Mittel für Förderprogramm Klimafreundlicher Neubau ausgeschöpft
Das Bauministerium hat den Förderstopp für das KfW-Programm Klimafreundlicher Neubau (KFN) verkündet. Sobald der Fördertopf 2024 wieder gefüllt ist, können neue Anträge gestellt werden.
Ab sofort können keine Anträge mehr für das Förderprogramm Klimafreundlicher Neubau der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gestellt werden. Nachdem über 18.000 Förderzusagen erteilt und über 7,5 Milliarden Euro an Krediten und Zuschüssen bewilligt wurden, sei der Fördertopf nun leer. Das gab das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in einer Pressemitteilung zum Förderstopp bekannt.
Neue Anträge sollen Verbraucher:innen wieder stellen können, sobald der Bundeshaushalt 2024 in Kraft tritt.
Rund 46.000 klimafreundliche Wohnungen gefördert
Mit dem KFN-Förderprogramm konnten sich Privatpersonen, Unternehmen und Investoren seit dem 1. März 2023 ihr klimafreundliches Wohneigentum finanzieren. Die Nachfrage für die Neubauförderung habe die Erwartungen dabei noch übertroffen, sagte Bundesbauministerin Klara Geywitz von der SPD:
„Bereits nach drei Monaten war der Fördertopf für den klimafreundlichen Neubau fast leer, so dass wir ihn auf knapp zwei Milliarden Euro erhöhen mussten. Von März bis Dezember dieses Jahres haben wir mit dem KFN-Programm rund 46.000 Wohnungen gefördert und Investitionen von rund 17 Milliarden Euro angestoßen.“
Über 700.000 Tonnen CO2 eingespart
„Dieses Neubauförderprogramm ist ein Erfolg“, betonte Geywitz nicht nur mit Blick auf die Stärkung der Bauwirtschaft, sondern auch auf den Klimaschutz. „Mehr als 700.000 Tonnen CO2 werden durch die starken Klimaanforderungen des Programms eingespart.“ Voraussetzung für den bis zu 150.000 Euro hohen Kredit mit stark vergünstigten Zinsen ist ein besonders niedriger Energiebedarf der Immobilie. Mindestens der sogenannte Effizienzhausstandard 40 muss erreicht werden. Mit dem Qualitätssiegel „Nachhaltiges Gebäude“ ist der Förderhöchstsatz möglich. Zudem darf nicht mit fossilen Energien wie Öl oder Gas geheizt werden.
Baubranche kritisiert plötzlichen Förderstopp
„Die Nachricht über den KFN-Förderstopp kam für uns völlig überraschend“, teilte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe, in einem Pressestatement mit. Er warnte davor, dass sich die chaotischen Verhältnisse von 2022 wiederholen, als Förderprogramme über Nacht gestrichen und neu reglementiert wurden. „Nichts schadet einer Investitionsbranche wie der Bauwirtschaft mehr als unklare oder sich laufend ändernde Rahmenbedingungen“, stellte Pakleppa heraus.