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Photovoltaik-Zubau in Deutschland auf Rekordhoch

Lesezeit: 2 min Claudia Mühlbauer

2023 wurden bereits 700.000 neue Photovoltaikanlagen installiert – so viele wie nie. Der Plan der Bundesregierung für dieses Jahr ist damit bereits übererfüllt.

Handwerker trägt ein Solarmodul zur Installation einer Photovoltaikanlage

Von Januar bis Ende September dieses Jahres wurden in Deutschland mehr als 700.000 neue PV-Anlagen mit einer Leistung von 9.900 Megawatt installiert. Das berichtet die Bundesnetzagentur. Damit ist die Vorgabe der Bundesregierung für das Jahr 2023 nach nur drei Quartalen erreicht und übertroffen. Die Pläne der Regierung hatten einen Zubau von 9.000 Megawatt vorgesehen. Hält dieser Trend an, könnten bis Jahresende sogar 12.000 Megawatt erreicht werden. Der bisherige Zubau-Rekord von 8.000 Megawatt aus dem Jahr 2012 ist schon jetzt deutlich übertroffen.

Ausbautempo ist noch immer zu langsam

Laut Plänen der Bundesregierung sollen im Jahr 2030 mindestens 80 Prozent des Stromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Wie das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE im Juli allerdings vorstellte, waren es im ersten Halbjahr 2023 nur 57,7 Prozent. Das ist zwar eine Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr, aber noch nicht ausreichend. Das Bundeswirtschaftsministerium plant daher ab 2026 einen jährlichen PV-Zubau von 22.000 Megawatt. Dafür muss eine verbesserte Infrastruktur aus Händlern, Lieferanten, Fachbetrieben und Behörden geschaffen werden.

PV-Zubau durch Preisanreize und Bürokratieabbau begründet

Im Verlauf des letzten Jahres sind die Netzstrompreise wieder von ihrem Rekordhoch gesunken. Langfristig betrachtet zeigt die Preiskurve aber deutlich nach oben: Laut Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lag der durchschnittliche Strompreis im Jahr 2000 etwa bei 14 Cent pro Kilowattstunde, aktuell sind es ungefähr 30 Cent pro Kilowattstunde. Selbst erzeugter Solarstrom ist deswegen so attraktiv wie nie – auch weil die Anlagen inzwischen deutlich günstiger sind. Zusätzlich minimiert wurden die Anschaffungskosten durch den Wegfall der Umsatzsteuer zu Beginn des Jahres. Photovoltaikanlagen wurden dadurch plötzlich 19 Prozent günstiger.

Der dritte Grund für den Solar-Boom ist der Wegfall bürokratischer Hürden beim Betrieb von Balkonkraftwerken. Mit diesen Mini-PV-Anlagen können auch Personen, die kein Eigenheim besitzen, Solarstrom erzeugen. Vielerorts werden solche Stecker-Solargeräte mit Zuschüssen gefördert.