.000 Anlagen registriert. Die Verteilung folgt damit grob den Größen der Bundesländer. Dementsprechend bilden die Stadtstaaten und das Saarland das Schlusslicht.
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) geht davon aus, dass die Nachfrage nach Solartechnik auch 2024 weiter steigen könnte. Zuträglich könnte die vereinfachte Registrierung neuer Balkonkraftwerke sein, die seit April gilt. „So wie jede unverhältnismäßige Marktbarriere die Nachfrage bremst. So führt umgekehrt fast jeder Abbau von Bürokratie zu einer Belebung der Nachfrage“, erklärte Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW. „Wir begrüßen die vereinfachte Registrierung der Steckersolargeräte ab dem 1. April sowie weitere Anstrengungen der Bundesregierungen zum Bürokratieabbau außerordentlich.“
Über das Solarpaket der Bundesregierung, das unter anderem den Abbau bürokratischer Hürden für den Ausbau der Solarenergie vorsieht, wird aktuell noch beraten. Der BSW hofft auf eine Verabschiedung des Solarpakets I im Bundestag noch im April. Unter anderem ist die Abschaffung der Meldepflicht von Balkonkraftwerken beim Netzbetreiber vorgesehen. Die Registrierung im Marktstammdatenregister würde dann genügen. Eine Einigung über das Solarpaket könnte einen weiteren Schub für die Solarenergie in Deutschland bedeuten.