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Verbraucherschutz

Mit Solarboom steigt auch die Zahl der Beschwerden

15.04.2024, 21:52 Uhr

2 min

Lina Strauss

Laut Verbraucherzentrale Bundesverband steigt die Zahl der Beschwerden über Lieferung, Installation und Gewährleistung von Solaranbietern. Was sollten Eigentümer:innen jetzt tun?

Zwei Hände montieren Solarmodule auf einem Dach

Mit steigender Zahl der Solarinstallationen nimmt auch die Zahl der Beschwerden zu. Laut Meldungen der Funke-Mediengruppe gingen im Jahr 2023 über 1.700 Beschwerden über Solaranlagen beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbz) ein. Im Jahr 2022 waren es noch 500 Beschwerden. Dabei beklagten sich Verbraucher:innen vor allem über Fehler bei der Montage sowie über einen mangelhaften Kundenservice.

Probleme mit Leistung, Lieferung und Gewährleistung

Nach Angaben der Verbraucherzentrale ergab sich der Großteil der Beschwerden im letzten Jahr aus Lieferungs- und Leistungsstörungen (44 Prozent). Aber auch mit der Gewährleistung waren Verbraucher:innen häufiger unzufrieden, sodass 14 Prozent der Beschwerden in diesen Bereich fallen.  

Allerdings wurden auch sehr viel mehr Photovoltaikanlagen installiert: Mehr als eine Million neue Solaranlagen gab es laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) 2023 in Deutschland. Allein die Zahl der PV-Installationen auf Wohnhäusern stieg um 135 Prozent zum Vorjahr.

Schutz vor unseriösen Solar-Fachfirmen

Der Solarmarkt erlebt einen Boom, der viele neue Solarteure anzieht. Um sich vor unseriösen Anbietern zu schützen, empfiehlt Dagmar Faltis, Geschäftsführerin von Aroundhome, generell, sich die Fachfirmen vor Vertragsabschluss gut anzuschauen. Gegenüber Ippen.Media gibt sie Tipps, worauf Eigentümer:innen bei der Auswahl von Solaranbietern achten sollten.

Empfehlenswert sei es zum Beispiel, Fachfirmen zu vergleichen und sich verschiedene Angebote einzuholen. „Wenn es da zu günstig wird, sollte man kritisch werden. Denn das sind die Unternehmen, die in eine Schieflage geraten, wenn sich die Nachfragewelle wieder legt“, sagt Faltis. Um Unternehmen auszuschließen, die sich mit ihren Ambitionen vielleicht übernommen haben, sei es ratsam, bereits etablierte Unternehmen zu beauftragen.

„Das bedeutet jetzt aber nicht, dass ich generell davon abrate, Unternehmen zu beauftragen, die erst seit kurzem im Markt sind. Aber da sollte man wirklich die eine oder andere Recherche mehr tun“, so Faltis. Hinweise auf gute Qualität des Anbieters könnten Gütesiegel sein, die Mitgliedschaft in einem Verband wie dem BSW oder gute Online-Bewertungen. 

Kund:innen sollten außerdem hellhörig werden, wenn ein Solaranbieter Vorauszahlungen verlangt. Faltis erklärt dazu:

„Es ist in der Branche unüblich, Voranzahlungen zu leisten. Und sollte das eine Firma dennoch wünschen, dann sollten gleich schon mal die Alarmglocken angehen. Und dann muss es einen ganz genauen Grund geben, warum man sich darauf einlässt.“ 

Indem Eigentümer:innen auf solche Aspekte achten und den Solaranbieter im Vorfeld genau beleuchten, können sie das Risiko, an eine unseriöse Firma zu geraten, reduzieren.

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Lina Strauss, Online-Redakteurin
Lina Strauss
Lina Strauss ist seit über einem Jahr bei Aroundhome und hilft unseren Leser:innen mit ihren Artikeln dabei, die wichtigsten Infos zu allen Themen rund ums Haus auf einen Blick zu finden. Ihr Interesse liegt vor allem bei zukunftsweisenden Themen aus dem Energie- und Immobiliensektor.
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